[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben gekühlter Verkaufsmöbel mit einem
einen Temperaturfühler aufweisenden Thermostaten zur Erfassung der Raumtemperatur
innerhalb des gekühlten Verkaufsmöbels.
[0002] Zur Zeit ist es üblich, Kühlmöbel, insbesondere offene gekühlte Verkaufsmöbel, ob
mit oder ohne Nachtabdeckung, mit einem konstant eingestellten Thermostaten zu betreiben.
Außerhalb der Verkaufszeiten,d.h. nachts und an Sonn- und Feiertagen sowie während
der Betriebsferien, und vor allem mit geschlossener Abdeckung,bleibt die Kältemaschine
solange in Betrieb,bis außer der Luft auch die Warentemperatur konstant ist. Bei geschlossener
Abdeckung, z.B. herabgelassenem Rollo, kann keine Wärme mehr an die Umgebung abgeführt
werden, und die Temperatur innerhalb des Verkaufsmöbels fällt soweit ab, daß die Ware,
beispielsweise Milch, möglicherweise anfriert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,eine kostengünstige und einfache Temperaturregelung
zur Verfügung zu stellen, mit der außerdem Energie eingespart werden kann. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Temperaturfühler des Thermostaten während
der Verkaufszeit elektrisch beheizt wird.
[0004] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird die Temperatur innerhalb der Warenzone im
Tagesbetrieb auf dem gleichen Wert gehalten wie bisher, während im Nachtbetrieb die
Temperatur gegenüber der bisherigen Verfahrensweise leicht angehoben wird. Dazu wird
während der Verkaufszeiten am Temperaturfühler durch die elektrische Beheizung eine
höhere Temperatur simuliert und gleichzeitig der Thermostat so justiert, daß in dem
Warenraum die gewünschte Kühltemperatur herrscht. Nach Verkaufsschluß wird die Beheizung
der Temperaturfühler ausgeschaltet, so daß dieser die wirkliche Temperatur mißt. Infolgedessen
arbeitet der Thermostat bei etwas höherer Temperatur, so daß die Kühltemperatur in
dem Warenraum ebenfalls um einige Grad ansteigt.
[0005] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird Energie eingespart, da weniger Kälteleistung
erforderlich ist, und außerdem verhindert, daß die Ware anfriert.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform des Erfindungsgedankens wird die Beheizung
des Temperaturfühlers gemeinsam mit der Möbel- und/oder Ladenbeleuchtung ein- und
ausgeschaltet. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Beheizung
des Temperaturfühlers auch bei Betätigung eines als Nachtabdeckung dienenden Rollos
ausgeschaltet werden.
[0007] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist unter anderem
einen mit einem Temperaturfühler ausgestatteten Thermostaten auf. Erfindungsgemäß
ist der Temperaturfühler mit einem als Heizwiderstand ausgebildeten Heizelement versehen.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist außerdem vorgesehen, daß der Heizwiderstand
über einen Transformator und ein Relais mit einer Schwachstromquelle verbunden ist,
und der Transformator und das Relais außerhalb der Kühlzone angebracht sind und mit
der zusammen mit der Beheizung des Temperaturfühlers ein- oder ausschaltenden elektrischen
Einrichtung, wie der Laden- und/oder Möbelbeleuchtung oder der Nachtabdeckung, in
Verbindung steht.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung lassen sich auf alle
Kühl- und Tiefkühlmöbel anwenden.
[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer Figur schematisch dargestellt.
[0011] Die Figur zeigt im Querschnitt ein offenes gekühltes Verkaufsmöbel, das im Beispiel
als Kühlregal 1 beschrieben ist.
[0012] Das Kühlregal 1 weist einen Kühlmöbelkorpus 2 aus einem wärmeisolierenden Material
auf, der in seinem unteren Teil als Wanne ausgebildet ist. Eine Abdeckung 3 trennt
einen Warenraum 4, der mehrere Konsolen 5 zur Lagerung von zu kühlender Ware aufweist,
von dem Innenraum 6 der Wanne, in dem ein Verdampfer 7 eines Thermostaten und als
Einrichtung zur Luftförderung ein Ventilator 8 angeordnet sind. Der Ventilator 8 dient
zur Luftumwälzung, wobei die Luft zunächst am Verdampfer 7, der Teil eines Kältekreislaufes
ist, vorbeiströmt, dann über einen Luftschacht an der Rückwand der Kühltruhe nach
oben und zwischen die Konsolen gelangt und an der Vorderseite der Konsolen als Kaltluftvorhang
nach unten strömt. Die Luftströmung ist durch Pfeile 9 angedeutet. Zur Nachtabdeckung
weist das Kühlregal 1 ein Rollo 10 auf.
