[0001] Die Erfindung betrifft allgemein Rotationskolbenmaschinen, indem sie auf eine grosse
Anzahl unterschiedlicher Ausführungsformen anwendbar ist. Einen Ueberblick über die
Vielfältigkeit der Ausführungsmöglichkeiten gibt das Fachbuch "Einteilung der Rotationskolbenmaschinen"
von Felix Wankel, Deutsche Verlags-Anstalt, Abteilung Fachverlag, Stuttgart, 1963.
[0002] Das Auftreten von Quetschströmungen zwischen sich gegeneinander bewegenden Flächen
führt häufig zu wesentlichen Energieverlusten, so dass ihre Anwendung bei hohen Drehzahlen
vielfach nicht sinnvoll ist, obwohl Rotationskolbenmaschinen, insbesondere mit feststehend
angeordneten Lagern aufgrund ihrer ausgewuchteten Läufer für sehr hohe Drehzahlen
geeignet wären. Ein Beispiel einer solchen Rotationskolbenmaschine entspricht der
weit verbreiteten Bauart "Roots", bei der sich zwei Läufer mit konvex und konkav gerundeten
Abschnitten aneinander abwälzen. Durch die Abwälzbewegung bewegen sich die Abwälzflächen
aufeinander zu, so dass das Arbeitsmittel aus dem vorhandenen Spalt herausgequetscht
wird.
[0003] Allgemein tritt eine Quetschströmung auf, wenn ein fliessfähiges Medium, das von
einer Wandfläche bewegt wird, sich nicht nur mit der Geschwindigkeit dieser Wandfläche
in ihrer Richtung bewegen kann, sondern dabei noch gezwungen wird, zusätzlich eine
mehr oder weniger quer gerichtete Bewegung bei sich verkleinernden Durchflussquerschnitten
auszuführen, so dass es sich erheblich beschleunigen muss. Ein schnell zugeschlagenes
Buch oder das Händeklatschen sind anschauliche Beispiele für das Auftreten von Quetschströmungen.
Eine quetschfreie Strömung ist vorhanden, wenn das fliessfähige Medium, das mittels
einer Wandfläche gegen eine andere Wandfläche bewegt wird, sich mit deren Geschwindigkeit
und deren Richtung bewegen kann, z.B. vor einem Kolben in einem Zylinder.
[0004] Bei Rotationskolbenmaschinen mit Abdichtung gegen hohe Drücke, wie z.B. bei einem
Rotationskolbenmotor mit seiner Dichtgrenze, wirken sich Quetschströmungen und die
mit ihnen verbundenen Gasverdichtungen weniger nachteilig aus, da ihr Energiepotential
wieder zurückgewonnen werden kann. Hingegen bei Rotationskolbenmaschinen, die nur
eine Abdichtung durch enge Spalte haben, gehen die aufgrund der Quetschung entstehenden
hohen Drücke durch Abströmung über die Dichtspalte verloren.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch konstruktive Massnahmen Quetschströmungsverluste
in einer Rotationskolbenmaschine zu vermeiden, so dass Rotationskolbenmaschinen auch
mit gutem Wirkungsgrad in Drehzahlbereichen angewandt werden können, für die bisher
sogenannte Turbomaschinen als notwendig erschienen. Turbomaschinen haben jedoch den
Nachteil eines schlechten Wirkungsgrades bei grösserer Abweichung von ihrer Nenndrehzahl,
so dass sie, z.B. bei ihrer Anwendung als Turbolader für Kraftmaschinen mit innerer
Verbrennung im unteren Drehzahlbereich praktisch wirkungslos sind.
[0006] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zur Vermeidung von
Quetschströmungsverlusten angrenzend an eine erzeugende und/oder abdichtende Eingriffskante
mindestens eine Aussparung und/oder Oeffnung vorhanden ist, die sich über die Eingriffskurve
hinaus mindestens angenähert in Bewegungsrichtung der sich beim Durchschleussvorgang
relativ zueinander bewegenden Flächen erstreckt und deren Rauminhalt so bemessen ist,
dass die Strömung in ihm auch bei Richtungsänderung nicht wesentlich beschleunigt
wird.
[0007] Die Relativbewegung der Flächen kann auch voneinander weg erfolgen, so dass die Aussparung
und/oder Oeffnung die Funktion hat, eine umgekehrte Quetschströmung zu verhindern,
indem durch ausreichende Nachströmquerschnitte ein wesentlicher Unterdruck verhindert
wird. Die durch Unterdruck entstehenden Verluste sind jedoch wesentlich geringer,
da der Unterdruck maximal nur die Grösse von 1 bar erreichen kann. Die Grösse der
zur Vermeidung von Quetschströmungsverlusten erforderlichen Aussparung und/oder Oeffnung
ergibt sich aufgrund der Lehre der Erfindung, und sie ergibt sich in Anpassung an
die jeweiligen konstruktiven Gegebenheiten. Kleine Aussparungen in der Grössenordnung
von Oberflächenprofilierungen, die eine wesentliche Strömungsbeschleunigung nicht
verhindern können, fallen selbstverständlich nicht unter die Definition der Erfindung.
