[0001] Die Erfindung betrifft eine Masken-Rahmen-Kombination, wie sie als Auswahlelektrode
in Farbfernsehröhren verwendet wird und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] In einer Farbfernsehröhre üblicher Bauart müssen die drei Elektronenstrahlen die
ihnen zugeordneten roten, grünen und blauen Leuchtstoffbereiche des Bildschirms genau
treffen. Die dafür notwendige winkelabhängige Zuordnung der Farbbereiche zu den Elektronenstrahlen
wird durch die sogenannte Maske erreicht. Vor jeder Dreiergruppe von Farbstoffbereichen
des Bildschirms befindet sich eine öffnung in dieser Maske, welche sich in geringer
Entfernung hinter dem Leuchtschirm befindet.
[0003] Die Anforderungen an die Genauigkeit der Lage und der Abmessungen einer solchen Maske
sind sehr hoch, denn die Zuordnung von Masken- und Bildschirmstruktur muß bei der
Herstellung in dem Gesamtbereich der Maskenfläche erreicht und während des Betriebs
der Röhre über deren gesamte Lebensdauer erhalten werden. Insbesondere darf sich während
der Inbetriebnahme durch die Erwärmung keine störende Lageänderung ergeben. Die hieraus
resultierenden Bedingungen an die Konstruktionsform und Herstellung können nur duch
optimale Gestaltung des Produkts und der verwendeten Fertigungstechnologie erfüllt
werden, so daß zunächst auch ein vergleichsweise hoher Aufwand getragen werden muß.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, die Wirtschaftlichkeit einer solchen Fertigung durch weitere
Vereinfachung des Herstellganges zu ermöglichen. Dies wird erreicht durch eine auf
diese Prozeßvereinfachung abgestimmte Verbesserung der Konstruktionsform. Im Mittelpunkt
stehen dabei die Arbeitsgänge des sogenannten Schwärzens der Maske und ihres Trägerrahmens,
was auch als Oberflächenpassivierung bezeichnet werden kann und vorwiegend dazu dient,
die Korrosion der verwendeten Eisenbleche zu verhindern und die Flächen reflexionsfrei
und gut wärmeabstrahlend zu machen. Bisher hat man den Zusammenbau der Maske mit ihrem
Rahmen nach deren getrenntem Schwärzen vorgenommen, um dabei Maßänderungen infolge
der Temperatureinwirkung von ca. 600°C beim Schwärzen weitgehend ausgleichen zu können.
Nach dem Zusammenbau durch Punktschweißen wurde die Masken-Rahmen-Kombination bei
ca. 450°C stabilisiert, womit innere Spannungen im Werkstoff, die durch das Schweißen
entstanden waren, vermindert wurden.
[0005] Die zweimalige Temperaturbehandlung von Maske und Rahmen in getrennten Arbeitsgängen
und Geräten hat einen großen Aufwand an Handhabung sowie die Notwendigkeit zur Bereitstellung
von zwei Ofenanlagen verursacht, wobei besonders erschwerend hinzukam, daß das getrennte
Stapeln sowohl bei Masken als auch bei Rahmen während der Wärmebehandlungen sehr leicht
zum Verziehen unter deren Eigengewicht führt und somit die Stapelung nicht zur Einsparung
von Fertigungskapazität, also Fabrikationsraum und Vorrichtungsaufwand ausgenützt
werden kann. Beim Zusammenschweißen von Maske und Rahmen und beim Anschweißen der
Befestigungsfedern war es infolge der beim Schwärzen auch schlecht stromleitend gewordenen
Oberflächen nicht möglich, Schweißspritzer zu vermeiden. Weiter von Nachteil war,
daß bei der bisherigen Maximaltemperatur beim Schwärzen eine hohe Nachverformung ("Zusammenfallen")
der Maske auftrat.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein vereinfachtes Fertigungsverfahren anzugeben,
welches die erwähnten Nachteile nicht aufweist und eine besonders im Hinblick auf
das neue Fertiqunqsverfahren geeignet verbesserte Konstruktionsform der Masken-Rahmen-Kombination
zu beschreiben.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den im Verfahrensanspruch 4 und im Sachanspruch
1 dargestellten Maßnahmen, wozu die Unteransprüche vorteilhafte Weiterbildungen enthalten.
[0008] Es wurde nämlich gefunden, daß die den bisherigen Fertigungsablauf hauptsächlich
bestimmenden Erfordernisse für die Gestaltung des Herstellprozesses dann nicht mehr
zwingend sind, wenn man erfingunsgemäß folgenden technischen Anweisungen folgt:
Die Lage der Schweißpunkte wird, wie im Anspruch 1 angegeben, so gewählt, daß die
bei der Temperaturbehandlung auftretenden bzw. verbleibenden inneren Spannungen im
Material von der Konstruktionsform durch funktionsmäßig noch zulässige Verformungen
aufgenommen werden, die innerhalb des elastischen Bereiches bleiben. Kerbunden, Aussparungen
und Einsickungen erfolgen zur Entkopplung gemäß dem Wortlaut von Anspruch 1. Der Maske
wird damit die Möglichkeit gegeben, die infolge von Erwärmung auftretenden Dehnungen
ohne zu große Wölbung optimal nach allen Seiten auszugleichen, so daß die maximalte
Lageänderung klein genug bleibt, wenn die gemeinsame Wärmebehandlung der Masken-Rahmen-Kombination
nach dem Wortlaut des Anspruchs 4 durchgeführt wird.
[0009] Anhand der Figuren wird die Erfindung nun beschrieben.
Fig.l zeigt schematisch die Funktion einer Schattenmaske 1 mit öffnungen 2, durch
welche Elektronenstrahlen 3 auf Leuchtstoffbereiche 4 eines Bildschirms 5 treffen.
In Fig.2 ist die gesamte Schattenmaske 1 mit einem Rahmen 6 auf dem sie durch Punktschweißung
entlang ihres Randes festgeschweißt ist, dargestellt. Verbindungsglieder 7 dienen
zur Befestigung ("Einknöpfen") der Masken-Rahmen-Kombination in die Schirmwanne 8
