[0001] Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mehreren Silberhalogenidemulsionsschichten,
welches eingelagerte Farbkuppler enthält. Wenigstens eine Silberhalogenidemulsionsschicht
liegt zwischen farbkupplerhaltigen Schichten, welche kein lichtempfindliches Silberhalogenid
enthalten oder die Silberhalogenid enthalten, welches vergleichsweise lichtunempfindlich
ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung fotografischer
Bilder durch bildmäßige Belichtung und Entwicklung des erfindungsgemäßen Materials.
[0002] Es ist bekannt, zur Herstellung farbiger fotografischer Bilder Aufzeichnungsmaterialien
zu verwenden, die auf einem Schichtträger je eine rotempfindliche, eine grünempfindliche
und eine blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht tragen, wobei jede der genannten
Silberhalogenidemulsionsschichten nichtdiffundierende Farbkuppler enthält zur Erzeugung
des blaugrünen, des purpurnen und des gelben Teilfarbenbildes und wobei jeweils die
Farbe des erzeugten Teilfarbenbildes zur Spektralempfindlichkeit der Silberhalogenidemulsionsschicht
komplementär ist. Gebräuchliche farbfotografische Materialien enthalten ferner weitere
Schichten wie beispielsweise eine Gelbfilterschicht zwischen der obenliegenden blauempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht und der darunterliegenden grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
sowie eine Lichthofschutzschicht zwischen dem Träger und der untersten Silberhalogenidemulsionsschicht.
Weiterhin können zusätzliche Gelatinezwischenschichten und Deckschichten vorgesehen
sein.
[0003] Es ist weiter bekannt, zur Herstellung farbfotografischer Bilder solche Aufzeichnungsmaterialien
zu verwenden, bei denen zur Erzeugung eines oder mehrerer der drei verschiedenen Teilfarbenbilder
mindestens je zwei Silberhalogenidemulsionsschichten vorgesehen sind. So besteht nach
der GB-PS 818 687 die unterste lichtempfindliche farbbildende Schichteinheit eines
farbfotografischen Mehrschichtenmaterials aus zwei für Licht des gleichen Spektralbereiches
sensibilisierten, Silberhalogenid und Farbkuppler enthaltenden Teilschichten, von
denen die obere die größere Empfindlichkeit aufweist.
[0004] Aus der DT-PS 1 121 470 ist die Verwendung von derartigen Doppelschichten unterschiedlicher
Empfindlichkeit bekannt, wovon die empfindlichere bei der Farbentwicklung die geringere
Farbdichte ergibt. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die Empfindlichkeit zu erhöhen,
ohne gleichzeitig die Körnigkeit nachteilig zu beeinflussen. Verwiesen wird weiterhin
auf die US-PS 4 173 479 und die darin angegebene Literatur.
[0005] Die gestiegenen Anforderungen an fotografische Aufzeichnungsmaterialien erfordern
ein.Material, welches bei hoher Empfindlichkeit eine gute Schärfe und Körnigkeit aufweist.
Aus der US-PS 4 040 829 (Deutsche Offenlegungsschrift 2 524 835) ist bekannt, zur
Verbesserung der Schärfe farbfotografischer Bilder Farbkuppler und Silberhalogenid
in unterschiedliche Schichten des Aufzeichnungsmaterials einzubringen. Hierbei wird
die Dicke. der Silberhalogenidemulsionsschicht reduziert und ein Farbkuppler mit einem
eingeschränkten Diffusionsvermögen verwendet. Die Verwendung von Farbkupplern mit
eingeschränktem Diffusionsvermögen ist auch aus der US-PS 2 546 400 bekannt.
[0006] Aus der Deutschen Auslegeschrift 1 002 626 (GB-PS 818 233) ist bekannt, daß man bei
farbfotografischen Materialien eine verbesserte Farbtrennung dadurch erhält, daß man
zwischen benachbarte farbkupplerhaltige Emulsionsschichten eine Gelatineschicht anordnet,
die einen Farbkuppler enthält. Derartige farbkupplerhaltige Gelatineschichten können
oberhalb und unterhalb der zugeordneten Silberhalogenidemulsionsschicht angeordnet
sein. Aus der Deutschen Offenlegungsschrift 2 650 715 (US-PS 4 186 011) ist ein farbfotografisches
Aufzeichnungsmaterial mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht bekannt, die in 2
oder mehr Teilschichten unterschiedlicher Empfindlichkeit aufgeteilt i.st. Unmittelbar
über der empfindlicheren Silberhalogenidemulsionsschicht i.st eine farbkupplerhaltige
Bindemittelschicht angeordnet, die kein Silberhalogenid enthält. Die zuletzt angegebene
Farbkuppler-Schicht weist eine hohe Konzentration an Farbkupplern auf und kann sehr
dünn gehalten werden. Aus der US-PS 2 350 380 sind farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien
mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht bekannt, zu welcher wenigstens eine weitere
Schicht benachbart ist, die eine farbgebende Verbindung enthält. Diese Schicht ist
bevorzugt 1,5µ bis 5,0µ stark. Die Silberhalogenidemulsionsschicht weist im allgemeinen
eine Stärke zwischen 2,0 und 6,0n auf.
[0007] Es ist weiterhin bekannt, in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien Schichten zu
verwenden, in denen ein relativ kleines Gelatine/Silber-Verhältnis vorliegt. Aus der
US-PS 3 372 030 ist z.B. ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial bekannt, bei
dem die einzelnen Schichten im allgemeinen nicht dicker als 4
4 sind und bei dem das Verhältnis Gelatine/Silber bei etwa 1 liegt. Bei diesem Material
sind die Farbkuppler in die Silberhalogenidemulsionsschicht eingelagert, um eine möglichst
große Nähe zwischen den Silberhalogenidkörnern und den Farbkupplern zu gewährleisten.