Es versteht sich auch, dass die genannten erfindundungsgemässen Merkmale nur dort
vorhanden sind, wo nicht bereits aus anderen Gründen ein Raum vorhanden ist. Beispielsweise
zeigt der Brennkammerläufer einer Rotationskolbenmaschine entsprechend der US-Patentschrift
3 990 409 Verbrennungsräume, die eine formale Aehnlichkeit mit einer Aussparung gemäss
der vorliegenden Erfindung haben, da sie sich über die Eingriffskurve bzw. den Eingriffsraum
des Brennkammerläufers hinaus erstrecken. Im Sperrläufer dieser bekannten Maschine
haben die Eingriffsräume jedoch lediglich angenähert die Grösse des für die Durchschleussung
erforderlichen Eingriffsraumes der Kolben, so dass die Kolbenflächen sich bis an die
Innenwandung des Sperrläufers heranbewegen und erhebliche Quetschströmungen auftreten.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert, die das Phänomen
der Quetschströmung verdeutlichen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
zeigen. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 schematische Darstellungen entsprechend Ausschnitten aus einer Rotationskolbenmaschine
zur Veranschaulichung des Phänomens der Quetschströmung, mit zwei Bewegungspositionen
von gegeneinander bewegten Körpern,
Fig. 3 und 4 Darstellungen entsprechend Fig. 1 und 2, mit erfindungsgemässer Gestaltung
an einem der Körper zur Vermeidung von Quetschströmungen.,
Fig. 5 eine Anordnung nach Fig. 3 ohne "Gaskugeln",
Fig. 6 ein weiteres erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung,
Fig. 7 bis 10 schematische Querschnittsdarstellungen einer Rotationskolbenmaschine
in verschiedenen Drehpositionen,
Fig. 11 und 12 weitere Ausführungsformen einer Rotationskolbenmaschine mit anders ausgeführtem
Kolbenläufer,
Fig. 13 eine Ausführungsform einer Rotationskolbenmaschine, bei der der Hauptstrom
durch die Hohlwelle des Kolbenläufers geführt ist,
Fig. 14 einen Schnitt entlang der Linie XIV - XIV der Fig. 13 durch einen Rotationskolben,
Fig. 15 einen durch die Achsen beider Läufer und einen Kolben geführten Axialschnitt
durch ein konstruktives Ausführungsbeispiel einer Rotationskolbenmaschine, z.B. entsprechend
Fig. 13,
Fig. 16 einen Schnitt entlang der Linie XVI - XVI der Fig. 15 durch den Sperrläufer
mit angrenzendem Gehäuse,
Fig. 17 einen Radialschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Kolbenläufers,
z.B. für eine Maschine entsprechend Fig. 15, mit mittlerem Nabenteil,
Fig. 18 einen axialen Teilschnitt entlang der Linie XVIII - XVIII der Fig. 17,
Fig. 19 eine Axialschnittdarstellung entsprechend Fig. 15 mit einer weiteren Ausführungsform
des Kolbenläufers,
Fig. 20a - e schematische Querschnittsdarstellungen von verschiedenen Drehpositionen
einer weiteren Ausführungsform einer Rotationskolbenmaschine, bei der der Hauptstrom
durch die Hohlwelle des Kolbenläufers geführt ist,
Fig. 21 eine schematische Querschnittsdarstellung einer im wesentlichen an sich bekannten
Rotationskolbenmaschine zur Veranschaulichung der Grösse des schädlichen Raumes an
sich bekannter Maschinen,
Fig. 22a - e schematische Querschnittsdarstellungen einer weiteren Ausführungsform
einer Rotationskolbenmaschine,
Fig. 23 eine Axialschnittdarstellung einer Rotationskolbenmaschine nach den Fig. 22
oder 22 mit unvollständiger Darstellung des Absperrläufers, und
Fig. 24 eine Axialschnittdarstellung einer Ausführungsform einer Rotationskolbenmaschine
entsprechend den Fig. 20 oder 22, wobei der Absperrläufer seitliche Abschlusswände
aufweist.
[0009] In den schematischen Darstellungen der Figuren 1 bis 6 sind zwischen zwei Gehäuseplatten
2, 3 zwei Körper 4 und 5, bzw. 4 und 6, 6' eingeschlossen, die relativ so gegeneinander
beweglich sind, dass beispielsweise einer der Körper 5, 6 fest steht, während der
andere in Richtung zu diesem Körper zwischen den Gehäuseplatten 2, 3 gleitet. Die
Körper 4, 5 bzw. 6 entsprechen in diesen schematischen Darstellungen einem Kolbenläufer
4 und einem Gegenläufer 5, der ebenfalls ein Läufer sein kann oder auch ein Gehäuseumfangsteil.
[0010] Um die durch die relative Gegeneinanderbeweaung - der Körper 4, 5 bzw. 4, 6 verursachte
Gasbewegung zu veranschaulichen, sind die Gasmoleküle vergrössert als Kugeln 7 dargestellt.
[0011] Die Fig. 1 und 2 entsprechen dem Stand der Technik, und sie zeigen durch die dargestellten
zwei Bewegungspositionen, dass die Gasmoleküle 7 sich bei ihrer Herausbewegung aus
dem Raum 8 zwischen den beiden Körpern 4 und 5 erheblich beschleunigen müssen, da
sie herausgequetscht werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel entsprechend dem Stand
der Technik können die Stirnflächen 9, 10 der beiden Körper 4, 5 sich bis zum gegenseitigen
Kontakt gegeneinander bewegen. Die schematische Darstellung der Figuren 1 und 2 zeigt,
dass das Gasmolekül 7' bzw. eine entsprechende Gasmenge das Vierfache des Weges W
des Körpers 4 in Richtung zu dem feststehenden Körper 5 zurücklegen musste und somit
erheblich beschleunigt wurde. Eine entsprechende weitere Beschleunigung ergibt sich
bei weiterer Bewegung des Körpers 4 gegen den Körper 5.
[0012] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine erfindungsgemässe Ausführungsform in zwei entsprechenden
Bewegungspositionen, deren Unterschied ebenfalls der Weglänge w entspricht. Im Unterschied
zum Stand der Technik nach den Figuren 1 und 2 mussten sich jedoch die Gasmoleküle
nur um den gleichen Weg w seitlich aus dem Raum 8' zwischen den beiden Körpern 4,
6 herausbewegen, so dass sie nicht beschleunigt wurden und somit keine Quetschströmung
vorliegt. Erfindungsgemäss wurde in einem der Körper 6 eine Aussparung 11 (Fig. 5)
bzw. 11' (Fig. 6) vorgesehen, über die die Gasmoleküle 7 ohne Beschleunigung seitlich
über die Oeffnung 12 in der seitlichen Gehäuseplatte 2 ohne Quetschung ausgeschoben
werden. Die Aussparung 11 erstreckt sich in Bewegungsrichtung der Körper 4, 6 gegeneinander
über die Grenzlinie 14 hinaus, die die maximal mechanisch mögliche Bewegung der Körper
gegeneinander andeutet. Diese Grenzlinie 14 entspricht bei Rotationskolbenmaschinen
der Eingriffslinie, so dass der Raum zwischen der Stirnfläche 9 des Körpers 4 und
dieser Eingriffslinie dem Eingriffsraum 15 einer Rotationskolbenmaschine entspricht.
