[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für eine Treppenstufe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Es ist eine Vielzahl von in ihrem Aufbau und in ihren Eigenschaften verschiedenen
Treppenstufen bekannt. So sind Treppenstufen aus massivem Hart- oder Edelholz bekannt.
Derartige massive Treppenstufen aus Holz sind überwiegend in älteren Häusern zu finden,
wo sie durch die ständige Begehung über einen großen Zeitraum abgetreten sind und
sich Unebenheiten und Risse gebildet haben.
[0003] Man ist dazu übergegangen, solche ausgetretenen Treppenstufen auszuspachteln oder
mit Spanplatten zu belegen und anschließend mit Teppich zu überziehen.
[0004] Oftmals wird auch der kostenintensivere Weg gewählt, indem die alten Treppenstufen
gegen völlig neue Treppenstufen ausgetauscht werden. Besonders gut ist hierzu eine
aus der DE-OS 29 20 061 bekannte Treppenstufe geeignet, die aus einer mit einer oberen
und einer unteren Platte verbundenen Rahmenkonstruktion besteht. Sie ist,durch ihren
Aufbau bedingt, äußerst kostengünstig im Vergleich zu massiven Stufen.
[0005] In Neubauten können während der Bauzeit nicht die Original-Treppenstufen aus Holz
oder dergleichen verwendet werden, da sie stark verschmutzt und durch die übermäßige
Belastung stark beschädigt und unansehlich werden könnten. Aus diesem Grunde werden
sogenannte Blindstufen während der Bauzeit eingesetzt, die, aufgrund der Bauvorschriften,
aus dickem Material sein müssen, um eine sichere Begehung zu gewährleisten. Diese
Blindstufen werden vor der Endmontage der Originalstufen meist - ohne sie weiter verwenden
zu können - wieder entfernt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckung für eine Treppenstufe
zu schaffen, die sich insbesondere zum nachträglichen Belegen einer Treppenstufe eignet,
die bei geringgehaltener Dicke eine hohe Festigkeit aufweist und weiterhin die Möglichkeit
bietet, kostengünstige und verschiedenartige Werkstoffe einzusetzen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Abdeckung für eine Treppenstufe mit
den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Die Abdeckung ist mehrschichtig aufgebaut, wobei ein mindestens drei-schichtiger
Aufbau eine statische Festigkeit, wie sie nur mit massivem Holz erreicht wird, gewährleistet.
Eine besondere Materialfestigkeit wird dann erzielt, wenn die auf eine den Kern bildende
Mittelschicht aufgebrachte Oberschicht und Unterschicht etwa die gleichen Festigkeitswerte
für Druck- und Zugbeanspruchungen aufweisen. Die Abdeckung wird aus einer Trittplatte
und einer Stirnplatte gebildet, deren Größe sich nach der abzudeckenden Treppenstufe
richtet. Trittplatte und Stirnplatte sind im Bereich der Trittkante , entsprechend
dem Profil der abzudeckenden Treppenstufe, etwa rechtwinklig fest miteinander verbunden.
Die Verbindungsart richtet sich nach den in den einzelnen Schichten verwendeten Materialien.
Die Höhe der Stirnplatte kann entsprechend der vorhandenen Stärke der Treppenstufe
gewählt werden, so daß deren Stirnfläche völlig abgedeckt wird. Wird die Höhe der
Stirnplatte größer als die Dicke der Treppenstufe gewählt, so kann die optische Stärke
der belegten Treppenstufe verändert werden. Eine Veränderung der Optik kann auch dadurch
erzielt werden, daß die Trittplatte und die Stirnplatte unter einem geringfügig größeren
oder kleineren Winkel als 90° miteinander verbunden werden.
