[0001] Die Erfindung betrifft Kühl- oder Tiefkühlmöbel mit elektrischen Einrichtungen zur
Durchführung verschiedener Betriebs-und überwachungsfunktionen.
[0002] Es sind Kühlmöbel bekannt, die aus einzelnen Baueinheiten zusammengesetzt sind (DE-PS
1 915 348). Jede dieser Baueinheiten weist dabei mindestens einen elektrischen Verteiler,
eine Beleuchtungseinrichtung, einen Temperaturfühler für die Raumtemperatur im Kühlmöbel,
einen Verdampferlüfter und eine Abtauheizung auf. Eine Baueinheit wird als Steuereinheit
verwendet und weist als solche zusätzlich eine elektrische Einheit mit einem Temperatursignalverstärker,
einem Netzteil und einer Schaltuhr und eine weitere elektrische Einheit auf, die den
Netzanschluß an den elektrischen Verteiler ermöglicht und Sicherungen und eine Warnanlage
enthält.
[0003] Durch diese Anordnung ist es möglich, die einzelnen Baueinheiten in einfacher Weise
mit Steckverbindungen an die Steuereinheit anzuschließen, so daß ein rascher Austausch
von Baueinheiten erfolgen kann.
[0004] In die Kühlmöbel werden jedoch immer mehr elektrische Einrichtungen eingebaut, deren
Steuerung und Überwachung immer komplizierter wird,so daß die genannte Steuereinheit
zur Bewältigung dieser Aufgaben nicht mehr ausreicht.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine zuverläßige und sichere Steuervorrichtung
zur Verfügung zu stellen,die alle derzeitgen und künftigen Steuer- und überwachungsaufgaben
bei gleichzeitiger Kostenreduzierung übernimmt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Steuerung und Überwachung
der elektrischen Einrichtungen ein zentrales elektronisches Steuergerät vorgesehen
ist.
[0007] Der Einsatz eines elektronischen Steuergerätes ermöglicht es, alle Betriebs- und
überwachungsfunktionen in einem Gerät zusammenzufassen. Dadurch reduziert sich-die
Anzahl der erforderlichen Bauteile und somit der Platzbedarf. Außerdem ist die Wartung
eines einzigen Gerätes einfacher zu handhaben als die Wartung einer Vielzahl von Bauteilen.
Schließlich ist durch die Verwendung eines zentralen elektronischen Steuergerätes
künftigen Weiterenwicklungen großer Raum gegeben.
[0008] In Fortbildung des Anmeldungsgegenstandes ist vorgesehen, daß das Steuergerät als
wesentliches Bauelement einen Mikroprozessor aufweist.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungform der Erfindung weist das elektronische Steuergerät
einen Speicher, eine Datentastatur für Temperatur- und Zeitwerte, eine Funktionstastatur
für verschiedene Befehle und eine numerische Anzeige auf.Die numerische Anzeige ist
dabei vorteilhfaterweise so geschaltet, daß auf ihr bei Betätigung der Datentastatur
die eingegebenen Daten erscheinen und nach Betätigung der Funktionstastatur die Anzeige
automatisch auf die Uhrzeit umspringt.
[0010] Das elektronische Steuergerät weist nach einer bevorzugten Ausgestaltungform des
Erfindungsgedankens eine 7-Tage-Schaltuhr auf.
[0011] Mit Vorteil ist das elektronische Steuergerät zum Vergleich und zur Verarbeitung
gespeicherter mit gemessener Daten mit einem elektronischen Steuerwerk versehen. Weiterhin
ist es vorteilhaft,wenn das Steuergerät zum Schalten von Leistungsstufen mit netzsynchronen
Stellgliedern ausgestattet ist.
[0012] überdies kann mit Vorzug ein zentrales Steuergerät für mehrere Kühl- oder Tiefkühlmöbel
verwendet werden.
[0013] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer Figur schematisch dargestellt.
[0014] Ein Mikroprozessor 1 ist mit einem Speicher 2 und mit einem Steuerwerk 3 verbunden.
