(19)
(11) EP 0 063 371 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.1982  Patentblatt  1982/43

(21) Anmeldenummer: 82103234.9

(22) Anmeldetag:  16.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D04B 15/62
// D04B15/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 16.04.1981 SE 8102464

(71) Anmelder: AKTIEBOLAGET IRO
S-523 01 Ulricehamn (SE)

(72) Erfinder:
  • Jacobsson, Kurt Arne
    S-523 00 Ulricehamn (SE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Strickmaschine zur Herstellung von gestreifter Ware


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Garnen mit verschiedenen Farben (a bis d) zu einer konventionellen Strickmaschine (1) zur Herstellung gestreifter Waren (Ringelwaren). Der erste verfahrensgemäße Schritt besteht darin, daß in Abhängigkeit von dem gewünschten Streifenmuster ein vorbestimmter Längerabschnitt in einer Garnfarbe ausgewählt und bereitgestellt wird. Danach findet eine Verbindung der Längenabschnitte, die. zuvor ausgewählt und dargeboten wurden, zu einem fortlaufenden Garnstrang (7) statt. In einer dritten Verfahrensstufe wird aus dem fortlaufenden Garn aus zusammengesetzten Abschnitten intermittierend ein Zwischenvorrat gebildet, aus dem in einem vierten Verfahrensschritt das Garn der Strickmaschine (1) positiv zugeführt wird, d.h., mit einer konstanten Geschwindigkeit, die mit der Antriebsgeschwindigkeit der Strickmaschine synchron ist. Das Zuführen des ununterbrochenen Fadenstranges erfolgt bei dem jeweiligen Stricksystem (3) der Maschine. Das Verbinden der unterschiedlichen Garnlängsabschnitte zu einem fortlaufenden Garnstrang wird synchron mit den Arbeitstakten der Strickmaschine (1) ausgeführt, so daß der Zwischenvorrat mit einer Geschwindigkeit gebildet wird, die mit dem Garnverbrauch pro Maschinenumdrehung der Strickmaschine korrespondiert. Es können dabei die Verbindungsstellen zwischen den Garnlängsabschnitten mit hoher Genauigkeit so plaziert werden, daß sie bei jeder Umdrehung der Strickmaschine (1) im selben Bereich (16) des Nadelbettes (1a) zu liegen kommen. Die Erfindung ist auch auf eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gerichtet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Zufuhr von Garnen verschiedener Farbe von einem jeweiligen Garnvorrat über eine positive Zufuhreinrichtung und eine Garnwähleinheit zu einer Strickmaschine für die Herstellung von gestreifter Ware.

    [0002] In einer bekannten Anordnung sind positive Garnzufuhreinrichtungen zwischen dem jeweiligen Garnvorrat und der Garnwähleinheit angeordnet. Die letztere Einheit ist der Strickmaschine unmittelbar zugeordnet, so daß diese also eine derjenigen der Stricksysteme entsprechende Anzahl von Garnwähleinheiten aufweist. Dabei ist für jedes Garn eine eigene positive Zufuhreinrichtung notwendig, wodurch die Strickmaschine mit ihren Zufuhreinrichtungen einen äußerst verwickelten Aufbau erhält. Bei derartigen Strickmaschinen für die Herstellung von gestreifter Ware besteht eine wesentliche Schwierigkeit darin, daß in unmittelbarer Nachbarschaft jedes Stricksystems umfangreiche Hilfseinrichtungen angeordnet sind, wodurch die Aufstellung, Wartung und Einstellung der Maschine erheblich erschwert wird.

    [0003] Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der vorstehend genannten Art, welches die Zufuhr von Garnen verschiedener Farbe zu einer herkömmlichen Strickmaschine ermöglicht, so daß mit einer solchen, einen einfachen Aufbau aufweisenden Strickmaschine gestreifte Ware herstellbar ist.