einer Fernsehröhre.
Fig.3 gibt die Verteilung von Schweißstellen 9 entlang des Randes der Schattenmaske.
Fig.4 zeigt, wie die Schweißstellen 9 durch Einschnitte 10 oder Ausschnitte 11 entkoppelt
werden. Eine Sicke 12 dient dem Dehnungsausgleich.
Fig.5 gibt einen Querschnitt und zeigt die Sicke 12, wie sie in der Fig.4 zu sehen
ist, und die Lage der Schweißstellen 9 außen am Rand der Maske 1 auf dem Rahmen 6.
Fig.6 stellt einen Ablaufplan der erfindungsgemäßen Masken-Rahmen-Fertigung dar. Die
einzelnen Verfahrensschritte in Fig.6 sind durch Kästchen dargestellt.
[0010] In 15 wird der Rahmen gewaschen und entfettet. Das in 16 vorgenommene Schwärzen ist
gemäß der Erfindung nun gemeinsam mit dem Stabilisieren der bereits miteinander verschweißten
Teile 1, 6 und 7 in 23 durchgeführt. Im Verfahrensschritt 17 werden drei Verbindungsglieder
7 an den Rahmen geschweißt, auf dem in 22 die Maske 1 auch durch Punktschweißungen
befestigt wird. Dann erfolgt die gemeinsame Wärmebehandlung zum Schwärzen und gleichzeitigen
Stabilisieren in 23. Schritt 24 bezeichnet das Einsetzen in die Glaswanne 8 und die
Anbringung des vierten Verbindungsgliedes. Der Herstellprozeß wird dann mit dem Beschirmen
25 fortgesetzt.
[0011] Die Verbindungsglieder 7 bestehen aus Bimetallfederhalter 7a und Befestigungsfeder
7b. Bei der vierten Befestigungsfeder erfolgt die Schweißung erst nach dem gleichzeitigen
Schwärzen und Stabilisieren. Alle übrigen Schweißungen können als Punktschweißungen
vor dem Schwärzen der zu verbindenden Teile erfolgen. Dies ergibt festere Schweißungen
und hat'den großen Vorteil, daß kaum noch Schweißspritzer entstehen, welche sich in
den öffnungen der Maske festsetzen könnten.
[0012] Ein früher notwendiger Produktionsschritt Entspannen von Maske und Rahmen und der
dazu dienende Aufwand eines Durchlaufofens kann entfallen, weil erfindungsgemäß der
Temperaturverlauf beim Schwärzen der vorher miteinander verschweißten Masken-Rahmen-Kombination
auf eine Maximaltemperatur von 580° C begrenzt wird, und die Einwirkung dieser Temperatur
auf die Maske nur andauert, bis auch der Rahmen sich auf gleicher Temperatur befindet.
Durch Einengung der Verfahrensparameter sind die Verformungen der Maske ("Einfallen")
und das Verziehen des Rahmens so gering, daß sie mit höchstens 0,3 mm Maßänderung
durch die erfindungsgemäße konstruktive Gestaltung der Masken-Rahmen-Kombination im
Bereich der elastischen Dehnung innerhalb der zulässigen Grenzen aufgenommen werden
können. Zum Ausgleich des geringen noch stattfindenden "Einfallens", um also die Masken-Sollkontur
am Fertigungsprodukt zu garantieren, wird diese verbleibende Maßänderung durch maßlichen
Vorhalt an der Maskenprägeform kompensiert. Die während des Schwärzens der vorher
verschweißten Masken-Rahmen-Kombination erfolgende Entspannung hat eine ausreichende
Alterung der Metallteile zur Folge. Die erfindungsgemäße Einordnung des Fertigungsschrittes
"Schwärzen-Stabiliiseren" in den Ablauf bei der Herstellung der Masken-Rahmen-Kombination
zeigt Fig.6. Gestrichelt eingetragen ist noch angedeutet, wo das Schwärzen im Ablauf
bisher stattgefunden hat und die Pfeile deuten an, wohin dieser früher bei Maske und
Rahmen getrennt ausgeführte Arbeitsgang gemeinsam integriert worden ist.
[0013] Die Vereinfachung und Verbesserung des Verfahrens ist durch die in den Fig.l bis
5 gezeigte konstruktive Gestaltung, insbesondere der Maske, und die geeignete Wahl
ihrer Abmessungen und der Lage der Schweißstellen somit möglich. Die leicht gewölbte
Maske 1 soll die bei der Herstellung und im Betrieb auftretenden Dehnungen bei minimalen
Form- und Lageänderungen im elastischen Bereich aufnehmen. Dies wird durch die Wahl
von A, B und C (s.a. Fig.3 und Fig.4) sowie mit Entkopplungen erreicht. Als Entkopplungen
werden hier die zur Aufnahme von Dehnungen dienenden Einschnitte 10, Ausschnitte 11,
die umlaufende Sicke 12 und Ränder 13 ("Schürzen") ausgenützt. Es ist nicht immer
günstig, alle Schweißstellen auszuführen. Insbesondere solche, die sich nahe den Ecken
befinden, sind nicht immer nützlich und können unter Umständen auch weggelassen werden.
[0014] Wenn die Maße A, B und C eingehalten werden, und die Befestigungsstellen unter sich
nicht zu dicht und nicht zu nahe bei Ecken und Kanten liegen, ist ausreichend dafür
gesorgt, daß zwischen ihnen ausreichende Ausfederungen ermöglicht sind. Somit wird
durch die Wahl der Lage von Verbindungs- und Entkopplungsstellen die Lageänderung
der Maske bei der Herstellung und auch im Betrieb so klein gehalten, daß der verbesserte
und vereinfachte Ablauf bei der Herstellung von Maske und Trägerrahmen realisiert
werden kann.
1. Masken-Rahmen-Kombination mit einer Maske (1) aus einem die öffnungen (2) enthaltenden
dünnen Blech, dessen umgebogenen Rand (13) .d einem die Maske tragenden, mit Verbindungsgliedern
(7) aus Bimetal ederhaltern (7a) und Befestigungsfedern (7b) versehenen Rahmen (6)
zur Verwendung als Farbauswahlelektrode in Farbfernsehröhren, deren Teile (1, 6 und
7) miteinander verschweißt, oberflächengeschwärzt und thermisch stabilisiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß entlang der längeren Seite der Maske für den Abstand A
zwischen der Mitte dieser Seite und der nächstgelegenen Schweißstelle (9) die Bedingung

