[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufhängen eines Vorhangs bestehend aus
einem den Vorhang tragenden, etwa mäanderförmigen Halteband aus flexiblem Material
zum Erzeugen eines regelmässigen Faltenwurfs und aus am Halteband befestigten Aufhängevorrichtungen
zum Aufhängen des Haltebandes in einer Vorhangschiene.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden in den oberen Saum eines Vorhanges eingearbeitet und
dienen dazu, dem Vorhang einen regelmässigen Faltenwurf zu geben. Die Konfektionierung
eines Vorhanges wird dadurch wesentlich erleichtert und der Vorhang erhält die Tendenz,
durch die Federwirkung des mäanderförmigen Haltebandes Unregelmässigkeiten im Faltenwurf
selbständig auszugleichen. Ausserdem können ca. zwischen 10 bis 20% Uber- oder Untermass
auf einer gegebenen Schienenlänge ausgeglichen werden. Bei bekannten Vorrichtungen
mussten die Aufhängevorrichtungen in das Halteband eingeschraubt werden. Es wurden
ausserdem handelsübliche Vorhanggleiter verwendet, die ihrerseits wieder mit der Aufhängevorrichtung,
z.B. mittels eines Hakens, verbunden werden mussten. Die Vorrichtung war daher nicht
nur relativ aufwendig und teuer, sondern deren Zusammensetzung erforderte zudem einen
relativ hohen Arbeitsaufwand, während das Einsetzen in die Vorhangschiene einige Mühe
bereitete. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden
und insbesondere eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die auf
einfachste Weise hergestellt und mit geringem Arbeitsaufwand zusammengesetzt und aufgehängt
werden kann.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst,, dass das mäanderförmige Halteband
etwa vertikal verlaufende und auf einer Linie liegende Büchsen aufweist, dass die
Aufhängevorrichtungen Vorhanggleiter mit einem in die Büchsen einsteckbaren Bolzen
sind, und dass Büchsen und Bolzen durch Zusammenstecken mittels eines Kupplungsmechanismus
kraftschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbindbar sind. Die an den Vorhanggleitern
angeordneten Bolzen erlauben ersichtlicherweise ein direktes Befestigen der Vorhanggleiter
am Halteband ohne aufwendige Zwischenstücke. Durch den Kupplungsmechanismus kann der
Bolzen mit einem einzigen Handgriff eingesteckt werden, so dass ein Einschrauben nicht
mehr erforderlich ist. Mit dieser Anordnung kann jede Art von Vorhang auf einfachste
Weise aufgehängt werden. So z.B. auch Duschvorhänge, bei denen das Einarbeiten von
Ösen entfällt und die Vorhanggleiter in der Form von Ringen direkt in die Büchsen
eingesteckt werden können.
[0004] Die Büchsen können in den geraden Abschnitten zwischen den Biegungen des mäanderförmigen
Haltebandes angeordnet sein, was eine gleichmässige Lastverteilung ergibt. Es ist
jedoch auch denkbar, dass die Büchsen in den Biegungen des mäanderförmigen Haltebandes
angeordnet sind, was insbesondere dann vorteilhaft sein kann, wenn die Vorhangschiene
durch den oberen Saum des Vorhanges verdeckt werden soll.
[0005] Eine besonders einfache Handhabung der Aufhängevorrichtung ergibt sich, wenn die
Vorhanggleiter eine etwa tellerartige Scheibe zum Einhängen in die Vorhangschiene
aufweisen. Die Relativlage des Vorhanggleiters zur Schiene spielt dadurch keine Rolle
mehr und der Vorhanggleiter kann mit dem Bolzen in jeder beliebigen Lage in die Büchsen
eingesteckt werden. Dadurch wird sowohl das Zusammensetzen als auch das Einhängen
in die Schiene wesentlich erleichtert.
[0006] Das Einstecken der Bolzen in die Büchsen kann ausserdem noch dadurch vereinfacht
werden, dass der Bolzen einen mit dem oberen Rand der Büchse zusammenwirkenden Anschlag
zum Begrenzen der Einstecktiefe aufweist. Der Anschlag kann beispielsweise so dimensioniert
werden, dass beim Erreichen des Anschlages der Kupplungsmechanismus in jedem Fall
eingerastet hat. Dadurch wird es auch möglich, die Vorhanggleiter beispielsweise maschinell
in die Büchsen einzusetzen.