[0013] Die Figuren 5 und 6 zeigen im Querschnitt verschiedene Formen von Aussparungen 11,
11'. Im Beispiel nach Fig. 5 hat die Aussparung eine Umlenkfläche 16. In Richtung
senkrecht zur Zeichenebene kann die Aussparung nahe an der die Eingriffslinie 14 bzw.
Eingriffsfläche erzeugenden und abdichtenden Kante eines Rotationskolbenläufers geformt
sein, wie im folgenden anhand von konstruktiven Ausführungsbeispielen näher erläutert
wird. Den schematischen Darstellungen der Figuren 3 und 4 ist zu entnehmen, dass die
Aussparung 11, 11' eine bestimmte Grösse haben muss, um eine Beschleunigung oder wesentliche
örtliche Beschleunigung bei der Verdrängung des Gases zu verhindern. Die Aussparung
11, 11' wird vorzugsweise in Kombination mit einer Abströmöffnung 12 vorgesehen, die
ausreichend gross ist, um eine Strömungsbeschleunigung durch Querschnittsverengungen
zu verhindern. Es versteht sich, dass die Abströmöffnung sich auch in Bewegungsrichtung
der Körper 4, 6, 6' gegeneinander befinden kann, wobei sie dann entsprechend dem Arbeitszyklus
der Rotationskolbenmaschine schliessbar sein muss (vergl. Fig. 7 - 10).
[0014] In der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen entsprechend den Darstellungen
in den Figuren 7 - 24 wurden für Teile die denjenigen der schematischen Ausführungsbeispiele
nach den Figuren 3 bis 6 entsprechen, die gleichen Bezugsziffern verwendet, so dass
die anhand der Figuren 3 - 6 erläuterte erfindungsgemässe Lehre besonders deutlich
wird.
[0015] Die Rotationskolbenmaschine des Ausführungsbeispieles der Figuren 7 bis 10 wird durch
einen Gasstrom angetrieben und hat entsprechend einen Eintrittskanal 18 und einen
Austrittskanal 19. Ein Teil des abströmenden Gases wird über die Hohlwelle 6a' des
Kolbenläufers mit den Kolben 6a'' über die Oeffnungen llc, llc' abgeführt.
[0016] Die Figur 7 zeigt einen Drehkolbenläufer und den Absperrläufer 4a zu Beginn des Durchschleussvorganges
beim Durchschleussen des Kolbens 6a" durch den Eingriffsraum des Absperrläufers 4a,
der durch die Eingriffslinien 14a und 14b begrenzt ist. Ein Vergleich zwischen den
Drehpositionen der Figuren 7 und 8 zeigt, dass die Umfangsfläche 9b des Absperrläufers
4a sich in Richtung gegen die Fläche loa des Kolbens 6a'' und die zylindrische Umfangsfläche
lOb eines zylindrischen Gegenkörpers 6a bewegt. Um eine Quetschung des Gases in dem
Raum 15b zwischen den sich gegeneinander bewegenden Flächen zu verhindern, ist in
der Richtung, in der sich der Raum 15b zunehmend verkleinert in dem Gegenkörper 6a
eine Oeffnung llc vorgesehen, an die sich eine in der Hohlwelle 6a' vorgesehene Oeffnung
llc' anschliesst. Anschliessend kann das Gas nach Umlenkung in Richtung der Hohlwelle
abströmen, wie in Fig. 15 am Beispiel eines Verdichters gezeigt ist. Die Oeffnungen
llc, llc' in Bewegungsrichtung der Fläche 9b entsprechen somit einer Aussparung 11,
11' des Ausführungsbeispiels der Figuren 5 und 6 und der Abströmkanal 12c in der Hohlwelle
der seitlichen Oeffnung 12 in der seitlichen Gehäusewand 2.
[0017] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 zeigt, dass die Oeffnung llc in dem feststehenden
Gegenkörper 6a mit einer Aussparung lld des Kolbens 6b kombiniert sein kann, um Quetschströmungsverluste
noch weiter zu verringern. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 ist statt der Oeffnungen
llc, llc' des Ausführungsbeispiels der Figuren 7 und 8 nur eine Aussparung lld' vorgesehen,
die eine Quetschung der Strömung in dem Raum 15b (Fig. 7, 8) verhindert. Diese Ausführungsform
ist einfacher, sie nimmt jedoch zur Vermeidung von Quetschströmungsverlusten einen
entsprechendenschädlichen Raum in Kauf. Die Linie 10c gibt die Begrenzungskante von
Seitenflächen des Kolbens des Kolbenläufers 6b' an.
[0018] Die Figur 9 zeigt die Rotationskolbenmaschine der Figuren 7 und 8 in einer weiteren
Drehposition beim Durchschleussvorgang des Kolbens 6a" durch den Eingriffsraum 15a
des Absperrläufers 4a, in der ebenfalls eine erhebliche Quetschströmung vorhanden
sein könnte, falls nicht eine erfindungsgemässe Aussparung lla vorgesehen wäre, die
sich über die Eingriffslinie 14a hinaus erstreckt. Diese Aussparung lla ist angrenzend
an die Eingriffskante 21 des Absperrläufers 4a angeordnet und ihr Abstand von dieser
Eingriffskante sollte unter Berücksichtigung der mechanischen Beanspruchungen möglichst
gering gewählt sein. Die Eingriffskante 22 des Kolbens 6a'' am Ende seiner Umfangsfläche
9a bewegt sich aufgrund der Drehung der Läufer in Richtung der Pfeile 23, 24 entlang
der den Eingriffsraum 15a begrenzenden Eingriffslinie 14a. Dabei steht die Aussparung
lla während des Eingriffsvorganges in beiden axialen Richtungen der Maschine mit einer
schlitzförmigen Oeffnung 12a in der Gehäuseseitenwand 2a in Verbindung, die eine Abströmung
in den Abströmkanal 19 hinein ermöglicht. Die Ausgestaltung dieser seitlichen Abströmung
kann entsprechend der Darstellung in Fig. 16 erfolgen.