[0009] Bei der Wahl der verwendeten Materialien,insbesondere bei der Wahl des Materials
für die Oberschicht der Trittplatte und der Stirnplatte,sind die unterschiedlichsten
Kombinationsmöglichkeiten gegeben. Beispielsweise können die Oberschichten der Trittplatte
und der Stirnplatte einheitlich aus dem gleichen Material bestehen, oder aber materialmäßig
und farblich unterschiedlich gestaltet sein. Für die Oberschicht der Trittplatte der
Abdeckung empfiehlt sich ein Material mit hoher Trittfestigkeit. Besteht die Oberschicht
der Stirnplatte aus Metall, beispielsweise Messing, so wird eine äußerst trittfeste
und strapazierfähige Trittkante erhalten.
[0010] Der Eindruck einer massiven Treppenstufe wird durch die Maßnahme nach Anspruch 2
erreicht.
[0011] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 gibt der Abdeckung einen Holzcharakter. Vorteilhaft
sind dabei harte Edelhölzer, die gegebenenfalls oberflächenbeschichtet oder versiegelt
eine erforderliche Trittfestigkeit erhalten. Durch die Wahl eines kostengünstigen
Materials für die nicht sichtbaren Schichten der Abdeckung nach Anspruch 4 können
die Materialkosten geringgehalten werden.
[0012] Gerade im Bereich der Trittkante kann eine schnelle Abnutzung der Oberschicht durch
starke Beanspruchung auftreten, wodurch dann die darunterliegende Mittelschicht sichtbar
wird. Durch die Maßnahme nach Anspruch 5 ist die sichtbar werdende Mittelschicht von
der Oberschicht nicht unterscheidbar.
[0013] Um ein Absplittern der Trittkante der Abdeckung zu verhindern, sind die Maßnahmen
nach Anspruch 6 oder Anspruch 7 von Vorteil. Hierbei wirken sich die Vorteile der
Maßnahmen nach Anspruch 5 bereits bei der Herstellung aus.
[0014] Die zusätzlichen Maßnahmen nach Anspruch 8 öder 9 können dann zweckmäßig sein, wenn
durch die Art der verwendeten Materialien nur eine geringe Dicke der einzelnen Schichten
notwendig ist und entsprechend eine feste Verbindung zwischen der Trittplatte und
der Stirnplatte nicht gewährleistet ist.
[0015] Gerade im Hinblick auf die Schallschutz-Vorkehrungen im Wohnungsbau kann eine zusätzliche,
dämmende Schicht nach Anspruch 10 Vorteile mit sich bringen. Diese Dämmschicht kann
beispielsweise aus Filz oder geschäumtem Kunststoff bestehen.
[0016] Um einerseits eine zu schnelle Abnutzung der Oberschicht zu vermeiden und andererseits
die Dicke der Treppenstufe durch die Abdeckung nicht unnötig zu erhöhen, ist die Einhaltung
der Maßangaben nach den Ansprüchen 11 und /oder 12 zweckmäßig.
[0017] Ein Bausatz bestehend aus einer Abdeckung und einer Treppenstufe nach Anspruch 13
oder Anspruch 14 eignet sich insbesondere für neu zu verlegende, sichtbare Treppenstufen.
Bereits während des Baues kann der eine Teil des Bausatzes, und zwar die Treppenstufe,
in Form einer Blindstufe verlegt werden. Die unbeanspruchten Seiten der Flächen der
Blindstufe sind bereits mit einer endgültigen Oberflächen-Schicht versehen, während
die während der Bauzeit stark beanspruchte Trittfläche und Stirnfläche der Blindstufe
unabhängig von ihrem Zustand mit dem zweiten Teil des Bausatzes in Form der Abdeckung
erst nachträglich versehen wird.
[0018] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt einer aufgeklappten Abdeckung mit dreischichtigem Aufbau,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine mit einer Verstärkungsleiste verstärkte, auf einer
Treppenstufe aufliegende Abdeckung,
Fig. 3 einen Querschnitt einer auf einer Treppenstufe aufliegenden Abdeckung mit einer
zusätzlichen Dämmschicht und
Fig. 4 einen Querschnitt einer Abdeckung mit einem zusätzlichen Stirnbrett.
