(19)
(11) EP 0 062 313 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.10.1982  Patentblatt  1982/41

(21) Anmeldenummer: 82102780.2

(22) Anmeldetag:  01.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F25D 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.04.1981 DE 3113574

(71) Anmelder: Linde Aktiengesellschaft
D-65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Breitenbach, Otto
    D-6502 Kostheim (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Gerhard, Dr. 
Linde Aktiengesellschaft Zentrale Patentabteilung
D-82049 Höllriegelskreuth
D-82049 Höllriegelskreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühl- oder Tiefkühlmöbel


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf Kühl- oder Tiefkühlmöbel, die mit elektrischen Einrichtungen zur Durchführung verschiedener Betriebs- und Überwachungesfunktionen ausgestattet sind. Zur Steuerung und Überwachung dieser elektrischen Einrichtungen ist ein zentrales elektronisches Steuergerät, das als wesentliches Bauelement einen Mikroprozessor aufweist, vorgesehen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Kühl- oder Tiefkühlmöbel mit elektrischen Einrichtungen zur Durchführung verschiedener Betriebs-und überwachungsfunktionen.

    [0002] Es sind Kühlmöbel bekannt, die aus einzelnen Baueinheiten zusammengesetzt sind (DE-PS 1 915 348). Jede dieser Baueinheiten weist dabei mindestens einen elektrischen Verteiler, eine Beleuchtungseinrichtung, einen Temperaturfühler für die Raumtemperatur im Kühlmöbel, einen Verdampferlüfter und eine Abtauheizung auf. Eine Baueinheit wird als Steuereinheit verwendet und weist als solche zusätzlich eine elektrische Einheit mit einem Temperatursignalverstärker, einem Netzteil und einer Schaltuhr und eine weitere elektrische Einheit auf, die den Netzanschluß an den elektrischen Verteiler ermöglicht und Sicherungen und eine Warnanlage enthält.

    [0003] Durch diese Anordnung ist es möglich, die einzelnen Baueinheiten in einfacher Weise mit Steckverbindungen an die Steuereinheit anzuschließen, so daß ein rascher Austausch von Baueinheiten erfolgen kann.

    [0004] In die Kühlmöbel werden jedoch immer mehr elektrische Einrichtungen eingebaut, deren Steuerung und Überwachung immer komplizierter wird,so daß die genannte Steuereinheit zur Bewältigung dieser Aufgaben nicht mehr ausreicht.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine zuverläßige und sichere Steuervorrichtung zur Verfügung zu stellen,die alle derzeitgen und künftigen Steuer- und überwachungsaufgaben bei gleichzeitiger Kostenreduzierung übernimmt.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Steuerung und Überwachung der elektrischen Einrichtungen ein zentrales elektronisches Steuergerät vorgesehen ist.

    [0007] Der Einsatz eines elektronischen Steuergerätes ermöglicht es, alle Betriebs- und überwachungsfunktionen in einem Gerät zusammenzufassen. Dadurch reduziert sich-die Anzahl der erforderlichen Bauteile und somit der Platzbedarf. Außerdem ist die Wartung eines einzigen Gerätes einfacher zu handhaben als die Wartung einer Vielzahl von Bauteilen. Schließlich ist durch die Verwendung eines zentralen elektronischen Steuergerätes künftigen Weiterenwicklungen großer Raum gegeben.

    [0008] In Fortbildung des Anmeldungsgegenstandes ist vorgesehen, daß das Steuergerät als wesentliches Bauelement einen Mikroprozessor aufweist.

    [0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungform der Erfindung weist das elektronische Steuergerät einen Speicher, eine Datentastatur für Temperatur- und Zeitwerte, eine Funktionstastatur für verschiedene Befehle und eine numerische Anzeige auf.Die numerische Anzeige ist dabei vorteilhfaterweise so geschaltet, daß auf ihr bei Betätigung der Datentastatur die eingegebenen Daten erscheinen und nach Betätigung der Funktionstastatur die Anzeige automatisch auf die Uhrzeit umspringt.

    [0010] Das elektronische Steuergerät weist nach einer bevorzugten Ausgestaltungform des Erfindungsgedankens eine 7-Tage-Schaltuhr auf.

