[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Lasttrennschalter für den Mittelspannungsbereich
mit einem feststehenden und einem bewegbaren Schaltstück sowie mit einem dieses tragenden,
um eine Schalterwelle schwenkbaren Schaltarm, der durch ein biegsames Stromband mit
einer ortsfesten Anschlußvorrichtung leitend verbunden ist, und ferner mit einer beim
Schwenken des Schaltarmes in die Ausschaltstellung betätigbaren Löscheinrichtung für
Lastströme.
[0002] Ein Lasttrennschalter dieser Art ist beispielsweise durch die DE-AS 2 711 342 bekannt
geworden. Entsprechend der Bewegung des bewegbaren Schaltstückes auf einem Kreisbogen
nach dem Prinzip des Schwenkstützerschalters (FR-PS 813 635) ist dabei die Löscheinrichtung
kreisbogenförmig gekrümmt ausgebildet. Ein Teil derselben befindet sich an dem Schaltarm,
während ein weiterer Teil an dem Stützisolator angebracht ist, der auch das feststehende
Schaltstück trägt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Lasttrennschalter so auszubilden, daß
trotz der Schwenkbewegung des Schaltarmes eine geradlinig aufgebaute Löscheinrichtung
verwendbar ist, wie sie beispielsweise durch die DE-OS 2 907 574 bekannt geworden
ist. Diese ist als zusammenhängende Einheit ausgebildet im Unterschied zu geteilten
Löscheinrichtungen nach der DE-PS 946 638 oder der bereits erwähnten DE-AS 2 711 342.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Lasttrennschalter der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Löscheinrichtung als Einheit ortsfest nahe dem feststehenden Schaltstück
angeordnet ist, als Stromzuführungs- und Betätigungselement einen geradlinig verschiebbar
geführten Schaltstift mit einem an seinem äußeren Ende befindlichen Rastkopf aufweist
und daß der Schaltarm einen in Abhängigkeit von seiner Winkelstellung mit dem Rastkopf
kuppelbaren oder entkuppelbaren kulissenartigen Mitnehmer trägt. In diesem Mitnehmer
verschiebt sich somit der Rastkopf während der Schwenkbewegung, so daß der Schaltstift
ungehindert eine geradlinige Bewegung ausführen kann.
[0005] Der Mitnehmer kann einen zum Durchtritt des Rastkopfes federnd aufweitbaren Schlitz
und nahe dem der Ausschaltstellung des Schalters entsprechenden Ende eine Erweiterung
zum Durchtritt des Rastkopfes besitzen. Infolge der federnden Aufweitbarkeit des Mitnehmers
wird dieser über den Rastkopf gedrückt, wenn der Schaltarm in die Einschaltstellung
gelangt. Durch die Lage der Erweiterung im Zuge des Schlitzes hat man es in der Hand,
die Freigabe des Schaltstiftes bei einer recht genau bestimmbaren Winkelstellung des
Schaltarmes zu bewirken.
[0006] Für die Kupplung des Mitnehmers mit dem Rastkopf beim Einschalten ist eine bestimmte
Federung bzw. Nachgiebigkeit des Mitnehmers gegen Aufweitung erwünscht. Dies kann
bis zu einem gewissen Grad unabhängig von den äußeren Abmessungen des Mitnehmers und
von dem Werkstoff desselben durch eine Öffnung erreicht werden, die an dem der Erweiterung
gegenüberliegenden Ende des Schlitzes angeordnet ist. Diese verringert den Querschnitt
des Mitnehmers und führt je nach ihrer Größe zu einer bestimmten Federkonstante.
[0007] Für die Kupplung des Mitnehmers mit dem Rastkopf ist es ferner günstig, wenn der
Schlitz von geneigten Flanken begrenzt ist. Hierdurch wird eine Trichterwirkung erzielt,
durch die der Rastkopf zur-Mitte des Schlitzes geführt wird, und auch eine gewisse
Hebelwirkung hinsichtlich der Aufweitung des Schlitzes.
[0008] Der Mitnehmer dient sowohl der mechanischen Kupplung mit dem Schaltstift als auch
der Stromübertragung während der Lastabschaltung. Der Stromübergang kann noch durch
wenigstens ein federndes Kontaktelement verbessert werden, das an der dem Schaltstift
der Löscheinrichtung zugewandten Seite des Mitnehmers etwa parallel zu dem Schlitz
angeordnet ist.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0010] Die Fig. 1 zeigt einen Lasttrennschalter nach der Erfindung in einer Seitenansicht.
