[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltuhrwerk zur zeitverzögerten Auslösung einer Schaltvorrichtung,
insbesondere zum Scharfmachen von Sprengkörpern, bei dem der Schaltvorgang durch konstante
Drehung einer vorgespannten Zahnscheibe um einen vorgegebenen Drehwinkel mit einer
vorgegebenen Winkelgeschwindigkeit um eine Welle verzögert und nach Durchlaufen dieses
Drehwinkels ausgelöst wird.
[0002] Ein derartiges Schaltuhrwerk ist aus der DE-OS 28 03 713 bekannt. Dieses bekannte
Schaltuhrwerk weist eine einfache, aber dennoch robuste Mechanik auf, die auch starken
Stoßbeanspruchungen standhält. Das technische Prinzip dieses bekannten Schaltuhrwerks
besteht darin, zwischen dem Anlaufen eines Uhrwerkes und dessen Ablaufen eine gewisse
Zeitspanne bis zum Scharfmachen des Sprengkörpers zur Verfügung zu haben. Dazu dient
eine Zahnscheibe, die über einen Teil ihres Umfanges mit einem anderen Zahnrad kämmt,
das wiederum über ein Getriebe mit einem Rüttelanker in Verbindung steht. Ein anderer
Teil des Umfangs der Zahnscheibe ist nicht mit Zähnen versehen. Diese Zahnscheibe
ist mittels einer Feder in Drehrichtung vorgespannt, so daß nach Durchlaufen des mit
Zähnen versehenen Umfangs der Zahnscheibe diese mit dem übrigen Räderwerk außer Eingriff
kommt und die Feder dafür sorgt, daß die Zahnscheibe über den größten Teil ihres restlichen,
nicht mit Zähnen versehenen Umfangs extrem schnell durchdreht und dadurch mechanisch
einen Auslösevorgang durchführt, mittels dem der Sprengkörper scharfgemacht wird.
[0003] Der Einsatz eines derartigen Schaltuhrwerks bringt es mit sich, daß beispielsweise
von fahrenden Lastwagen eine Mine mit einem Schaltuhrwerk abgeworfen wird. Es muß
also dafür gesorgt sein, daß auf keinen Fall - beispielsweise infolge Beschädigungen
der Zahnräder oder Achszapfen unmittelbar nach dem Abwurf des Sprengkörpers bzw. der
Mine die Zahnscheibe bereits schon schnell durchdrehen kann und den Sprengkörper scharf
machen kann, da dann evtl. nachfolgende Fahrzeuge bereits gefährdet werden. Infolge
der robusten Gestaltung des bekannten Schaltuhrwerkes liegt die Wahrscheinlichkeit
für derartige Zwischenfälle zwar in der Größenordnung von 10
-5. In Anbetracht der erschwerten Einsatzbedingungen muß jedoch möglichst jedes Restrisiko
für die Bedienungsmannschaft ausgeschaltet werden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Schaltuhrwerk so weiterzubilden,
daß ein Scharfmachen der Mine zumindest für eine Sicherheitsperiode nach deren Legen
unmöglich ist.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß am Umfangsbereich der vorgespannten
Zahnscheibe Sicherungselemente angeordnet sind, die die Zahnscheibe blockieren, wenn
beim Durchlaufen eines vorgegebenen Teiles des vorgegebenen Drehwinkels (Verzahnung
der Zahnscheibe) die Winkelgeschwindigkeit der Zahnscheibe extrem über dem vorgegebenen
Wert liegt.
[0006] Die Erfindung sieht also zusätzliche Elemente vor, die auf eine plötzliche Änderung
der Winkelgeschwindigkeit der Zahnscheibe, beispielsweise infolge des Bruches eines
Zahnrades, in der Anfangsperiode nach Einschalten des .Uhrwerkes ansprechen, die Weiterbewegung
der Zahnscheibe blockieren und somit das Scharfmachen des Sprengkörpers verhindern.