[0019] Die in Fig. 1 aufgeklappt dargestellte, aus drei Schichten aufgebaute Abdeckung 1
weist eine Trittplatte 2 und eine Stirnplatte 3 auf. Die Materialien der jeweiligen
Schichten der Trittplatte 2 entsprechen den Materialien der entsprechenden Schichten
der Stirnplatte 3, wobei in diesem Ausführungsbeispiel die Oberschicht 4 aus etwa
2,5 mm dickem Edelholz, die Mittelschicht 5 aus etwa 3 mm dicker Span-Holzplatte und
die Unterschicht 6 aus einer etwa 2,5 mm dicken Holzlage besteht, die miteinander
über die volle Berührungsfläche kochfest verleimt sind. Durch die Struktur der Spanholz-Mittelschicht
5 und der damit verleimten Oberschicht 4 und Unterschicht 6 mit einer in etwa gleichmäßig
verlaufenden Faserrichtung wird ein Aufbau der Trittplatte 2 und der Stirnplatte 3
mit hoher Festigkeit, insbesondere mit einer hohen Biegefestigkeit,erzielt.Zur rechtwinkligen
Verbindung von Trittplatte 2 und Stirnplatte 3 ist in die verleimte Abdeckung 1 von
der Unterschicht 6 aus eine V-förmige Ausnehmung mit unter 90° zueinander stehenden
Flanken 8 so weit eingefräst, daß die Trittplatte 2 und die Stirnplatte 3 in der Oberschicht
4 nur noch durch einen dünnen Steg des Edelholzes verbunden sind.
[0020] Die Flanken 8 von Trittplatte 2 und Stirnplatte 3 werden, wie in Fig. 2 dargestellt,
miteinander verleimt, so daß Trittplatte 2 und Stirnplatte 3 rechtwinklig zueinander
verlaufen. Durch den Steg der Edelholzschicht entlang der Trittkante 7 wird ein fortlaufender
Übergang der Holzmaserung an der Oberseite der Oberschicht 4 zwischen der Trittplatte
2 und der Stirnplatte 3 erzielt. Entlang der Trittkante 7 kann die Abdeckung 1, wie
in Fig. 2 dargestellt, gefast oder,wie in Fig. 3 dargestellt, abgerundet sein. Die
Brechung der Trittkante 7 ist nur so stark vorgenommen, daß die Mittelschichten 5
der
Trittplatte 2 und der Stirnplatte 3 unsichtbar bleiben.
[0021] Ein in die Mittelschicht im Bereich der Trittkante 7 an Stelle der Span-Holzplatte
eingelegter massiver Holz-Kern 10 aus der gleichen Holzart wie die Oberschicht 4 wird
bei der Trittabnutzung der Trittkante 7 freigelegt, ohne in auffälliger Weise sichtbar
zu werden.
[0022] Zur Verstärkung der Verbindung zwischen Trittplatte 2 und Stirnplatte 3, die durch
die Abnutzung der Trittkante 7 zusätzlich stellenweise geschwächt wird, und zur Verstärkung
der Stirnplatte 3 ist auf der Unterschicht 6 der Stirnplatte 3 eine Verstärkungsleiste
11 aufgeleimt, deren eine Schmalseite mit der Unterschicht 6 der Trittplatte 2 verleimt
ist und deren andere Schmalseite bündig mit der freien Seitenkante 12 der Stirnplatte
3 abschließt.
[0023] Auf die Unterschicht 6 der Trittplatte 2 der Abdeckung
1 kann eine zusätzliche dämmende Schicht 13 aus geschäumtem Kunststoff aufgeklebt-sein,
mit der die Abdeckung 1 auf einer Treppenstufe aufliegt. Selbstverständlich kann auch
eine Schicht aus Filz oder anderem geeigneten, den Trittschall absorbierenden Material
verwendet werden.
