[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hochstromleitungssystem für Elektroöfen mit mindestens
einem aus einem geschlossenen hohlen Profil gebildeten, als Stromleiter dienenden,
flüssigkeitsgekühlten, im wesentlichen horizontal verlaufenden Elektrodentragarm.
[0002] An den bekannten Elektroöfen werden die Hochstromleitungen im Bereich der Elektrodentragarme
in der Regel über und parallel zu diesen angeordnet. Der aus Stahl oder nichtmagnetischem
Werkstoff bestehende Tragarm ist wegen der auftretenden Wärme durch induzierte
[0003] Ströme ebenso wie die Kupferrohre meist wassergekühlt. Ein solches System ist anlagentechnisch
und im Betrieb aufwendig. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, den Tragarm als
Stromleiter zu verwenden, und ihn zu diesem Zweck mit einer ihn umgebenden Hülse aus
einem Material guter Leitfähigkeit zu versehen (DE-.OS 15 65 382) . Ein solcher Tragarm
ist dann ofenseitig mit den bekannten Elektrodenklemmen versehen, welche die Elektroden
halten und bei deren Nachsetzen gelöst werden müssen. Diese Elektrodenklemmen sind
eine wesentliche Schwachstelle des Stromleitungssystem, weil es schwierig ist, mit
ihnen gleichzeitig einen guten Stromübergang zu erzielen und die Elektrode dabei nicht
zu beschädigen. Außerdem bedingt das häufige Nachsetzen der Elektroden unerwünschte
längere Betriebsunterbrechungen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Hochstromleitungssystem der eingangs
genannten Art zu schaffen, das es ermöglicht, die Elektrode schnell und sicher zu
fassen und die Verluste des elektrischen Leitungssystems zu verringern. Die Lösung
dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 wiedergegeben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in erster Linie in der wirtschaftlichen
Art der Herstellung des neuen Hochstromleitungssystems und seiner platzsparenden Bauweise.
Dadurch ist es möglich, den senkrechten Hub des gesamten Systems, bewirkt in der Regel
durch die Elektrodenführungssäule, zu vergrößern und dadurch die Elektrodennachsetzintervalle
zu verlängern.
[0006] Das Nachsetzen mittels Elektrodenklemmen ist beim neuen System durch ein Auswechseln
abgebrannter Elektroden ersetzt. Dies ermöglicht einen festen Sitz und damit guten
Stromübergang an der Verbindungsstelle. Dadurch, daß der querschnittsgleiche vertikale
Teil des Elektrodentragarms durch den Ofendeckel hindurch in das Innere des Ofens
hineinreicht, ist es möglich, die Elektrode fast vollständig aufzuzehren.
[0007] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Elektrode über einen hineingeschraubten Nippel
mit einem Anschlußteil für ein Befestigungsmittel einer Spannvorrichtung versehen
ist, die Gegenstand der Ansprüche 6 bis 10 ist. Das Anschlußteil wird vorher auf die
vorbereitete neue Elektrode aufgeschraubt und durch den Spreizkonus der Spannvorrichtung
in kürzester Zeit festgeklemmt und dadurch die Elektrode mit der Spannvorrichtung
festgehalten. Das Lösen der zu entfernenden Restelektrode erfolgt ebenso einfach und
schnell. Das noch auf der Restelektrode befindliche Anschlußteil kann wieder verwendet
werden.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
wiedergegeben.
[0009] In der nachfolgend näher erläuterten Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 einen Elektroden-Tragarm in Ansicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 die Einzelheit IV in Fig. 1 vergrößert im Schnitt,
Fig. 5 und 6 je einen Querschnitt durch einen Elektroden-Tragarm in jeweils anderer
Ausführungsform,
Fig. 7 einen senkrechten Schnitt durch eine Anordnung von drei im Dreieck angeordneten
Tragarmen,
Fig. 8 einen senkrechten Schnitt durch einen vertikalen Teil eines Elektroden-Tragarms
in dessen Mittelebene,
Fig. 9 eine an den vertikalen Teil angeschlossene Elektrode im senkrechten Schnitt
und
Fig. 10 einen an seinem dem Ofen abgewandten Ende mit einem weiteren vertikalen Teil
versehenen Elektroden-Tragarm.
