[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Lüftungsgerät für die Zu- bzw. Abführung von Luft
in bzw. aus vorzugsweise zwangsbelüfteten Räumen, mit einem gesteuerten Ventila- t
or. Bei den Räumen kann es sich insbesondere um fensterlose Räume von Gebäuden handeln.
[0002] Bei bekannten Lüftungsgeräten dieser Art wird der Ventilator insbesondere über einen
Lichtschalter des zu be- oder entlüftenden Raums in Betrieb gesetzt und dann durchAusschalten
dieses Lichtschalters über ein zusätzliches Nachlaufrelais zeitverzögert wieder außer
Betrieb gesetzt. Dies bedingt eine vorherige Berücksichtigung durch frühzeitige Festlegung
der Elektroinstallation des Raumes. Ein nachträglicher Einbau eines Lüftungsgerätes
in vorhandene Abluftkanäle oder -öffnungen, z. B. bei Schwerkraftentlüftungsanlagen,
ist dadurch mühsam, zeit-und kostenaufwendig.Dies gilt auch für andere Lüftungsanlagen.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Lüftungsgerät so zu gestalten,
daß ein schneller und problemloser Einbau weitgehend unabhängig von Installationsarbeiten
am Einbauort möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuerung durch eine fotoelektrische
Steuerungseinheit erfolgt. Der fotoelektrische Geber bewirkt bei Lichteinfall Inbetriebnahme
des Ventilators.
[0005] Bei Neubauten beschränkt sich der elektrische Anschluß der Lüftungsgeräte auf den
einfachen Anschluß an das elektrische Netz, beispielsweise an Abzweigkästen oder an
Abzweigdosen. Sonstige Installationsarbeiten, z. B. externe Verdrahtungen in Schalterdosen
am Lichtschalter und zusätzliche Schalterdosen für die Aufnahme einstellbarer Nachlaufrelais
entfallen. Auch werden Übertragungsfehler zwischen Architekt, Elektriker und Lüftungsfirma
vermieden. Die Sachlage bei Reklamationen und Garantiefällen ist wesentlich vereinfacht.
Auch lassen sich alle gesetzlichen Bestimmungen und lüftungstechnischen Voraussetzungen
problemlos erfüllen.
[0006] Die elektrische Zuleitung zum Lüftungsgerät muß nicht mehr über einen im Abstand
vom Lüftungsgerät angeordneten Schalter, insbesondere nicht mehr über den Schalter
der Raumbeleuchtung geführt werden, so daß die Spannungsversorgung auf kürzestem Weg
von der nächsten Abzweigdose oder dergl. direkt zum Ventilator verlegt werden kann.
Dadurch wird die bei nachträglichem Einbau bisher unvermeidliche Beschädigung von
Wänden, Fliesen und Tapeten so gering wie möglich gehalten oder vollständig vermieden.
Auch wird die elektrische Installation des betreffenden Raumes vereinfacht und verbilligt.
[0007] Die Steuerungseinheit und damit alle erforderlichen Schalteinrichtungen für das Lüftungsgerät
können zudem im Ventilatorgehäuse integriert sein, wodurch das Lüftungsgerät eine
bauliche Einheit als Kompaktgerät bilden kann, die nur noch die lüftungsseitige Installation
und elektrische Versorgungsspannung benötigt. Auch kann die Steuerungseinheit unmittelbar
am Ventilatorgehäuse angebaut sein.