[0007] Bei einem Schaltuhrwerk, das wie das oben beschriebene bekannte Schaltuhrwerk zwei
Platinen aufweist, zwischen denen sich die Zahnscheibe dreht, sieht eine erste Ausgestaltung
des e.r-findungsgemäßen Prinzips vor, daß die Sicherungselemente einen Sicherungsstift
beinhalten, der in Führungsnuten der Platinen geführt ist, in eine Mitnehmer-Ausnehmung
der Zahnscheibe eingreift und durch eine äußere Kraft in im wesentlichen radialer
Richtung von der Zahnscheibe weggezogen wird, und daß die Führungsnuten aus einem
im wesentlichen tangential bzw. in Umfangsrichtung zur Zahnscheibe über den vorgegebenen
Winkelteil verlaufenden und deren Mitnehmer-Ausnehmung überdeckenden ersten Teil und
einem sich davon in im wesentlichen in radialer Richtung nach außen erstreckenden
zweiten Teil besteht, wobei ein T-ähnlicher oder hakenähnlicher Verlauf der Führungsnuten
entsteht, so daß bei einwandfreier Funktion der Sicherungsstift von der äußeren Kraft
nach Passieren des ersten Teils der Führungsnuten aus der Mitnehmerausnehmung in den
zweiten Teil der Führungsnuten gezogen wird, wogegen im Störfall der Sicherungsstift
durch das schnelle Durchdrehen der Zahnscheibe am Ende des ersten Teils der Führungsnuten
angepreßt wird, die Mitnehmer-Ausnehmung nicht freigibt und die Zahnscheibe blockiert.
[0008] Diese mechanische Ausgestaltung der Sicherungselemente beruht auf der "Konkurrenz"
zwischen der Vorspannung der Zahnscheibe mittels der Triebfeder einerseits und der
äußeren Kraft, iie den Sicherungsstift von der Zahnscheibe wegziehen will. Wenn nach
Ablauf der zusätzlichen Sicherungsperiode der Sicherungsstift den zweiten Teil der
Führungsnuten erreicht, so hängt es von der Gcschwindigkeit der Zahnscheibe bzw. der
den Sicherungsstift führenden Mitnehmer-Ausnehmung ab, ob die äußere Kraft den Sicherungsstift
in den zweiten Teil der Führungsnut ziehen kann (Regelfall) oder ob infolge der hohen
Geschwindigkeit der durchdrehenden Zahnscheibe im Störungsfall der Sicherungsstift
16 den zweiten Teil der FUhrungsnut so rasch passiert, daß er nicht mehr in diese
hineingezogen werden kann, sondern am Ende des ersten Teils der Führungsnut anschlägt
und die Zahnscheibe blockiert.
[0009] Bei bestimmten Anwendungen ist es von Bedeutung, daß die Zahnscheibe auf ihrem ganzen
Umfang mit Zähnen versehen sein muß, was eine konstruktiv abgewandelte Form der Sicherungselemente
erfordert. Um dieser Forderung Rechnung zu tragen, sieht eine zweite Ausgestaltung
des erfindungsgemaßen Prinzips vor, daß die Sicherungselemente eine Sicherungsscheibe
beinhalten, die zwischen der unteren Platine und der Zahnscheibe gelagert ist und
mittels eines ersten Zapfens in einer Führungsnut der unteren Platine geführt ist,
sowie mittels eines zweiten Zapfens in eine Mitnehmer-Ausnehmung der Zahnscheibe eingreift
und durch eine äußere Kraft in im wesentlichen radialer Richtung zum Zentrum der Zahnscheibe
gedrückt wird, und daß die Führungsnut aus einem im wesentlichen tangential bzw. in
Umfangrichtung der Zahnscheibe über den vorgegebenen Winkelteil verlaufenden und deren
Mitnehmerausnehmung überdeckenden ersten Teil und einem sich davon in im wesentlichen
in radialer Richtung nach innen erstreckenden zweiten Teil besteht, wobei ein T-ähnlicher
oder hakenähnlicher Verlauf der Führungsnuten entsteht, und daß die Zahnscheibe eine
kreisförmige Nute aufweist, die den zweiten Teil der Führungsnute zumindest teilweise
überdeckt. Bei dieser Ausführungsform wird die Sicherungsscheibe bei einwandfreier
Funktion von der äußeren Kraft nach Passieren des ersten Teils der Führungsnut aus
der Mitnehmerausnehmung nach innen in eine anschließende kreisringförmige Nut der
Zahnscheibe gedrückt, wodurch die Zahnscheibe in ihrer weiteren Bewegung freigegeben
wird. Im Störfall wird die Zahnscheibe blockiert, da dann die Mitnehmerausnehmung
die Zahnscheibe nicht freigibt und der untere Zapfen am Ende der Führungsnut anschlägt.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Schaltuhrwerks werden nun an Hand-von
Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen Teil der ersten Ausführungsform des Schaltuhrwerks
mit den erfindungsgemäßen Sicherungselementen,
Figuren 2-4 Aufsichten auf die ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltuhrwerks
bei verschiedenen Positionen der Sicherungselemente,
Figur 5 einen Querschnitt durch einen Teil der zweiten Ausführungsform,
Figuren 6-8 Aufsichten auf die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltuhrwerks
bei verschiedenen Positionen der Sicherungselemente.
