(19)
(11) EP 0 063 283 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.1982  Patentblatt  1982/43

(21) Anmeldenummer: 82102809.9

(22) Anmeldetag:  02.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D01G 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT

(30) Priorität: 06.04.1981 DE 3113865

(71) Anmelder: GeFa GmbH Maschinen- und Blechwarenfabrik
D-5244 Daaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Stummer, Josef
    Roxheim/Bad Kreuznach (DE)
  • Smith, Miachel
    Peterhead Scotland (GB)

(74) Vertreter: Patentanwälte Lippert, Stachow, Schmidt & Partner 
Postfach 30 02 08
51412 Bergisch Gladbach
51412 Bergisch Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fasermischer


    (57) Bei einem Fasermischer zum Einbau in einen Raum, dem durch einen Luftstrom zu mischende Fasern zugeführt und in dem diese abgelegt werden, sind ein feststehender Zuführungsrohrstutzen (1) mit vertikaler Mittelachse, ein unterseitig an diesen anschließender drehbarer Rohrstutzen (2) mit einem Antrieb (3, 4) und unterhalb desselben eine Trommel (8) vorgesehen, die an ihrem Umfang mit Schaufeln (7) besetzt und um eine horizontale Achse (6) drehbar ist (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fasermischer, der zum Einbau in einen freien Raum oder eine Kammer vorgesehen ist, in der das gemischte Fasergut abgelegt wird.

    [0002] Dabei kann es sich um eine quadratische Kammer handeln, in der der Fasermischer unterhalb des Daches beziehungsweise der Decke fest eingebaut ist. Es kann sich aber auch um eine langgestreckte rechteckige Materialkammer handeln, die über eine Teleskoprohreinrichtung, am einen Ende beginnend, gefüllt wird.

    [0003] Derartige Kammern sind bekannt und es werden dabei verschiedene Arten von Fasermischern verwendet, um zugeführte Fasern verschiedener Art miteinander so gut wie möglich zu mischen und in der Kammer abzulegen.

    [0004] Die Fasern können sich dabei entweder nach ihrer Farbe oder nach ihrer Länge oder nach dem Faserdurchmesser unterscheiden; es können aber auch Fasern verschiedenen Ursprungs miteinander zu mischen sein, beispielsweise Fasern aus Wolle, Baumwolle oder synthetischer Art.

    [0005] Besonders schwierig wird ein Mischen solcher Fasern dann, wenn sich die Faserlängen und Faserdurchmesser, besonders aber die spezifischen Gewichte derselben erheblich voneinander unterscheiden. Dann erfolgt nämlich bei den bekannten Fasermischern stets wieder eine gewisse Entmischung, die dadurch zustandekommt, daß die schwereren Fasern beziehungsweise die Fasern mit der größeren Sinkgeschwindigkeit sich von den anderen Fasern im Luftstrom mehr oder weniger stark trennen.

    [0006] Umso mehr müssen die Fasern durch den Fasermischer gleichmäßig verteilt und miteinander vermischt werden, damit eine Partie völlig einheitlichen Aussehens und einheitlicher Eigenschaften erzielt wird.

    [0007] Bei den bekannten Fasermischern ist es im allgemeinen nicht möglich, die in der Praxis gewünschten Partien bis zu 20 t und darüber so sorgfältig zu vermischen, daß am fertigen Produkt keine Unterschiede innerhalb der Partie wahrnehmbar sind.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fasermischer zu schaffen, der durch einen Luftstrom zugeführte Fasern verschiedener Eigenschaften so sorgfältig miteinander mischt, daß große Partien mit durchgehend einheitlichen Eigenschaften hergestellt werden können.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fasermischer nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0010] Das in einer der Kammer vorgeschalteten Vorrichtung geöffnete und verwirbelte Fasermaterial wird dem Fasermischer über ein weites Rohr durch einen Luftstrom zugeführt und jetzt noch einmal flockig aufgewirbelt und so verteilt, daß keine Entmischung infolge des bekannten Windsichtungseffektes mehr auftritt. Das wird insbesondere dadurch erreicht, daß der Fasern zuführende Luftstrom, der noch in den Zuführungsrohrstutzen und anschließend den drehbaren Rohrstutzen gelangt, nach seinem Austritt aus dem letzteren durch die umlaufende, mit Schaufeln besetzte Trommel so gebrochen wird, daß der gefürchtete Windsichtungseffekt nicht mehr auftritt. Das gemischte Fasergut wird vielmehr völlig gleichmäßig in einem gewissen Umkreis verwirbelt und abgelegt und die Fasern verschiedener Art liegen dann in der Kammer völlig regelos durcheinander derart, daß man fast von einer homogenen Mischung sprechen kann. Jedenfalls ist der optische Eindruck des durch diesen Fasermischer gemischten und abgelegten Fasergutes beispielsweise bei langgestreckten rechteckigen Kammern am einen Ende der Kammer genauso wie an deren anderem Ende. Entsprechend ändern sich auch die sonstigen Eigenschaften der Fasermischung nicht von Ort zu Ort, sondern sind völlig gleichmäßig.

    [0011] Um die Mischwirkung noch mehr zu verbessern, ist die horizontale Achse für die Trommel an einem etwa vertikal verlaufenden Arm befestigt, der oberseitig mit dem drehbaren Rohrstutzen drehfest verbunden ist. Die Trommel dreht sich also jetzt nicht nur um ihre horizontale Achse, sondern außerdem auch noch um eine vertikale Achse, die mit der Mittelachse des Zuführungsrohrstutzens beziehungsweise des drehbaren Rohrstutzens zusammenfällt. Die Trommel kann dabei entweder zylindrisch oder konisch ausgebildet sein.