[0011] Der in der Fig. 1 dargestellte Lasttrennschalter ist in der Fig. 2 in der Draufsicht
gezeigt.
[0012] Ein Mitnehmer ist als Einzelteil in der Fig. 3 in einer perspektivischen Ansicht
dargestellt.
[0013] Eine andere Ausführungsform eines Mitnehmers ist in einer Frontalansicht in der Fig.
4 gezeigt.
[0014] Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Lasttrennschalter 1 ist zum Einsatz bei mittleren
Betriebsspannungen vorgesehen. Er besitzt einen Rahmen 2, der aus zwei seitlichen
Wangen 3 und 4 sowie zwei diese Wangen verbindenden Profilschienen 5 und 6 besteht.
Auf der Profilschiene 5 sind nebeneinander Stützisolatoren 7 befestigt, die je eine
zugleich als Halter eines biegsamen Strombandes 10 dienende Anschlußvorrichtung 11
tragen. Das Stromband 10 stellt in jeder Strombahn die Verbindung der Anschlußvorrichtung
11 mit einem Schaltarm 12 her, der aus einem Stützisolator 13 und einer an seinem
Kopf angebrachten Kontaktvorrichtung besteht, die ein Messerkontaktstück 14 und einen
stromführenden Mitnehmer 15 umfaßt. Die Stützisolatoren 13 der drei benachbarten Strombahnen
sind auf einer Schalterwelle 16 befestigt, die in den Wangen 3 und 4 des Rahmens 2
drehbar gelagert ist. Zu jeder Strombahn gehört ferner ein aus federnden Kontaktlamellen
18 gebildetes feststehendes Schaltstück sowie eine Löscheinrichtung 17, die zusammen
mit den Kontaktlamellen 18 an einem Träger 20 angeordnet ist. Die Löscheinrichtung
17 ist eine selbständig funktionsfähige Einheit mit einem Schaltstift 24, über den
der Strom bis zu seiner Unterbrechung im Inneren der Löscheinrichtung fließt. Insbesondere
kann die Löscheinrichtung einen Aufbau gemäß der am gleichen Tag eingereichten Anmeldung
mit der Bezeichnung "Lasttrennschalter mit Trennkontakten und mit einer Löscheinrichtung",
Aktenzeichen P 31 ...... , besitzen. Der Träger ist auf einem Stützisolator 21 angebracht,
der auf der Profilschiene 6 des Rahmens 2 befestigt ist. Ferner befindet sich an dem
Träger 20 eine Anschlußvorrichtung 22.
[0015] Ausgehend von der in der Fig. 1 gezeigten Ausschaltstellung wird der Lasttrennschalter
1 durch Schwenken der Schaltarme 12 mittels der Schalterwelle 16 im Uhrzeigersinn
eingeschaltet. Dabei gelangt einerseits der Messerkontakt 14 zwischen die Kontaktlamellen
18, während andererseits der Mitnehmer 15 in Eingriff mit einem Rastkopf 23 gelangt,
der am äußeren Ende des Schaltstiftes 24 der Löscheinrichtung 17 gelangt. Zum Drehen
der Schalterwelle 16 dient eine gleichfalls in den Wangen 3 und 4 des Rahmens 2 gelagerte
Betätigungswelle 25 in Verbindung mit je einem Satz Einschaltfedern 26 und Ausschaltfedern
27 sowie einer Klinkenanordnung 28. Die Federn sind an je einer Traverse 30 bzw. 31
eingehängt und sind durch eine Führungsstange 32 bzw. 33 spannbar, die in Durchbrüchen
der Profilschiene 5 verschiebbar gelagert sind. Die gegenüberliegenden Enden der Einschaltfedern
26 greifen an einem auf der Schalterwelle 16 sitzenden Kurbelarm an, während die Ausschaltfedern
27 durch einen in der Führungsstange 33 sitzenden Treibstift auf einen auf der Schalterwelle
16 sitzenden Treibhebel 34 einwirken können. Spannhebel 35 bzw. 36 der Betätigungswelle
25 gestatten die gleichzeitige Spannung der Federn 26 und 27.