Aus der GB-PS 531 243 sind ebenfalls Materialien mit einem relativ kleinen Gelatine/Silberhalogenid-Verhältnis
bekannt, welche aber keine Farbkuppler enthalten.
[0008] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes fotografisches Material
bereitzustellen, welches insbesondere bei höherer Empfindlichkeit eine verbesserte
Schärfe und Farbkörnigkeit aufweist.
[0009] Es wurde nun ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit wenigstens einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht E gefunden, die von farbkupplerhaltigen Schichten
K umgeben ist. Erfindungsgemäß ist über und unter der Schicht E mindestens eine farbkupplerhaltige
Schicht K angeordnet, wobei diese farbkupplerhaltigen Schichten in wasserdurchlässiger
Beziehung zu der Schicht E stehen und kein Silberhalogenid enthalten oder wobei in
diesen farbkupplerhaltigen Schichten nur vergleichsweise unempfindliches Silberhalogenid
enthalten ist. Die Schicht E ist relativ dünn und weist eine relativ hohe Silberhalogenidpackungsdichte
auf. Unter der Silberhalogenidpackungsdichte wird das Verhältnis des in einer Schicht
enthaltenen Silbers (berechnet als Gramm Silbernitrat) zum Trockenschichtvolumen dieser
Schicht (berechnet in cm
3) verstanden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schicht E höchstens 1,5)1 dick und weist
eine Packungsdichte von wenigstens 1,0 auf. Das Bindemittel/Silber-Verhältnis beträgt
in dieser Ausführungsform maximal 0,4. Das Bindemittel/Silber-Verhältnis ist definiert
als der Quotient aus dem Bindemittel, z.B. Gelatine, in Gramm und dem enthaltenen
Silber, berechnet als Gramm Silbernitrat.
[0011] Die farbkupplerhaltigen Schichten K'enthalten im allgemeinen neben dem Farbkuppler
ein Bindemittel, bevorzugt Gelatine. In einer Schicht K können gegebenenfalls verschiedene
Farbkuppler enthalten sein. In einer Schicht K, die oberhalb der Silberhalogenidemulsionsschicht
E liegt, können die gleichen Farbkuppler vorliegen wie in der Schicht K, die unterhalb
der Schicht E liegt. Es ist aber auch möglich, in den oberhalb und unterhalb der Silberhalogenidemulsionsschicht
E liegenden zugeordneten farbkupplerhaltigen Schichten K unterschiedliche Farbkuppler
zu verwenden, die unter den Bedingungen der Entwicklung bei der Reaktion mit dem oxidierten
Farbentwickler eine gleiche Farbe, eine ähnliche Farbe oder eine ganz andere Farbe
ergeben. Letzteres ist z.B. dann angebracht, wenn nur schwarzweiße Farbstoffbilder
erzeugt werden sollen.
[0012] Wie bereits angegeben, enthalten die farbkupplerhaltigen Schichten K kein Silberhalogenid
oder nur Silberhalogenid vergleichsweise geringer Empfindlichkeit. Wird Silberhalogenid
vergleichsweise geringer Empfindlichkeit verwendet kann dieses AgCl, AgBr und AgI
sowie Gemische davon enthalten. Vorzugsweise wird eine unsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
mit mindestens 20 Mol-% Silberchlorid verwendet. Es werden insbesondere solche Silberhalogenidemulsionen
bevorzugt, deren Silberhalogenidkörner einen mittleren Korndurchmesser von weniger
als 0,5µm aufweisen. Hierin sind eingeschlossen Silberhalogenidemulsionen, die unter
der Bezeichnung Mikratemulsion oder Lippman-Emulsion bekannt sind und einen mittleren
Korndurchmesser von weniger als 0,1µm haben. Derartige Emulsionen sind relativ sehr
wenig lichtempfindlich. Vorzugsweise ist die Empfindlichkeit dieser Silberhalogenidemulsionen
für blaues Licht wenigstens um den Faktor 50 geringer als diejenige der bildaufzeichnenden
blauempfindlichen Schicht.
[0013] Mit einer derartigen Silberhalogenidemulsion vergleichsweise geringer Empfindlichkeit
soll kein Bild aufgezeichnet werden. Eine derartige Emulsion kann aber eine günstige
Wirkung auf die benachbarten bildaufzeichnenden Schichten ausüben. Derartige vergleichsweise
unempfindliche Silberhalogenidemulsionen können zusätzlich zum lichtempfindlichen
Silberhalogenid auch in den Silberhalogenidemulsionsschichten E enthalten sein.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Silberhalogenidemulsionsschicht E
keinen Farbkuppler auf, hat eine Dicke von vorzugsweise höchstens 2,0µ, insbesondere
höchstens 1,2n und ein wie oben definiertes Bindemittel/Silber-Verhältnis von vorzugsweise
höchstens 0,4, insbesondere höchstens 0,2. Die Packungsdichte liegt hierbei vorzugsweise
bei wenigstens 1,5 und insbesondere bei wenigstens 2,0.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform liegt auch in der Silberhalogenidemulsionsschicht
E wenigstens ein Farbkuppler vor. Dieser ist aber im allgemeinen nicht so reaktiv
wie der reaktivste Farbkuppler in den zugeordneten Schichten K. Ein Maß für die Reaktivität
ist die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante der Kupplung des Farbkupplers mit dem Oxidationsprodukt
des Farbentwicklers. Derartige Geschwindigkeitskonstanten lassen sich in bekannter
Weise messen, hingewiesen sei beispielsweise auf die Veröffentlichung von J. Eggers
in den "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa", Leverkusen-München,
Band III, 1961, Seite 81 ff. Vorzugsweise ist die Geschwindigkeitskonstante der Kupplungsreaktion
der in den farbkupplerhaltigen Schichten K enthaltenen Farbkuppler wenigstens um den
Faktor 2, insbesondere um den Faktor 5 größer als die entsprechende Größe der in der
Silberhalogenidemulsionsschicht E enthaltenen Farbkuppler. Auch in dieser Ausführungsform
liegt in der Silberhalogenidemulsionsschicht E eine hohe Packungsdichte vor. Im allgemeinen
liegen in dieser Ausführungsform auf 1 Gramm Silberhalogenid in der Emulsionsschicht
E 0,5 Gramm Kuppler in der Schicht E vor. Bei Verwendung üblicher Farbkuppler und
üblicher hydrophiler Bindemittel liegen in dieser Ausführungsform die Silberhalogenidpackungsdichten
in der Schicht E vorzugsweise bei wenigstens 0,7, insbesondere bei wenigstens 0,9.