    [0004] Bei einem Verfahren der genannten Art wird dieses Ziel gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß für die Zufuhr der Garne zu einer herkömmlichen Strickmaschine, deren Stricksystemen keine eigenen Garnwähleinheiten unmittelbar zugeordnet sind, ein aus Garnabschnitten verschiedener Farben bestehendes, durchgehendes Garn für jedes Stricksystem gebildet und diesem zugeführt wird, indem

    a) in einer synchron mit dem Arbeitsspiel der Maschine und in Abhängigkeit von dem herzustellenden Streifenmuster gesteuerten, getrennten Wähleinheit ein Garn der jeweils benötigten Farbe gewählt wird,

    b)das gewählte Garn an einer Bindestation an das der Strickmaschine zulaufende, durchgehende Garn angefügt wird,

    c) an der Ablaufseite der Wähleinheit ein intermittierender Zwischenvorrat aus dem durchgehenden Garn gebildet wird und

    d) das durchgehende Garn vom Zwischenvorrat aus dem Stricksystem positiv zugeführt wird, wobei die Längen der verschiedenfarbigen Abschnitte des durchgehenden Garns in Abhängigkeit vom herzustellenden Streifenmuster gesteuert werden.



    [0005] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit die Herstellung von gestreifter Ware auf einer herkömmlichen Strickmaschine unter Verwendung von relativ einfachen Hilfseinrichtungen, welche in einem gewissen Abstand oberhalb oder außerhalb der Strickmaschine selbst angeordnet sein können. Die Zufuhreinrichtung ist beträchtlich einfacher als in bekannten Ausführungen, da jedem Stricksystem jeweils nur ein einziges, fortlaufendes Garn zugeführt zu werden braucht.

    [0006] Die Steuerung der Längen der den einzelnen Stricksystemen zulaufenden, durchgehenden Garne beginnt vorzugsweise an der Bindestation. Dadurch können die Verbindungsstellen zwischen den Garnabschnitten, welche gewöhnlich als Knoten ausgebildet sind beispielsweise in dem Bereich angeordnet werden, entlang welchem die Ware nachher aufgeschnitten wird, so daß deren Aussehen nicht beeinträchtigt ist.

    [0007] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Strickmaschine für die Herstellung von gestreifter Ware aus verschiedenfarbigen Garnen, welche jeweils in einem Vorrat gehalten, mittels einer Wähleinheit ausgewählt und den Stricksystemen der Maschine mittels einer positiven Zufuhreinrichtung zugeführt werden.

    [0008] Wie vorstehend angedeutet, sind bekannte Strickmaschinen dieser Art speziell für die Herstellung von gestreifter Ware ausgebildet und haben deshalb einen sehr aufwendigen und sperrigen Aufbau.

    [0009] Demgegenüber ist bei einer Anordnung für die Fertigung von gestreifter Ware gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Strickmaschine eine herkömmliche Strickmaschine ohne den einzelnen Stricksystemen unmittelbar zugeordnete Wähleinheiten ist, daß eine synchron mit dem Arbeitsspiel der Maschine und in Abhängigkeit von dem herzustellenden Streifenmuster gesteuerte Garnwähleinheit getrennt vom jeweiligen Stricksystem angeordnet ist, daß jeder Garnwähleinheit eine Garnspleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung zugeordnet ist, daß an der Ablaufseite der Spleiß-Halte- und Schneidvorrichtung eine Garn-Zwischenspeichereinrichtung angeordnet ist und daß eine positive Zufuhreinrichtung an der Ablaufseite der Zwischenspeichereinrichtung angeordnet ist.

    [0010] Die Garn-Zwischenspeichereinrichtung weist vorzugsweise eine feststehende Trommel und ein mit einem Antrieb verbundenes Aufwickelelement auf. Auf diese Weise läßt sich die zusätzliche Drillung des fortlaufenden Garns auf ein Mindestmaß begrenzen. Es ist jedoch ebenfalls möglich, eine rotierende Zwischenspeichertrommel zu verwenden.

    [0011] Die positive Garnzufuhreinrichtung ist vorzugsweise ein Bandzubringer..Ein solcher Bandzubringer kann alle durchgehenden Garnstränge der Maschine gemeinsam zuführen und hat einen einfachen und robusten Aufbau.

    [0012] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer einfachen und dabei wirkungsvollen Steuerung für die Zufuhr der durchgehenden Garnstränge zu den Stricksystemen in einer solchen Weise, daß das gewünschte Streifenmuster genau wiedergegeben wird.

    [0013] Zu diesem Zweck verwendet die Erfindung eine Steueranordnung mit einer die Wähleinheit steuernden Mustereinheit und einer die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung sowie den Antrieb des Aufwickelelements steuernden Hilfssteuereinheit, welche von die von der Maschine verbrauchte Garnlänge sowie die der Garn-Zwischenspeichereinrichtung zugeführte Garnlänge ermittelnden Sensoren mit der jeweiligen Garnlänge entsprechenden Informationen gespeist ist.