[0013] Ein Temperaturfühler 11 des Thermostaten ist innerhalb der Kühlzone des Warenraums
4, beispielsweise an der gezeigten Stelle, angebracht. Erfindungsgemäß ist dieser
Temperaturfühler 11 mit einem als Heizwiderstand ausgebildeten Heizelement versehen.
Da das Heizelement im Feuchtbereich des Kühlregals liegt, wird der Heizwiderstand
meist vergossen eingebaut. Als zusätzliche Sicherung und zur Energieeinsparung wird
der Heizwiderstand mit Schwachstrom (z.B.12 V) gespeist. Ein dafür erforderlicher
Transformator und ein Relais, die zusammen in einem Gehäuse 12 eingebaut sind, sind
an einem geeigneten Platz außerhalb der Kühlzone bzw. des Feuchtbereiches montiert
und mit beispielsweise dem Schalter für die Möbel- und/oder Ladenbeleuchtung verbunden.
Die Betätigung der Beheizung des Temperaturfühlers 11 kann auch über eine Schaltuhr
erfolgen.
[0014] Während der Verkaufszeiten wird der Temperaturfühler 11 mit z.B. 0,2 W beheizt. Auf
diese Weise wird am Temperaturfühler 11 eine um beispielsweise 2 bis 4°C höhere Temperatur
simuliert. Gleichzeitig wird der Thermostat bzw. Verdampfer 7 so justiert, daß die
Kühlluft mit einer Temperatur von z. B. -3°C in den Luftschacht an der Rückwand eintritt,
wodurch innerhalb des Warenraumes 4 die gewünschte Temperatur, die den gleichen Wert
wie bisher hat, beispielsweise +5°C, eingestellt wird.
[0015] Nach Verkaufsschluß wird die Beheizung des Temperaturfühlers 11 beispielsweise gemeinsam
mit der Möbel- und/oder Ladenbeleuchtung oder bei Betätigung der Nachtabdeckung abgeschaltet,
und der Temperaturfühler 11 mißt die wirkliche Temperatur. Infolgedessen arbeitet
der Thermostat bzw. Verdampfer 7 bei um einige Grad höherer Temperatur, so daß die
Kühlluft in den Luftschacht erwärmt, z.B. mit 0°C, eintritt. In dem Warenraum 4 herrscht
trotz der leicht erwärmten Kühlluft die gleiche Temperatur wie während der Verkaufszeiten,
da bei geschlossenem Rollo keine Wärme an die Umgebung abgegeben wird und somit weniger
kalte Luft ausreicht, um die gleiche Kühltemperatur zu erzeugen.
[0016] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird verhindert, daß die Ware, beispielsweise
Milch, durch Temperatursenkung in Folge der Nachtabdeckung anfriert. Da bei Nachtabdeckung
geringere Kälteleistung nötig ist, um die gleiche Kühltemperatur zu erzeugen, werden
durch das erfindungsgemäße Verfahren außerdem erhebliche Energieeinsparungen erzielt.
1. Verfahren zum Betreiben gekühlter Verkaufsmöbel mit einem einen Temperaturfühler
aufweisenden Thermostaten zur Erfassung der Raumtemperatur innerhalb des gekühlten
Verkaufmöbels, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturfühler des Thermostaten während
der Verkaufszeiten elektrisch beheizt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die, Beheizung des Temperaturfühlers
gemeinsam mit der Möbel-und/oder Ladenbeleuchtung ein- und ausgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,-daß die Beheizung des Temperaturfühlers
bei Betätigung eines als Nachtabdeckung dienenden Rollos ausgeschaltet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
einem einen Temperaturfühler aufweisenden Thermostaten, dadurch gekennzeichnet, daß
der Temperaturfühler des Thermostaten mit einem als Heizwiderstand ausgebildeten Heizelement
versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizwiderstand über
einen Transformator und ein Relais mit einer Schwachstromquelle verbunden ist, und
der Transformator und das Relais außerhalb der Kühlzone angebracht sind und mit der
zusammen mit der Beheizung des Temperaturfühlers ein- oder ausschaltenden elektrischen
Einrichtung in Verbindung stehen.