[0001] Die Erfindung betrifft eine Einschubleiste mit Überspannungsableitern für Trennleisten,
bestehend aus einem kassettenartigen Isolierstoffgehäuse mit Aufnahmen für die Überspannungsableiter,
die über je ein Schmelzelement und einen Massekontakt mit einer gemeinsamen Erdleiste
verbunden und mittels Druckfedern auswechselbar in den Gehäuse-Aufnahmen gehalten
sind.
[0002] Zum Schutz der verschiedenen Funktionsteile von z. B. fernmeldetechnischen Verteileranlagen
gegen Überströme, insbesondere gegen technischen Wechselstrom, werden sog. Überspannungsableiter
in Form von Steckkassetten oder Einschubleisten verwendet, die bei länger auftretendem
überstrom durch Abschmelzen eines Schmelzelementes die Leiter an das Erdpotential
legen.
[0003] Eine derartige Einschubleiste mit Überspannungsableitern der angegebenen Gattung
ist in der DE-AS 24 28 266 der Anmelderin beschrieben und besteht aus einem zweischaligen
Kunststoffgehäuse, in dem zehn Ausnehmungen in zwei Reihen gegeneinander versetzt
ausgebildet sind. In jede Ausnehmung kann von außen ein Überspannungsableiter von
Hand eingesetzt werden. Die Halterung der einzelnen Überspannungsableiter in der Gehäuse-Ausnehmung
erfolgt durch eine Druckfederanordnung, bei der eine in einer schalenförmigen Gehäuse-Ausbuchtung
angeordnete Druckfeder einen längsverschiebbar im Gehäuse angeordneten Abgreifkontakt
gegen eine Stirnfläche des zylindrischen Überspannungsableiters drückt. Unter dem
Federdruck stützt sich der Überspannungsableiter über ein Schmelzelement an einem
Massekontakt ab, der als abgebogener Ansatz an einer durchgehenden gemeinsamen Erdleiste
angeformt ist.
[0004] Diese bekannte Einschubleiste hat eine breite Verwendung gefunden, da sie billig
in der Herstellung und einfach in der Handhabung ist. Ebenso wie andere bekannte Ausführungen
gemäß z. B. DE-OS 19 29 845, DE-OS 25 55 394, DE-PS 1 196 281 und CH-PS 507 599 kann
diese bekannte Einschubleiste jedoch nicht in Verbindung mit sog. Zweiwegeableitern
eingesetzt werden, die jeweils zwei herkömmliche Ableiter ersetzen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einschubleiste mit Überspannungsableitern für
z. B. Trennleisten der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die eine Verwendung
von Zweiwege-Überspannungsableitern ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Überspannungsableiter
jeweils drei Elektroden aufweisen, die mit je einem Anschlußstift verbunden sind,
daß die Anschlußstifte in Klemmkontakte eingreifen, von denen die beiden seitlichen
Klemmkontakte mit je einem von außen zugänglichen Abgreifkontakt und der mittlere
Klemmkontakt mit der U-förmig ausgebildeten Erdleiste verbünden ist, daß das Schmelzelement
in Form einer Lotpille zwischen der mittleren Elektrode und einer mit der Erdleiste
verbundenen,von außen zugänglichen Erdschiene - unter Zwischenschaltung der Druckfederanordnung
- angeordnet ist, und daß die über Gehäuse-Öffnungen zugänglichen Druckfederanordnungen
zur federnden Halterung der Überstromableiter elektrische Kontaktelemente aufweisen,
die den seitlichen Elektroden der Überstromableiter zugeordnet sind und ihnen im Normalbetrieb
mit Zwischenabstand gegenüberliegen.
[0007] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung bestehen die jeweiligen Druckfederanordnungen
aus jeweils zwei ineinander geführten, napfförmigen Metallgehäusehälften, zwischen
denen eine Spreizfeder in Form einer Schraubenfeder aufgenommen ist. An der oberen
napfförmigen Metallgehäusehälfte sind die Kontaktelemente in Form von seitlich abstehenden
Federbügeln befestigt und die Lotpille liegt unter dem Federdruck an der Außenfläche
dieser Metallgehäusehälfte an. Die untere Metallgehäusehälfte stützt sich auf einer
Auflagefläche der Erdschiene ab.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilgeschnittene Draufsicht auf eine Einschubleiste mit fünf eingesetzten
überstromableitern,
Fig. 2 einen Schnitt A-A der Einschubleiste nach Fig. 1.
