[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktanordnung für Vakuumschalter mit zwei
koaxial angeordneten und im wesentlichen zylindrischen Kontakten.
[0002] Es ist bekannt, ein Ansteigen der Lichtbogenspannung und den damit verbundenen hohen
Leistungsumsatz in Vakuumschaltern durch ein koaxiales Magnetfeld im Luftspalt.. zwischen
den geöffneten Kontakten zu verhindern. Zu diesem Zweck kann eine die Schaltkammer
zylindrisch umschließende Spule vorgesehen sein, die mit den Schaltkontakten elektrisch
in Reihe liegt und ein vom Strom abhängiges axiales Magnetfeld aufbaut, das den Spalt
zwischen den Kontakten durchsetzt. Zur Erhöhung der Feldstärke im Kontaktspalt kann
die Spule doppellagig aufgebaut sein und die Windungen schraubenförmig hin-und rückläufig
aufgeführt sein. Die Herstellung solcher Vakuumschalter erfordert aber einen verhältnismäßig
großen Aufwand (DE-OS 29 11 706).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gestaltung einer Kontaktanordnung mit
im wesentlichen zylindrischen Kontakten anzugeben deren Lichtbogenstrom im Kontaktspalt
ein axiales Magnetfeld, d.h. parallel zur Stromrichtung, bildet, das zwischen den
Kontakten konzentrisch ist und das zusätzlich in geschlossenem Zustand der Kontakte
eine.Kontaktdruckverstärkung bewirkt.
[0004] Es sind Kontaktanordnungen für Vakuumschalter mit - flachen Kontakten bekannt, deren
Kontaktauflagefläche eine Kreisfläche bildet, die von einem Abbrandbereich konzentrisch
umgeben ist. Zwischen der Kontaktauflagefläche und dem elektrischen Anschlußleiter
des Kontaktes ist ein flacher Hohlraum vorgesehen, der mit einer ferromagnetischen
Einlage versehen ist. Durch diese radial zum Lichtbogen scheibenförmig ausgedehnte
Einlage soll eine radiale Stromkomponente gebildet werden, deren Kraftkomponente den
Lichtbogen radial nach außen auf den Abbrandbereich der Kontakte treiben soll (DE-OS
25 46 375).
[0005] Es sind ferner Vakuumschalter mit Topfkontakten bekannt, deren Boden mit einer Stromzuführung
verbunden ist und deren Rand die ringförmige Kontaktauflagefläche bildet. Die Kontaktträger
der beiden Kontakte umgeben einen Eisenkern, der einen..Teil der Stirnfläche bildet,
und sind mit gegenläufig verlaufenden schrägen Schlitzen versehen. Dieser Gestaltung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein radiales.Magnetfeld, d.h. senkrecht zur Stromrichtung
im Lichtbogen zu erzeugen, das den Lichtbogen zwischen den Kontakten rotieren läßt
(DE-PS 1 196 751).
[0006] Die erwähnte Aufgabe wird bei einer Kontaktanordnung der eingangs genannten Art nun
erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Der Lichtbogenstrom
erzeugt zwischen den Kontakten ein axiales Magnetfeld, dessen Feldstärke einen diffusen
Lichtbogen erzeugt. Auf besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltungen sind die Unteransprüche
gerichtet.
[0007] Durch die drehstabähnliche Maritelform des Kontaktes erhält man eine azimutale Komponente
des Stromes und damit in gewisser Weise die Wirkung einer vom Kontakt relativ weit
entfernten Spule mit axialem Magnetfeld. Um dieses Feld im Kontaktspalt zu konzentrieren,
verwendet man den ferro- magnetischen Kern mit kleiner Koerzitivkraft, beispielsweise
Eisen. Durch diese Eisenkerne in den beiden Kontaktzuführungen wird im Kontaktspalt
ein Magnetfeld konzentriert, das von der Kontaktachse aus radial abnimmt. Bei zweckmäßiger
Ausbildung der Kontaktauflagefläche, beispielsweise als Rotationsellipsoid, steht
das Magnetfeld an allen Stellen der einander zugewandten Teile der Kontaktoberflächen
senkrecht zu dieser Oberfläche. Unter praktischen Bedingungen muß die Oberfläche an
die vom Eisenkern erzeugte Form des Magnetfeldes angeglichen werden. Damit hat man
die Möglichkeit, die magnetische Feldstärke an die mittlere Stromdichte anzupassen.
Eine Elipsoidform der Kontaktauflageflächen ermöglicht aufgrund des sich erweiternden
Kontaktspaltes einen schnellen Abbau des Dampfdruckes vom Kontaktzentrum.
[0008] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
deren Figuren 1 und 2-.ein Ausführungsbeispiel einer-Kontaktanordnung nach der Erfindung
schematisch veranschaulicht ist. Die Figuren 3 bis 6 zeigen jeweils eine besondere
Ausgestaltung der Kontaktanordnung.