    [0012] Die Trommel ist entweder frei drehbar und wird dann durch die auf die einzelnen Schaufeln auftreffende Luft mit dem Fasergut von selbst in Bewegung versetzt, oder sie ist angetrieben. Der Antrieb kann entweder durch einen besonderen Motor oder auch durch eine Verbindung mit dem Antrieb des drehbaren Rohrstutzens erfolgen.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0014] Dabei zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fasermischer;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Trommel in Richtung des Pfeiles 11-11 in Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 1.



    [0015] In Fig. 1, die zugleich einen Schnitt längs der abgekröpften Schnittebene I-I in Fig. 3 darstellt, ist der Fasermischer mit sämtlichen Einzelteilen dargestellt. Die Fasern werden dem feststehenden Zuführungsrohrstutzen 1 oberseitig durch einen Luftstrom zugeführt, indem dort beispielsweise ein Rohr beziehungsweise ein Rohrkrümmer angeflanscht ist. Unterseitig schließt sich an diesen festen Zuführungsrohrstutzen ein etwas kürzerer Rohrstutzen 2 an, der den Zuführungsrohrstutzen 1 übergreift und diesem gegenüber drehbar ist. Der Rohrstutzen 2 trägt oberseitig einen radial nach außen vorstehenden Ring 19, der ein Wälzlager aufnimmt, das eine leichte Drehbarkeit gegenüber dem festen Zuführungsrohrstutzen 1 garantiert. Die Wälzkörper 18 rollen in diesem Falle auf dem äußeren Mantel des Zuführungsrohrstutzens 1 ab, von dem im übrigen ein schmaler Ring 17 nach außen vorsteht auf dem die Wälzkörper 18 aufliegen.

    [0016] Oberseitig ist das Lager durch eine Scheibe 20 abgeschlossen.

    [0017] Der Drehantrieb des Rohrstutzens 2 erfolgt über den vorgenannten Ring 19, indem sich an diesen außen ein Reibrad 4 anlegt, das von einem Elektromotor 3 angetrieben wird. Sowohl der Elektromotor als auch das Reibrad sind in einem Vorsprung eines einarmigen Hebels 14 gelagert und gehaltert, der bei 15 schwenkbar in einem Rahmen 10, 11, 12, 13 gelagert ist. Eine sich an diesem Rahmen abstützende Schraubendruckfeder 16 drückt den Hebel 14 und damit das Reibrad 4 in Richtung auf den Ring 19, so daß ein Antriebsmoment von dem Reibrad auf den Ring und damit auf den Rohrstutzen 2 übertragen werden kann.

    [0018] An dem drehbaren Rohrstutzen 2 ist außen ein im wesentlichen vertikal verlaufender Arm 9 fest verbunden, der also bei Drehung des Rohrstutzens 2 mit diesem umläuft.

    [0019] An seinem unteren Ende trägt dieser Arm 9 eine horizontal verlaufende Achse 6, auf der über Wälzlager 21 und 22 und Tragscheiben 23 und 24 eine Trommel 8 drehbar gelagert ist. Diese Trommel ist konisch ausgebildet und am einen Ende durch die Tragscheibe 24 und eine zusätzliche Scheibe 25, am anderen, verjüngten Ende durch eine Scheibe 26 verschlossen. An ihrem Umfang trägt die konische Trommel Schaufeln 7, die von den aus der unteren Öffnung 5 des drehbaren Rohrstutzens 2 herausfallenden Fasern beaufschlagt werden und die Trommel in Drehung versetzen.

    [0020] Der Halterahmen für den festen Zuführungsrohrstutzen 1 besteht aus zwei tangential zum Stutzen 1 und parallel zueinander verlaufenden schmalen Trägern 11 und 12 und an deren Ende je eine sie miteinander verbindende Querstrebe 10 beziehungsweise 13.


    Ansprüche

    1. Fasermischer, der zum Einbau in einen Raum, in dem das gemischte Fasergut abgelegt wird, vorgesehen ist, und dem die zu mischenden Fasern durch einen Luftstrom zugeführt werden, gekennzeichnet durch
    einen feststehenden Zuführungsrohrstützen (1) mit vertikaler Mittelachse, einen unterseitig an diesen koaxial anschließenden drehbaren Rohrstutzen (2) mit einem diesen drehenden Antrieb (3, 4) und eine unter der Austrittsöffnung (5) dieses Rohrstutzens (2) angeordnete, um eine horizontale Achse (6) drehbare, an ihrem Umfang mit Schaufeln (7) besetzte Trommel (8).
     
    2. Fasermischer nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die horizontale Achse (6) für die Trommel an einem etwa vertikal verlaufenden Arm (9) befestigt ist, der oberseitig mit dem drehbaren Rohrstutzen (2) drehfest verbunden ist.
     
    3. Fasermischer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel zylindrisch ausgebildet ist.
     
    4. Fasermischer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel (8) konisch ausgebildet ist.
     
    5. Fasermischer nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Trommelende mit dem größeren Durchmesser dem Arm (9) zugewandt ist.
     
    6. Fasermischer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel auf der Achse (6) frei drehbar ist.
     
    7. Fasermischer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel angetrieben ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht