[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum pneumatischen Verdichten des Formsandes von
Gießereiformen, der in einem abgeschlossenen Formraum, dessen eine Begrenzung von
einem von dem Formsand eingehül'l-ten Modell gebildet wird, eingeschlossen ist, sowie
Vorrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren.
[0002] Bekannte pneumatische Verdichtungsverfahren arbeiten zumeist nach dem Schießprinzip.
Hierbei wird in den leeren, abgeschlossenen Formraum eine dosierte Menge an Formsand
in Form eines Pfropfens eingeschossen oder eingeblasen. Das Einschießen des Formsandes
ist insbesondere bei den eigentlichen Formen üblich, während das Blasverfahren insbesondere
bei Kernformen verwendet wird, die ihre Endhärte nicht direkt durch das Verdichtungsverfahren,
sondern durch Zusatz entsprechender Bindemittel erhalten. Bei Formen hingegen sind
solche Bindemittel insbesondere in höheren Anteilen wegen der Schwierigkeiten bei
der Altsandaufbereitung unerwünscht, so daß hier die Verdichtung durch das Schießverfahren
selbst und dem dabei zur Anwendung kommenden hohen Druck erzielt wird. Es ist weiterhin
bekannt, das Einschießen des Formsandes in den Formraum nicht durch auf den Formsandpfropfen
wirkende Druckluft, sondern dadurch zu erzeugen, daß der leere Formraum unter Vakuum
gesetzt und anschließend zum Füllgefäß geöffnet wird, so daß der Formsand unter Wirkung
des auf ihn lastenden Atmosphärendrucks in den Formraum eingeschossen wird. Daneben
sind auch kombinierte Verfahren bekannt, bei denen vor und/oder während des Einschießens
des Formsandes mit Überdruck der Formraum evakuiert wird, wobei das Vakuum jedoch
in erster Linie dazu dient, die überschüssige Schießluft so schnell als möglich aus
dem Formraum zu entfernen und damit der Bildung von Luft
polstern oder Lufteinschlüssen in dem Formsand vorzubeugen (z. B. DE-OS 27 27 297).
[0003] Schließlich ist es bekannt (DE-AS 28 44 464), den Formsand auf das Modell aufzuschießen
und dadurch eine Vorverdichtung zu erreichen und anschließend auf die freie Formsand-Oberfläche
Druckluftstöße bis zu 7 bar bei einer Zeitdauer von weniger als 1 Sekunde aufzugeben.
Hierbei ist jedoch ein Nachverdichten der Form durch mechanisches Pressen erforderlich,
wobei auch während des Preßvorgangs die Form evakuiert wird.
[0004] Der Energieaufwand und der Luftbedarf bei den bekannten Verfahren ist ganz erheblich,
ohne daß es bisher gelungen ist, mit dieser rein pneumatischen Verdichtung, eine ausreichende
Formhärte zu erreichen, Außerdem ist der apparative Aufwand in allen Fällen erheblich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, pneumatische Verdichtungsverfahren zu schaffen,
die bei geringstmöglichem Aufwand mit einem vergleichsweise geringen Energie- und
Luftbedarf auskommen, wobei eine hohe und gleichmäßige Formhärte erreicht werden soll.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einer ersten Variante dadurch gelöst, daß
der mit dem Formsand gefüllte Formraum mit Luft bei einem Druckgradient von größer
100 bar/s bis zu 1000 bar/s beaufschlagt wird. Dabei beträgt mit Vorteil die Druckdifferenz
vor und nach dem Füllen des Formraums zwischen 0,8 und 8 bar.
[0007] Gegenüber bekannten Verfahren hat das erfindungsgemäße Verfahren den großen Vortei.
daß der Formraum mit herkömmlichen einfachen Mitteln zunächst mit Formsand gefüllt
wird und die Verdichtung ausschließlich durch die schlagartige Beaufschlagung des
Formraums mit Luft erfolgt. Wichtig ist dabei, daß der Druckaufbau im Bereich von
Millisekunden erfolgt, wobei der vorhandene Absolutdruck bis zu 8 bar jedoch konstruktiv
ohne weiteres beherrscht werden kann. Die Praxis hat gezeigt, daß es nicht - wie an
sich anzunehmen wäre - auf einen höchstmögiichen Absolutdruck, sondern aussch ließlich
auf einen größtmöglichen Druckgradienten ankommt, d.h. der Überdruck muß in einer
kürzestmöglichen Zeit zur Wirkung gebracht werden. In der Praxis läßt sich dies in
einfachster Weise dadurch verwirklichen, daß der mit Formsand gefüllte, unter Normaldruck
stehende Formraum schlagartig mit einem Druckluftspeicher verbunden wird.