[0010] Wie Fig. 1 und 2 zeigen, weist der auf der Elektrodenführungssäule 1 befestigte Tragarm
2 einen hochkant angeordneten rechteckigen Querschnitt auf, dessen vier Ecken abgerundet
sind. Das geschlossene hohle Profil des Tragarms 2 ist aus zwei sich praktisch über
seine gesamte Länge erstreckenden Blechen aus Kupfer-Stahl-Verbundwerkstoff so zusammengesetzt,
daß an jeder Seite eine Längsnaht 3 so ausgebildet ist, daß nur der Stahl als tragende
innenliegende Komponente 4 verschweißt ist. Die außenliegende Komponente 5 des Verbundwerkstoffs
besteht aus Kupfer und braucht, da sie lediglich stromleitende Funktion hat, zumindest
über den wesentlichen Teil der Länge des Elektroden-Tragarms 2 nicht verschweißt zu
werden. Der Verbundwerkstoff ermöglicht eine besonders günstige Kombination von mechanischem
Trag- und elektrischem Leit-Verhalten.
[0011] Aus Fig. 2 ist zu erkennen, wie die Befestigung und Isolierung zwischen dem Tragarm
2 und der Elektrodenführungssäule 1 ausgeführt ist. Die Elektrodenführungssäule 1
weist am oberen Ende eine Isolierplatte 5 und ein Futterstück 6 auf, durch deren zwei
senkrechte Bohrungen 7 jeweils eine mit einer Isolierhülse 8 umkleidete Hammerkopfschraube
9 von oben her eingesteckt ist. Zentrisch zu den Bohrungen 7 sind in der unteren Platte
10 des Elektroden-Tragarms 2 Langlöcher 11 angeordnet, durch die der Kopf der Hammerkopfschraube
9 in bekannter Weise hindurchpaßt und anschließend in bekannter Weise zur Befestigung
um 90
0 verdreht wird. Zwischen dem Kopf der Hammerkopfschraube und der Platte 10 wird eine
ebenfalls mit einem Langloch versehene Scheibe 12 aus einem Isolierstoff angeordnet.
Die Hammerkopfschrauben sind innerhalb des Elektroden-Tragarms mit einem abdichtenden
Gehäuse 13 überdeckt.
[0012] Offenseitig sind die Tragarme 2 jeweils mit einem vertikalen Teil 14 gleicher Bauart
versehen, welcher in abgesenktem Zustand in den nicht dargestellten Ofen hineinreicht.
Der vertikale Teil 14 ist an den Tragarm 2 so angeflanscht, daß der Übergang des elektrischen
Stroms gewährleistet ist. Letzteres ist z.B. dann immer der Fall, wenn der vertikale
Teil als weitere Ausführungsform an den Tragarm 2 angeschweißt ist. Der Teil 14 ist
mit einer Spannvorrichtung 15 für einen Spannippel 16 versehen, welcher die Graphit-Elektrode
17 festhält und dabei gegen eine untere ringförmige Außenfläche 28 des vertikalen
Teils 14 preßt, wo der Stromübergang zur Elektrode 17 im wesentlichen erfolgt (Fig.
4).
[0013] Wie der Elektroden-Tragarm 2 ist auch der vertikale Teil 14 wassergekühlt. Das Kühlwasser
wird über Anschlüsse 18 an der dem Ofen abgewandten Seite in das Innere des Tragarms
2 eingeleitet und gelangt über Umführungskanäle 19 in das Innere des vertikalen Teils
14 und von hier aus durch einen zentralen Kanal 20 des Spannippels 16 über weitere
Kanäle 21, 22 und 23 wieder zurück in den Tragarm 2, wo es durch Kanäle 24 geleitet
wird und am dem Ofen abgewandten Ende wieder austritt. Der Verbundwerkstoff des vertikalen
Teils 14 ist, wie Fig. 4 zeigt, außen mit einem Mantel 25 feuerfesten Materials umkleidet.
Der vertikale Teil 14 ermöglicht eine Verkürzung der Länge der Graphit-Elektrode,
wodurch einerseits das Schwingungsverhalten des Systems verbessert und andererseits
der Ausbau der Elektrode durch die Spannvorrichtung 15 erleichtert wird.
[0014] An dem dem Ofen abgewandten Ende des Tragarms 2 ist ein Anschlußflansch 26 für die
flexiblen Hochstromkabel 27 gut leitend befestigt (Fig. 3).
[0015] Bei unterschiedlicher Länge der Tragarme 2, wie z.B. normalerweise bei im Dreieck
angeordneten Elektroden, weisen die beiden längeren Tragarme ein größeres Trägheits-
bzw. Widerstandsmoment als der kürzere Tragarm auf. Dies wird in bekannter Weise am
einfachsten durch Vergrößerung der Höhe des Tragarm-Querschnitts erreicht.