In dieser Ausführungsform weist die Silberhalogenidemulsionsschicht eine Maximaldicke
von höchstens 3,5u, vorzugsweise höchstens 2,8g auf und hat ein Bindemittel/Silberverhältnis
von maximal 0,4, insbesondere maximal 0,2. Die farbkupplerhaltigen Schichten K weisen
in dieser Ausführungsform eine Maximaldicke von vorzugsweise höchstens 3,0µ auf, vorzugsweise
von maximal 2,5u. Die Angaben bezüglich der Dicke der Schichten beziehen sich hierbei
auf den Trockenzustand. Zur Erzielung möglichst geringer Trockenschichtdicken überschreitet
das Gewichtsverhältnis von Ballaststoffen zu Farbkupplern in der farbkupplerhaltigen
Schichten K den Wert 1 im Trockenzustand im allgemeinen nicht. Als Ballaststoff wird
hier die Summe von Bindemitteln, ölbildnern, Weichmachern und sonstigen Zusätzen bezeichnet.
[0016] Die Dicke der Kupplerschichten wird zweckmäßigerweise so bemessen, daß das bei der
Farbentwicklung aus der Emulsionsschicht E austretende Farbentwickler-Oxidationsprodukt
auch noch bei der Maximalfarbdichte in diesen Kupplerschichten vollständig abgefangen
wird, ohne daß einerseits nennenswerte Mengen des Entwickleroxidationsprodukts in
andersfarbig kuppelnde Nachbar-Schichtelemente übertreten, und ohne daß andererseits
bei der Maximalfarbdichte zu große Mengen an nicht in Farbstoff umgesetzte Kuppler
übrig bleiben.
[0017] Sowohl in den Emulsionsschichten E als auch in den Kupplerschichten K können auch
Gemische von verschiedenen Farbkupplern sowie Maskenkuppler, DIR-Kuppler und dergleichen
vorhanden sein.
[0018] Die farbkupplerhaltigen Schichten K sind der Silberhalogenidschicht E so zugeordnet,
daß unter den Bedingungen der fotografischen Entwicklung die aus der Schicht E austretenden
Oxidationsprodukte des Farbentwicklers in den Schichten K praktisch vollständig mit
den dort vorhandenen Farbkupplern reagieren. Aus diesem Grunde stehen die farbkupplerhaltigen
Schichten K mit der Silberhalogenidemulsionsschicht E in "wasserdurchlässiger Beziehung".
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Schichten K der Silberhalogenidemulsionsschicht
E deshalb direkt benachbart, obwohl es auch möglich ist, zwischen der Schicht E und
den Schichten K Zwischenschichten, beispielsweise aus Gelatine, anzuordnen.
[0019] Üblicherweise enthalten die farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien je eine Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheit
für die Aufzeichnung von Licht jedes der drei. Spektralbereiche Rot, Grün und Blau.
Zu diesem Zweck sind die lichtempfindlichen Schichten in bekannter Weise durch geeignete
Sensibilisierungsfarbstoffe spektral sensibilisiert. Die blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheit
muß nicht notwendigerweise einen Spektralsensibilisator enthalten, da für die Aufzeichnung
von blauem Licht in vielen Fällen die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreicht.
[0020] Jede der genannten Silberhalogenidemulsionsschicht-Einheiten kann eine einzige Silberhalogenidemulsionsschicht
oder in bekannter Weise, z..B. bei der sogenannten Doppelschichtanordnung, auch 2
oder auch mehr Silberhalogenidemulsionsschichten umfassen. Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien
mit Doppelschichten für die verschiedenen Spektralbereiche sind beispielsweise aus
den US-Patentschriften 3 663 228 und 3 849 138 bekannt. Hierbei weisen jeweils die
oberen der beiden für Licht des gleichen Spektralbereiches empfindlichen Teilschichten
die höhere Empfindlichkeit auf.
[0021] Ein weiterer geeigneter Schichtaufbau mit Doppelschichten ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
2 530 645 (US 4 184 876) bekannt. Hierbei sind die jeweils gleich empfindlichen rot-
und grünempfindlichen Schichten zusammengefaßt. üblicherweise ist die rotempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheit dem Schichtträger näher angeordnet als die
grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheit und diese wiederum näher
als die blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen den grünempfindlichen
und den blauempfindlichen Schichten eine nicht-lichtempfindliche gelbe Filterschicht
befindet. Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar. Zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit ist in der Regel eine nicht-lichtempfindliche Zwischenschicht
angeordnet, die Mittel zur Unterbindung der Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten
enthalten kann.
[0022] Bevorzugte Anordnungen der Schichten E und K zueinander werden in den Figuren 1 bis
5 erläutert.