Das Steuerwerk 3 steht mit einer Datentastatur 4, einer Funktionstastatur 5, einer
numerischen Anzeige 6 und einer 7-Ta.ge-Schaltuhr 7 in Verbindung. Gemessene Werte
gelangen über eine Leitung 8 in einen Analog Digital-Wandler 9, der ebenfalls mit
dem Steuerwerk 3 verbunden ist. Weiter steht das Steuerwerk 3 mit netzsynchronen Stellgliedern,z.B.
Relais für Triacs, 10 in Verbindung, die über einen Generator 11 mit Spannung versorgt
werden. Der Mikroprozessor 1 ist an einen Impulsformer 12 angeschlossen, der für die
Schaltuhr Rechteckimpulse erzeugt.
[0015] Die folgenden Funktionen können von dem beschriebenen Steuergerät übernommen werden:
- Einleiten und Begrenzen der Abtauungen durch die 7-Tage-Schaltuhr
- Raumtemperaturregelung mit einer oder mehreren Fühlerstellen
- Einleiten und Überwachung von Abtauvorgängen an einem oder mehreren Kühlmöbeln
- Temperaturanhebung in den Nachtstunden
- Ein- und Ausschalten von Beleuchtungskörpern
- Betätigen eines Warnthermostaten mit einer oder mehreren Fühlerstellen, mit direkter
oder verzögerter Warnung
- Durchführung von Bedarfsabtauungen
- Taupunktüberwachung
- Betätigen einer Nachtabdeckung.
[0016] Durch Änderung des Arbeitsprogrammes für den Mikroprozessor 1 und Hinzufügen von
z.B. einem Relais für eine Schaltfunktion ist jederzeit möglich, dem elektronischen
Steuergerät weitere Funktionen zu übertragen.
[0017] Die Funktionstastatur 5 weist zehn Tasten auf, davon sind acht Funktionstasten für
die verschiedenen Befehle und zwei Ein- bzw. Ausschalttasten. Die Datentastatur 4
besteht aus ebenfalls zehn Tasten für die Eingabe von Temperatur- und Zeitwerten.
[0018] Zusätzlich zu der netzfrequenzgeführten 7-Tage-Schaltuhr 7 kann ein hochwertiger
Jahreskalender mit Korrektur der Schaltjahre sowie Zeitkorrektur bei Netzausfall in
das Steuergerät aufgenommen werden. Allerdings würde dies mehr Speicherplatzbedarf
erfordern. Die 7-Tage-Schaltuhr, die auch als Tagesschalter bezeichnet werden kann,
wird nach einem Netzausfall automatisch nachgestellt; bei Inbetriebnahme des Steuergerätes
braucht die Schaltuhr nur einmalig eingestellt zu werden.
[0019] Die numerische Anzeige 6 wird durch den Tagesschalter 7 umgeschaltet. Erfolgt keine
Eingabe, wird ständig die Uhrzeit angezeigt. Während einer Eingabe werden die eingegebenen
Daten angezeigt. Kurze Zeit nach dem Drücken der Funktionstaste Eingabe, z.B. nach
2 sec., springt die Anzeige automatisch auf die Uhrzeit zurück.
[0020] Die Eingabe von Daten, z.B. für die Einstellung des Ausschaltpunktes (Solltemperatur)
des Raumthermostaten, erfolgt durch Drücken der Funktionstaste für den entsprechenden
Befehl, z.B. Taste Temperatur, und anschließende Dateneingabe z.B. -20°C. Der eingegebene
Temperaturwert erscheint sodann auf der numerischen Anzeige 6 und wird, wenn er richtig
eingegeben wurde, durch Drücken der Taste Eingabe bestätigt,d.h. in das Steuerwerk
3 bzw. in den Speicher 2 übernommen.
[0021] Wird nun von einem Fühler des Raumthermostaten eine höhere Temperatur gemessen, dann
gelangt ein entsprechendes Signal über Leitung 8 in den Analog Digital-Wandler und
ebenfalls in das Steuerwerk 3.Dort wird die gemessene mit der gespeicherten Temperatur
verglichen und,im vorliegenden Fall, der Verdichter eingeschaltet.