[0008] Durch die Erfindung gelingt es auf einfache, betriebssichere und kostengünstige Weise,
den Ventilator des Lüftungsgerätes ein- und auszuschalten. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet
der Erfindung ist die Be- oder Entlüftung von fensterlosen Räumen von Gebäuden oder
dergleichen, insbesondere von Sanitärräumen, wie Toiletten, Bäder oder dergleichen,
die ein Lüftungsgerät zum Lüften des Raumes haben, das durch die Steuerungseinheit
im Gefolge des Einschaltens der Raumbeleuchtung durch deren Licht selbsttätig eingeschaltet
und durch deren Ausschalten im Gefolge des Erlöschens des Lichtes selbsttätig wieder
ausgeschaltet wird. Das Abschalten-des Lüftungsgerätes kann unmittelbar im Gefolge
des Erlöschens der Raumbeleuchtung erfolgen oder es kann auch vorgesehen sein, daß
dieses Abschalten des Lüftungsgerätes mit einer Nachlaufzeit von beispielsweise 5
bis 20 min. erfolgt. Hierdurch entfällt auch ein im Abstand vom Lüftungsgerät angeordneter
Nachlaufschalter, da man den Nachlaufschalter, wenn er vorgesehen werden soll, am
Lüftungsgerät selbst anordnen kann, vorzugsweise in die Steuerungseinheit mit integrieren
kann.
[0009] Wenn das Lüftungsgerät eine Be- oder Entlüftungsklappe aufweist, z. B. eine schwenkbare
Lamellen aufweisende Verschlußklappe, die motorisch geöffnet und geschlossen wird,
kann die Steuerungseinheit auch deren Steuerung dienen. Wenn der betreffende Raum
nur durch Öffnen und Schließen einer Be- oder Entlüftungsklappe gelüftet wird, so
daß dieses Lüftungsgerät keinen Ventilator aufweist, dann kann die Steuerungseinheit
ausschließlich dieser Be- und Entlüftungsklappe dienen und ist in oder an ihrem Gehäuse
angeordnet. Solche nur aus Be- oder Entlüftungsklappen bestehende Lüftungsgeräte werden
beispielsweise oft an bzw.in aus den betreffenden Räumen in einen zentralen Lüftungskanal
führenden Durchlässenangeordnet, wobei an den zentralen Lüftungskanal beispielsweise
ein Dachventilator oder dergleichen angeschlossen sein kann.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich im Zusammenhang mit der Beschreibung
und der Zeichnung.
[0011]
Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Ventilators mit Gehäuse und Steuerungseinheit,
Fig. 2 einen Stromlaufplan und
Fig. 3 eine Anordnung mit teilweise transparentem Gehäuse.
[0012] In Fig. 1 ist ein Lüftungsgerät vereinfacht dargestellt, bei dem ein Ventilator 1
in einem Gehäuse 2 untergebracht ist. Das Gehäuse 2 ist hier für den Wandaufbau gestaltet,
es kann aber auch als Abschnitt eines Rohres ausgebildet sein oder als Einbaugehäuse,
welches teilweise "unter Putz" angeordnet werden kann.
[0013] Am Gehäuse 2 ist eine fotoelektrische Steuerungseinheit 3 angeordnet, deren fotosensitiver
Fühler (Sensor) der Lichtquelle (Lampe) des zu lüftenden Raumes zugewandt ist-und
die dem Ein- und Ausschalten des Ventilators 1 dient.
[0014] Beispielsweise kann die Steuerungseinheit einen von ihrem fotosensitiven Fühler angesteuerten
Leistungsschalter aufweisen, der im Gefolge des Aufleuchtens der Raumbeleuchtung den
Ventilator einschaltet und bei Ausschalten der Raumbeleuchtung durch die hierdurch
wieder im Raum eintretende Dunkelheit mittels des fotosensitiven Fühlers wieder ausgeschaltet
wird.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung kann das Ausschalten des Ventilators auch zeitverzögert,
d. h. mit Nachlaufzeit erfolgen. Ein Ausführungsbeispiel einer hierfür geeigneten
Schaltungsanordnung ist in Fig. 2 dargestellt.
[0016] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Stromlaufplan der Steuerungseinheit ist an eine Netzleitung
mit den Phasenanschlüssen 11, 12 und dem Schutzleiter 13 der Ventilatormotor 14 gelegt.