[0023] In Fig. 1 ist die Silberhalogenidemulsionsschicht E 1 eingeschlossen von 2 farbkupplerhaltigen
Schichten K 1 und K 2. Gemäß Fig. 2 wird die Silberhalogenidemulsionsschicht E in
2 Teilschichten E 21 und E 22 verschieden hoher Lichtempfindlichkeit aber gleicher
Spektralempfindlichkeit aufgespalten. Die Silberhalogenidemulsionsschichten werden
von den Farbkupplerschichten K 21 und K 22 bzw. K 22 und K 23 eingeschlossen. Gemäß
Fig. 3 ist es auch möglich, die Silberhalogenidemulsionsschicht E in die direkt nebeneinanderliegenden
Teilschichten E 31 bis E 33 aufzuspalten, wobei beispielsweise in den Schichten E
33 und E 31 relativ kleine Silberhalogenidkörner und in der Schicht E 32 relativ grobe
Silberhalogenidkörner enthalten sein können. Die farbkupplerhaltigen Schichten K 31
und K 32 umfassen das Emulsionsschichtenpaket. Gemäß Fig. 4 ist es auch möglich, auf
beiden Seiten der Silberhalogenidemulsionsschicht E 40 mehrere farbkupplerhaltige
Schichten anzuordnen (K 41 bis K 44). Fig. 5 zeigt einen unsymmetrischen Aufbau, bei
dem die Silberhalogenidemulsionsschicht E 50 auf der einen Seite durch die farbkupplerhaltige
Schicht K 53 und auf der anderen Seite durch die farbkupplerhaltigen Schichten K 52
und K 51 eingeschlossen wird.
[0024] Bei den den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheiten zugeordneten
nichtdiffundierenden Farbkupplern kann es sich prinzipiell um jede Art von nichtdiffundierenden
Verbindungen handeln, aus denen bei geeigneter Behandlung (Entwicklung) Bildfarbstoffe
mit den gewünschten spektralen und sensitometrischen Eigenschaften erzeugt werden
können. Unter den einer Silberhalogenidemulsionsschicht zugeordneten Farbkupplern
werden diejenigen verstanden, die unter den Bedingungen der fotografischen Entwicklung
mit dem in der jeweiligen Silberhalogenidemulsionsschicht entstandenen Entwickleroxidationsprodukt
reagieren. Bei dem erfindungsgemäßen Aufbau sind dies also die in der Emulsionsschicht
E und in den zugeordneten Schichten K enthaltenen Farbkuppler.
[0025] Vorzugsweise ist jeder der genannten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
ein nicht-diffundierender Farbkuppler zugeordnet, der mit Farbentwickleroxidationsprodukten
unter Bildung eines nichtdiffundierenden Farbstoffes zu reagieren vermag.
[0026] Die einer oder gegebenenfalls mehreren Teilschichten gleicher Spektralempfindlichkeit
zugeordneten Farbkuppler brauchen nicht notwendigerweise identisch zu sein. Sie sollen
im allgemeinen lediglich bei der Farbentwicklung die gleiche Farbe ergeben, normalerweise
eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes, gegen das die zugeordneten
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten empfindlich sind. Den rotempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten ist folglich mindestens je ein nicht-diffundierender
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel
ein Kuppler vom Phenol- oderd-Naphtholtyp. Den grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
ist mindestens je ein nicht-diffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen
Teilfarbenbildes zugeordnet, wobei üblicherweise Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons
oder des Indazolons Verwendung finden. Den blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
ist mindestens je ein nicht-diffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
zugeordnet, in der Regel ein Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung.
Für spezielle Zwecke können aber auch andere Zuordnungen vorgenommen werden. Farbkuppler
dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben.
Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von W. Pelz in "Mitteilungen
aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München", Band III, Seite 111
(1961) und K. Venkataraman in "The Chemistry of Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis 387,
Academic Press (1971), verwiesen.
[0027] Bei den Farbkupplern kann es sich sowohl um übliche 4- Äquivalentkuppler handeln
als auch um 2-Äquivalentkuppler, bei denen zur Farberzeugung eine geringere Menge
Silberhalogenid erforderlich ist. 2-Äquivalentkuppler leiten sich bekanntlich von
den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten
enthalten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendbaren 2-Äquivalentkupplern sind sowohl solche zu rechnen, die praktisch farblos
sind als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung
verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird. Letztere
Kuppler können ebenfalls gemäß der Erfindung zusätzlich in den lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten vorhanden sein und dort als Maskenkuppler zur Kompensierung
der unerwünschten Nebenschichten der Bildfarbstoffe dienen..Zu den 2-Äquivalentkupplern
sind auch die bekannten Weißkuppler zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
keinen Farbstoff ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner die bekannten DIR-Kuppler
zu rechnen, bei denen es sich um Kuppler handelt, die in der Kupplungsstelle einen
abspaltbaren Rest enthalten, der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
als diffundierender Entwicklungsinhibitor in Freiheit gesetzt wird.
[0028] Bei Bedarf können Farbkupplermischungen verwendet werden, um einen gewünschten Farbton
oder eine gewünschte Reaktivität einzustellen. Beispielsweise können wasserlösliche
Kuppler in Kombination mit hydrophoben wasserunlöslichen Kupplern verwendet werden.