[0022] In gleicher Weise wird die Ausschalttemperatur des Abtauthermostaten zur Beendigung
der Abtauung eingestellt.
[0023] Zur Festlegung einer Temperaturanhebung während der Nachtstunden werden folgende
Einstellungen vorgenommen: Es werden die Funktionstasten Zeit und Temperatur gedrückt
und der Tagesschalter 7 eingestellt.Sodann werden auf der Datentastatur 4 feste Temperatur-
und Zeitwerte,z.B. -20°C und 20 Uhr,eingegeben und die Taste Eingabe gedrückt.Die
eingegebenen Werte bedeuten,daß im Tagesbetrieb der Thermostat bei -20°C schaltet.Ab
20 Uhr dagegen schaltet er bereits bei z.B.-19°C,wobei das Maß der Temperaturerhöhung
fest programmiert ist.
[0024] Für das Ein- und Ausschalten von Beleuchtungskörpern des Kühlmöbels zu einer festgesetzten
Zeit werden die Tasten Zeit und Ein (oder Aus) gedrückt, der Zeitwert eingegeben,
der Tagesschalter auf den entsprechenden Tag gestellt und die Taste Eingabe gedrückt.
[0025] Zur Festlegung der Warntemperatur, d.h. wenn beispielsweise die Temperatur im Kühlmöbel
zu hoch ist, weil z.B. ein Verdichter defekt ist, werden die Tasten Warnung und Temperatur
gedrückt, die Daten der Warntemperatur eingegeben und Eingabe gedrückt. Erfolgt eine
Temperaturwarnung, so wird diese durch ein blinkendes Zeichen auf der numerischen
Anzeige 6 angezeigt. Die Ausschalttemperatur der Warnung ist fest programmiert. Ein
Fühlerbruch oder Kurzschluß löst eine direkte Warnung aus. Gleichzeitig wird ein Relaiskontakt
geschlossen, mit dem eine externe Warnung betätigt wird.
[0026] Die Daten für die Bedarfsabtauung sind fest programmiert; zur Taupunktüberwachung
vom Benutzer ist keine Programmierung erforderlich.
[0027] Um festzulegen, wann die Nachtabdeckung betätigt werden soll, werden die Tasten Abdeckung
und Zeit gedrückt, die entsprechende Uhrzeit eingegeben und die Taste Eingabe gedrückt.
[0028] Zur Vermeidung von Stöhrspannungsspitzen in dem elektrischen Steuergerät werden die
Stellglieder netzsynchron im Nulldurchgang geschaltet.
1. Kühl- oder Tiefkühlmöbel mit elektrischen Einrichtungen zur Durchführung verschiedener
Betriebs- und Überwachungsfunktionen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung und
Überwachung der elektrischen-Einrichtungen ein zentrales elektronisches Steuergerät
vorgesehen ist.
2. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische
Steuergerät als wesentliches Bauelement einen Mikroprozessor (1) aufweist.
3. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
elektronische Steuergerät einen Speicher (2) eine Datentastatur (4) für Temperatur-und
Zeitwerte, eine Funktionstastatur (5) für verschiedene Befehle und eine numerische
Anzeige (6) aufweist.
4. Kühl- und Tiefkühlmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die numerische
Anzeige (6) so geschaltet ist, daß auf ihr bei Betätigung der Datentastatur (4) die
eingegebenen Daten erscheinen und nach Betätigung der Funktionstastatur (5) die Anzeige
automatisch auf die Uhrzeit umspringt.
5. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß
das elektronische Steuergerät eine 7-Tage-Schaltuhr (7) aufweist.
6. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektronische Steuergerät zum Vergleich und zur Verarbeitung gespeicherter
mit gemessener Daten ein elektronisches Steuerwerk (3) aufweist.
7. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektronische Steuergerät zum Schalten von Leistungsstufen mit netzsynchronen
Stellgliedern (10) ausgestattet ist.
8. Kühl- oder Tiefkühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für mehrere Kühl- oder Tiefkühlmöbel ein zentrales elektronisches Steuergerät
vorgesehen ist.