    [0011] Mit Vorteil ist das elektronische Steuergerät zum Vergleich und zur Verarbeitung gespeicherter mit gemessener Daten mit einem elektronischen Steuerwerk versehen. Weiterhin ist es vorteilhaft,wenn das Steuergerät zum Schalten von Leistungsstufen mit netzsynchronen Stellgliedern ausgestattet ist.

    [0012] überdies kann mit Vorzug ein zentrales Steuergerät für mehrere Kühl- oder Tiefkühlmöbel verwendet werden.

    [0013] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer Figur schematisch dargestellt.

    [0014] Ein Mikroprozessor 1 ist mit einem Speicher 2 und mit einem Steuerwerk 3 verbunden. Das Steuerwerk 3 steht mit einer Datentastatur 4, einer Funktionstastatur 5, einer numerischen Anzeige 6 und einer 7-Ta.ge-Schaltuhr 7 in Verbindung. Gemessene Werte gelangen über eine Leitung 8 in einen Analog Digital-Wandler 9, der ebenfalls mit dem Steuerwerk 3 verbunden ist. Weiter steht das Steuerwerk 3 mit netzsynchronen Stellgliedern,z.B. Relais für Triacs, 10 in Verbindung, die über einen Generator 11 mit Spannung versorgt werden. Der Mikroprozessor 1 ist an einen Impulsformer 12 angeschlossen, der für die Schaltuhr Rechteckimpulse erzeugt.

    [0015] Die folgenden Funktionen können von dem beschriebenen Steuergerät übernommen werden:

    - Einleiten und Begrenzen der Abtauungen durch die 7-Tage-Schaltuhr

    - Raumtemperaturregelung mit einer oder mehreren Fühlerstellen

    - Einleiten und Überwachung von Abtauvorgängen an einem oder mehreren Kühlmöbeln

    - Temperaturanhebung in den Nachtstunden

    - Ein- und Ausschalten von Beleuchtungskörpern

    - Betätigen eines Warnthermostaten mit einer oder mehreren Fühlerstellen, mit direkter oder verzögerter Warnung

    - Durchführung von Bedarfsabtauungen

    - Taupunktüberwachung

    - Betätigen einer Nachtabdeckung.



    [0016] Durch Änderung des Arbeitsprogrammes für den Mikroprozessor 1 und Hinzufügen von z.B. einem Relais für eine Schaltfunktion ist jederzeit möglich, dem elektronischen Steuergerät weitere Funktionen zu übertragen.

    [0017] Die Funktionstastatur 5 weist zehn Tasten auf, davon sind acht Funktionstasten für die verschiedenen Befehle und zwei Ein- bzw. Ausschalttasten. Die Datentastatur 4 besteht aus ebenfalls zehn Tasten für die Eingabe von Temperatur- und Zeitwerten.

    [0018] Zusätzlich zu der netzfrequenzgeführten 7-Tage-Schaltuhr 7 kann ein hochwertiger Jahreskalender mit Korrektur der Schaltjahre sowie Zeitkorrektur bei Netzausfall in das Steuergerät aufgenommen werden. Allerdings würde dies mehr Speicherplatzbedarf erfordern. Die 7-Tage-Schaltuhr, die auch als Tagesschalter bezeichnet werden kann, wird nach einem Netzausfall automatisch nachgestellt; bei Inbetriebnahme des Steuergerätes braucht die Schaltuhr nur einmalig eingestellt zu werden.

    [0019] Die numerische Anzeige 6 wird durch den Tagesschalter 7 umgeschaltet. Erfolgt keine Eingabe, wird ständig die Uhrzeit angezeigt. Während einer Eingabe werden die eingegebenen Daten angezeigt. Kurze Zeit nach dem Drücken der Funktionstaste Eingabe, z.B. nach 2 sec., springt die Anzeige automatisch auf die Uhrzeit zurück.

    [0020] Die Eingabe von Daten, z.B. für die Einstellung des Ausschaltpunktes (Solltemperatur) des Raumthermostaten, erfolgt durch Drücken der Funktionstaste für den entsprechenden Befehl, z.B. Taste Temperatur, und anschließende Dateneingabe z.B. -20°C. Der eingegebene Temperaturwert erscheint sodann auf der numerischen Anzeige 6 und wird, wenn er richtig eingegeben wurde, durch Drücken der Taste Eingabe bestätigt,d.h. in das Steuerwerk 3 bzw. in den Speicher 2 übernommen.