[0008] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Strömung der in den Formraum einströmenden
Luft etwa senkrecht zur Formsand-Oberfläche gerichtet ist, auch wenn bei anderer Strömungsrichtung
durchaus zufriedenstellende Ergebnisse erreicht werden können.
[0009] Eine zweite Variante zur Lösung der Erfindungsaufgabe geht aus von einem bekannten
Verfahren zum Verdichten von Gießerei-Formstoff in einem evakuierbaren Formraum, in
welchem der eingefüllte Formstoff unter Unterdruck gesetzt wird. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht darin, daß auf die freie Formstoff-Oberfläche hochgespannte Druckluft
bis zu 15 bar als Freistrahl zur Wirkung gebracht wird. Die kinetische Energie des
Freistrahls wird bei Auftreffen auf die freie Formstoff-Oberfläche in eine auf den
Formrücken wirkende Preßkraft umgesetzt, wobei die in den Formstoff eindringende Druckluft
sich einerseits wegen des herrschenden Vakuums frei entspannen kann, andererseits
die Preßwirkung durch Fluidisieren des Formstoffs unterstützt.
[0010] Vorzugsweise wird dabei so vorgegangen, daß der Formraum zunächst mit dem Formstoff
gefüllt, anschließend auf 0,4 bis 0,2 bar evakuiert und daraufhin der Druckluft-Freistrahl
zur Wirkung gebracht wird. Mit t anderen Worten erfolgt also das Evakuieren und das
Pressen mittels Druckluft-Freistrahl zeitlich aufeinander. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn das Vakuum während des Freistrahl-Pressens und damit ein hohes Druckgefälle zwischen
Formrücken und Formfläche aufrecht erhalten wird, Damit wird insbesondere der Gefahr
begegnet, daß beim Eindringen der Druckluft in die Formstoff-Schüttung Druckblasen
entstehen.
[0011] Bei geringerer Anforderung an die Formfestigkeit kann das Verfahren auch so ablaufen,
daß der Formraum auf 0,4 bis 0,2 bar evakuiert, anschließend mit dem Formstoff gefüllt
und der Druckluft-Freistrahl auf die freie Oberfläche des Formstoffs zur Wirkung gebracht
wird. Der Formstoff wird also in den evakuierten Formraum aufgrund des Druckgefälles
beschleunigt und beim Auftreffen auf das Modell vorverdichtet und während des Einfallens
des Formsandes oder nach Beendigung des Füllvorgangs der D.ruckluft-Freistrahl zur
Wirkung gebracht.
[0012] In bevorzugter Ausführung der Erfindung weist der Druckluft-Freistrahl Überschallgeschwindigkeit
auf, da oberhalb dieser kritischen Geschwindigkeit eine optimale Energieumsetzung
möglich ist.
[0013] Um den Staudruck an der freien Formstoff-Oberfläche, dessen Höhe für die Energieumsetzung
maßgeblich ist, zu erhöhen, ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen,
daß die freie Oberfläche des Formstoffs vor dem Aufbringen des Druckluft-Freistrahl
mit einer den Strömungswiderstand der oberflächennahen Schicht erhöhenden Substanz
bedeckt wird. Damit ist eine weitere Erhöhung der Preßwirkung möglich.
[0014] Als Substanz kommen Flüssigkeiten wie Wasser, Wasser-Bindemittelgemische oder Kunststofflösungen,
aber auch Feinstäube in Frage, die die Formstoffaufbereitung nicht stören.
[0015] Eine konstruktive Lösung der ersten Verfahrensvariante geht aus von einer Vorrichtung
mit einem den Formsand aufnehmenden Formraum, der von einem Modell, einem dieses umgebenden
Formrahmen und einem Formraum-Abschluß an der dem Modell gegenüberliegenden Seite
gebildet ist. Eine solche Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß
der Formraum mit wenigstens einer außerhalb der Oberfläche des Formsandes ausmündenden
Düsenöffnung und einer dieser zugeordneten Verschlußeinrichtung versehen ist, die
beim Öffnen einen Druckaufbau von schneller 100 bar/s im Formraum gestattet. Dieser
Druckgradient läßt sich durch entsprechende Dimensionierung der Ðäsenöffnung(en) und
der Verschlußeinrichtung sowie dessen Antriebs erreichen.
[0016] Um den erwünschten Druckgradient erzeugen zu können, hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
den Formraum in dem vom Formsand freien Bereich über die Düsenöffnung mit einem Druckspeicher
zu verbinden.
[0017] Dabei können selbstverständlich auch zwei oder mehr Düsenöffnungen vorhanden sein,
wobei es vorteilhaft ist, wenn die Achse jeder Düsenöffnung etwa senkrecht zur Formsand-Oberfläche
angeordnet ist.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Düsenöffnung als Lavaldüse ausgebildet,
so daß eine verlustarme Freistrahlströmung gewährleistet ist, die im Überschallbereich
liegen kann und aufgrund geringer Wirbelbildung dazu führt, daß sich ein annähernd
ebener Formrücken ausbildet.
