(19)
(11) EP 0 063 244 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.1982  Patentblatt  1982/43

(21) Anmeldenummer: 82102262.1

(22) Anmeldetag:  19.03.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B05C 11/10, B27G 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.04.1981 DE 3115418

(71) Anmelder: REICH Spezialmaschinen GmbH
72622 Nürtingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dettelbach, Alfred
    D-7000 Stuttgart-50 (DE)
  • Henzler, Roland
    D-7440 Nürtingen-Raidwangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Auftragsvorrichtung für Kleber


    (57) Bei einer Auftragsvorrichtung für Kleber, insbesondere bei Kantenanleimmaschinen für durchlaufende Werkstücke, wird der Schmelzkleber in Form von zylindrischen Patronen oder Granulat an der stirnseitigen Schmelzwand einer Schmelzkammer geschmolzen und unter Druck dem Düsenkörper (1) zugeführt, von wo er über Auftragsbohrungen (6) auf die Schmalfläche des plattenförmigen Werkstücks gelangt. Dabei können Schmutzteilchen, die beim Schmelzen frei werden, infolge ihres geringeren spezifischen Gewichtes in der Zuführleitung (4) des Düsenkörpers (1) nach oben wandern. Dort können sie die Auftragsbohrungen (6) verstopfen und verhindern, daß der Kleber an dieser Stelle auf das Werkstück aufgetragen wird.
    Zur Entfernung dieser Verunreinigungen ist im Düsenkörper (1) eine ins Freie führende Spülbohrung (5) vorgesehen, über die die Verunreinigungen ins Freie gelangen, so daß eine einwandfreie Verklebung gewährleistet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Auftragsvorrichtung für Kleber, insoesonders bei Kantenanleimmaschinen für durchlaufende Werkstücke, gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Eine solche Auftragsvorrichtung ist in der DE-OS 27 31 799 beschrieben. Dabei wird der Schmelzkleber in Form von zylindrischen Patronen oder Granulat an der stirnseitigen Schmelzwand einer Schmelzkammer geschmolzen und unter Druck dem Düsenkörper einer Auftragsvorrichtung zugeführt, von wo er über Auftragsbohrungen auf die Schmalfläche des plattenförmigen Werkstücks gelangt.

    [0003] Bei dieser bekannten Schmelz- und Auftragsvorrichtung können sich im Schmelzkleber Verunreinigungen, wie z.B. kleine Fremdkörper oder Schmutzteilchen befinden, die beim Schmelzen frei werden und infolge ihres geringeren spezifischen Gewichtes in der Zuführleitung des Düsenkörpers nach oben wandern. Dort können sie die Auftragsbohrungen verstopfen und verhindern, daß Kleber an dieser Stelle auf das Werkstück aufgetragen wird. Damit wird die Verklebung zwischen Werkstück und Umleimer beeinträchtigt.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsvorrichtung für Kleber zu schaffen, bei der die Verunreinigungen vor dem Auftragen auf das Werkstück entfernt werden und somit ein Verstopfen der Auftragsbohrungen vermieden wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmal gelöst.

    [0006] Bei der Verbindung der Zuführleitung mit der Spülbohrung können die im oberen Bereich des flüssigen Klebers befindlichen Verunreinigungen über die Spülbohrung ins Freie gelangen und die oberen Auftragsbohrungen nicht mehr verstopfen. Der Kleber wird also über die ganze Höhe der Schmalfläche des Werkstückes einwandfrei aufgetragen und damit eine saubere Verklebung gewährleistet.

    [0007] Zun sicheren Abführen der Verunreinigungen kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dat der Steuerschieber jeweils zwischen zwei Auftragsstellungen, also bei jedem Arbeitstakt, die Zuführleitung selbsttätig kurzzeitig mit der Spülbohrung verbindet. Damit gelangt ein Tropfen flüssigen Klebers mit den Verunreinigungen in die Spülbohrung und wird von dort ins Freie befördert, so daß nur eine geringe Menge Kleber verlorengeht.

    [0008] Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß der Steuerschieber erst nach mehreren Arbeitstakten seine Spülstellung einnimmt, wobei der Kleberveilust noch weiter verringert werden kann. Dieser Kleberverlust ist ohnedies vernachlässigbar, da die öffnungszeit in der Spülstellung nur ca. 0,3 s beträgt.

    [0009] Die erfindungsgemäße SpülEinrichtung eignet sich besonders für Auftragsvorrichtungen nit Schmelzkammer, bei der der Schmelzkleber in Form von Patronen oder Granulat geschmolzen und über eine Auftragsdüse auf die Schmalfläche des Werkstücks aufgetragen wird. Die Spüleinrichtung läßt sich jedoch auch für Kleber und Leime aller Art verwenden, die bei Zimmertemperatur fest oder flüssig sind, die jedoch direkt, also ohne Leimumwälzung dem Werkstück zugeführt werden.