[0029] Die Silberhalogenidemulsionen können sowohl durch einfachen Einlauf als auch durch
Doppeleinlauf hergestellt werden. Geeignete Verfahren dieser Art sind beispielsweise
in der britischen Patentschrift 1 027 146 und in der Veröffentlichung von E. Moisar
und S. Wagner in "Berichte der Bunsengesellschaft für physikalische Chemie",
-67 (1963), Seiten 356 bis 359, beschrieben. Ebenso ist es möglich, durch Umlösung
feinkörniger Ausgangsemulsionen in Gegenwart von Silberkomplexbildnern und in Gegenwart
geeigneter Peptisationsmittel grobkörnigere Emulsionen herzustellen. Derartige Verfahren
sind beispielsweise bekannt aus den US-Patentschriften 2 146 938, 3 206 313, 3 317
322 und der deutschen Auslegeschrift 1 207 791.
[0030] Erfindungsgemäß können sowohl Emulsionen mit enger als auch mit relativ breiter Korngrößenverteilung
verwendet werden, z.B. sowohl homodisperse als auch heterodisperse Silberhalogenidemulsionen.
[0031] Unter homodispersen Emulsionen versteht man dabei solche mit enger Korngrößenverteilung;
vorzugsweise haben dabei wenigstens 95 % der Silberhalogenidkörner einen Durchmesser,
der nicht mehr als 40 %, oder vorzugsweise nicht mehr als 20 %, vom mittleren Korndurchmesser
abweicht. Die Silberhalogenidkörner können eine beliebige der bekannten Formen, z.B.
kubisch, oktaedrisch oder auch eine tetradekaedrische Mischform aufweisen.
[0032] Unter heterodispersen Emulsionen sind insbesondere solche zu verstehen, bei denen
mindestens 10 %, vorzugsweise aber mindestens 20 %, der Silberhalogenidkörner einen
Durchmesser haben, der zumindest um 40 % vom mittleren Korndurchmesser abweicht. Die
Silberhalogenidkörner derartiger Emulsionen haben im allgemeinen eine irreguläre Form.
[0033] Die Silberhalogenidkörner in der Schicht E weisen vorzugsweise eine Größe von maximal
1,5µ auf. Ihre Mindestgröße liegt im allgemeinen bei ca. 0,1g.
[0034] Die Silberhalogenidemulsionen können zur Entfernung der wasserlöslichen Salze entweder
nach Zugabe von Gelatine in bekannter Weise erstarrt, genudelt und gewässert werden
oder auch mit einem Koagulierungsmittel koaguliert und anschließend gewaschen werden,
wie es beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 614 862 bekannt ist.
[0035] Die fotografischen Materialien können mit üblichen Farbentwicklersubstanzen entwickelt
werden, z.B. N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-methoxyethylanilin,
2-Amino-5-diethylaminotoluol, N-Butyl-N-
W -sulfobutyl-p-phenylendiamin, 2-Amino-5-(n-ethyl-N-ß-methansulfonamidethyl-amino)-toluol,
N-Ethyl-N-ß-hydroxyethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(ß-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Amino-5-(N-ethyl-N-ß-hydroxyethylamino)-toluol. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise beschrieben in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3100 (1951).
[0036] Als Bindemittel für die Schichten wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann
jedoch ganz oder teilweise durch andere natürliche oder synthetische Bindemittel ersetzt
werden.
[0037] Die Emulsionen, können auch chemisch sensibilisiert werden, z.B. durch Zusatz schwefelhaltiger
Verbindungen bei der chemischen Reifung, beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff
und Natriumthiosulfat. Als chemische Sensibilisatoren können ferner auch Reduktionsmittel,
z.B. die in den belgischen Patentschriften 493 464 oder 568 687, beschriebenen Zinnverbindungen,
ferner Polyamine wie Diethylentriamin oder Aminomethylsulfinsäurederivate, z.B. gemäß
der belgischen Patentschrift 547 323, verwendet werden. Geeignet als chemische Sensibilisatoren
sind auch Edelmetalle bzw. Edelmetallverbindungen wie Gold, Platin, Palladium, Iridium,
Ruthenium oder Rhodium. Es ist ferner möglich, die Emulsionen mit Polyalkylenoxidderivaten
zu sensibilisieren, z.B. mit Polyethylenoxid eines Molekulargewichtes zwischen 1000
und 20 000, ferner mit Kondensationsprodukten von Alkylenoxiden und Alkoholen, aliphatischen
Carbonsäuren, aliphatischen Aminen, aliphatischen Diaminen und Amiden.
[0038] Die Emulsionen können auch optisch sensibilisiert sein, z.B. mit den üblichen Polymethinfarbstoffen,
wie Neutrocyaninen, basischen oder sauren Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen,
Styrylfarbstoffen, Oxonolen und ähnlichen. Derartige Sensibilisatoren sind in dem
Werk von F.M. Hamer "The Cyanine Dyes an related Compounds", (1964), beschrieben.
[0039] Die Emulsionen können zusätzlich die üblichen Stabilisatoren enthalten, wie z.B.
homöopolare oder salzartige Verbindungen des Quecksilbers mit aromatischen oder heterocyclischen
Ringen wie Mercaptotriazole, einfache Quecksilbersalze, Sulfoniumquecksilberdoppelsalze
und andere Quecksilberverbindungen. Als Stabilisatoren sind vor allem geeignet Azaindene,
vorzugsweise Tetra-oder Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder
Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen sind z.B. in dem Artikel von
Birr, Z.Wiss.Phot. 47 (1952), 2 bis 58, beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren
sind u.a. heterocyclische Mercaptoverbindungen, z.B. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre/tBenzthiazolderivate
und Benzotriazol.