Der Antrieb 14 ist durch einen Leistungsschalter 15 einschaltbar. Der Leistungsschalter
15 ist Bestandteil einer Schaltungsanordnung 16. Auch die Schaltungsanordnung 16 ist
aus dem Netz 11, 12 gespeist. Die Stromversorgung der Schaltungsanordnung 16 wird
durch ein Netzteil mit dem Gleichrichter 17 sichergestellt. Die Schaltungsanordnung
16 umfaßt einen fotoelektrischen Schalter 18, der eine lichtempfindliche Eingangsstufe,
vorzugsweise eine Fotodiode 19,und einen Ausgangsschalter 21, vorzugsweise einen Schalttransistor,
enthält. An den Ausgangsschalter 21 ist eine Integrierstufe 22 angeschlossen, die
im einfachsten Fall durch die Parallelschaltung eines Widerstandes 23 und eines Kondensators
24 realisiert ist. Parallel zur Integrierstufe 22 liegt zweckmäßigerweise eine Schwellwertstufe
25. Es ist zweckmäßig, den Eingangswiderstand der Schwellwertstufe 25 möglichst hoch
zu treffen, beispielsweise mit Hilfe eines Feldeffekttransistors. Mit dem Ausgang
der Schwellwertstufe 25 ist der Eingang des Leistungsschalters 15 verbunden. Der Leistungsschalter
15 selbst umfaßt beispielsweise ein Relais 26 und einen Schließer 27. Das Relais 26
und der Schließer 27 können selbstverständlich durch einen Leistungstransistor oder
einen Thyristor ersetzt sein.
[0017] Fig. 3 zeigt einen vorteilhaften Aufbau des Lüftungsgerätes mit der Schaltungsanordnung
16 der Steuerungseinheit 3. Sowohl der Antrieb 14 als auch die Schaltungsanordnung
16 sind in das Gehäuse 28 des Lüfters 30 eingebaut. Das Gehäuse 28 ist teilweise aus
in beschränktem Maß lichtdurchlässigem.Material ausgeführt. Das dann noch genügend
durch die Wand des Gehäuses 28 einfallende Licht steuert die Fotodiode 19 der Schaltungsanordnung
16. Dadurch ist die Schaltungsanordrung 16 sehr gut gegen schädigende Umwelteinflüsse
geschützt.
[0018] Ist die Schaltungsanordnung 16 in einem fensterlosen sanitären Raum eingebaut, wird
die Fotodiode 19 beim Einschalten der Raumbeleuchtung durch deren Licht erregt und
schließt den Ausgangsschalter 21. Dadurch wird - über den Schwellwertschalter 25 -
das Relais 26 im Leistungsschalter 15 angesteuert. Das Relais 26 zieht an und schließt
den Schalter 27. Infolgedessen läuft der als Antrieb dienende Motor 14 an. Dieser
Zustand bleibt erhalten, solange die Raumbeleuchtung eingeschaltet ist. Erlöscht die
Raumbeleuchtung wieder, wird die Fotodiode 19 entregt und der Ausgangsschalter 21
dadurch geöffnet. Der Kondensator 24 aber, der vorher beim Schließen des Ausgangsschalters
21 aufgeladen wurde, kann sich nur sehr langsam, und zwar über den parallel geschalteten
Widerstand 23, entladen. Mit dem Wert des Widerstands 23 und der Kapazität des Kondensators
24 kann die Entladezeit festgelegt werden. Weil der Kondensator 24 sich nur sehr langsam
entlädt, wird dem Relais 26 - über den Schwellwertschalter 25 - noch über eine gewisse
Zeit eine ausreichende Steuerleistung zugeführt, das Relais 26 bleibt also angezogen
und der Schalter 27 geschlossen, der Motor 14 läuft also noch weiter. Der Schwellwertschalter
25 ist deshalb zweckmäßig, um für das Relais 26 eindeutige Ansteuerungsverhältnisse
zu schaffen. Ist das Potential am Kondensator 24 unter einen Mindestwert gesunken,
schaltet der Schwellwertschalter 25 um, das Relais 26 fällt ab, der Schalter 27 wird
geöffnet,und der Motor 14 kommt zum Stillstand.