    [0014] Da in der Hilfssteuereinheit zu jeder Zeit Informationen betreffend die in der Zwischenspeichereinrichtung vorhandene und von dieser zum jeweiligen Stricksystem verlaufende Garnlänge vorliegt und die Hilfssteuereinheit die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung steuert, können die Längen der verschiedenfarbigen Garnabschnitte äußerst genau bestimmt und ge.steuert werden, so daß ein regelmäßiges Streifenmuster entsteht.

    [0015] Die Hilfssteuereinheit steuert die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung und den Antrieb des Aufwickelelements vorzugsweise derart, daß der Antrieb während des Spleißvorgangs stillgesetzt ist. Dadurch ist das Zusammenfügen der Garnabschnitte durch die Spleißvorrichtung wesentlich erleichtert.

    [0016] In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strickmaschine ist die Hilfssteuereinheit von einem die Arbeitsstellung der Maschine abtastenden dritten Sensor mit der Arbeitsstellung der Maschine entsprechenden Informationen gespeist.

    [0017] Diese zusätzlichen Informationen versetzen die Steueranordnung in die Lage, das Zusammenfügen der Garnabschnitte und die Längenmessung des Garns fortlaufend zu korrigieren, so daß die Spleiße bzw. Knoten immer in den dafür vorgesehenen Bereich der Ware zu liegen kommen und Unregelmäßigkeiten im Antrieb der Strickmaschine ausgeglichen werden.

    [0018] Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert, von denen Fig- 1 schenatisch eine Ausführungsform und Fig. 2 bis 8 ein Detail aus Fig. 1 bei verschiedenen Arbeitsschritten zeigen.

    [0019] Eine in Fig.1 schematisch dargestellte herkömmliche Strickmaschine 1 hat einen rotierenden Nadelzylinder 1a, entlang dessen Umfang Nadeln 2 längsverschieblich in Nuten geführt sind. Ein Stricksystem 3 führt das zu verstrikkende Garn in eine Stellung, in welcher es von den Nadeln 2 ergriffen werden kann. Entlang dem Umfang des Nadelzylinders 1a sind mehrere Stricksysteme 3 feststehend angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform hat der Nadelzylinder 1a einen nicht mit Nadeln bestückten Umfangsabschnitt 1b.

    [0020] Die Strickmaschine 1 ist im übrigen von herkömmlicher Ausführung und braucht deshalb nicht im einzelnen beschrieben zu werden. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Strickmaschine ist die dargestellte Strickmaschine 1 jedoch für die Fertigung von gestreifter Ware S bestimmt. Die Ware S hat in einer vorbestimmten Reihenfolge aufeinander folgende Streifen A - D von verschiedener Farbe.

    [0021] Für die Ausbildung dieser Streifen sind Garne der entsprechenden Farben a bis d in Form von Packungen oder Spulen 4 vorhanden, welche in herkömmlicher Weise auf einem Tragring der Strickmaschine oder einem gesonderten Spulengestell angeordnet sind. Für die Auswahl des jeweils in der Reihenfolge benötigten Garns ist eine Garnwähleinheit 5 vorgesehen, wie sie beispielsweise in einer bekannten Strickmaschine für die Fertigung von waagerecht gestreifter Ware jedem einzelnen Stricksystem unmittelbar zugeordnet ist. Die Wähleinheit 5 wählt jeweils eines der beispielsweise vier verschiedenfarbigen Garne a - d in der gleichen Weise aus, wie dies in einer herkömmlichen Strickmaschine für gestreifte Ware unmittelbar vor dem jeweiligen Stricksystem erfolgt.

    [0022] An die Wähleinheit 5 schließt sich eine Spleiß-, Halte-und Schneidvorrichtung 6 unmittelbar an. Bei dieser kann es sich um eine herkömmliche Spleiß- oder Knotvorrichtung handeln, welche ein von der Wähleinheit 5 zulaufendes Garn an einen ablaufenden, endlosen Garnstrang 7 anfügt und das bisher als letztes an den Strang 7 angefügte Garn abschneidet und das abgeschnittene Ende festhält.