[0040] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein, beispielsweise mit Formaldehyd oder halogensubstituierten Aldehyden, die eine
Carboxylgruppe enthalten, wie Mucobromsäure, Diketonen, Methansulfonsäureester, Dialdehyden
und dergleichen. Weiterhin können die fotografischen Schichten mit Härtern des Epoxidtyps,
des heterocyclischen Ethylenimins oder des Acryloyltyps gehärtet werden. Weiterhin
ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift
2 218 009 zu härten, um farbfotografische Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung
geeignet sind. Es ist ferner möglich, die fotografischen Schichten bzw. die farbfotografischen
Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe
zu härten. Beispiele derartiger Härter sind Alkyl- oder Arylsulfonylgruppenhaltige
Diazinderivate, Derivate von hydrierten Diazinen oder Triazinen, wie z.B. 1,3,5-Hexahydrotriazin,
Fluor-substituierte Diazinderivate, wie z.B. Fluorpyrimidin, Ester von 2-substituierten
1,2-Dihydrochinolin- oder 1,2-Dihydroisochinolin-N-carbonsäuren. Brauchbar sind weiterhin
Vinylsulfonsäurehärter, Carbodiimid- oder Carbamoylhärter, wie z.B. in den deutschen
Offenlegungsschriften 2 263 602, 2 225 230 und 1 808 685, der französischen Patentschrift
1 491 807, der deutschen Patentschrift 872 153 und der DDR-Patentschrift 7218, beschrieben.
Weitere brauchbare Härter sind beispielsweise in der britischen Patentschrift 1 268
550 beschrieben.
Beispiele
[0041] In den im folgenden beschriebenen Beispielen werden folgende Farbkuppler verwendet:
Farbkuppler Nr. 1
[0042]

Farbkuppler Nr. 2
[0043]

Farbkuppler Nr. 3
[0044]

Farbkuppler Nr. 4
[0045]

Farbkuppler Nr. 5
[0046]

In den folgenden Beispielen werden Schichtaufbauten beschrieben. Die Mengenangaben
beziehen sich, falls nicht anders angegeben, jeweils auf 1 m
2 des verwendeten Schichtträgers. Für den Silberauftrag werden die entsprechenden Mengen
an Silbernitrat angegeben. Die Schichtdicken beziehen sich, falls nicht anders angegeben,
auf den getrockneten Aufbau.
Beispiel 1
[0047] Auf einen Schichtträger werden in der angegebenen Reihenfolge folgende Schichten
aufgetragen:
Farbkupplerhaltige Schicht K 1
[0048] Die Schicht enthält 800 mg des Farbkupplers Nr. 1, emulgiert mit insgesamt 320 mg
an ölbildnern. In der Schicht sind weiterhin 160 mg Gelatine als Bindemittel enthalten.
Der zur Herstellung der Schicht verwendeten Gießlösung waren geringe Mengen an Polystyrolsulfonsäure
und ein Netzmittel beigefügt worden.
Emulsionsschicht E
[0049] Diese Schicht enthält 2140 mg einer Silberbromidjodidemulsion (6 Mol-% Silberjodid),
wobei die mittlere Korngröße der Silberhalogenidkörner 0,8p. beträgt. Die Silberhalogenidemulsion
ist rot sensibilisiert und mit einem Tetraazainden stabilisiert. In der Emulsionsschicht
E sind weiterhin 530 mg des Farbkupplers Nr. 2, emulgiert mit insgesamt 215 mg ölbildner,
sowie 460 mg Gelatine als Bindemittel enthalten. Die Schicht enthält weiterhin geringe
Anteile an Polystyrolsulfonsäure sowie ein Netzmittel.
Farbkupplerhaltige Schicht K 2
[0050] Diese Schicht entspricht vollständig der oben angegebenen Schicht K 1.
[0051] Die einzelnen Schichten wurden gleichzeitig mit einer sogenannten Kaskadenanordnung
vergossen. Die Schichtdicken nach der Trocknung betragen:

[0052] Das Material wurde in üblicher Weise gehärtet und gemäß "The British Journal of Photography",
12, 1974, Seiten 597 bis 598, einer Colornegativ-Verarbeitung unterworfen.
[0053] Zum Vergleich wurde ein Material hergestellt, welches die gleichen Substanzen in
den gleichen Konzentrationen wie das erfindungsgemäße Material enthielt, wobei aber
die für die Herstellung der einzelnen Schichten verwendeten Gießlösungen vor dem Auftrag
auf den Schichtträger vermischt wurden, so daß insgesamt nur eine einzige Schicht
aufgetragen wurde. Dieses Material wurde in der gleichen Weise weiterverarbeitet wie
das erfindungsgemäße. Es wurden die aus der folgenden Tabelle 1 ersichtlichen Werte
erhalten:

[0054] Eine Steigerung der Empfindlichkeit um 3 Einheiten entspricht einer Verdoppelung
der Empfindlichkeit. Zur Definition und Bestimmung der Körnigkeit wird verwiesen auf
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, 1979, Seiten 412 ff.
[0055] Aus Tabelle 1 geht hervor, daß mit dem erfindungsgemäßen Material eine deutlich verbesserte
Körnigkeit bei praktisch gleicher Empfindlichkeit erhalten wird.
Beispiel 2
[0056] Auf einen Schichtträger werden folgende Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen:
Farbkupplerhaltige Schicht K 1
[0057] Diese Schicht enthält 600 mg des Farbkupplers Nr. 3, der mit insgesamt 240 ölbildner
emulgiert ist. Die Schicht enthält weiterhin 120 mg Gelatine sowie geringe Mengen
Polystyrolsulfonsäure und Netzmittel.
Farbkupplerhaltige Schicht K 2
[0058] Diese Schicht entspricht der oben angegebenen Schicht K 1 mit der Ausnahme, daß anstelle
des Farbkupplers Nr. 3 450 mg des langsameren Purpurkupplers Nr. 4 verwendet werden.