[0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind im Kunststoffgehäuse 20 der Einschubleiste in einer
Reihe nebeneinander fünf Öffnungen 9 ausgebildet, in denen jeweils ein Zweiwege-Überstromableiter
bzw. Dreielektroden- Überstromableiter 1 sitzt. Jeder überstromableiter 1 weist drei
Anschlußstifte a, b, c auf, die in jeweils einen von längsgerichteten Federzungen
gebildeten Klemmkontakt 2, 3, 4 längs eingesteckt sind. Die beiden seitlichen Anschlußstifte
a und c sind mit seitlichen Elektroden 12', 12" und der mittlere Anschlußstift b ist
mit einer Mittelelektrode 12 des jeweiligen Überstromableiters 1 elektrisch leitend
verbunden.
[0010] Die beiden seitlichen Klemmkontakte 2, 4 zur Aufnahme der Anschlußstifte a, c sind
mit nach außen führenden Abgreifkontakten 5, 6 elektrisch und mechanisch verbunden,
die an die entsprechenden Kontakte der Trennleiste angeschlossen werden.
[0011] Der mittlere Anschlußstift b greift in den mittleren Klemmkontakt 3 ein, der - zusammen
mit einem anderen mittleren Klemmkontakt
3 für die übrigen Zweiwege-überstromableiter 1 - mit einer durchgehenden, gemeinsamen
Erdleiste verbunden ist.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Erdleiste 7 eine U-Form auf, wobei sich ihre
beiden parallelen Schenkel im Kunststoffgehäuse über annähernd dessen gesamte Länge
erstrecken und der in Fig. 1 untere Schenkel als nach außen vorstehende Erdschleifschiene
8 ausgebildet ist.
[0013] Jeder Zweiwege-Überstromableiter 1 wird durch eine Druckfederanordnung 10 im Kunststoffgehäuse
20 ge-
- halten, wobei zwischen dieser Federanordnung 10 und der in der Zeichnung unteren
Fläche des Zweiwege- überstromableiters eine Lotpille 11 befestigt ist.
[0014] Die Druckfederanordnung 10 besteht aus zwei MetallGehäusehälften 13, 14, die als
ineinander verschiebbare Netze ausgebildet sind und durch eine in ihrem Inneren angeordnete
Druckfeder gegeneinander verschiebbar sind. Der durch die Druckfeder 10a erzielbare
maximale Spreizweg der Druckfederanordnung 10 wird von Anschlaghaken 15, 16 begrenzt,
die an jeder der beiden Gehäusehälften 13, 14 befestigt sind und ineinander greifen
(vgl. linker Teil der Fig. 1).
[0015] Den beiden seitlichen Elektroden 12', 12" der Zweiwege-Überstromableiter 1 liegen
in einem vorgegebenen Zwischenabstand, der geringfügig kleiner als die Höhe der Lotpille
11 ist, jeweils zwei Kontaktelemente 17, 18 gegenüber, die als gesonderte Federelemente
oder aber als Teil der Anschlaghaken 15, 16 ausgebildet sein können und mit der oberen
Metall-Gehäusehälfte 13 der Druckfederanordnung 10 elektrisch und mechanisch fest
verbunden sind.
[0016] Die Erdschleifschiene 8 weist eine Auflage 19 auf, an welcher sich die untere Metall-Gehäusehälfte
14 in direktem Kontakt abstützt.
[0017] Das Kunststoffgehäuse 20 besteht aus dem eigentlichen Gehäuse 22, auf dem ein Kunststoff-Deckel
z. B. durch Ultraschall-Schweißung in einem einzigen Arbeitsgang befestigt ist.
[0018] Wie aus Fig. 1, rechter Teil, ersichtlich, sind an einem Ende des Gehäuseteiles 22
Anschläge 23 angeformt, die den Einschubweg der Leiste begrenzen.
[0019] Bei länger auftretendem überstrom schmilzt die auf der Oberfläche des oberen Metallgehäuses
befestigte Lotpille 11, wodurch die Kontaktbügel 17, 18 in leitende Verbindung mit
den Elektroden 12', 12" gelangen und somit zusammen mit der Mittelelektrode über die
elektrisch leitende Druckfederanordnung mit der geerdeten Schleifschiene kurzgeschlossen
werden.