[0019] Bei größeren Formen wird der gleiche Effekt dann erreicht, wenn jede Lavaldüse so
angeordnet und ausgebildet ist, daß die von diesen erzeugten Freistrahlen etwa auf
die gesamte Formsand-Oberfläche auftreffen.. Dabei ist ferner eine optimale Umsetzung
der Strömungsenergie in Verdichtungsarbeit über den gesamten Formquerschnitt gewährleistet.
[0020] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Formraum im Bereich des Modells mit
Abströmöffnungen für die Luft, die gegebenenfalls zugleich an Vakuum angeschlossen
sind, versehen ist. Dadurch wird insbesondere bei zu hohem Absolutdruck bzw. zu großer
Luftmenge sichergestellt., daß diese die Verdichtung nicht behindert und abströmen
kann.
[0021] Ebenso kann es vorteilhaft sein, wenn im Grund von besonders tiefen Modellkonturen
Abströmöffnungen vorgesehen sind. Damit ist gewährleistet, daß auch im Bereich solcher
tiefen Modellkonturen eine hohe und gleichbleibende Formhärte erzielt wird.
[0022] Weitere Ausführungsformen dieser Vorrichtung sind in den Ansprüchen 21 bis 31 gekennzeichnet.
[0023] Eine vorrichtungstechnische Lösung der zweiten Verfahrensvariante geht aus von einer
bekannten Vorrichtung mit einem Modellplattenträger, einem aufgesetzten Formkasten,
einem darüber befindlichen Füllaufsatz und einer Verschlußplatte, die zusammen den
Formraum bilden, und mit einem den Formstoff enthaltenden Füllgefäß. Eine solche bekannte
Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß aus durch ein oder mehr in den Formraum
ausmündende, an eine Druckluftquelle angeschlossene Freistrahldüse(n). Der Mündungsquerschnitt
der Freistrahldüse(n) und die Höhe ihrer Anordnung oberhalb der freien Formstoff-Oberfläche
müssen so beschaffen sein, daß der Freistrahl auf der gesamten Formstoff-Oberfläche
zur Wirkung kommt. Um bei einer solchen Freistrahldüse im Mündungsquerschnitt Schallgeschwindigkeit
zu erreichen, muß sie nach den Regeln der Strömungstechnik einen Öffnungswinkel von
10 bis maximal 14° besitzen.
[0024] Den kritischen Öffnungswinkel wird man ab einer bestimmten Formkastenabmessung nur
noch mit sehr großen Düsenlängen erreichen können. Um die Düse bei größeren Formkasten
nicht unvertretbar lang werden zu lassen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, daß die Wandung der Freistrahldüse Öffnungen aufweist, die an Vakuum anschließbar
sind. Mit dieser Maßnahme kann der Öffnungswinkel der Freistrahldüse vergrößert werden.
Üblicherweise werden sich dann bereits an der Wandung Wirbel ablösen, die das Erreichen
kritischer Geschwindigkeiten verhindern. Mit der erfindungsgemäßen Maßnahme jedoch
werden diese Wirbel abgesaugt, so daß sich trotz größerem Öffnungswinkel im Mündungsquerschnitt
mindestens Schallgeschwindigkeit erreichen läßt. Aufgrund des größeren Öffnungsquerschnittes
ist dann weiterhin sichergestellt, daß der Freistrahl auf die gesamte freie Formstoff-Oberfläche
auftrifft.
[0025] Bei einem Ausführungsbeispiel für das vorstehend genannte erfindungsgemäße Merkmal
weist die Freistrahldüse eine doppelte Wandung auf, und ist der von den Wandungen
gebildete Raum mit einem Vakuumanschluß versehen. Hierbei kann der Vakuumanschluß
zur gleichen Vakuumquelle führen, an den auch der Formraum angeschlossen ist.
[0026] Wie bereits angedeutet, kann es vorteilhaft sein, den Strömungswiderstand der oberflächennahen
Schicht des Formstoffs durch Aufsprühen einer Flüssigkeit zu erhöhen. In vorrichtungstechnischer
Hinsicht gelingt dies dadurch, daß im oberen Bereich des Formraums eine Einrichtung
zum Aufsprüchen der Flüssigkeit auf die freie Formstoff-Oberfläche angeordnet ist.