    [0023] An der Ablaufseite der Vorrichtung 6 ist eine feststehende Zwischenspeichertrommel 8 angeordnet. Der endlose Garnstrang 7 wird von einem mit einem Antrieb 10, z.B. einem Elektromotor, verbundenen Aufwickelelement 9 auf die Trommel 8 aufgewickelt. Derartige Zwischenspeicher für die intermittierende Garnzufuhr zu einer Strickmaschine oder einem Webstuhl sind allgemein bekannt.

    [0024] Eine positive Zufuhreinrichtung 11 zieht den Garnstrang 7 von der Speichertrommel 8 ab und führt ihn dem Stricksystem 3 der Strickmaschine 1 zu. In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei der Zufuhreinrichtung 11 um einen Bandzubringer, in welchem das Garn zwischen einem angetriebenen Band 11a und drehbaren Klemmrollen 11b eingeklemmt wird. Derartige Bandzubringer für die positive Garnzufuhr zu einer Strickmaschine sind allgemein bekannt.

    [0025] Eine den gesamten Arbeitsablauf steuernde Steueranordnung weist eine Mustereinheit 12 und eine Sekundär- oder Hilfssteuereinheit 13 auf. Die Mustereinheit ist mit den Ausgangssignalen eines dem Aufwickelelement 9 zugeordneten ersten Sensors 14, eines der positiven Zufuhreinrichtung 11 zugeordneten zweiten Sensors 15 und eines dem Nadelzylinder 1a der Strickmaschine 1 zugeordneten dritten Sensors 16 gespeist.

    [0026] Die Steuerung geschieht in folgender Weise:

    Die Mustereinheit 12 arbeitet synchron mit dem Arbeitsspiel der Strickmaschine 1 und speist die Garnwähleinheit 5 mit Steuerimpulsen entsprechend einem in der Mustereinheit gespeicherten Musterprogramm, wie durch einen Pfeil A1 angedeutet. Entsprechend den Signalen A1 wählt die Wähleinheit 5 jeweils eines der vier Garne a - d. Damit bestimmt also die Mustereinheit 12 die Breite der Streifen A - D der Ware S oder, mit anderen Worten, die Anzahl der Maschenreihen jedes Streifens.



    [0027] Die Sekundär- oder Hilfssteuereinheit 13 bestimmt den genauen Zeitpunkt, zu welchem das jeweils gewählte Garn a, b, c oder d durch die Vorrichtung 6 an den ablaufenden Garnstrang 7 angefügt wird. Das entsprechende Steuersignal ist durch einen Pfeil A2 angedeutet. Gleichzeitig damit speist die Hilfssteuereinheit 13 den Antrieb 10 des Aufwickelelements 9 mit einem durch einen Pfeil A3 angedeuteten Signal zum Abstellen des Antriebs, so daß das Spleißen oder Knoten erfolgen kann, während sich der Garnstrang 7 in der Vorrichtung 6 nicht fortbewegt. Das Signal A3 eilt dem Signal A2 um ein Geringes vor, da bis zum Stillstand des Antriebs 10 eine gewisse Zeitspanne verstreicht. Bei dem Antrieb 10 handelt es sich vorzugsweise um einen Schrittschaltmotor, welcher sich in einer genau bestimmten Winkelstellung anhalten läßt und schnell beschleunigt.

    [0028] Die Hilfssteuereinheit 13 ist von der Mustereinheit 12 mit durch einen Pfeil A4 angedeuteten Musterinformationen gespeist. Damit bestimmt also die Mustereinheit 12 den ungefähren und die Hilfssteuereinheit 13 den genauen Zeitpunkt, zu welchem ein Farbwechsel stattfindet.

    [0029] Eine wesentliche Aufgabe der Hilfssteuereinheit 13 besteht darin, die Länge der verschiedenfarbigen Garnabschnitte des Garnstrangs 7 genau zu bestimmen, um damit das Streifenmuster der Ware S genau einzuhalten. Zu diesem Zweck speist der Sensor 14 die Hilfssteuereinheit 13, wie durch einen Pfeil A5 angedeutet, mit der genauen Stellung des Aufwickelelements 9 entsprechenden Informationen. Dies kann in der Weise geschehen, daß der Sensor 14 den Umdrehungen des Aufwickelelements 9 entsprechende Impulse erzeugt.

    [0030] Ferner ist die Hilfssteuereinheit 13, wie durch einen Pfeil A6 angedeutet, vom Sensor 15 mit der Antriebsgeschwindigkeit des Bands 11a entsprechenden Informationen gespeist. Bei dem Sensor 15 kann es sich um einen optischen Sensor handeln, welcher auf optische Signale von am Band 11a oder den Rollen 11b angeordneten Reflektoren anspricht.