    [0021] Wird nun von einem Fühler des Raumthermostaten eine höhere Temperatur gemessen, dann gelangt ein entsprechendes Signal über Leitung 8 in den Analog Digital-Wandler und ebenfalls in das Steuerwerk 3.Dort wird die gemessene mit der gespeicherten Temperatur verglichen und,im vorliegenden Fall, der Verdichter eingeschaltet.

    [0022] In gleicher Weise wird die Ausschalttemperatur des Abtauthermostaten zur Beendigung der Abtauung eingestellt.

    [0023] Zur Festlegung einer Temperaturanhebung während der Nachtstunden werden folgende Einstellungen vorgenommen: Es werden die Funktionstasten Zeit und Temperatur gedrückt und der Tagesschalter 7 eingestellt.Sodann werden auf der Datentastatur 4 feste Temperatur- und Zeitwerte,z.B. -20°C und 20 Uhr,eingegeben und die Taste Eingabe gedrückt.Die eingegebenen Werte bedeuten,daß im Tagesbetrieb der Thermostat bei -20°C schaltet.Ab 20 Uhr dagegen schaltet er bereits bei z.B.-19°C,wobei das Maß der Temperaturerhöhung fest programmiert ist.

    [0024] Für das Ein- und Ausschalten von Beleuchtungskörpern des Kühlmöbels zu einer festgesetzten Zeit werden die Tasten Zeit und Ein (oder Aus) gedrückt, der Zeitwert eingegeben, der Tagesschalter auf den entsprechenden Tag gestellt und die Taste Eingabe gedrückt.

    [0025] Zur Festlegung der Warntemperatur, d.h. wenn beispielsweise die Temperatur im Kühlmöbel zu hoch ist, weil z.B. ein Verdichter defekt ist, werden die Tasten Warnung und Temperatur gedrückt, die Daten der Warntemperatur eingegeben und Eingabe gedrückt. Erfolgt eine Temperaturwarnung, so wird diese durch ein blinkendes Zeichen auf der numerischen Anzeige 6 angezeigt. Die Ausschalttemperatur der Warnung ist fest programmiert. Ein Fühlerbruch oder Kurzschluß löst eine direkte Warnung aus. Gleichzeitig wird ein Relaiskontakt geschlossen, mit dem eine externe Warnung betätigt wird.

    [0026] Die Daten für die Bedarfsabtauung sind fest programmiert; zur Taupunktüberwachung vom Benutzer ist keine Programmierung erforderlich.

    [0027] Um festzulegen, wann die Nachtabdeckung betätigt werden soll, werden die Tasten Abdeckung und Zeit gedrückt, die entsprechende Uhrzeit eingegeben und die Taste Eingabe gedrückt.

    [0028] Zur Vermeidung von Stöhrspannungsspitzen in dem elektrischen Steuergerät werden die Stellglieder netzsynchron im Nulldurchgang geschaltet.


    Ansprüche

    1. Kühl- oder Tiefkühlmöbel mit elektrischen Einrichtungen zur Durchführung verschiedener Betriebs- und Überwachungsfunktionen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung und Überwachung der elektrischen-Einrichtungen ein zentrales elektronisches Steuergerät vorgesehen ist.
     
    2. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische Steuergerät als wesentliches Bauelement einen Mikroprozessor (1) aufweist.
     
    3. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische Steuergerät einen Speicher (2) eine Datentastatur (4) für Temperatur-und Zeitwerte, eine Funktionstastatur (5) für verschiedene Befehle und eine numerische Anzeige (6) aufweist.
     
    4. Kühl- und Tiefkühlmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die numerische Anzeige (6) so geschaltet ist, daß auf ihr bei Betätigung der Datentastatur (4) die eingegebenen Daten erscheinen und nach Betätigung der Funktionstastatur (5) die Anzeige automatisch auf die Uhrzeit umspringt.
     
    5. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß das elektronische Steuergerät eine 7-Tage-Schaltuhr (7) aufweist.
     
    6. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische Steuergerät zum Vergleich und zur Verarbeitung gespeicherter mit gemessener Daten ein elektronisches Steuerwerk (3) aufweist.
     
    7. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische Steuergerät zum Schalten von Leistungsstufen mit netzsynchronen Stellgliedern (10) ausgestattet ist.
     
    8. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für mehrere Kühl- oder Tiefkühlmöbel ein zentrales elektronisches Steuergerät vorgesehen ist.
     




    Zeichnung