[0027] Die erfindungsgemäßen Verfahren und die zu ihrer Durchführung vorgeschlagenen Vorrichtungen
eignen sich zur Endverdichtung, wobei nachfolgend ein statisches Pressen und/oder
Abstreifen des Formsandes zur Egalisierung des Formrückens vorgesehen sein kann. Ebenso
kann das Verfahren zum Nachverdichten von beliebig vorverdichteten Formen, sei es
durch Schießen, Blasen od. dgl., dienen. Das Verfahren bietet weiterhin den Vorteil,
daß die Verdichtung richtungsunabhängig erfolgen kann, d.h. sowohl von oben als auch
von unten, aber auch in horizontaler Lage des Modells. Ebenso ist es möglich, doppelseitige
Modelle gleichzeitig von oben und unten zu verdichten.
[0028] Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung gezeigter Ausführungsbeispiele
der Vorrichtung beschrieben. In der Zeichnung zeigen jeweils im schematischen Längsschnitt:
Figur 1 Ein erstes Ausführungsbeispiel mit Flachdüse für - - einseitige Modelle;
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit Lavaldüsen für einseitige Modelle;
Figur 3 ein drittes Ausführungsbeispiel mit seitlicher Düsenöffnung ;
Figur 4 ein Ausführungsbeispiel für doppelseitige Modelle;
Figur 5 eine schematische Ansicht einer nach der zweiten Variante des erfindungsgemäßen
Varfahrens arbeitenden Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform und
Figur 6 eine der Figur 1 entsprechende schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform
dieser Vorrichtung.
[0029] Die Darstellungen in den Figuren 1 bis 4 zeigen nur einen schematischen Ausschnitt
aus im übrigen herkömmlichen Formmaschinen, die mit Einrichtungen zum Füllen der Formräume,
zur Positionierung (Einfahren, Schwenken, Heben und Arretieren) von Modellplatte und
Formrahmen und zum Abdichten der Formräume versehen sind. Diese Einrichtungen sind
der besseren Übersicht wegen nicht dargestellt.
[0030] Der Formraum wird seitlich von einem Formrahmen oder Formkasten 1, einem aufgesetzten
Füllrahmen 2, unterseitig von einer Modelplatte 3 mit dem Modell 4 und oberseitig
von einem Abschluß 5 gebildet. Der Abschluß 5 ist als Platte gestaltet und mit einer
Düsenöffnung 6 in Form einer Flachdüse 7 versehen. Zugleich bildet die Platte 5 den
unteren Abschluß einer Vorkammer 8, die über einen großdimensionierten Stutzen 9 mit
ein oder mehr Druckspeichern 10 in Verbindung steht.
[0031] In der Vorkammer 8 sitzt eine Verschlußeinrichtung 11, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel
als Tellerventil 12 ausgebildet ist, das die Flachdüse 7 verschließt und mit der Oberseite
der Abschlußplatte 5 zusammenwirkt. Das Tellerventil 12 ist mit einem außerhalb der
Vorkammer 8 angeordneten Hubantrieb 13 ausgerüstet.
[0032] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen bildet die Modellplatte 3 den oberen Abschluß
einer Abluftkammer 14, in die überschüssige Luft aus dem Formraum über Abströmöffnungen
15 in der Modellplatte 3 eindringen und über einen Abluftstutzen 16 abgeführt werden
kann. Ferner sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 in tiefen Konturen 17
des Modells 4 gleichfalls Abströmöffnungen 18 vorgesehen, die auch in die Ablauftkammer
14 münden. Gegebenenfalls kann an den Abluftstutzen 16 eine Vakuumpumpe angeschlossen
sein. Ebenso ist es aber auch möglich, weitere Vakuumanschlüsse an dem Formrahmen
bzw. Formkasten 1 vorzusehen.
[0033] Sofern das Füllen von Formrahmen 1 und Füllrahmen 2 nicht außerhalb der Maschine
geschieht, ist die Vorkammer 8 um eine außerhalb des Formraums liegende senkrechte
Aohse schwenkbar, so daß der Querschnitt des Füllrahmens 2 frei ist. In dieser St
ellung kann dann der Formsand in entsprechend dimensionierter Menge eingefüllt werden,
bis er beispielsweise die mit 19 angedeutete Füllhöhe erreicht. Zweckmäßigerweise
wird der Formraum so dimensioniert, daß das freie Volumen 20 oberhalb der Formsand-Oberfläche
19 so gering als möglich ist. Anschließend wird die Vorkammer 8 eingeschwenkt und
verriegelt. Danach wird der Ventilteller 12 schlagartig angehoben, so daß sich zumindest
ein Teil der im Druckluftspeicher 10 enthaltenden Luft über die Flachdüse 7 in den
Formraum entspannt und dabei den Formsand durch Kombination von Staudruck und Strahldruck
verdichtet. Der Querschnitt der Flachdüse 7 und des Ventiltellers 12 sowie dessen
Antrieb 13 sind so dimensioniert, daß der Druckaufbau im Formraum mit größer 100 bar/s
erfolgt. Dies läßt sich bei entsprechender Dimensionierung mit einem absoluten Betriebsdruck
bis zu 8 bar, der also noch unter dem üblichen Druckluft-Netzdruck liegt, erreichen.