Emulsionsschicht E
[0059] Diese Schicht enthält 1500 mg einer Silberbromidjodidemulsion (8 Mol-% Jodid), wobei
die mittlere Korngröße der Silberhalogenidkörner 0,7g beträgt. Die Silberhalogenidkörner
sind grün sensibilisiert und mit einem Tetraazainden stabilisiert. Die Schicht E enthält
weiterhin 500 mg des langsamen Purpurkupplers Nr. 4, 200 mg ölbildner für den Farbkuppler
sowie insgesamt 470 mg Gelatine als Bindemittel.
Farbkupplerhaltige Schicht K 3
[0060] Diese Schicht enthält 800 mg des Farbkupplers Nr. 3, emulgiert mit insgesamt 320
mg ölbildner. Die Schicht enthält weiterhin 160 mg Gelatine als Bindemittel sowie
geringe Mengen an Polystyrolsulfonsäure und an Netzmittel.
[0061] Der Schichtaufbau wird mit einem üblichen Netzmittel gehärtet. Nach der Trocknung
weisen die Schichten folgende Schichtdicken auf:

Zum Vergleich wird ein Material hergestellt, welches die gleichen Substanzen in den
gleichen Mengen wie das erfindungsgemäße Material enthält, wobei aber die Gießlösungen
für die Herstellung der einzelnen Schichten vor dem Verguß auf dem Schichtträger vermischt
wurden, so daß insgesamt nur eine Schicht vorliegt.
[0062] Die Materialien wurden bildmäßig belichtet und einer Umkehrverarbeitung unterworfen.
Bei der Umkehrverarbeitung wird das Material in folgenden Bädern behandelt:

Hierbei werden im wesentlichen die Badzusammensetzungen verwendet, die beschrieben
sind im Manual for Processing Kodak Ektachrome Films Using Process E-7, Eastman Kodak
Company, 1977.
[0063] Es werden folgende Werte erhalten:

Aus der Tabelle geht hervor, daß mit dem erfindungsgemäßen Aufbau eine deutliche Verbesserung
der Körnigkeit erreicht wird.
Beispiel 3
[0064] Auf einen Schichtträger werden gemäß Fig. 6 folgende Schichten in der angegebenen
Reihenfolge aufgetragen:
1. Schwarznudelschicht
[0065] Diese Schicht enthält 1800 mg Gelatine und 400 mg Ag (= 618 mg AgNO
3) pr
o m2.
2. Farbkupplerhaltige Schicht K (bg) 1
[0066] Diese Schicht enthält 1300 mg des Farbkupplers Nr. 1 emulgiert in insgesamt 500 mg
eines Ölbildners. Die Schicht enthält weiterhin 260 mg Gelatine als Bindemittel sowie
geringe Mengen an Polystyrolsulfonsäure und ein Netzmittel. Die Dicke der trockenen
Schicht beträgt 2,1
g.
3. Silberhalogenidemulsionsschicht E (bg)
[0067] Diese Schicht enthält 2500 mg einer Silberbromidjodidemulsion (6 Mol-% Silberjodid,
mittlere Korngröße 0,8µ), welche rot sensibilisiert ist und mit einem Azainden stabilisiert
ist. Die Schicht enthält weiterhin 640 mg des Farbkupplers Nr. 2, emulgiert in 250
mg ölbildner. Insgesamt sind in dieser Schicht 550 mg Gelatine als Bindemittel enthalten.
Weiterhin befinden sich in dieser Schicht 80 mg einer Rotmaske und 40 mg eines DIR-Kupplers.
Die Dicke der Schicht beträgt 2,1µ.
4. Farbkupplerhaltige Schicht K (bg) 2
[0068] Diese Schicht enthält 800 mg des Farbkupplers Nr. 1, emulgiert mit insgesamt 300
ölbildner. Die Schicht enthält weiterhin 160 mg Gelatine als Bindemittel sowie geringe
Mengen an Polystyrolsulfonsäure und Netzmittel. Die Schichtdicke beträgt 1,3w.
5. Farbkupplerhaltige Schicht K (pp) 1
[0069] Diese Schicht enthält 1000 mg des schnellen Purpurkupplers Nr. 3, emulgiert in 500
mg ölbildner. In der Schicht sind weiterhin 250 mg Gelatine sowie geringe Mengen an
Polystyrolsulfonsäure und ein Netzmittel enthalten. Die Schichtdicke beträgt 1,8µ.
6. Silberhalogenidemulsionsschicht E (pp)
[0070] Diese Schicht enthält 1700 mg einer Silberbromidjodidemulsion mit 8 Mol-% Silberjodid
und einer mittleren Korngröße von 0,7 µ, welche grün sensibilisiert und mit einem
Azainden stabilisiert ist. Die Schicht enthält weiterhin 540 mg des relativ langsamen
Purpurkupplers Nr. 4, 270 mg ölbildner sowie 100 mg einer Gelbmaske und 60 mg eines
DIR-Kupplers. Insgesamt sind in der Schicht 520 mg Gelatine als Bindemittel enthalten.
Die Schichtdicke beträgt 1,6µ.
7. Farbkupplerhaltige Schicht K (pp) 2
[0071] Diese Schicht entspricht in Zusammensetzung und Stärke der unter 5. angegebenen Schicht
K (pp) 1.
8. Filtergelbschicht F
[0072] Diese Schicht enthält kolloidales Silber mit einer hinter einem Blaufilter gemessenen
Gelbdichte von D = 0,8. Trockenschichtdicke 0,6µ.
9. Farbkupplerhaltige Schicht K (gb) 1
[0073] Diese Schicht enthält 800 mg des Gelbkupplers Nr. 5. welcher ohne ölbildner mit 300
mg Gelatine emulgiert ist. Die Schicht enthält weiterhin geringe Mengen an Polystyrolsulfonsäure
und an Netzmitteln. Die Schichtdicke beträgt 1,1g.