[0019] Bei der Weiterdrehung aus der Position nach Fig. 9 bewegt sich die Kolbenumfangsfläche
9a von der Eingriffslinie 14b bzw. Eingriffsfläche weg, und um dabei die Entstehung
eines Unterdruckes zu verhindern ist eine Aussparung llb in dem Absperrläufer 4a vorgesehen,
die genauso gestaltet sein kann wie die zuvor erwähnte Aussparung lla bei spiegelsymmetrischer
Anordnung. Diese Aussparung llb grenzt an die Eingriffskante 20 an. Die Aussparung
llb ist ebenfalls in axialer Richtung mit einer Oeffnung 12b verbunden, die zu dem
Eintrittskanal 18 hinführt.
[0020] Aus der Darstellung in Fig. 9 ist ersichtlich, dass die Aussparung llb in Kombination
mit der Verbindungsöffnung 12b zu dem Eintrittskanal 18 in vorteilhafter Weise auch
das Anlaufen der Maschine aus der dargestellten Position heraus, d.h. ohne Anlasshilfe,
durch den Gasdruck ermöglicht, der in der Aussparung llb auf den Absperrläufer wirkt
und somit zu einem Drehmoment führt. Beide Läufer stehen, wie dem Beispiel nach Fig.
15 zu entnehmen ist, miteinander in Antriebsverbindung.
[0021] Die Figur 10 zeigt eine weitere Massnahme zur Vermeidung einer umgekehrten Quetschströmung
bzw. Saugströmung bei der Bewegung der Fläche 9c des Absperrläufers 4a von der Eingriffslinie
14c am Kolben 6a" weg. Hierfür ist ebenfalls eine Aussparung lle vorgesehen, die ein
Nachströmen von Gas in den Raum 15c in Richtung des Pfeiles 25 ermöglicht.
[0022] Die Fig. 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Rotationskolbenmaschine bei der der
Hauptstrom der Maschine durch die Hohlwelle 6b' des Kolbenläufers verläuft. Es versteht
sich, dass diese Maschine und ebenso wie die zuvor beschriebenen Rotationskolbenmaschinen
durch den Druck eines zuströmenden Mediums angetrieben sein kann oder durch mechanischen
Antrieb der Läufer ein Medium fördern und/oder komprimieren kann.. Ausserdem ist auch
eine Umkehrung der Strömungsrichtung möglich. Die Oeffnungen llg, llg' in dem feststehenden
Ringkörper 6b und der Hohlwelle 6b' entsprechen den Oeffnungen llc, llc' des anhand
der Figuren 7 und 8 beschriebenen Ausführungsbeispieles, jedoch sind sie in Umfangsrichtung
breiter ausgeführt. Des weiteren unterscheidet sich diese Maschine durch den Wegfall
des dem Zustromkanal 18 gegenüberliegenden Kanales 19 (Fig. 7) und einen in Fig. 13
durch Strichlinien angedeuteten Ringkanal 26 (Fig. 15), der die seitlichen Oeffnungen
12d, 12e miteinander verbindet.
[0023] Die beiden Oeffnungen llg und llg' überdecken sich nur während eines bestimmten Drehwinkels
des Kolbenläufers, so dass sie gemeinsam ein gesteuertes Ventil bilden. Die sich somit
ergebende Absteuerung des Gasstromes hat den Vorteil, dass bei der Verwendung dieser
Maschine als Verdichter der Kolbenläufer nicht dauernd gegen den vollen Gegendruck
fördern muss.
[0024] Ein Rotationskolbenkompressor, bei dem der Gasstrom über die Hohlwelle geführt ist
und durch Relativverdrehung zwischen einem feststehenden und einem sich drehenden
Ringkörper abgesteuert wird, ist an sich bekannt. Seine Entwicklung geht auf eine
nicht veröffentlichte deutsche Anmeldung Nr. 503 579 vom 2. August 1940 des Anmelders
zurück. Ein Ausführungsbeispiel ist z.B. in "THE OIL ENGINE" vom März 1955, Seite
418, veröffentlicht. Bei dieser bekannten Maschine sind beide Läufer als Kolbenläufer
mit einer Hohlwelle ausgebildet, und beide zur Abdichtung zwischen Hoch- und Niederdruckseite
sich aneinander abwälzende Hohlwellen haben eine Differenz zwischen Aussendurchmesser
und Innendurchmesser entsprechend der radialen Höhe der Kolben, um in der Wand der
jeweiligen Hohlwelle Aussparungen ähnlich einer Zahnlücke für die Durchschleusbewegung
der Kolben vorsehen zu können. Um bei diesen Maschinen die Steuerung des Gaswechsels
vornehmen zu können, müssen beide Hohlwellen für die innen angeordneten, von der Hohlwelle
umschlossenen Steuerhülsen innen glatte zylindrische Flächen aufweisen. Folglich hat
eine solche Maschine sehr massive, in Umfangsrichtung durch die erwähnte Aussparung
unterbrochene Hohlwellen, deren Massenkräfte nur sehr geringe Drehzahlen erlauben.
Bei nur niedrigen erreichbaren Drehzahlen erhält die Maschine eine z.B. für die Aufladung
eines Verbrennungsmotors nicht akzeptierbare Grösse ihrer Abmessungen. Weiterhin treten
bei diesem bekannten Rotationskolbenkompressor erhebliche Quetschströmungen sowie
schädliche Räume im Eingriffsbereich zwischen beiden Läufern auf.