[0016] Wie insbesondere der Fig. 1 zu entnehmen ist, führt der Schaltarm 12 beim Ein- und
Ausschalten eine Schwenkbewegung aus, bei der sich das Messerkontaktstück 14 und der
Mitnehmer 15 auf dem in Fig. 1 eingetragenen Kreisbogen 40 bewegen. Demgegenüber ist
der Schaltstift 24 der Löscheinrichtung 17 geradlinig entlang der in Fig. 1 gleichfalls
eingetragenen Geraden 41 bewegbar. Der Mitnehmer 15 ist so ausgebildet, daß er die
Verschiebung des Schaltstiftes 24 bzw. seines Rastkopfes 23 relativ zu dem Schaltarm
12 gestattet. Hierzu ist der Mitnehmer 15 auf dem Stützisolator 13 derart angeordnet
und ist so bemessen, daß der Kreisbogen 40 und die Gerade 41 an jeder Stelle der Schwenkbahn
des Schaltarmes 12 durch ihn verlaufen. Einzelheiten des Mitnehmers 15 werden im folgenden
anhand der Fig. 3 erläutert.
[0017] Die Fig. 3 zeigt den Mitnehmer 15 vergrößert in perspektivischer Darstellung. Der
Mitnehmer 15 hat etwa die Gestalt eines U-förmigen Bügels mit ungleicher Länge seiner
Schenkel. Er besteht aus einem leitfähigen Werkstoff und kann mit Rücksicht auf die
erwünschte Festigkeit z. B. aus Stahlblech hergestellt sein. Der kürzere Schenkel
42 des Mitnehmers 15 ist zur Verbindung mit dem Stromband 10 mit einer Öffnung 43
versehen. Gleichfalls für Zwecke der Befestigung befinden sich an dem längeren Schenkel
44 zwei Öffnungen 45. Im wesentlichen über die verbleibende Länge erstreckt sich ein
Schlitz 46, der von nach innen geneigten Flanken 47 begrenzt ist.
[0018] Die Breite des Schlitzes 46 entspricht dem Durchmesser des an den Rastkopf 23 anschließenden
Halses 29 des Schaltstiftes 24. Nahe dem Ende des längeren Schenkels 44 des Mitnehmers
15 ist der Schlitz 46 mit einer Erweiterung 50 versehen, deren Durchmesser dem Rastkopf
23 angepaßt ist. An dem gegenüberliegenden, d. h. im Bereich des Schenkels 42 liegenden
Ende mündet der Schlitz 46 in eine Öffnung 51, durch die der Querschnitt des Mitnehmers
geschwächt wird. Durch Größe und Form dieser Öffnung hat man es in der Hand, die Querschnittsschwächung
zu variieren und dadurch die Federkraft zu beeinflussen, gegen die sich der Schlitz
46 in Richtung der Pfeile 52 aufweiten läßt.
[0019] Wie bereits erwähnt, gelangt der Mitnehmer 15 beim Einschalten, d. h. bei der Bewegung
des Schaltarmes 12, im Uhrzeigersinn in der Fig. 1 in Eingriff mit dem Rastkopf 23
des Schaltstiftes 24 der Löscheinrichtung 17. Die Stelle, an welcher der Rastkopf
23 auf dem Mitnehmer 15 auftrifft, ergibt sich anhand des Kreisbogens 40 in Fig. 1.
Dies entspricht etwa dem Bereich in Fig. 3, in dem die Pfeile 52 eingetragen sind.
Durch das Auftreffen tritt der Rastkopf 23 unter federnder Aufweitung des Mitnehmers
durch den Schlitz 46 hindurch, wobei die nach innen geneigten Flanken 47 den Rastkopf
zur Mitte des Schlitzes führen und den Gleitvorgang beim Hindurchtreten erleichtern.
Beim Ausschalten übernimmt der Mitnehmer 15 die Stromführung, sobald der Messerkontakt
14 von den Kontaktlamellen 18 getrennt worden ist. Der Strom fließt dann über das
Stromband 10, den Mitnehmer 15, den Schaltstift 24 und durch im Inneren der Löscheinrichtung
befindliche Schaltstücke zu der Anschlußvorrichtung 22. Bei der weiteren Schwenkung
des Schaltarmes 12 gleitet der Rastkopf 23 in dem Schlitz 45 entlang in Richtung der
Erweiterung 50._Sobald diese erreicht ist, spätestens also in der vollständigen Ausschaltstellung
entsprechend der Fig. 1, tritt der Rastkopf durch die Erweiterung 50 hindurch und
wird unter dem Einfluß einer zu der Löscheinrichtung 17 gehörenden Rückstellfeder
in die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Ausgangslage zurückgeführt.