[0013] Das Schaltuhrwerk beinhaltet eine obere Platine 10 und eine untere Platine 11, zwischen
denen eine Welle 12 und eine Buchse 14 geführt sind, die einerseits die Zahnscheibe
13 tragen und andererseits mittels einer Triebfeder 15 in Richtung des Pfeiles in
den Figuren 2-4 vorgespannt ist. Die Zahnscheibe 13 ist umfangsseitig teilweise mit
Zähnen versehen, die mit den Zähnen eines weiteren Zahnrades 24 kämmen, das seinerseits
mit weiteren, ein Untersetzungsgetriebe bildenden Zahnrädern in Eingriff steht. Das
letzte Glied dieser Untersetzungskette bildet ein Rüttelanker 25. Abhängig von der
Frequenz des Rüttelankers und der Übersetzung bzw. Untersetzung des Zahnradgetriebes
dreht sich daher die Zahnscheibe 13 mit einer vorgegebenen Winkelgeschwindigkeit,
solange die umfangsseitig angeordneten Zähne mit den Zähnen des Zahnrades 24 in Eingriff
stehen, d.h. bis die Zahnscheibe 13 sich um den Winkel β gedreht hat. Nach Durchlaufen
des Winkel β hört die umfangsseitige Verzahnung der Zahnscheibe 13 auf und die Triebfeder
15 dreht die Zz.hn- scheibe 13 mit großer Winkelgeschwindigkeit um den größten Teil
ihres restlichen Umfanges.
[0014] Die Grundidee der Erfindung besteht nun darin, während einer Anfangsperiode nach
Ingangsetzen des Uhrwerkes, das heift für eine Drehung der Zahnscheibe 13 um einen
Winkel α zusätzliche Sicherungselemente vorzusehen, die auch im Falle einer Beschädigung
des Getriebes das plötzliche Durchdrehen der Zahnscheibe 13 und damit das Scharfmachen
des Sprengkörpers verhindert.
[0015] Die zur Realisierung dieses Konzepts eingesetzten Sicherungselemente bestehen aus
einem Sicherungsstift 16, der in zwei deckungsgleich in die beiden Platinen 10 und
11 gefrästen Führungsnuten 20, 21 gehalten ist. Bezüglich der Zahnscheibe 13 ist dieser
Sicherungsstift 16 so positioniert, daß er in eine Mitnehmerausnehmung 17 am Umfang
der Zahnscheibe 13 eingreift. Die beiden deckungsgleichen Führungsnuten 20, 21 sind
so positioniert, daß sie mit einem ersten Teil sich tangential bzw. in Umfangsrichtung
über den Randbereich der Zahnscheibe 13 erstrecken, und daß sie mit einem zweiten
Teil über den Umfangsbereich der Zahnscheibe 13 hinausgreifen, wobei sich der zweite
Teil der Führungsnuten 20, 21 im wesentlichen radial bezüglich der Zahnscheibe 13
nach außen erstreckt. Versuche haben ergeben, daß zur einwandfreien Funktion der Sicherungselemente
es günstig ist, wenn der erste Teil und der zweite Teil der Führungsnuten einen Winkel
γ von etwa 70° miteinander einschließen.
[0016] Zwischen den beiden Platinen 10 und 11 ist außerdem noch ein Zapfen 19 befestigt,
zwischen den Zapfen 19 und dem Sicherungsstift 16 ist eine Feder 18 gespannt, die
folglich eine in wesentlichen bezüglich der Zahnscheibe 13 radial nach außen verlaufende
Kraft ausübt. Vorteilhaft ist es, wenn die Richtung der von der Feder 18 ausgeübten
Kraft einen Winkel δ mit der Verbindungslinie zwischen dem Mittelpunkt der Zahnscheibe
13 und dem Sicherungsstift 16 derart bildet, daß bei Drehung der Zahnscheibe 13 in
Pfeilrichtung eine rücktreibende Kraft entsteht, die den Sicherungsstift 16 an die
entgegen der Drehrichtung gelegene Flanke der Mitnehmer- ausnehmung 17 drückt. Die
Richtung der Kraft F der Feder 18 besteht also aus einer radialen Komponente und einer
tangentialen Komponente.