10. Silberhalogenidemulsionsschicht E (gb)
[0074] Diese Schicht enthält 1800 mg einer Silberbromidjodidemulsion mit 2 Mol-% Silberjodid
und einer mittleren KorngröBe von 1,0µ, die spektral blau sensibilisiert und mit einem
Azainden stabilisiert ist. Weiterhin enthält diese Schicht 800 mg des in Schicht 9
angegebenen Gelbkupplers, der ohne ölbildner emulgiert ist sowie insgesamt 650 mg
Gelatine. Die Schichtdicke beträgt 1,8g.
11. Farbkupplerhaltige Schicht K (gb) 2
[0075] Diese Schicht entspricht in Stärke und Zusammensetzung der unter 9. angegebenen Schicht
K (gb) 1.
12. Gelatine-Schutzschicht von 0,5µ Trockenschichtdicke
[0076] Das beschriebene Material wird in üblicher Weise gehärtet.
[0077] Zum Vergleich wird wie in den Beispielen 1 und 2 ein Material hergestellt, bei dem
die Gießlösungen der Teilschichten eines jeden Farbelementes (bg = blaugrün; pp =
purpur und gb = gelb) jeweils im Mengenverhältnis der beim erfindungsgemäßen Material
vergossenen Naßaufträge abgemischt werden. Es werden also die Gießlösungen vermischt,
die bei dem erfindungsgemäßen Aufbau zur Herstellung folgender Teilschichten verwendet
wurden:
a) die Gießlösungen für die unter 2. bis 4. angegebenen Schichten;
b) die Gießlösungen für die unter 5. bis 7. angegebenen Schichten und
c) die Gießlösungen für die unter 9. bis 11. angegebenen Schichten.
[0078] Die so erhaltenen Mischungen der Gießlösungen werden beim Vergleichsmaterial mit
Naßaufträgen gegossen, welche jeweils der Summe der Teilschichtnaßaufträge des jeweiligen
Farbelementes im erfindungsgemäßen Material entsprechen. Analog dem erfindungsgemäßen
Material wird zwischen dem Schichtträger und dem Blaugrünelement die beim erfindungsgemäßen
Material angegebene Schwarznudelschicht angeordnet und zwischen dem Purpurelement
und dem Gelbelement die beim erfindungsgemäßen Material angegebene Filtergelbschicht.
Da die Naßaufträge gleich sind, liegen im Vergleichsmaterial bezogen auf die Oberflächeneinheit
die gleichen Mengen der im erfindungsgemäßen Material verwendeten Substanzen vor.
Die gesamte Schichtdicke im Vergleichsmaterial hat den gleichen Wert wie bei dem oben
angegenen erfindungsgemäßen Schichtaufbau. Das Vergleichsmaterial wird ebenso wie
das erfindungsgemäße Material gehärtet.
[0079] Beide Materialien werden bildmäßig mit weißem Licht belichtet und der in Beispiel
1 angegebenen Negativ-Verarbeitung unterworfen. Es werden folgende Daten erhalten:

Aus der Tabelle geht wiederum die deutliche Verbesserung der Körnigkeit beim erfindungsgemäßen
Material hervor. Die Körnigkeit des gelben Teilfarbenbildes konnte unberücksichtigt
bleiben, da ein gelbes Farbkorn visuell wenig ins Gewicht fällt. Infolgedessen könnten
bei dem in diesen Beispiel genannten Aufbau auch konventionelle Gelbschichten oder
Gelbschichtpakete verwendet werden.
Beispiel 4
[0080] In diesem Beispiel enthält die Silberhalogenidemulsionsschicht keinen Farbkuppler.
Auf einen Schichtträger werden folgende Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen:
1. Farbkupplerhaltige Schicht K 1
[0081] Diese Schicht enthält 360 mg des folgenden Purpurkupplers Nr. 3 und 140 mg des folgenden
Purpurkupplers

Die Schicht enthält 1,49 g Gelatine und ist 1,6µ dick.
2. Silberhalogenidemulsionsschicht E
[0082] Diese Schicht enthält eine Emulsion aus kubischen Silberbromidkörnern. Die Silberhalogenidkörner
haben eine mittlere Korngröße von 0,8µ und sind mit einem Azainden stabilisiert. Der
Silberauftrag beträgt 3,8 g und der Gelatineauftrag 0,5 g. Das Gelatine/Silbernitrat-Verhältnis
beträgt ca. 0,132. Die Schichtdikke beträgt 1,04p.
3. Farbkupplerhaltige Schicht K 2
[0083] Diese Schicht entspricht in der Zusammensetzung und im Auftrag der Schicht K 1.
[0084] Die in der Beschreibung definierte Silberhalogenidpackungsdichte P beträgt 3,65,
das Kuppler/Silbernitratverhältnis 0,265.
[0085] Zum Vergleich wird ein Aufbau hergestellt, bei dem wie in den Vergleichsaufbauten
der Beispiele 1 bis 3 die Gießlösungen der einzelnen Teilschichten vor dem Verguß
gemischt wurden. Der Vergleichsaufbau enthält also die gleichen Substanzen in der
gleichen Menge wie das erfindungsgemäße Material und weist die gleiche Gesamtdicke,
nämlich 4,24u, auf.
[0086] Beide Materialien werden dem in Beispiel 1 angegebenen Negativ-Verarbeitungsgang
unterworfen. Der Verlauf der Körnigkeit im erfindungsgemäßen Material und im Vergleichsmaterial
zeigt, daß beim erfindungsgemäßen Material die Körnigkeit bei einer höheren Dichte
überraschend zurückgeht, während bei dem Vergleichsaufbau die Körnigkeit auch bei
hohen Dichten ansteigt.