Aufgrund der extrem kurzen Verdichtungszeit, die im Millisekunden-Bereich liegt, ist
die für die Verdichtung erforderliche Energie im Vergleich zu anderen bekannten Verfahren
sehr gering. Beispielsweise beträgt die erforderl iche Luftmenge für einen Formkasten
üblicher Abmessung von 800 x 650 x 300 mm ca. 1,3 kg bzw. 1,5 Nm
3 pro Formvorgang. Es werden vor allem an den Model Ikonturen, wie stets erwünscht,
besonders hohe Verdichtungswerte erreicht, die zum Formrücken hin leicht abnehmen,
für die weiteren Verfahrensschritte aber völlig ausreichend sind.
[0034] Nach dem Verdichten sinkt das Niveau 19 des Formsandes bis in den Bereich der Oberkante
des Formrahmens bzw. Formkastens 1 ab. Die oberste Schicht von wenigen Millimeter
Höhe ist - offenbar aufgrund von Fluidisierungseffekten - von lockerem Formsand gebildet,
der entweder abgestreift oder durch einen Preßvorgang egalisiert werden kann.
[0035] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 weicht von dem gemäß Figur 1 im wesentlichen
nur dadurch ab, daß als Düsenöffnung 6 zwei oder mehr Lavaldüsen 20 vorgesehen sind,
deren Mündungen etwa bündig mit der Unterseite der oberen Abschlußplatte 5 enden.
Den Einströmoffnungen 21
[0036] der Lavaldüsen 20 ist wiederum eine Verschlußeinrichtung 11 in Form eines Tellerventils
22 zugeordnet, das alle vorhandenen Lavaldüsen gleichzeitig verschließt. Mit diesen
Lavaldüsen ist eine verlustarme und wirbelfreie Umsetzung der Druckenergie in kinetische
Energie möglich. Im übrigen divergiert der Druckluftstrahl bei der Entspannung, so
daß der Formsandrücken gleichmäßiger beaufschlagt wird. Die mit einer Lavaldüse erreichbare
Überschallgeschwindigkeit äußert sich ferner beim Auftreffen des Luftstrahls auf die
Formsandoberfläche in einem erhöhten Staudruck aus, der zu noch besseren Formfestigkeiten
führt.
[0037] Bei den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen liegt die Achse der
Düsenöffnungen etwa senkrecht zur Formsandoberfläche. Hiervon abweichend zeigt Figur
3 ein Ausführungsbeispiel, bei der die obere Abschlußplatte 5 des Formraums eine relativ
große Öffnung 23 zur Vorkammer 8 aufweist. Die Düsenöffnung 6 ist in einer Seitenwand
24 der Vorkammer 8 angeordnet und beispielsweise mit einer schwenkbaren Verschlußeinrichtung
11 versehen. Beim Öffnen der Verschlußeinrichtung 11 entspannt sich die Druckluft
aus dem Speicher 10 über die Düsenöffnung 6 zunächst in die Vorkammer 8 und erst dann
in den Formraum. Auch wenn hier der Strahldruck bei der Verdichtung nicht mitwirkt,
lassen sich gleichwohl befriedigende Formhärten erreichen. Dieses Ausführungsbeispiel
erleichtert das Einfüllen des Formsandes und - sofern notwendig - das Nachverdichten
in einer einzigen Arbeitsstation innerhalb der Formmaschine, da die Vorkammer 8 in
einfacher Weise so gestaltet bzw. beweglich angeordnet sein kann, daß der Formraum
frei zugänglich ist.
[0038] Figur 4 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel , bei dem die Abluftkammer 14 oberseitig
und unterseitig auf je einer Mode.llplatte 3,3' ein Modell 4,4' trägt. Die Formrahmen
bzw. Formkasten 1 und Füllrahmen 2 können für das obere Modell 4 und das untere Modell
4' identisch ausgebildet sein. Die Abschlußplatte 5,5' beider Formräume ist bei diesem
Ausführungsbeispiel so gestaltet, daß sie an den Innenwandungen des Füllrahmens 2
geführt, also in den Formraum eintauchen kann. Sie ist zu diesem Zweck mit einem nicht
gezeigten Hubantrieb versehen. Gegebenenfalls braucht auch nur eine Abschlußplatte
5 oder 5
1 mit einem solchen Antrieb versehen sein. In diesem Fall sind dann die Modellplatten
3,3', die Formrahmen 1, 1' und die Fül I rahmen 2,2' zusammen gegenüber der anderen
Abschlußplatte in der Längsachse verschiebbar.