[0007] Ein besonders einfaches Einrasten des Bolzens ergibt sich, wenn als Kupplungsmechanismus
das Ende des Bolzens pfeilspitzenförmig ausgebildet ist und wenn in der Büchse eine
diese verengende Manschette angeordnet ist, die mit der Pfeilspitze durchstossbar
ist. Ein derartiger Kupplungsmechanismus ergibt eine sichere kraftschlüssige Verbindung
und lässt sich auf einfachste weise herstellen. Das Einrasten erfordert keinen übermässig
grossen Kraftaufwand.
[0008] Da die Bolzen nach dem Einarbeiten des Haltebandes in den oberen Vorhangsaum eingesetzt
werden müssen, ermöglicht die Pfeilspitze zudem auf einfachste Weise ein Durchstossen
des Stoffes.
[0009] Wenn das Halteband und/oder die Aufhängevorrichtungen aus Kunststoffmaterial gefertigt
sind, ergeben sich besonders günstige Herstellungs- und Materialkosten. Besonders
vorteilhaft ist es bezüglich der Lichtdurchlässigkeit, wenn wenigstens das Halteband
und die Büchsen aus transparentem Material gefertigt sind. Dadurch bleibt das Halteband
auch bei hellen Vorhangstoffen praktisch unsichtbar.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung in vergrössertem Massstab,
Figuren
2 und 3 verschiedene Anordnungen der Büchsen am Halteband,
Figur 4 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel mit die Vorhangschiene verdeckendem
Halteband, und
Figur 5 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel eines Kupplungsmechanismus.
[0011] Wie in Figur 1 dargestellt ist ein Vorhang 16 an einem mäanderförmigen Halteband
1 aus flexiblem Material aufgehängt. Das Halteband 1 ist vorzugsweise federnd ausgebildet
und hat die Tendenz, nach einem Zusammendrücken oder Ausdehnen immer wieder in die
ursprüngliche Lage zurückzukehren. Dadurch ergibt sich ein besonders regelmässiger
Faltenwurf auch bei einem teilweise gezogenen Vorhang. Unter mäanderförmig ist jede
gewellte oder gekrümmte Form zu verstehen. Es wäre auch denkbar, dass das Halteband
anstelle der dargestellten Biegungen einzelne Ecken aufweist oder sogar die Form eines
ziehharmonikaartigen Faltenbalges hat.
[0012] Das Halteband 1 ist mittels einer Aufhängevorrichtung 2 an einer Vorhangschiene 10
befestigt. Die Aufhängevorrichtung 2 besteht aus einem Vorhanggleiter 4, der als etwa
tellerförmige Scheibe 9 ausgebildet ist. Der Vorhanggleiter 4 ist einstückig mit einem
Bolzen 5 verbunden, der in eine Büchse 3 am Halteband eingesteckt ist. Ein Kupplungsmechanismus
6 hält den Bolzen 5 kraftschlüssig in der Büchse 3. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
dient als Kupplungsmechanismus eine Manschette 14, die im Innern der Büchse 3 angeordnet
ist und deren Innendurchmesser verkleinert. Das Ende 13 des Bolzens 5 ist pfeilspitzenförmig
ausgebildet, so dass mit der Pfeilspitze die Manschette 14 bzw. der Vorhangstoff durchstossen
werden kann. Ein Zurückziehen der Pfeilspitze aus der Manschette 14 ist nur durch
Zerstören des Kupplungsmechanismus möglich. Es ist jedoch auch denkbar, beispielsweise
durch Ausnützen der Materialelastizität einen Kupplungsmechanismus zu schaffen, der
bei entsprechendem Kraftaufwand zerstörungsfrei wieder getrennt werden kann. Um die
Einstecktiefe zu begrenzen und um ein sicheres Einkuppeln zu gewährleisten, ist im
oberen Bereich des Bolzens 5 ein Anschlag 11 angeordnet, der mit dem oberen Büchsenrand
12 zusammenwirkt.
[0013] Der scheibenförmig ausgebildete Vorhanggleiter 3 ermöglicht ein besonders einfaches
Einfahren in die Vorhangschiene 10. Die Relativlage des Vorhanggleiters zur Schiene
spielt dabei keine Rolle. Die Aufhängevorrichtung ist vorteilhaft ebenfalls aus Kunststoffmaterial
hergestellt und kann z.B. im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Es ist jedoch
auch ohne weiteres denkbar, die Aufhängevorrichtung aus Metall oder aus einem anderen
Werkstoff herzustellen. Insbesondere ist es denkbar, z.B. bei grossen und schweren
Vorhängen anstelle des Vorhanggleiters einen Rollenmechanismus anzuordnen.