[0020] Bei kurzfristig auftretendem überstrom fließt der Strom vom Abgreifer 5 bzw. 6 über
die Elektroden 12' bzw. 12" zur Mittelelektrode 12. Zwischen den Elektroden 12, 12',
12" befindet sich ein Gas, das beim Ansteigen der Spannung unter Ausbildung eines
Lichtbogens ionisiert und damit leitend wird. Von der Mittelelektrode 12 fließt der
Strom über die Lotpille 11 zur Erdschiene. Hält dieser Zustand länger an, dann schmilzt
die Lotpille 11, wodurch alle drei Elektroden 12, 12' und 12" kurzgeschlossen und
dadurch Beschädigungen der Ableiter und andere Gefahren vermieden werden.
[0021] Der Strom kann über zwei Wege zur Erdschleifschiene fließen, nämlich einmal - als
Hauptweg - über die . Abgreifkontakte 5, 6, die kurzgeschlossene Strecke von der jeweils
äußeren Elektrode 12' bzw. 12" über die Mittelelektrode 12 zur Erdschleifschiene und
zum anderen vom jeweiligen Abgreifkontakt 5 bzw. 6 über die zugeordnete Außenelektrode
12' bzw. 12" direkt zur Erdschleifschiene. Durch diese Zweiwege-Ableitung erhöht sich
die Betriebssicherheit erheblich.
1. Einschubleiste mit Überspannungsableitern für Trennleisten, bestehend aus einem
kassettenartigen Isolierstoffgehäuse mit Aufnahmen für die Überspannungsableiter,
welche über je ein Schmelzelement und einen Massekontakt mit einer gemeinsamen Erdleiste
elektrisch und mechanisch verbunden und mittels Druckfedern auswechselbar in den Gehäuse-Aufnahmen
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überspannungsableiter (1) jeweils drei Elektroden (12, 12', 12") aufweisen,
die mit je einem Anschlußstift (a, b, c) verbunden sind,
daß die Anschlußstifte (a, b, c) in Klemmkontakte (2, 3, 4) eingreifen, von denen
die beiden seitlichen Klemmkontakte (2, 4) mit je einem von außen zugänglichen Abgreifkontakt
(5, 6) und der mittlere Klemmkontakt (3) mit der U-förmig ausgebildeten Erdleiste
(7) verbunden ist,
daß das Schmelzelement (11) in Form einer Lotpille zwischen der mittleren Elektrode
(12) und einer mit der Erdleiste (7) elektrisch und mechanisch verbundenen, nach außen
weisenden Erdschiene (8) angeordnet ist, und
daß die über Gehäuse-Öffnungen (9) zugänglichen Druckfederanordnungen (10) zur federnden
Halterung der Überstromableiter (1) elektrische Kontakte (17, 18) aufweisen, die den
seitlichen Elektroden (12', 12") der Überstromableiter (1) zugeordnet sind.
125-(x2149)-Sd-E
2. Einschubleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckfederanordnung (10) aus zwei über eine Druckfeder (10a) gegeneinander
verschiebbaren Metallgehäusehälften (13, 14) besteht.
3. Einschubleiste nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Metallgehäusehälften (13, 14) Anschlaghaken (15, 16) aufweisen.
4. Einschubleiste nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Kontakte (17, 18) in Form von Kontaktbügeln an der oberen Metallgehäusehälfte
(13) angeformt sind.
5. Einschubleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kunststoff-Gehäuse (20) fünf nebeneinander in Reihe angeordnete Zweiwege-Überstromableiter
(1) angeordnet sind.
6. Einschubleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erdschiene (8) für jede Druckfederanordnung (10) Auflageflächen (19) aufweist.
7. Einschubleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb die obere Metall-Gehäusehälfte (13) durch
die Druckfeder (10a) gegen die an der Unterseite des Überstromableiters (1) befestigte
Lotpille (11) angedrückt ist.
8. Einschubleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erdleiste (7) und die Erdschiene (8) ein einstückiges Blech-Stanzteil bilden,
wobei sich die beiden Schenkel der U-förmigen Erdleiste (7) parallel zueinander über
die gesamte Länge der Einschubleiste zu jeweils beiden Seiten der aus Überstromableiter
(1) und Druckfederanordnung (10) gebildeten Baugruppe erstrecken.