[0039] In der oberen Abschlußplatte 5 sind wiederum zwei Lavaldüsen 20 und in der unteren
Abschlußplatte 5' zwei Lavaldüsen 20' entsprechend der Ausbildung gemäß Figur 2 angeordnet.
Den oberen Lavaldüsen 20 ist wiederum je eine Verschlußeinrichtung 11, den unteren
Lavaldüsen 20' je eine Verschlußeinrichtung 11' zugeordnet. Diese sind in der Vorkammer
8 bzw. 8' untergebracht. Jede Vorkammer wiederum ist an wenigstens einem Druckluftspeicher
10, 10' angeschlossen.
[0040] Während die obere Abschlußplatte 5 in erster Linie zum Eaalisieren und/ oder Nachverdichten
des Formsandes dient, erfüllt die untere Abschlußplatte 5' noch eine weitere Aufgabe.
Durch Einfahren in den Formraum wird nämlich der auf ihr liegende Formsand 25 soweit
angehoben, bis er die Konturen des Modells 4' und die freie Oberfläche der Modellplatte
3' einhüllt bzw. bedeckt. Erst danach erfolgt die Entspannung der im Speicher 10'
enthaltenen Druckluft nach Öffnen der Verschlußeinrichtung.
[0041] Um die Druckluftentspannung möglichst effektiv zu ermöglichen, sind die unteren Lavaldüsen
20' weiterhin über seitliche Bohrungen 26 mit einem Druckluftanschluß 27 verbunden,
über den Druckluft zum Fluidisieren des Formsandes vor allem innerhalb der Lavaldüsen
20
1 zugeführt wird. Dadurch wird der Formsand in einem Schwebezustand gehalten und zugleich
verhindert, daß er beim Öffnen der Verschlußeinrichtungen 11' in den Verschlußbereich
des Ventils gelangt.
[0042] Die in Fig. 5 und 6 gezeigte Formmaschine weist in herkömmlicher Weise einen Arbeitstisch
36 auf, der mittels eines Hubkolbens 35 heb- und senkbar ist. Auf dem Arbeitstisch
36 sitzt ein Modellplattenträger 32 mit dem Modell 33. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Modellplattenträger 32 als Hohlkasten ausgebildet und an Vakuum anschließbar.
Die das Modell 33 tragende Platte des Modellplattenträgers 32 ist ferner mit Öffnungen
41 versehen, durch die Luft aus dem Formraum abgesaugt werden kann.
[0043] Auf dem Modellplattenträger 32 sitzt ein Formkasten 31 und darauf ein Füllaufsatz
34, der gleichfalls mit einem Vakuumanschluß 42 versehen ist. Der Formraum wird oben
schließlich durch eine Verschlußplatte 38 abgeschlossen, wobei zwischen dieser und
dem Füllaufsatz sowie zwischen diesem und dem Formkasten 31 Dichtungen 40 eingelegt
sind.
[0044] An der Verschlußplatte 38 ist eine Sprüheinrichtung 45 zum Aufsprühen von Flüssigkeiten
auf die Formstoff-Oberfläche 46 angeordnet. Ferner sitzt an der Verschlußplatte 38
eine in den Formraum mündende Freistrahldüse 44, die über ein Ventil 43 an eine Druckluftquelle
angeschlossen ist.
[0045] Die Verschlußplatte 38 mit Sprüheinrichtung 45 und Frei strahldüse 44 sitzt zusammen
mit einem den Formstoff enthaltenden Füllgefäß 37 auf einem Wagen, der über dem Formraum
verfahrbar ist, so daß wahlweise das Füllgefäß oder die Verschlußplatte 38 auf den
Füllaufsatz 34 aufgesetzt wird.
[0046] D ie Betriebsweise der Vorrichtung ist folgende:
[0047] Zunächst befindet sich das Füllgefäß 37 auf dem Füllaufsatz 34. Die darin enthaltene
dosierte Menge an Formstoff wird durch Öffnen eines Klappen- oder Jalousieverschlusses
am Boden des Füllgefäßes 37 in den vom Modellplattenträger 32, den Formkasten 31 und
dem Füllaufsatz 34 begrenzten Formraum abgegeben. Danach wird der Wagen verfahren,
so daß die Verschlußplatte 38 mit Sprüheinrichtung 45 und Düse 44 über den Fül lauf
satz 34 gelangt. Anschl ießend wird der Hubkolben 35 betätigt, so daß der gesamte
Formraum angehoben und die Verschlußplatte 38 gegen feste Anschläge 39 gedrückt wird.