[0025] Im Gegensatz zu diesem bekannten Rotationskolbenkompressor ist bei den Ausführungsbeispielen
der genannten Fig. 13 sowie den Fig. 20a - e und 22a - e nur ein Kolbenläufer vorhanden,
während der andere Läufer ohne Belastung durch Drehmomente sich nur als Absperrläufer
mitdreht. Dadurch, dass er sich ausserdem mit höherer Drehzahl dreht als der Kolbenläufer,
und zwar bei den dargestellten Ausführungsbeispielen im Verhältnis 2 : 1 entsprechend
dem Verhältnis zwischen der Anzahl der Kolben am Kolbenläufer und der Anzahl der Lücken
am Absperrläufer, ergibt sich eine wesentlich geringere Baugrösse bei gleichem Durchsatzvolumen
sowie geringere schädliche Räume, wie im folgenden noch näher erläutert wird. Die
Anordnung des feststehenden Ringkörpers am Umfang der Hohlwelle des Kolbenläufers
entsprechend den Darstellungen der Fig. 7 bis 13 und 15 bis 19 hat u.a. den Vorteil,
dass der durch die Oeffnung llg vorhandene schädliche Raum besonders gering ist, denn
dieser feststehende Ringkörper 6b kann besonders dünnwandig ausgeführt werden, da
er keinen wesentlichen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist. Die Fig. 15 und
17 zeigen, auf welche Weise die Anordnung eines feststehenden Ringkörpers 6b um die
Hohlwelle herum konstruktiv möglich ist.
[0026] Der wesentlichste Schritt, durch den die genannte Anordnung des feststehenden Ringkörpers
6b verwirklicht werden konnte, besteht in der Befestigung der Kolben an einem mittleren
Nabenteil der Hohlwelle und der Weglassung der sonst üblichen stirnseitigen Deckscheiben
des Kolbenläufers, so dass der feststehende Ringkörper 6b zweiteilig in den Raum zwischen
dem Drehkolben 6a" und der Hohlwelle 6b' von zwei axialen Seiten aus eingreifen kann,
wie die Axialschnittdarstellung der Fig. 15 zeigt.
[0027] In Fig. 15 wurde zur Vereinfachung der Darstellung der Absperrläufer 4a nicht mit
dargestellt. Die Drehkolben 6a", von denen z.B. entsprechend Fig. 13, zwei diametral
einander gegenüberliegt vorgesehen sind, sind jeweils durch zwei Schrauben 27 an dem
Nabenteil 28 der Hohlwelle 6b' des Drehkolbenläufers befestigt. Wie die Schnittdarstellungen
der Figuren 17, 18 zeigen, können jedoch die Schrauben 27 auch als quer zum anderen
Kolben 6a" durchlaufende lange Schrauben 27a ausgeführt sein. In diesem Falle hat
die Hohlwelle 6b' einen diametralen Quersteg 29, durch den sich die Schrauben 27a
hindurcherstrecken. Die Befestigung mittels Schrauben 27, 27a ermöglicht hohe Zentrifugalbeanspruchungen
der Kolben, obgleich diese nur in ihrem mittleren Bereich, d.h. im Bereich der Wellennabe
28 befestigt sind. Ausserdem ergeben sich durch die Verwendung der Schrauben Vorteile
hinsichtlich einer einfacheren Herstellung des Kolbenläufers sowie beim Auswechseln
der Kolben nach Verschleiss.
[0028] Die Fig. 19 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Drehkolbenmaschine, die ähnlich ausgeführt
ist, wie diejenige der Fig. 15, jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass die
Kolben 6a''' in einem Stück mit einem verhältnismässig schmalen Nabenteil 28a der
Hohlwelle 6b' verbunden sind. Die Welle 6b' hat einen äusseren Hülsenkörper 30, der
sich vom Umfang des Nabenteiles 28a beidseitig in axialer Richtung weg erstreckt sowie
einen Halsteil 31 am Austrittsende der Hohlwelle 6b' für die Lagerung gegenüber einem
feststehenden Gehäuseteil 32. Die Nabe 28a sowie der Halsteil 31 werden von einem
Zentralschaft 33 der Hohlwelle 6b' getragen, und Oeffnungen 34 in dem Nabenteil 28a
sowie Verbindungsstege 35 zwischen dem Zentralschaft 33 und dem Halsteil 31 ermöglichen
die axiale Durchströmung der Hohlwelle in Richtung der Pfeile 36.
[0029] Es versteht sich, dass die Hohlwelle 6b' entsprechend dem Ausführungsbeispiel der
Figur 15 aus Festigkeitsgründen massiver ausgeführt werden muss, da ihr: Nabenteil
28 ringförmig gestaltet ist, d.h. keine Stützscheibe wie im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 19 aufweist. Für die Verbindung mit einem Wellenzapfen 37, der der Lagerung sowie
Befestigung eines Zahnrades 38 dient, ist die Hohlwelle 6b' im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel
nach Fig. 19 mit einem Bodenteil 39 versehen. Der Wellenhals 40 am austrittseitigen
Ende der Hohlwelle 6b' ist mittels eines Lagers 41 am feststehenden Gehäuseteil 32a
gelagert, der ebenso wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 19 in den Ringkörper 6b
übergeht.
[0030] Die übrige Ausgestaltung des Maschinengehäuses, der Lagerung des Absperrläufers und
der Antriebsverbindung zwi-Kolbenläufer und Absperrläufer ist bei beiden Ausführungsbeispielen
der Figuren 15 und 19 identisch. Ein Gehäuseumfangsteil 42, der beide Läufer umschliesst,
ist zwischen zwei Gehäuseseitenwänden 43, 44 mittels durchlaufender Schrauben 45 eingespannt.
Die Seitenwände 43, 44 dienen der seitlichen Abdichtung der Läufer sowie der Lagerung
der Wellenzapfen 37, 37', (31, 40) des Kolbenläufers sowie der Wellenzapfen 46, 47
des Absperrläufers. Ausserdem nehmen sie den Ringkanal 26 (Fig. 13) auf, der die Schlitz-
öffnungen 12d und 12e miteinander verbindet. Da der Kolbenläufer zwei diametral einander
gegenüberliegende Kolben hat, während der Absperrläufer nur eine Eingriffsöffnung
zum Durchschleussen der Kolben aufweist, beträgt das Uebersetzungsverhältnis aufgrund
des Eingriffes der Zahnräder 38, 48 beider Läufer 1 : 2, d.h. der Absperrläufer muss
sich doppelt so schnell drehen wie der Kolbenläufer. Die Lager auf beiden Seiten der
Läufer sowie die Antriebsverbindung durch die Zahnräder 38, 48 sind nach aussen durch
Gehäuseschalen 50, 51 eingeschlossen, die mittels der Gehäuseschrauben 45 zusammen
mit den Gehäuseseitenwänden verspannt sind. Eine der Gehäuseschalen 50 trägt den Austritts-(Eintritts-)Stutzen
52, während der Zustrom (Abstrom) zu der Maschine tangential über die Kanäle 18 (Fig.