[0009] Nach Figur 1 ist ein im wesentlichen zylindrischer Kontakt 2 mit einer Stromzuführung
4 verbunden. Der Mantel 6 des Kontaktes 2 ist mit schraubenförmigen Schlitzen 8 versehen,
die dem Mantel 6 eine drehstabähnliche Gestaltung verleihen und vor der geschlossenen
Stirnfläche des Kontaktes 2 enden. Die Stirnfläche des Kontaktes 2 ist mit einer Kontaktauflage-
10 versehen, die aus sogenanntem Kontaktmaterial, beispielsweise Chrom-Kupfer, besteht.
[0010] Dem Kontakt 2 koaxial gegenüber ist ein in.gleicher Weise gestalteter Kontakt 3 angeordnet,
der in Figur 2 dargestellt ist, die einen Querschnitt durch den Kontakt darstellt.
Die Kontakte 2 und 3 sind jeweils mit einer ferromagnetischen Einlage 12 bzw. 13 versehen.
Diese sich in Achsrichtung der Kontakte 2 und 3 erstreckenden Einlagen 12 und 13 bestehen
aus weichmagnetischem Material, beispielsweise Eisen, und bilden im Kontaktspalt zwischen
den Kontaktauflagen 10 und 11 ein im wesentlichen axial verlaufendes Feld, das in
der Achse 16 der Kontakte 2 und 3 konzentriert ist und von dort radial nach außen
abnimmt. Durch diese Feldkonzentration entsteht nach dem Öffnen der Kontakte 2 und
3 im Kontaktspalt ein diffuser Lichtbogen, der den Leistungsumsatz begrenzt. Ferner
ergibt sich durch diese Feldkonzentration bei geschlossenen Kontakten eine entsprechend
erhöhte Andruckkraft.
[0011] In der Ausführungsform nach Figur 3 wird die Schraubenform der Teile des Mantels
6 durch Schlitze 8 hergestellt, die in den Kontaktmantel 6 eingefräst sind und deren
Tiefe geringer ist als die Manteldicke und die somit nicht bis zum Kern 12 reichen.
Damit kann die Schraubenform der Teile des Mantels 6 bis zur Kontaktauflage 10 bzw.
11 im Vakuum fortgesetzt werden.
[0012] In der Ausführungsform nach Figur 4 besteht der Mantel des Kontaktes aus Stäben 18,
die verdrillt sind und konzentrisch zum Kern 12 angeordnet sind. Diese verdrillten
Stäbe 18 können vorzugsweise durch in der Figur nicht dargestellte Zwischenlagen oder
Umhüllungen elektrisch gegeneinander isoliert sein.
[0013] In der Ausführungsform nach Figur 5 ist der Mantel 6 mit schraubenförmigen Einlagen
22 aus elektrisch schlechter leitendem Material versehen, das beispielsweise aus Kontaktmaterial
bestehen kann. Die Tiefe dieser Einlagen kann vorzugsweise geringer gewählt werden
als die Dicke des Mantels 6, so daß diese Einlagen 22 in radialer Richtung schon vor
dem Kern 12 enden.
[0014] In der Ausführungsform nach Figur 6 besteht der Kern aus einem vorzugsweise in Achsrichtung
langgestreckten Profilkörper 24, der mit Rippen oder Lamellen 26 versehen ist, die
in Achsrichtung des Kontaktes 2 eine Schraubenlinie bilden und dadurch einen im wesentlichen
schraubenförmigen Stromverlauf bewirken.
1. Kontaktanordnung für Vakuumschalter mit zwei koaxial angeordneten und im wesentlichen
zylindrischen Kontakten, deren geschlossene Stirnfläche mit einer Kontaktauflage (10,
11) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Kontakte (2 oder
3) einen koaxialen Kern (12 bzw. 13) aus ferromagnetischem Material enthält und daß
wenigstens ein Teil der den .Kern (12 bzw. 13) umgebenden stromführenden Mantelteile
(6) des Kontaktes (2 bzw. 3) eine Schraubenlinie bildet.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch der zweite Kontakt
(2 bzw. 3) in gleicher Weise gestaltet ist und die Schraubenlinie in beiden Kontakten
(2, 3) den gleichen Drehsinn hat.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenlinie
der Mantelteile (6) durch Schlitze (8) hergestellt sind, deren Tiefe geringer ist
als die radiale Dicke der Mantelteile (6) (Figur 3).
4. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelteile
aus Stäben (18) bestehen, die schraubenförmig verdrillt sind (Figur 4).
5. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mantel (6) mit schraubenförmigen, elektrisch schlecht leitenden Einlagen (22)
versehen ist (Figur 5). -
6. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß
der Kern (24) aus einem Profilkörper mit Rippen (26) oder Lamellen besteht, die in
Achsrichtung des Kontaktes (2) eine Schraubenlinie bilden (Figur 6).