    [0010] Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 Schnitt durch die Auftragsvorrichtung, schematisch.

    Fig. 2-4 Schnitt nach Linie II - II in Fig. 1 mit verschiedenen Stellungen des Steuerschiebers.



    [0012] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Auftragsvorrichtung weist einen Düsenkörper 1 auf, bei dem in einer Schieberbohrung 2 ein Steuerschieber 3 drehbar und längsverschiebbar gelagert ist. Die Drehbewegung erfolgt in bekannter Weise durch einen nicht dargestellten, vom Werkstück ge-' steuerten Druckluftkolben, die Längsverschiebung dient zum Einstellen der Kleberbreite auf die Höhe des Werkstücks.

    [0013] Die Schieberbohrung 2 ist mit einer Zuführleitung 4 verbunden, die zu einer nicht dargestellten Schmelzkammer führt. Parallel zur Schieberbohrung 2 ist im Düsenkörper 1 eine Spülbohrung 5 angeordnet, die in den oberen Bereich der Schieberbohrung 2 mündet und sich nach unten ins Freie öffnet. Im Düsenkörper 1 sind ferner übereinanderliegende Auftragsbohrungen 6 vorgesehen, die von der Schieberbohrung 2 ins Freie führen.

    [0014] Der Steuerschieber 3 ist mit einem Längskanal 7 versehen, in den ein Auftragsschlitz 8 und ein Spülschlitz 9 münden.

    [0015] Die Fig. 2 zeigt den Steuerschieber 3 in einer ersten Stellung, in der er die Zuführleitung 4 über den Längskanal 7 mit den Auftragsbohrungen 6 verbindet, so daß Kleber auf die Schmalfläche des nicht dargestellten Werkstückes gelangen kann. Die Spülbohrung 5 ist verschlossen.

    [0016] Fig. 3 zeigt eine Stellung des Steuerschiebers 3, bei der die Zuführleitung 4 völlig abgesperrt ist.

    [0017] In Fig. 4 verbindet endlich der Steuerschieber 3 die Zuführleitung 4 über den Längskanal 7 und den Spülschlitz 9 mit der Spülbohrung 5, so daß der im oberen Bereich des Längskanals 7 befindliche Kleber mit Verunreinigungen über die Spülbohrung 5 ins Frere gelangen kann. Der Spülschlitz 9 ist dabei so über dem Auftragsschlitz 8 angeordnet, daß im Betriebszustand keine Verbindung zu den Auftragsbohrungen 6 besteht.

    [0018] Die Steuerung des Steuerschiebers 3 erfolgt in bekannter Weise und wie z.B. in der DE-OS 27 31 799 beschrieben, über Tastschalter, die von der Vorder- und Hinterkante des Werkstücks betätigbar sind. Dabei kann gleichzeitig ein weiteres Schaltelement betätigt werden, das den Steuerschieber 3 zwischen jedem Arbeitstakt oder jeweils nach mehreren Arbeitstakten kurzzeitig in seine Spülstellung verschiebt.


    Ansprüche

    1) Auftragsvorrichtung für Kleber, insbesondere bei Kantenanleimmaschinen für durchlaufende Werkstücke, wobei dieser über eine Zuführleitung einem Düsenkörper mit Auftragsbohrungen zuführbar ist, mit einem im püsenkörper angeordneten Steuerschieber, der die Zuführleitung in einer ersten Stellung mit den Auftragsbohrungen verb ndet und diese in einer zweiten Stellung absperrt, dadurch gekennzeichnet, daß im Düsenkörper (1) eine ins Freie führende Spülbohrung (5) vorgesehen ist, mit der der Steuerschieber (3) die Zuführleitung (4) in einer dritten Stellung verbindet.
     
    2) Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 mit einem in einer Schieberbohrung (2) des Düsenkörpers (1) drehbar und verschiebbar gelagerten, vom durchlaufenden Werkstück steuerbaren und mit einem Längskanal (7) versehenen Steuerschieber (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Spülbohrung (5) über den Auftragsbohrungen (6) in die Schieberbohrung (2) mündet.
     
    3) Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (3) jeweils zwischen zwei ersten Stellungen zum Auftragen des Klebers kurzzeitig seine dritte Stellung zum Spülen einnimmt.
     
    4) Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Steuerschieber (3) jeweils nach mehreren aufeinanderfolgenden ersten Stellungen kurzzeitig seine dritte Stellung einnimmt.
     




    Zeichnung