[0014] Die Büchsen 3 sind etwa vertikal am Halteband 1 angeordnet und befinden sich alle
auf einer Linie. Wie in Figur 2 dargestellt können die Büchsen 3 etwa in der Mitte
der geraden Abschnitte 7 angeordnet sein. Es ist jedoch auch denkbar, gemäss Figur
3 die Büchsen in den Biegungen 8 des Haltebandes anzuordnen. Eine Anordnung der Büchsen
in den Biegungen 8 ist beispielsweise dann . sinnvoll, wenn das Halteband 1 die Vorhangschiene
10 verdecken soll, wie dies beispielsweise in Figur 4 gezeigt ist. Die Büchse 3 ist
zu diesem Zweck etwas kürzer ausgebildet als das Halteband 1, so dass die Schiene
durch den vorstehenden Teil 17 des Bandes verdeckt wird. Bei entsprechender Ausgestaltung
kann das Halteband beidseitig verwendet werden, d.h. es spielt keine Rolle, welche
Seite der Vorhan
gschiene zugewandt ist. Dadurch lassen sich die einzelnen Bandabschnitte auch auf einfache
Weise zusammenkoppeln. Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3 müsste dann allerdings
in jeder Biegung eine Büchse angeordnet sein.
[0015] Je nach Anwendungsfall kann auch ein anderer Kupplungsmechanismus verwendet werden,
um die Bolzen 5 kraftschlüssig in den Büchsen 3 zu halten. Figur 5 zeigt beispielsweise
einen Bolzen 5, der mit einem Widerhaken 15 in der Pfeilspitze versehen ist. Der Widerhaken
15 ist derart angeordnet, dass zwar ein Einstecken des Bolzens in die Büchse möglich
ist, nicht jedoch ein Zurückziehen.
[0016] Ersichtlicherweise sind noch weitere abgewandelte Ausführungsbeispiele möglich, ohne
dass dabei der Gegenstand der Erfindung verlassen wird. So können beispielsweise die
Büchsen 3 auch als zusammengeschweisste Materialschlaufen des Haltebandes 1 ausgebildet
sein. Es ist jedoch auch denkbar, die Büchsen 3 separat herzustellen und nachträglich
auf das Halteband 1 aufzuschweissen oder zu kleben.
[0017] Das Halteband kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Bei Kunststoff ist
z.B. Extrudieren oder Spritzgiessen denkbar. Um die Werkzeugkosten beim letztgenannten
Verfahren zu senken, können relativ kurze Haltebandstücke hergestellt werden, welche
zusammengekuppelt oder am Vorhang mit Hilfe eines zusätzlichen Stoffbandes angebracht
werden.
1. Vorrichtung zum Aufhängen eines Vorhangs, bestehend aus einem den Vorhang tragenden,
etwa mäanderförmigen Halteband aus flexiblem Material zur Erzeugung eines regelmässigen
Faltenwurfs und aus am Halteband befestigten Aufhängevorrichtungen zum Aufhängen des
Haltebandes in einer Vorhangschiene, dadurch gekennzeichnet, dass das mäanderförmige
Halteband (1) etwa vertikal verlaufende und auf einer Linie liegende Büchsen (3) aufweist,
dass die Aufhängevorrichtungen (2) Vorhanggleiter (4) mit einem in die Büchsen (3)
einsteckbaren Bolzen (5) sind, und dass Büchsen und Bolzen durch Zusammenstecken mittels
eines Kupplungsmechanismus (6) kraftschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbindbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchsen in den geraden
Abschnitten (7) zwischen den Biegungen (8) des mäanderförmigen Haltebandes angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchsen in den Biegungen
des mäanderförmigen Haltebandes angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorhanggleiter
(4) eine etwa tellerartige Scheibe (9) zum Einhängen in die Vorhangschiene (10) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (5) einen
mit dem oberen Rand (12) der Büchse zusammenwirkenden Anschlag (11) zum Begrenzen
der Einstecktiefe aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Kupplungsmechanismus
das Ende des Bolzens (13) pfeilspitzenförmig ausgebildet ist und dass in der Büchse
eine diese verengende Manschette (14) angeordnet ist, welche mit der Pfeilspitze durchstossbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteband und/oder
die Aufhängevorrichtungen aus Kunststoffmaterial gefertigt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das Halteband
und die Büchsen aus transparentem Material gefertigt sind.