[0024] Die Abdeckung 1 wird beispielsweise auf eine zu renovierende hölzerne Treppenstufe
14 aufgelegt und mit dieser an der Unterschicht 6 der Trittplatte 2 und an der Innerfläche
der Verstärkungsleiste 11 mit einer geeigneter'Klebemasse, etwa Leim oder Harz, verbunden,
wie Fig 2 entnehmbar ist. Die Abdeckung 1 steht hierbei über die Stirnseite 15 der
Treppenstufe 14, diese vollständig überdeckend, um mehrere Millimeter vor, wodurch
die abgedeckten Treppenstufen 14 dicker erscheinen.
[0025] Sollte es erforderlich sein, insbesondere bei der Renovierung und Erneuerung von
Treppenstufen einer Altbautreppe, den sichtbaren Trittabsatz mit einer Blende 16 zu
verkleiden, so wird die Breite der Trittplatte 2 um die Dicke der Blende 16 überdimensioniert.
Die Blende 16, die aus dem gleichem dreischichtigen Aufbau wie die Abdeckung 1, beispielsweise
in Fig. 4, aufgebaut ist, wird dann hinter der Stirnplatte 3 bzw. hinter der Verstärungsleiste
11 befestigt.
[0026] In Fig. 3 ist eine Treppenstufe als Teil eines Bausatzes für einen Treppen-Neubau
dargestellt. Sie wird als Blindstufe 17 mit einer erwünschten Höhe, Breite und Länge
bereits während der Bauzeit endgültig auf einer Unterkonstruktion 18 befestigt. Die
zu diesem Bausatz gehörende Abdeckung 1 ist in der Größe auf die Abmessungen der Blindstufe
17 abgestimmt, so daß sie nach der Montage mit dem freien Ende ihrer Stirnplatte 3
etwa bündig mit der Unterkante der Blindstufe 17 abschließt oder nur geringfügig über
diese vorsteht.
[0027] Mit einer an der hinteren Kante der Trittplatte 2 ausgebildeten Nut 19 kann ein Anschluß
von Platten, beispielsweise von Platten eines Podestes, in Form einer Nut-Feder-Verbindung
erfolgen.
1. Abdeckung für eine Treppenstufe (14), dadurch gekennzeichnet, daß eine Trittplatte
(2) und eine Stirnplatte (3) im Bereich der Trittkante (7) etwa rechtwinklig fest
miteinander verbunden sind, wobei die Trittplatte (2) und die Stirnplatte (3) mindestens
eine Oberschicht (4), eine Mittelschicht (5) und eine Unterschicht (6) aufweisen.
2. Abdeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschicht (4)
der Trittplatte (2) in die Oberschicht (4) der Stirnplatte (3) übergeht.
3. Abdeckung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschicht
(4) aus Edelholz besteht.
4. Abdeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschicht
(5) aus Span- oder Faser-Holzplatten gebildet ist.
5. Abdeckung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, insbesondere nach Patentanspruch
3,dadurch gekennzeichnet, daß in die Mittelschicht (5) im Bereich der Trittkante (7)
ein Kern (10) aus dem Material der Oberschicht (4) eingelegt ist.
6. Abdeckung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittkante (7)
abgerundet ist.
7. Abdeckung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittkante (7)
abgefast ist.
8. Abdeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterschicht
(6) von Trittplatte (2) und Stirnplatte (3) im Bereich ihrer Abwinklung eine Verstärkungsleiste
(11) befestigt ist.
9. Abdeckung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsleiste
(11) sich über die Höhe der Stirnplatte (3) erstreckt.
10. Abdeckung nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Unterschicht (6) der Trittplatte (2) eine Schicht (13) aus Dämmaterial angebracht
ist.
11. Abdeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschicht (4)
eine Dicke von 2 bis 3 mm hat.
12. Abdeckung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittplatte (2)
eine Dicke von 5 bis 10 mm hat.
13. Bausatz mit einer Abdeckung nach einem der Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet
daß die Treppenstufe (14) als Blindstufe (17) ausgebildet ist, deren Unterfläche und
Rückfläche und gegebenenfalls Seitenflächen beschichtet sind.
14. Bausatz nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Blindstufe (17)
aus Spanholzplatte gebildet ist.