[0017] Zur einwandfreien Führung des Sicherungsstiftes weist dieser Schultern 22 und 23
auf, mit Hilfe derer er auf der Oberseite der unteren Platine 11 bzw. der Unterseite
der oberen Platine 10 entlanggleitet. Aus Montagegründen ist der durch die Führungsnut
20 tretende Teil des Sicherungsstiftes 16 nach oben hin verlängert, so daß er über
die obere Platine 10 hinausragt.
[0018] Die Funktion der erfindungsgemäßen Sicherungselemente wird nun an Hand insbesondere
der Figuren 2-4 erläutert.
[0019] Figur 2 zeigt die Startposition des Schaltuhrwerks. Man erkennt dies daran, daß der
Anfang des verzahnten Winkelbereiches f3 der Zahnscheibe 13 gerade im Eingriff mit
dem Zahnrad 24 steht, das heißt, das Uhrwerk beginnt gerade anzulaufen.
[0020] Bei dieser Anfangsposition befindet sich der Sicherungsstift 16 am Beginn des ersten,
tangential verlaufenden Teils der Führungsnuten 20 bzw. 21; nach Beginn der Drehung
der Zahnscheibe 13 wird der Sicherungsstift 16 von der hinteren Kante der Mitnehmerausnehmung
17 erfaßt und entlang des ersten Teils der Führungsnut 20,21 verschoben, bis er den
Winkel α durchlaufen hat.
[0021] Hierbei stehen nun grundsätzlich zwei Wege zur VerfUgung: Entweder "geradeaus" in
das Ende des tangential verlaufenden ersten Teils der Führungsnuten oder aber im wesentlichen
radial nach außen, gezogen von der Kraft der Feder 18, in das Ende des zweiten Teils
der Führungsnut 20,21.
[0022] Im NormaLfall, das heißt bei langsamer Drehung der Zahnscheibe 13 entsprechend den
charakteristischen Daten des Uhrwerks und des Untersetzungsverhältnisses tritt der
in Figur 3 dargestellte Fall auf: Sobald der Sicherungsstift 16 den Winkel α durchlaufen
hat, wird er von der Feder 18 in den zweiten Teil der Führungsnuten 20,21 bis zu deren
Ende hineingezogen und damit aus der Mitnehmerausnehmung 17 der Zahnscheibe 13 herausgezogen.
Ist dieser Fall eingetreten, so haben die Sicherungselemente ihre Aufgabe erfüllt,
und die Zahnscheibe 13 dreht sich über den Rest des gewählten Umdrehungswinkels ß
weiter, bis zum Auslösezeitpunkt. Dies wird in der weitaus überwiegenden Zahl aller
Einsatzfälle des Schaltuhrwerks eintreten.
[0023] Für den unwahrscheinlichen aber nie ganz auszuschließenden Fall eines Materialfehlers
im Uhrwerk sind jedoch die erfindungsgemäßen Sicherungselemente von Bedeutung:
In Figur 4 ist dieser mögliche Schaden durch eine umfangsseitige Beschädigung der
Zahnscheibe 13 im Anfangsbereich der umfangsseitigen Verzahnung, also kurz nach dem
Anlaufen des Uhrwerks, das heißt wiederum, vor Durchlaufen des Sicherungswinkels α
dargestellt. Da dadurch die Kopplung der Zahnscheibe 13 mit dem Uhrwerk aufgehoben
ist, erhöht sich unter der Wirkung der Triebfeder 15 schlagartig die Geschwindigkeit
der Zahnscheibe 13. Dies hat zur Folge, daß der Sicherungsstift 16 keine Zeit hat,
von der Feder 18 in den zweiten Teil der Führungsnut 20,21 gezogen zu werden, sondern
daß er, gefuhrt von der rückseitigen Kante der Mitnehmerausnehmung 17, in das Ende
des ersten, tangential verlaufenden Teils der Führungsnuten gedrückt wird. Da er in
dieser Position die Mitnehmerausnehmung 17 nicht verlassen kann, wird die Drehbewegung
der Zahnscheibe 13 demnach blockiert. Der aufgetretene Fehler kann also nicht zu einem
vorzeitigen Scharfmachen des Sprengkörpers fuhren.
[0024] Es versteht sich von selbst, daß die Federkonstante der Feder 18 derart gewählt sein
muß, daß bei ordnungsgemäßer Drehung der Zahnscheibe 13 mit sehr geringer Winkelgeschwindigkeit
der Sicherungsstift 16 sicher in den zweiten Teil der Führungsnut gezogen werden kann,
aber keinesfalls so hoch gewählt werden darf, daß auch bei raschem Durchdrehen der
Zahnscheibe 13 infolge eines Defektes der Sicherungsstift 16 trotzdem noch in diesen
zweiten Teil gleiten kann.
[0025] Bei der in den Figuren 5-8 dargestellten zweiten Variante ist die Zahnscheibe 13
auf ihrem gesamten Umfang verzahnt. Als Sicherungselemente sind hier eine Sicherungsscheibe
26 mit Zapfen 29 und 30 vorgesehen. Die Sicherungsscheibe 16 liegt zwischen der unteren
Platine 11 und der Zahnscheibe 13, wobei der obere Zapfen 30 in eine Mitnehmerausnehmung
28 der Zahnscheibe 13, und der untere Zapfen 23 in eine Führungsnut 27 in . der Platine
11 eingreift. Die Führungsnut 27 entspricht in ihrem Verlauf im wesentlichen den Führungsnuten
20,21 im ersten Ausführungsbeispiel, mit dem Unterschied, daß ihr sich in radialer
Richtung erstreckender zweiter Teil zum Zentrum der Zahnscheibe 13 gerichtet ist.
Die Mitnehmerausnehmung 28 überdeckt den ersten, umfangsseitig verlaufenden Teil der
Führungsnut 27.Die Mitnehmerausnehmung 28 steht über eine radial verlaufende Übergangsnut
39 in Verbindung mit einer weiter im Zentrum der Zahnscheibe 13 angeordneten, kreisringfönnigen
Nut 37, die so bemessen ist, daß der obere Zapfen 30 der Sicherungsscheibe 26 darin
gleiten kann, ohne den Ablauf des Schaltuhrwerks zu behindern.
[0026] Zur Unterstützung dieser Funktion weist die Sicherungsscheibe 26 einen halbkreisförmigen
Ausschnitt 35 auf, dessen Radius gleich dem Radius der Buchse ist.
[0027] Die Arbeitsweise dieser Ausgestaltung der Sicherungselemente ist wie folgt:
Bei normalem Ablauf erreicht die Sicherungsscheibe 26, ausgehend von ihrer Startposition
(Fig. 6) (geführt in der FUhrungsnut 27 und der Mitnehmerausnehmung 28), die Verzeweigungsposition
der Führungsnut 27 und wird unter der Wirkung einer von außen gegen eine umfangsseitige
Federfräsung 34 drückenden Drahtfeder 33 in den nach innen zeigenden Teil der Führungsnut
27 (mit ihrem Zapfen 29) bzw. über die Übergangsnut 39 in die kreisförmige Nut 37
(mit ihrem Zapfen 30) gedruckt, wodurch die Zahnscheibe 13 freigegeben ist (Fig.7).
[0028] Im Störungsfall, d.h. beim Durchdrehen der Zahnscheibe 13 schlagen die Zapfen 29,30
an das Ende der Führungsnut 27 bzw. der Mitnehmer- ausnehmung 28 an und blockieren
die Zahnscheibe 13 (Fig. 8).
[0029] Bei dieser Ausgestaltung ist besonders auf eine gute Führung der Sicherungsscheibe
13 zu achten, die durch ihre Anlageflächen 31,32 zu den angrenzenden Bauteilen erreicht
ist, sowie ferner durch die halbrunde Ausnehmung 35 (Anlage an der Buchse 14), und
die Führung der Drahtfeder 33 in der Federfräsung 34.
1. Schaltuhrwerk zur zeitverzögerten Auslösung einer Schaltvorrichtung, insbesondere
zum Scharfmachen von Sprengkörpern, bei dem der Schaltvorgang durch konstante Drehung
einer vorgespannten Zahnscheibe um einen vorgegebenen Drehwinkel mit einer vorgegebenen
Winkelgeschwindigkeit um eine Welle verzögert und nach Durchlaufen dieses Drehwinkel
ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfangsbereich der Zahnscheibe (13)
Sicherungselemente (16-21, 26-30, 37) angeordnet sind, die die Zahnscheibe (13) blockieren,
wenn beim Durchlaufen eines vorgegebenen Teiles (α) des vorgegebenen Drehwinkels (β)
die Winkelgeschwindigkeit der Zahnscheibe (13) wesentlich über dem vorgegebenen Wert
liegt.