13, 16) erfolgt.
[0031] Die Fig. 20a - 20e und 22a - 22e zeigen zwei Ausführungsbeispiele einer z.B. als
Lader für einen Verbrennungsmotor geeigneten Rotationskolbenmaschine, bei der der
Hauptstrom ebenfalls durch die Hohlwelle eines der Läufer geführt ist, der als Kolbenläufer
ausgebildet ist, während der andere Läufer sich nur als Absperrläufer mitdreht. Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 13 ist die feststehende oder auch zu
Steuerzwecken winkelverstellbare Steuerhülse 6d innerhalb der Hchlwelle 6d' des Kolbenläufers
angeordnet, wie es an sich durch den bereits genannten Kompressor mit zwei Kolbenläufern
bekannt ist und in der Zeitschrift "
THE OIL ENGINE" (März 1955, Seite 418) dargestellt ist. Rotationskolbenmaschinen mit
zwei Läufern, von denen nur einer einen Kolbenläufer bildet, während der andere ein
Absperrläufer ist, und bei denen ebenfalls der Durchsatz durch die Hohlwelle des Kolbenläufers
erfolgt, sind als Dampfmaschinen durch die US-PS 516 385 und als Verbrennungskraftmaschine
durch die US-PS 3 923 014 an sich bekannt. Das Drehzahlverhältnis beider Läufer beträgt
bei diesen Maschinen jedoch 1 : 1, und der Absperrläufer bewirkt eine verhältnismässig
grosse Abmessung der Maschine. Die Aussparung im Absperrläufer ist dabei genau so
geformt, wie es aufgrund der Bewegung des Kolbens als Erzeugender erforderlich ist.
Die erfindungsgemäss zu vermeidenden Quetschströme treten somit auch bei diesen Maschinen
auf. Die Ausführung einer solchen Maschine z.B. als Lader mit einer im Durchmesser
wesentlich grösseren Hohlwelle, deren Durchmesser ungefähr dem Durchmesser des Absperrläufers.
entspricht, würde zu einer Konstruktion führen, die beispielsweise entsprechend der
Darstellung in Fig. 21 ausgeführt ist. Ein Vergleich einer solchen Maschine mit den
erfindungsgemässen Ausführungsbeispielen, z.B. entsprechend den Fig. 13, 20a - e und
22a - c, zeigt deutlich die Vorteile dieser erfindungsgemässen Ausführungsbeispiele.
In Fig. 20a und Fig. 21 ist der Kolbenläufer jeweils in einer Drehposition dargestellt,
in der die hintere Kante 55, 55' der Durchströmöffnung llh in der Hohlwelle 6d' der
Schliesskante 56, 56' der Steuerhülse 6d gegenübersteht und im Falle eines Laders
der Ausschiebvorgang durch die Oeffnung llh' hindurch abgeschlossen ist. Bei einer
Maschine entsprechend der Darstellung in Fig. 21 muss diese Durchströmöffnung llh'
in der Steuerhülse in einer in Drehrichtung wesentlich früheren Position des Kolbens
58' durch die Hohlwelle verschlossen sein, da bei Weiterdrehung in Richtung des Pfeiles
59 die Abdichtung an der Stelle 60' aufgehoben wird und der durch Punkte unter Ueberdruck
stehende schädliche Raum 62' zwischen der Vorderfläche des Kolbens und der Aussparung
des Absperrläufers 4b' in Verbindung mit der Saugseite 61' der Maschine gelangt. Der
mit diesem sehr grossen schädlichen Raum 62' vergleichbare Raum 62 einer Maschine
entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 20 ist um ein Vielfaches kleiner. Ausserdem
cffnet sich dieser Raum 62 bei Weiterdrehung der Läufer in den Hohlraum des Absperrläufers
4b hinein, der aus der durch die Eingriffslinie 14e begrenzten Aussparung 15e und
dem sich über die Eingriffslinie hinaus erstreckenden Ausweichraum llk zusammensetzt.
Die daraus resultierende Zwischenentspannung in diesen Raum 15e, llk hinein ergibt
sich dadurch, dass sich die abdichtende Kante 64 aufgrund der im Vergleich zum Kolbenläufer
schnelleren Umdrehungsgeschwindigkeit des Absperrläufers schneller in Richtung der
von ihr "erzeugten" Eingriffslinie 14h bewegt als die Kante 65 der Oeffnung llh in
der Hohlwelle aus der in Fig. 20a dargestellten Position von der abdichtenden Umfangsfläche
9h des Absperrläufers wegbewegt. Eine den Kolben 58 hinterschneidende Freifläche 66
ermöglicht diese Zwischenentspannung, nachdem die Kante 64 des Absperrläufers sich
bis zu ihr hinbewegt hat. Entsprechend dem Grössenverhältnis zwischen dem Raum 62
und dem Hohlraum 15e, llk des Absperrläufers entspannt sich das in diesem Raum 62
eingeschlossene schädliche Gasvolumen, und da diese Zwischenentspannung somit innerhalb
der Maschine erfolgt, ist sie mit keiner wesentlichen Geräuschentwicklung verbunden.
Der in dem Hohlraum lle, llk des Absperrläufers durch diese Zwischenentspannung entstandene
geringe Ueberdruck entspannt sich rückwärts in den Druckraum 67 der Maschine, nachdem
die rückseitige Kante 68 des Kolbens 58 die Kante E9 des Gehäuses verlassen hat, wie
es sich bei der Bewegung aus der Position der Fig. 20b in die Position der Fig. 20c
ergibt. Der Leistungsverlust aufgrund eines schädlichen Volumens wird somit durch
zwei Massnahmen auf ein unwesentliches Mass verringert, d.h. dadurch, dass der schädliche
Raum E2 verkleinert ist und das schädliche Gasvolumen unter dem durch die Zwischenentspannung
verringerten Druck auf die Saugseite 61 der Maschine gelangt. Diese Zwischenentspannung
in den durch den Ausweichraum llk vergrösserten Hchlraun, des Akaperrläufers hinein
hat den weiteren Vorteil, dass allenfalls noch vorhandene Quetschströmungen beispielsweise
bei der Bewegung der Umfangsfläche 70 des Kolbens 58 gegen die abdichtende Innenfläche
71 des Absperrläufers bei entsprechend verringertem Druck des Gases bzw. der Luft
erfolgen. Wie das im folgende beschriebene Ausführungsbeispiel nach Fig. 22a zeigt,
ist jedoch auch diese Fläche 71 des Absperrläufers vermeidbar.
[0032] Das in den Fig. 22 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel ist preiswerter herstellbar,
da die Kante 64', 64" des Absperrläufers 4k, 4k' sich nicht in Eingriff an einer Seitenfläche
des Kolbens 58' bewegen muss. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ergibt sich durch
die höhere Drehgeschwindigkeit des Absperrläufers eine verlustärmere Durchschleusung
des Kolbens durch einen kleinen schädlichen Raum und die weitgehende Vermeidung von
Quetschströmungen. In Fig. 22a ist eine Ausführungsform des Absperrläufers dargestellt,
bei der dieser ebenfalls einen Ausweichraum llm zur Vermeidung von Quetschströmungen
und für eine Zwischenentspannung aufweist. Eine weitgehende Vermeidung von Quetschströmungen
und eine Zwischenentspannung ist jedoch auch bei dem Ausführungsbeispiel der Fig.
22b - 22e vorhanden, da der Kolben 58' und die Aussparung 70 so gestaltet und dimensioniert
sind, dass die Kolbenflächen nicht in Kontakt mit der Begrenzungsfläche der Aussparung
70 gelangen, wie die verschiedenen Drehpositionen der Fig. 22b - e zeigen. Der Kolben
58' wird somit berührungslos durch die Aussparung 70 des Absperrläufers 4k' hindurchgeschleust.
Insbesondere die Darstellung des Absperrläufers in den Fig. 22b - e ist nur schematisch,
und es versteht sich, dass in dem Absperrläufer Hohlräume vorgesehen sind, die Unwuchten
verhindern. Diese Hohlräume stehen vorteilhaft mit der Aussparung 70 in Verbindung.
Der Absperrläufer kann auch zahlreiche in axialer Richtung nebeneinander angeordnete
Hohlräume llm entsprechend der Darstellung in Fig. 22a aufweisen und zwischen diesen
Hohlräumen Scheiben mit Vollquerschnitten entsprechend den Darstellungen der Fig.
22b - e haben.
[0033] Ein Vergleich der Form der Kolben der Kolbenläufer der Ausführungsbeispiele nach
den Fig. 20 und 22 mit derjenigen der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele z.B.
entsprechend Fig. 13 zeigt, dass die Kolben nach den Fig. 20 und 22 in Umfangsrichtung
oder nach hinten wesentlich schmaler sind. Hierdurch wird erreicht, dass die Eingriffsfläche
in dem Absperrläufer für die Kolben in Umfangsrichtung wesentlich kleiner ausgeführt
werden kann, und zwar auch kleiner als es in den Fig. 20a bis 20e gezeigt ist.
[0034] Die Axialschnitte der Fig. 23 und 24 einer Rotationskolbenmaschine entsprechend den
Ausführungsbeispielen der Fig. 20 oder 22 veranschaulichen die wesentliche konstruktive
Vereinfachung, die sich aufgrund der Anordnung der Steuerhülse 6d gegenüber den in
den Fig. 15 und 19 dargestellten Ausführungsbeispielen ergibt. Die Steuerhülse 6d
ist gegenüber der Hohlwelle 6d' durch ein Lager 72 drehbar gelagert, so dass eine
Beeinflussung der Steuerzeiten bzw. der Leistung der Maschine möglich ist. Die Wellen
74, 75 des Absperrläufers und des Kolbenläufers stehen über zwei Zahnräder 76, 77
in Antriebsverbindung. Da der Absperrläufer keinen wesentlichen Drehmomenten ausgesetzt
ist, ergibt sich in vorteilhafter Weise eine sehr geringe Belastung dieser Antriebsverbindung
76, 77. Die Ausführung des Maschinengehäuses ist vergleichbar mit den Ausführungsbeispielen
der Fig. 15 und 19. Das Ausführungsbeispiel der Fig. 24 unterscheidet sich von dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 23 dadurch, dass der Kolben 58 zwischen seitliche Abschlusswände
79, 80 des Absperrläufers 4E eingreift. Diese Schnittdarstellung zeigt auch in Eingriffsposition
zwischen Kolbenläufer und Absperrläufer einen vorhandenen radialen Ausweichraum 81
zwischen der radial äusseren Fläche 82 des Kolbens 58 und der Begrenzungsfläche 83
der Aussparung des Absperrläufers 4£. Der teilweise sichtbare Hohlraum 84 des Absperrläufers
dient dem Ausgleich von Unwuchten. Die Lagerung des Absperrläufers erfolgt über den
Wellenzapfen 74' und den Achszapfen 85.
[0035] Die vorangehende Beschreibung hat gezeigt, wie das anhand der Fig. 3 und 4 eingangs
erläuterte allgemeine Lösungsprinzip erfindungsgemäss zu verschiedenen konstruktiven
Verbesserungen an einer Rotationskolbenmaschine führen kann. Die Ausführungsbeispiele
zeigen, dass durch geeignete Gestaltung und Bemessungen im Bereich des gegenseitigen
Eingriffes zwischen beiden Läufern überall ausreichende Strömungsquerschnitte geschaffen
wurden, durch die Quetschungen des geförderten oder antreibenden Mediums verhindert
werden. Diese Verbesserungen führen in Kombination zu einer Maschine mit überraschend
geringen Strömungsverlusten, so dass sie auch in Drehzahlbereichen angewandt werden
kann, für die bisher nur Turbomaschinen als geeignet erschienen. Der Liefergrad und
Wirkungsgrad der erfindungsgemässen Maschine ist nur unwesentlich von der Drehzahl
ihrer Läufer abhängig. Weiterhin führt die Vermeidung von Quetschströmungen in der
beschriebenen Weise auch zur Vermeidung von Totpunkten, so dass die durch einen Gasstrom
angetriebene Maschine keine Anlasshilfen benötigt. Schliesslich wurde bei der Vermeidung
von Quetschströmungen auch gezeigt, wie ein schädlicher Raum wesentlich verringert
werden kann.
1. Rotationskolbenmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung von Quetschströmungsverlusten
angrenzend an eine erzeugende und/oder abdichtende Eingriffskante (20, 21, 22) mindestens
eine Aussparung (lla - llk) und/ oder Oeffnung (12a - 12d, llg, llg', llh, llh') vorhanden
ist, die sich über die Eingriffskurve (14a - 14c, 14e, 14h) hinaus mindestens angenähert
in Bewegungsrichtung der sich beim Durchschleusvorgang relativ zueinander bewegenden
Flächen erstreckt und deren Rauminhalt so bemessen ist, dass die Strömung in ihm auch
bei Richtungsänderung nicht wesentlich beschleunigt wird.
2. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass in Eingriffsposition
die Aussparung und/oder Oeffnung (lla, llb) mit einem Ab- oder Zuleitungskanal (12a,
12b, 12d, 26, 12e, 67) verbunden ist.
3. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ab- oder
Zuleitungskanal (12a, 12b) sich in Richtung senkrecht zur Bewegungsrichtung der Flächgen
an die Aussparung (lla, llb) anschliesst.
4. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 1 mit zwei Läufern, bei der ein Kolbenläufer
eine Hohlwelle (6b') mit einem radial gerichteten Ab- oder Zuströmkanal (llg', llh)
und ein Absperrläufer mindestens eine Lücke für den Durchgang des oder der Kolben
des Kolbenläufers aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle von einem feststehenden
Steuerring (6b, 6d) mit einer radial gerichteten Oeffnung (llg, llh') umschlossen
ist oder ihn einschliesst, wobei sich die Oeffnung (llg, llh') beim Durchschleusvorgang
mit dem radial gerichteten Ab- oder Zuströmkanal (llg', llh) des Kolbenläufers überdeckt.
5. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 4, bei der der Hauptstrom der Maschine durch
die Hohlwelle des Kolbenläufers strömt und die zylindrische Aussenfläche des Absperrläufers
sich dichtend an einer an der Hohlwelle vorgesehenen zylindrischen Aussenfläche der
Welle oder einer die Welle umschliessenden Steuerhülse vorbeidreht, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aussendurchmesser des Absperrläufers mindestens angenähert gleich dem Aussendurchmesser
der Hohlwelle oder einer diese umschliessenden Steuerhülse ist.
,6. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kolbenläufer mindestens zwei Kolben aufweist und die Drehgeschwindigkeit des Absperrläufers
in ganzzahligem Verhältnis von insbesondere 2 : 1 grösser ist als diejenige des Kolbenläufers.
7. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Drehrichtung
vordere Fläche des Kolbens (58) des Kolbenläufers eine hinterschneidende Freifläche
(66) bildet, so dass eine abdichtende Eingriffskante (64) des Absperrläufers sich
ausser Eingriff mit dem Kolben bewegt bevor die vordere Kante (65) der Oeffnung (llh)
in der Hohlwelle (6d') sich wesentlich über die Dichtstelle (60) zwischen beiden Läufern
hinausbewegt hat.
8. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Freifläche
(66) an ihrem radial inneren Ende in eine Oeffnungskante (55) der jeweils in Drehrichtung
vor einem Kolben angeordneten Oeffnung (llh) in der Hohlwelle (6d') übergeht.
9. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die, bezogen auf die Drehrichtung hintere Kante (68) der Kolben (58) sich in
Drehrichtung in oder vor einer die Achse des Kolbenläufers einschliessenden Axialebene
befindet, die sich durch eine Ansatzstelle des Kolbens an der Hohlwelle hindurcherstreckt.
10. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die in Drehrichtung hintere und/oder vordere Fläche der Kolben eben ist.
11. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 10,,dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerhülse relativ zu der Hohlwelle des Kolbenläufers verdrehbar ist.
12. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle
(6b') einen Nabenteil (28, 28a) hat, an dessen Umfang mindestens ein Drehkolben (6a",
6a"') nach beiden axialen Richtungen auskragend angeordnet ist, so dass der Steuerring
(6b) zweiteilig beidseitig des Nabenteiles (28, 28a) zwischen dem Kolben und der Hohlwelle
angeordnet ist.
13. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Drehkolben (6a") mittels in den Nabenteil (28) eingreifender Schrauben (27) an
der Hohlwelle befestigt ist.
14. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einander
diametral gegenüberliegende Drehkolben (6a") durch mindestens eine sich quer durch
die Hohlwelle (6b') erstreckende Schraube (27a) verbunden sind.
15. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Nabenteil
(28) der Hohlwelle (6b') ringförmig ist (Fig. 15) und die Hohlwelle einen geschlossenen
Bodenteil (39) mit einem Wellenzapfen (37) aufweist.
16. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 4, mit einem Kolbenläufer, dessen Kolben
(6a") eine kreiszylindrische Umfangsfläche (9a) afuweist, die sich an der kreiszylindrischen
Umfangsfläche eines Absperrläufers (4a) abwälzt, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen
auf die Achse des Absperrläufers beidseitig zu seiner abdichtenden kreiszylindrischen
Umfangsfläche je eine Aussparung (lla, llb) vorhanden ist, von denen eine einen Unterdruckausgleichraum
bildet.
17. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 4 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass
an der nach- und/oder vorlaufenden Seite eines Drehkolbens (6a") eine sich in Umfangsrichtung
über eine Eingriffslinie mit dem Absperrläufer (4a) hinaus erstreckende Aussparung
(lle, lld, lld') vorgesehen ist (Fig. 10 - 12).