[0016] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, in welcher der Tragarm 2 aus vier an den Ecken
des Profils verschweißten Platten zusammengesetzt ist. Hier ist ebenfalls wie auch
bei dem Tragarm mit rundem Querschnitt nach Fig. 6 lediglich die innenliegende tragende,
aus ferritischem oder austenitischem Stahl bestehende Komponente verschweißt. Selbstverständlich
können auch je nach Zweckmäßigkeit andere Profil-Querschnitte, z.B. eingeschnürte,
für den Tragarm 2 und den vertikalen Teil 14 gewählt werden.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 sind die Elektrodentragarme 2 so angeordnet,
daß ein Tragarm 30 höher als die beiden anderen Tragarme 31, 32 liegt. Bei diesem
Dreiphasen-Hochstromleitungssystem ist der Verbundwerkstoff nur für die einander zugewandten
Wände der Tragarme eingesetzt, weil nur diese hauptsächlich mit Strom beaufschlagt
werden. Dadurch wird teurer Werkstoff eingespart. So besteht beim Tragarm 30 nur die
untere Hälfte aus Verbundwerkstoff, während bei den Tragarmen 31 und 32 jeweils die
innere und obere Wand aus Verbundwerkstoff hergestellt ist. Die Verbundwerkstoffteile
bestehen aus jeweils einem entsprechend abgekanteten Teil, dessen Stahlkomponente
mit dem Stahlwerkstoff der jeweils anschließenden Wandteile verschweißt sind.
[0018] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel des vertikalen Teils 14, der über einen Flansch
33 mit dem Elektrodentragarm verbunden ist und einen mit Wasser beschickbaren Kühlmantel
aufweist. Der Kühlmantel wird gebildet durch einen zwischen einem Außenrohr 34 und
einem Innenrohr 35 ausgebildeten vertikalen Ringraum 36. In dem Ringraum 36 sind auf
den Umfang gleichmäßig verteilt acht rohrförmige Zulaufkanäle 37 über die ganze Länge
des Ringraums 36 verlaufend senkrecht angeordnet. Die Zulaufkanäle 37 sind mit ihrem
oberen Ende mit den das Kühlwasser über den Tragarm 2 zuführenden Umführungskanälen
19 verbunden. An ihrem unteren Ende weisen die Zulaufkanäle seitliche Austrittsöffnungen
38 auf, durch welche das zugeführte Kühlwasser in den Ringraum 36 einströmt und dann
über die an diesen oben angeschlossenen Kanäle 23 und die angeschlossenen Kanäle 24
über den Tragarm wieder abgeleitet wird.
[0019] Im oberen Teil des vertikalen Teils 14 ist achsgleich ein Zylinder 39 angeordnet,
in welchem eine unten aus ihm austretende,am oberen Ende mit einem Kolben 40 versehene
Zugstange 41 verschiebbar geführt ist. Am oberen Ende ist der Zylinder 39 mit einem
verschraubten Flanschdeckel 42 verschlossen, der über eine Bohrung 43 an eine Druckölzufuhr
angeschlossen ist. Der unter dem Kolben 40 befindliche Ringraum 44 des Zylinders 39
ist mit sich unten am Zylinder und oben am Kolben abstützenden Tellerfedern 44 versehen.
Die Zugstange 41 weist an ihrem unteren Ende einen sich nach oben verjüngenden Spreizkegel
45 auf, der von einem ringförmigen, aus mehreren auf den Umfang gleichmäßig verteilten
Segmenten 46 bestehenden Spreizkonus umgeben ist. Die Segmente 46 sind an einem als
Halter dienenden Rohr 47 durch Anschweißen verbunden, das achsgleich mit der Zugspanne
41 angeordnet und an seinem oberen Ende über einen Flansch 48 an den Zylinder 39 angeschraubt
ist. Das untere Ende des Rohres 47 ist konisch aufgeweitet und zwischen den einzelnen
Segmenten 46 derart mit Längsschlitzen 49 versehen, daß radiale federnde Bewegungen
der Segmente 46 ermöglicht werden.
[0020] Wie Fig. 9 zeigt, ist die Elektrode 17 an ihrem Anschlußende mit einer konischen
Gewindebohrung 50 versehen, in welcher ein eine doppelkonische Form aufweisender und
vollständig mit Außengewinde versehener Nippel 51 hineingeschraubt ist. Auf das vorstehende
Ende des Nippels 51 wird zum Befestigen der Elektrode 17 am vertikalen Teil 14 als
Anschlußteil eine mit entsprechendem Innengewinde versehene Nippelglocke aufgeschraubt.
Die Nippelglocke 52 ist ein rotationssymmetrisches Teil und weist am anderen, nicht
mit Innengewinde versehenen Ende eine zentrische konische Bohrung 53 auf, die sich
nach außen verjüngt. Die Nippelglocke 52 weist ferner an ihrer Außenseite einander
gegenüberliegend zwei als Ansatzmittel für ein Hebezeug dienende Sacklöcher 58 auf.