2. Schaltuhrwerk nach Patentanspruch 1, bei dem die Zahnscheibe zwischen zwei die
Welle aufnehmenden Platinen liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungselemente
einen Sicherungsstift (16) beinhalten, der in Führungsnuten (20, 21) der Platinen
(10, 11) geführt ist, in eine Mitnehmer-Ausnehmung (17) der Zahnscheibe (13) eingreift
und durch eine äußere Kraft (F) in im wesentlichen radialer Richtung vonder Zahnscheibe
(13) weggezogen wird und daß die Führungsnuten (20, 21) aus einem im wesentlichen
tangential bzw. in Umfangsrichtung zu Zahnscheibe (13) über den vorgegebenen Winkelteil
(α) verlaufenden und deren Mitnehmerausnehmung (17) überdeckenden ersten Teil und
einem sich davon in im wesentlichen in radialer Richtung nach außen erstreckenden
zweiten Teil besteht, wobei ein T-ähnlicher oder hakenähnlicher Verlauf der Führungsnuten
(20, 21) entsteht so daß bei einwandfreier Funktion der Sicherungsstift (16) von der
äußeren Kraft (F) nach Passieren des ersten Teils der Führungsnuten (20, 21) aus der
Mitnehmer-Ausnehmung (17) in den zweiten Teil der Führungsnuten gezogen wird, wogegen
im Störungsfall der Sicherungsstift (16) durch das schnelle Durchdrehen der Zahnscheibe
(13) am Ende des ersten Teils der Führungsnuten angepreßt wird, die Mitnehmer-Ausnehmung
(17) nicht freigibt und die Zahnscheibe (13) blockiert (Fig. 1-4).
3. Schaltuhrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungselemente
eine Sicherungsscheibe (26) beinhalten, die zwischen der unteren Platine (11) und
der Zahnscheibe (13) gelagert ist und mittels eines ersten Zapfens (29) in einer Führungsnut
(27) der unteren Platine (11) geführt ist, sowie mittels eines zweiten Zapfens (30)
in eine Mitnehmer-Ausnehmung (28) der Zahnscheibe (13) eingreift und durch eine äußere
Kraft (F) in im wesentlichen radialer Richtung zum Zentrum der Zahnscheibe (13) gedrückt
wird, und daß die Führungsnut (27) aus einem im wesentlichen tangential bzw. in Umfangrichtung
der Zahnscheibe (13) über den vorgegebenen Winkelteil (ϑ) verlaufenden und deren Mitnehmerausnehmung
(28) überdeckenden ersten Teil und einem sich davon in im wesentlichen in radialer
Richtung nach innen erstreckenden zweiten Teil besteht, wobei ein T-ähnlicher oder
hakenähnlicher Verlauf der Führungsnuten (27) entsteht, und daß die Zahnscheibe (13)
eine kreisförmige Nute (37) aufweist, die den zweiten Teil der FUhrungsnute (27) zumindest
teilweise überdeckt (Fig. 5-8).
4. Schaltuhrwerk nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Kraft (F) durch eine Feder (18,33) erzeugt wird, die zwischen dem Sicherungsstift
(16) bzw. der Sicherungsscheibe (26) und einem fest zwischen dem Platinen (10,11)
sitzenden Zapfen (19,38) wirkt.
5. Schaltuhrwerk nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsstift
(16) als Anlagefläche an den beiden Platinen (10,11) scheibenförmige Schultern (22,23)
aufweist.
6. Schaltuhrwerk nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Teil und der zweite Teil der Führungsnuten (20,21,27) miteinander einen Winkel (γ)
von ca. 60° bis 70° bilden.
7. Schaltuhrwerk nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene
Teilwinkel (α, ϑ)des gesamten Drehwinkels (β) mindestens 15° und maximal 360° beträgt.
8. Schaltuhrwerk nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Mitnehmer-Ausnehmung (17,28)nur geringfügig über dem Durchmesser des Sicherungsstiftes
(16) bzw. des Zapfens (30) der Sicherungsscheibe (26) liegt.
g. Schaltuhrwerk nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsscheibe
(26) eine Federfräsung (34) aufweist, in der Drahtfeder (33) eingreift. Die Drahtfeder
(33) muß in der Fräsung so viel Spiel haben, daß die Sicherungsscheibe (26) ungehindert
an der Feder entlang gleiten kann.
1Q. Schaltuhrwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsscheibe
(26) eine halbrunde Ausnehmung (35) hat, die an Durchmesser (36) der Buchse (14) gleiten
kann.