In dieser Lage ist der Formraum dicht abgeschlossen, der dann über die Anschlüsse
42 im Füllauf satz 34 und im Modellplattenträger 32 evakuiert wird. Auf diese Weise
wird die Porenluft aus der Formstoff-Füllung gesaugt. Bei Erreichen des gewünschten
Unterdrucks von 0,4 bis 0,2 bar wird auf die Formstoff-Oberfläche mittels der Sprüheinrichtung
44 Flüssigkeit aufgesprüht und sofort das Ventil 43 geöffnet, so daß die Druckluft
in Form eines Freistrahls auf die Formstoffoberfläche 46 aufprallt und die kinetische
Energie des Strahls in Preßkraft umgesetzt wird.
[0048] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind gleiche Anlagentei le mit gleichen Bezugszeichen
wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 bezeichnet. Insoweit erübrigt sich eine nochmalige
Beschreibung. Abweichend von Fig. 5 weist die Freistrahldüse 44 einen Doppelmantel
auf, wobei ihre innere Wandung mit Öffnungen, z.B. einer Perforation versehen ist,
während die äußere Wandung einen Vakuumanschluß 49 besitzt. Über diesen Anschluß kann
der Doppetmantel an die zum Evakuieren des Formraums vorgesehene Unterdruckquelle
angeschlossen sein. Durch Anlegen von Unterdruck kann der Öffnungswinkel der Freistrahldüse
44 über den Grenzwert von 14
0 erhöht werden, da die sich bildenden Wirbel abgesaugt werden.
[0049] In weiterer Abweichung von der Ausführungsform gemäß Fig. 5 sitzt auf dem das Füllgefäß
37 und die Verschlußplatte 38 mit der Düse 44 und die - in Fig. 6 nicht gezeigte -
Sprüheinrichtung führenden Wagen ein Preßkopf 47 mit einer Preßplatte 48 zum Nachverdichten
des Formstoffs. D ie Funktionsweise entspr icht dabei der zu Fig. 5 bereits geschilderten.
Nach Verdichten mittels des Drucbuft-Freistrahls wird der Arbeitstisch 36 abgesenkt,
die Verschlußplatte 38 mit Düse 44 nach rechts verfahren und zugleich der Preßkopf
47 eingefahren, bis er sich oberhalb des abgesenkten Füllaufsatzes 34 befindet. Dann
wird der Arbeitstisch 35 wieder hochgefahren, so daß die Preßplatte 48 auf der freien
Formstoff-Oberfläche 46 zur Wirkung kommt. Nach dem Nachpressen erfolgt das Ausformen
in üblicher Weise.
1. Verfahren zum pneumatischen Verdichten von Gießereiformstoff, der in einem abgeschlossenen
Formraum, dessen eine Begrenzung von einem von dem Formsand eingehüllten Modell gebildet
wird, eingeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Formsand gefüllte Formraum
mit Luft bei einem Druckgradient von größer 100 bar/s beaufschlagt wird.
2. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgradient
bis zu 1000 bar/s beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz
vor und nach dem Füllen des Formraums zwischen 0,8 und 8 bar liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Formsand
gefüllte Formraum bis ca. 0,2 bar evakuiert und anschließend schlagartig mit Druckluft
beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mit
Formsand gefüllte, unter Normaldruck stehende Formraum schlagartig mit einem Druckluftspeicher
verbunden wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömung
der in den Formraum einströmenden Luft, in beliebigem Winkel, vorzugsweise senkrecht
zur Formsand-Oberfläche gerichtet ist.
7. Verfahren zum Verdichten von Gießereiformstoff in einem evakuierbaren Formraum,
in welchem der eingefüllte Formstoff unter Unterdruck gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die freie Formstoff-Oberfläche hochgespannte Druckluft bis zu 15 bar als Freistrahl
zur Wirkung gebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum zunächst mit
dem Formstoff gefüllt, anschließend auf 0,4 bis 0,2 bar evakuiert und daraufhin der
Druckluft-Freistrahl zur Wirkung gebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum auf 0,4 bis
02, bar evakuiert, anschließend mit dem Formstoff gefüllt und der Druckluft-Freistrahl
auf die freie Oberfläche des Formstoffs zur Wirkung gebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluft-Freistrahl
Überschallgeschwindigkeit aufweist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die freie
Oberfläche des Formstoffs vor dem Aufbringen des Druckluft-Freistrahls mit einer den
Strömungswiderstand der oberflächennahen Schicht erhöhenden Substanz bedeckt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Formstoff
mechanisch nachgepreßt wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
mit einem den Formsand aufnehmenden Formraum, der von einem Modell, einem dieses umgebenden
Formrahmen und einem Formraum-Abschluß an der dem Modell gegenüberliegenden Seite
gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum (1, 2, 3, 5) mit wenigstens
einer außerhalb der Oberfläche (19) des Formsandes ausmündenden Düsenöffnung (6) und
einer dieser zugeordneten Verschlußeinrichtung (11) versehen ist, die beim Öffnen
einen Druckaufbau von größer 100 bar/s im Formraum gestattet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenöffnung (6)
an dem Formraum-Abschluß (5) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum
(1,2,3,5) in dem vom Formsand freien Bereich (19) über die Düsenöffnung (6) mit einem
Druckspeicher (10) verbunden ist.