[0021] Das Auswechseln der Elektrode läuft wie folgt ab: Zum Lösen der verbrauchten Restelektrode
17 wird die Zugstange 41 durch Druckbeaufschlagung ihrer Stirnfläche und des Kolbens
40 nach unten bewegt und gibt dadurch die Segmente 46 frei, die sich durch Eigenfederung
derzungenartigen Teile des unteren Endes des Rohres 47 mindestens soweit nach innen
bewegen, daß die engste Stelle der Bohrung 53 frei kommt. Die Restelektrode zusammen
mit dem Nippel 51 und der Nippelglocke 52 kann nach unten abgezogen werden. An ihre
Stelle wird eine ebenfalls mit Nippel 51 und aufgeschraubter Nippelglocke 52 versehene
neue Elektrode in das Anschlußende des vertikalen Teils hineingeführt, so daß die
obere ringförmige Stirnfläche der Elektrode 17 an der unteren ringförmigen Außenfläche
28 anliegt. Dabei ist gleichzeitig die Bohrung 53 über den Spreizkegel 45 und die
Segmente 46 geschoben worden. Gleichzeitig mit der anschließend durchgeführten Öldruckentlastung
wird die Zugstange 41 durch den Druck der Tellerfedern 44 wieder nach oben bewegt
und preßt zunächst den Spreizkegel 45 unter Vermittlung der Segmente 46 gegen die
konische Bohrung 53 der Nippelglocke 52 und nachfolgend die ringförmige Stirnfläche
der Elektrode 17 gegen die Außenfläche 28. Damit ist der Auswechselvorgang beendet.
Für etwaige Anpaßbewegungen des ringförmigen Spreizkonus in axialer Richtung dient
ein Längenkompensator 54 des Rohres 47.
[0022] Dadurch, daß an den Außenflächen 28 praktisch keine Verschmutzung auftritt und mit
der Spannvorrichtung ein festes Anpressen der Elektrode 17 erreicht wird, ist ein
guter Stromübergang gewährleistet. Im vertikalen Teil fließt der Strom im wesentlichen
über das Außenrohr 34, das auch ganz oder zum Teil aus Verbundwerkstoff bestehen kann,
und zu einem geringen Teil über das Innenrohr 35 geführt wird. Die Spannvorrichtung
ist gegenüber den stromführenden Rohren 34 und 35 durch ringförmige Isolierstoffkörper
55, die zwischen Deckel 42 und Zylinder 39 einerseits und seinem Halterungsflansch
56 andererseits angeordnet sind, isoliert. Das Außenrohr 34 ist im unteren Bereich,
etwa bis zum Tragarm 2 reichend, von einem Mantel 57 aus Isolierstoff umgeben, der
aus auswechselbaren Ringen zusammengesetzt ist, die aus einem schlagfesten Keramikmaterial
bestehen. Durch diese Isolierung wird der Kühlwasserverbrauch verringert.
[0023] Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform des neuen Systems, bei dem der Elektroden-Tragarm
2 an seinem dem Ofen abgewandten Ende einen rohrförmigen weiteren vertikalen Teil
58 aufweist, der an der Unterseite des Tragarms angeschweißt ist. An seinem unteren
Ende ist der vertikale Teil 58 an seiner Außenseite mit einer angeschweißten Flanschkonsole
59 für den Anschluß der Hochstromkabel 27 versehen. Dieser weitere vertikale Teil
bringt auch bereits bei verhältnismäßig kurzer Ausführung eine weitere Verbesserung
der Reaktanzsymmetrie des Systems mit sich; so daß sich seine zweckmäßige Länge nach
den jeweiligen örtlichen und konstruktiven Verhältnissen, z.B. Größe des Ofens, Lage
von Kabeln und Transformator oder der Bedienungstafel richten kann.
[0024] Der für den Elektroden-Tragarm und für die beiden vertikalen Teile jeweils verwendete
Werkstoff bzw. Verbundwerkstoff hängt neben dem erwünschten Tragverhalten in erster
Linie davon ab, ob Gleich-oder Wechsel- bzw. Drehstrom eingesetzt wird. Während bei
Gleichstrom vielfach bereits einfacher Baustahl (Kohlenstoffstahl) geeignet ist, sind
bei Wechselstromeinsatz neben den Verbundwerkstoffen, z.B. solcher aus Al und Stahl
oder vorzugsweise Cu und Stahl, besonders amagnetische chromlegierte rostfreie Stähle
gut geeignet.
1. Hochstromleitungssystem für Elektroöfen mit mindestens einem aus einem geschlossenen
hohlen Profil gebildeten, als Stromleiter dienenden, flüssigkeitsgekühlten, im wesentlichen
horizontal verlaufenden Elektroden-Tragarm, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektroden-Tragarm
(2) bzw. die Elektroden-Tragarme einen sich nach unten erstreckenden vertikalen Teil
(14) gleicher Bauart aufweisen, an dessen unterem Ende die Elektrode (17) auswechselbar
befestigt ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale Teil (14) etwa
den gleichen Querschnitt wie die Elektrode (17) aufweist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale Teil (14)
zumindest im unteren Bereich mit einem Mantel (25) aus Isolierstoff überzogen ist.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
vertikale Teil (14) an seinem unteren Ende Mittel für die Befestigung eines mit einem
konischen Gewinde versehenen Anschlußteils zur Aufnahme eines entsprechenden Gewindeteiles
der Elektrode (17) aufweist.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeteil der Elektrode
(17) ein eine doppelkonische Form aufweisender und vollständig mit Außengewinde versehener
Nippel (51) ist.
6. System nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußteil (Nippelglocke
52) an einem Ende mit konischem Innengewinde versehen ist und am anderen Ende eine
mit diesem achsgleiche sich nach außen verjüngende konische Bohrung (53) aufweist,
in die als Befestigungsmittel ein Spreizkonus einer in dem vertikalen Teil (14) angeordneten
Spannvorrichtung eingreift.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung einen
am unteren Ende einer axial verschiebbaren Zugstange (41) angeordneten, den ringförmigen
Spreizkonus von innen nach außen beaufschlagenden Spreizkegel (45) aufweist.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange an ihrem oberen
Ende mit einem in einem achsgleichen Zylinder (39)bewegbaren Kolben (40) versehen
ist, der beidseitig mit Druck beaufschlagbar ist.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (39) von unten (zum
Befestigen durch Federkraft und von oben (zum Lösen) durch ein Druckmedium beaufschlagbar
ist.
10. System nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Spreizkonus
aus mehreren Segmenten (46) besteht, die an mindestens einem mit einem Längenkompensator
(54) versehenen, vorzugsweise rohrförmigen, am Zylinder (39) befestigten Halter (Rohr
47) angeordnet sind.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
vertikale Teil (14) einen Kühlmantel aufweist.
12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kühlmantel mehrere
am oberen Ende mit einem Kühlmittelzulauf verbundene, am unteren Ende mit Austrittsöffnungen
(38) versehene Zulaufkanäle (37) nach unten geführt sind.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektroden-Tragarm (2) bzw. die Elektroden-Tragarme aus Verbundwerkstoff mit einer
im wesentlichen tragenden innenliegenden und einer im wesentlichen stromleitenden
außenliegenden Komponente besteht bzw. bestehen.
14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Elektroden-Tragarme
(2) aus plattiertem Blech so zusammengesetzt sind, daß zumindest im wesentlichen nur
in Längsrichtung der Tragarme (2) verlaufende Nähte vorgesehen sind.
15. System nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnähte der außenliegenden
Komponente nicht geschweißt sind.
16. System nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
die Tragarme aus Kupfer-Stahl-Verbundwerkstoff bestehen.
17. System nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
die Elektroden-Tragarme den Verbundwerkstoff im wesentlichen nur in den hauptsächlich
mit Strom beaufschlagten Bereichen aufweisen.
18. System nach Anspruch 17 für Elektroöfen mit drei Elektroden, bei denen die Achsen
der jeweils einen Rechteckquerschnitt aufweisenden Tragarme im Dreieck und bezogen
auf den mittleren Tragarm symmetrisch angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
querschnittsbezogen jeweils die halbe Wand der Tragarme (30, 31, 32) in der Weise
an den einander zugewandten Seiten aus Verbundwerkstoff besteht, daß beim mittleren
Tragarm (30) die obere bzw. untere Hälfte, bei den beiden äußeren Tragarmen (31, 32)
die durch die betreffende Diagonale begrenzte innere Hälfte aus Verbundwerkstoff besteht.
19. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche für Elektroöfen mit im Dreieck
angeordneten Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die längeren Tragarme
ein größeres Trägheitsmoment als der bzw. die kürzeren Tragarme aufweisen.
20. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektroden-Tragarm (2) an seinem dem Ofen abgewandten
Ende einen weiteren sich nach unten erstreckenden vertikalen Teil (58) gleicher Bauart
aufweist.
21. System nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere vertikale Teil
(58) kürzer als der ofenseitige vertikale Teil (14) ist.