A ≦

, auf der kürzeren Seite der Maske für den Abstand B zwischen der Schweißstelle und
der nächstgelegenen Ecke der Maske die Bedingung

≤ B ≦ ,

, sowie für die Breite C des Randes (13), nahe dessen Kante (14) die Schweißstellen
angebracht sind, die Bedingung C ≧

gilt, wobei D die Länge der Bildschirmdiagonale ist, und daß die an den Ecken der
Maske befindlichen Schweißstellen beiderseits durch Entkopplungselemente (10, 11)
von mechanischen Spannungen entlastet sind.
2. Masken-Rahmen-Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkopplungen
als Einschnitte (10) ausgeführt sind.
3. Masken-Rahmen-Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkopplungen
als Ausschnitte (11) ausgebildet sind.
4. Verfahren zur Herstellung einer Masken-Rahmen-Kombination nach einem der Ansprüche
1 bis 3, deren Teile (1, 6 und 7) miteinander verschweißt, oberflächengeschwärzt und
thermisch stabilisiert sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Maske (1) und der Rahmen
(6) nach ihrer Verbindung durch Punktschweißen auch mit Bimetallfederhaltern (7a)
und Befestigungsfedern (7b) versehen werden und dann als Einheit aus Maske, Rahmen,
Bimetallfederhaltern und Befestigungsfedern gemeinsam oberflächenbehandelt und dabei
zuglich auch thermisch stabilisiert werden, wobei die Temperatureinwirkung solange
erfolgt, bis Maske und Rahmen bei einer gemeinsamen Endtemperatur T
E gleich heiß sind und die Aufheizung zeitlich so erfolgt, daß der maximale Temperaturunterschied
zwischen Rahmen und Maske < ca.

der gemeinsamen Endtemperatur E 500 bis 600°C, vorzugsweise 570 bis 580°C beträgt,
und daß die bei dieser thermischen Stabilisierung gleichzeitig bewirkte Oberflächenbehandlung
durch Gegenwart von Generatorgas als Ofenatmosphäre eine Schwärzung der Masken-Rahmen-Kombination
bewirkt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch h gekennzeichnet, daß
durch Gegenwart von 2...3 % Sauerstoff eine zusätzliche Passivierung von Maske und
Rahmen erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß nach der Stabilisierung
und Oberflächenbehandlung die Abkühlung der Masken-Rahmen-Kombination durch eine Verminderung
der Heizleistung im Ofen und durch die Wahl des Zeitpunkts der Entnahme aus dem Ofen
soweit beschleunigt wird, daß die Temperatur des Rahmens innerhalb von ca. 4 Minuten
unter

gefallen ist, und somit das Thermobimetall der Befestigungsfedern seine Daten nicht
unzulässig stark ändert.