[0019] Wie sich aus vorstehender Beschreibung ergibt, wird das eine Integrierstufe 22 bildende
RC-Glied 23, 24 zum Erreichen der Nachlaufzeit in seiner Spannung abklingend eingesetzt.
Es sind auch andere Ausbildungen der Integrierstufe möglich, beispielsweise als Miller-Integrator.
[0020] Wenn man den Widerstand 23 in Fig. 2 als verstellbaren Widerstand ausbildet, läßt
sich mit ihm die Nachlaufzeit unterschiedlich einstellen.
[0021] Lüftungsgeräte, auf die sich die Erfindung bezieht, sind insbesondere solche in Wandeinbauform
oder Wandaufbauform, also z. B. Wandventilatoren. Diese Lüftungsgeräte dienen insbesondere
dem Zuführen oder Abführen von Frischluft oder Abluft in den betreffenden Raum bzw.
aus ihm heraus durch Mauerdurchbrüche oder Kanalsysteme oder dergl. hindurch.
[0022] Der fotosensitive Fühler kann von irgendeiner geeigneten Art sein, beispielsweise
ein Fotowiderstand.
1. Lüftungsgerät für die Zu- bzw. Abführung von Luft in bzw. aus vorzugsweise zwangsbelüfteten
Räumen, mit einem gesteuerten Ventilator, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung
durch eine fotoelektrische Steuerungseinheit (3) erfolgt.
2. Lüftungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinheit
(3) in bzw. an dem Ventilatorgehäuse (2) angeordnet ist.
3. Lüftungsgerät nach Anspruch 1 oder 2 für einen fensterlosen Raum, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerungseinheit auf das Licht der Raumbeleuchtung des fensterlosen Raumes
ansprechend angeordnet ist.
4. Lüftungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerungseinheit (3) auch eine Schaltungsanordnung zum Verlängern der jeweiligen
Betriebszeit ansteuert,die vorzugsweise in sie integriert ist.
5. Lüftungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Steuerungseinheit (3) eine Be-oder Entlüftungsklappe steuerbar ist.
6. Lüftungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Be- oder Entlüftungsklappe
eine schwenkbare Lamellen aufweisende Verschlußklappe ist.
7. Lüftungsgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Be- oder Entlüftungsklappe
anstelle des Ventilators vorsehbar und an ihrem Gehäuse die Steuerungseinheit angeordnet
ist.
8. Lüftungsgerät nach einem der Ansprüche 4 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung
(16) eine Speichereinrichtung (22) für einen Leistungsschalter (15) des Ventilators
oder der Entlüftungsklappe aufweist.
9. Lüftungsgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Leistungsschalter
(15) ein Schwellwertschalter (25) mit vorzugsweise hohem Eingangswiderstand vorgeschaltet
ist.
10. Lüftungsgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Speichereinrichtung eine Integrierstufe (22) aufweist, die als RC-Glied (23, 24) ausgebildet
ist.
11. Lüftungsgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (2) wenigstens teilweise transparent ausgebildet ist und daß die Steuerungseinheit
in das Gehäuse (2) hinter einem transparenten Gehäusewandabschnitt eingebaut ist.
- 12. Lüftungsgerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das RC-Glied
einen Kondensator (24) und einen parallel zum Kondensator geschalteten Widerstand
(23) aufweist.
13. Lüftungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerungseinheit (3) ein komplettes Gerät bildet.
14. Lüftungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusammen mit der Steuerungseinheit (3) ein kompaktes Gerät bildet.
15. Lüftungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Wandeinbau- oder Wandaufbaugerät ausgebildet ist.
16. Lüftungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der fotosensitive Fühler der fotoelektrischen Steuerungseinheit (3) in die Frontseite
des Gehäuses (2) des Lüftungsgerätes eingebaut ist.