16.. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achse jeder Düsenöffnung (6) in beliebiger, vorzugsweise senkrechter Richtung zur
Formsand-Oberfläche (19) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Düsenöffnung (6) als Lavaldüse (20) ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lavaldüse (20)
so angeordnet und ausgebildet ist, daß die von diesen erzeugten Freistrahlen etwa
auf die gesamte freie Formsand-Oberfläche (19) auftreffen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formraum (1, 2, 3, 5) im Bereich des Modells(4) mit Abströmöffnungen (15) für die
Luft versehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß auch im Grund besonders
tiefer Konturen des Modells (4) Abströmöffnungen (18) vorgesehen sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formraum (1, 2, 3, 5) gegebenenfalls über die Abströmöffnungen (15, 18) mit einem
Vakuumanschluß (16) versehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formraum-Abschluß (5) als die Düsenöffnung (6) ` aufweisende Platte ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenöffnung (6)
als Flachdüse (7) großen Querschnittes und die Verschlußeinrichtung (11) als mit der
Platte zusammenwirkendes großflächiges Tellerventil (12) ausgebildet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17, 18 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Platte (5) wenigstens eine Lavaldüse (20) eingesetzt und die Verschlußeinrichtung
(11) als Tellerventil (12) ausgebildet ist, das mit der Einströmöffnung (21) der Lavaldüse
(20) zusammenwirkt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Lavaldüsen
(20) an der Platte (5) in gleicher Höhe angeordnet sind und die Verschlußeinrichtung
(11) aus einem einzigen, mit den Einströmöffnungen (21) aller Lavaldüsen (20) zusammenwirkenden
Tellerventil (12) gebildet ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Formraum (1, 2, 3, 5) und dem Druckluftspeicher (10) eine Vorkammer (8) angeordnet
ist, in der zumindest die bewegten Teile der Verschlußeinrichtung (11) untergebracht
sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16 und 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Formraum (1, 2, 3, 5) und dem Druckluftspeicher (10) eine Vorkammer
(8) angeordnet und die Düsenöffnung (6) mit der Verschlußeinrichtung (11) an einer
seitlichen Begrenzungswand (24) der Vorkammer (8) angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorkammer (8) um eine außerhalb des Formraums (1, 2, 3, 5) liegende senkrechte Achse
schwenkbar bzw. versetzbar ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorkammer (8) eine
Formsand-Füllöffnung aufweist, die druckdicht verschließbar ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Abschluß des Formraums (1, 2, 3, 5) bildende Platte (5, 5') an den Innenwandungen
des Formraums (1,2) druckdicht geführt und mit einem Hubantrieb versehen ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 30 mit einem doppelseitigen Modell
und je einem einer Modellseite zugeordneten unteren und oberen Formraum, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die dem unteren Formraum (1', 2', 3', 5') zugeordneten Düsenöffnungen
(20') mit einem Druckluftanschluß (27) zum Fluidisieren des Formsandes (25) versehen
sind.
32. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 bis 12
mit einem Modellplattenträger, einem aufgesetzten Formkasten, einem darüber befindlichen
Füllaufsatz und einer Verschlußplatte, die zusammen den Formraum bilden, und mit einem
den Formstoff enthaltenden Füllgefäß, gekennzeichnet durch ein oder mehr in den Formraum
(31, 32, 34) ausmündende, an eine Druckluftquelle angeschlossene Freistrahldüsen (44).
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung der Freistrahldüse
(44) Öffnungen aufweist, die an Vakuum (49) anschließbar sind.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Freistrahldüse (44)
eine doppelte Wandung aufweist und der von den Wandungen gebildete Raum mit einem
Vakuumanschluß (49) versehen ist.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 34 zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich des Formraums (31,32,34)
eine Einrichtung (45) zum Aufsprü hen von Flüssigkeit auf die freie Formstoff-Oberfläche
(46) angeordnet ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die
Freistrahldüse (44) und die Sprüheinrichtung (45) an der Verschlußplatte (38) angeordnet
sind.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verschlußplatte (38)mit Freistrahldüse (44) und Sprüheinrichtung (45) und das Formstoff-Füllgefäß
(34) auf einem den Füllaufsatz (34)überfahrenden Wagen oder Karussell angeordnet sind.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Wagen oder Karussell weiterhin eine Preßplatte
(48) angeordnet ist.