[0020] In der Fig. 3 ist der Mitnehmer 15 in einer Ausführung aus Stahlblech gezeigt. Wie
man erkennt, sind die gleichen Funktionen, d. h. das seitliche Umgreifen eines Rastkopfes,
eine Federung für das Einrasten bzw. die Kupplung und eine definierte Austrittsstelle
für die Entkupplung, auch durch ähnliche Körper zu erreichen, die z. B. aus Federdraht
mit Flach- oder Rundprofil gebogen sind.
[0021] In der Fig. 4 ist ein dem Mitnehmer 15 ähnlicher Mitnehmer 55 in einer Ansicht etwa
in Richtung des Pfeiles 56 in der Fig. 3 gezeigt. Man erkennt das trichterartige 'Profil,
das durch geneigte Flanken 57 beidseitig des Schlitzes 60 gebildet wird. Im Unterschied
zu dem Mitnehmer 15 trägt der Mitnehmer 55 zwei federnde Kontaktelemente 61 in symmetrischer
Anordnung, die dicht auf dem Mitnehmer aufliegen und zur Verbesserung der Kontaktgabe
mit dem Rastkopf 23 bzw. dem anschließenden Hals 29 dienen. Die Kontaktelemente 61
können aus Federdraht oder Band hergestellt sein und in beliebiger geeigneter Weise
an dem Mitnehmer 55 befestigt sein. In dem gezeigten Beispiel dienen Niete 62 zur
Befestigung. Die Kontaktelemente 61 brauchen sich nicht über den gesamten, von dem
Rastkopf 23 in dem Schlitz 60 zurückzulegenden Weg zu erstrecken. Es genügt vielmehr,
wenn die Kontaktelemente unterhalb der Eintrittsstelle des Rastkopfes beim Einschalten
beginnen und oberhalb der Erweiterung 63 enden, wie die Fig. 4 zeigt.
[0022] Wie man der vorstehenden Beschreibung entnehmen kann, erlaubt es der Mitnehmer 15
oder ein anderer sinngemäß gestalteter Mitnehmer, eine feststehend angeordnete einheitliche
Löscheinrichtung mit geradlinigem Aufbau und dementsprechend geradlinig bewegbarem
Schaltstift zu verwenden. Der Schaltarm 12 jedes Poles braucht daher nur das Messerkontaktstück
14 und den Mitnehmer 15 zu tragen, was zu einem einfachen Aufbau führt. Auf diese
Weise werden die Vorteile von Schwenkstützerschaltern und Schubtrennschaltern miteinander
kombiniert.
1. Lasttrennschalter (1) für den Mittelspannungsbereich mit einem feststehenden (16)
und einem bewegbaren Schaltstück (14) sowie mit einem dieses tragenden, um eine Schalterwelle
(16) schwenkbaren Schaltarm (12), der durch ein biegsames Stromband (10) mit einer
ortsfesten Anschlußvorrichtung (11) leitend verbunden ist, und ferner mit einer beim
Schwenken des Schaltarmes (12) in die Ausschaltstellung betätigbaren Löscheinrichtung
(17) für Lastströme, dadurch gekennzeichnet , daß die Löscheinrichtung (17) als Einheit
ortsfest nahe dem feststehenden Schaltstück (16) angeordnet ist, als Stromzuführungs-
und Betätigungselement einen geradlinig verschiebbar geführten Schaltstift (24) mit
einem an seinem äußeren Ende befindlichen Rastkopf (23) aufweist und daß der Schaltarm(12)
einen in Abhängigkeit von seiner Winkelstellung mit dem Rastkopf (23) kuppelbaren
oder entkuppelbaren kulissenartigen Mitnehmer (15) trägt.
2. Lasttrennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Mitnehmer (15)
einen zum Durchtritt des Rastkopfes (23) federn aufweitbaren Schlitz (46) und nahe
dem der Ausschaltstellung des Lasttrennschalters entsprechenden Ende eine Erweiterung
(50) zum Durchtritt des Rastkopfes (23) besitzt.
3. Lasttrennschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Schlitz (46)
des Mitnehmers (15) an seinem der Erweiterung (50) gegenüberliegenden Ende eine den
Querschnitt des Mitnehmers verringernde Öffnung (51) besitzt.
4. Lasttrennschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Schlitz (46)
von geneigten Flanken (47) begrenzt ist.
5. Lasttrennschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß an der dem Schaltstift
(24) der Löscheinrichtung (17) zugewandten Seite des Mitnehmers (55) etwa parallel
zu dem Schlitz (60) wenigstens ein federndes Kontaktelement (61) angeordnet ist.