    [0031] Die der Einheit 13 durch die Signale A5 übermittelten Informationen entsprechen der Länge des auf die Speichertrommel 8 gewickelten Garns. Die vom Sensor 15 in Form der Signale A6 übermittelten Informationen entsprechen der Länge des von der positiven Zufuhreinrichtung 11 von der Speichertrommel 8 abgezogenen Garns. Die Länge des Garns zwischen der Spleißstelle in der Vorrichtung 6 und dem Aufwickelelement 9 ist konstant. Da die Hilfssteuereinheit 13 das Spleißsignal A2 erzeugt, enthält sie zu jeder Zeit Informationen bezüglich der Länge des zwischen der Spleißstelle und der Strickmaschine vorhandenen Garns. Dadurch kann die Hilfssteuereinheit 13 das Spleißsignal A2 jeweils zu einem Zeitpunkt abgeben, welcher der genauen Länge des für das herzustellende Muster benötigten Garns einer bestimmten Farbe entspricht.

    [0032] Zusätzlich steuert die Hilfssteuereinheit 13 fortlaufend über das Signal A3 die Geschwindigkeit des Antriebs 10, um diese dem durch den Sensor 15 ermittelten Garnverbrauch anzupassen. Auf diese Weise läßt sich der Garn-Zwischenvorrat auf der Trommel 8 innerhalb eines engen Bereichs halten, und Geschwindigkeitsänderungen des Aufwickelantriebs können auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben.

    [0033] Die beschriebene Steueranordnung ermöglicht es, die Spleiße oder Knoten des endlosen Garnstrangs 7 so zu setzen, daß sie immer in den nicht mit Nadeln bestückten Abschnitt 1b des Nadelzylinders zu liegen kommen. Die fertige Ware wird dann entlang dem diesen Abschnitt überspannenden Bereich aufgeschnitten, so daß die Spleiße oder Knoten in einem unkritischen Bereich der Ware liegen.

    [0034] Der Sensor 16, welcher ebenfalls ein optischer Sensor sein und mit Reflektoren am Nadelzylinder 1a zusammenwirken kann, speist die Hilfssteuereinheit 13 mit der genauen Stellung des Nadelzylinders 1a entsprechenden Informationen, welche als Korrekturfaktor verwendet werden können. Auf diese Weise lassen sich etwa durch Unregelmäßigkeiten im Antrieb der Strickmaschine hervorgerufene Fehler, z.B. eine Verschiebung der Knoten in dafür nicht vorgesehene Beeiche, verhindern.

    [0035] Die beschriebene Anordnung ermöglicht somit die Herstellung einer hochwertigen gestreiften Ware mit einem genau bestimmten Streifenmuster auf einer gewöhnlichen Strickmaschine. Dabei läßt sich die Breite der Streifen allein durch Änderung der Geschwindigkeit der positiven Zufuhreinrichtung 11 ohne jeden weiteren Eingriff variieren.

    [0036] Die verschiedenen Einheiten und Vorrichtungen 5, 6, 10, 9, 8 und 11 können in gewissem Abstand oberhalb oder außerhalb der Strickmaschine 1 angeordnet sein, so daß die gesamte Anordnung für Wartungs- und Reparaturzwecke mühelos zugänglich ist.

    [0037] Aus den Fig. 2 bis 8 ist der Aufbau und das Arbeiten in der in Fig. 1 schematisch angedeuteten Bindestation 6, die eine Garnspleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung enthält, gezeigt.

    [0038] In Fig. 2 sind vier identische Garnklemm- und Schneidvorrichtungen 20a, 20b, 20c und 20d erkennbar, die wahlweise an stationären Platten 21a, 21b, 21c und 21d verschiebbar und verschwenkbar gelagert sind. Diese Vorrichtungen können - wie nachstehend im Detail erläutert wird - derart gesteuert werden, daß sie das jeweilige Garn a, b, c und d, das von den Garnspulen 4a, 4b, 4c und 4d abläuft, in eine Knot- oder Spleißstation 22' einer Knot- oder Spleißvorrichtung 22 von bekannter Bauart hineinbewegen. Die Spleißvorrichtung kann beispielsweise den Spleißvorgang auf elektrostatische Weise durchführen.

    [0039] Wie die Fig. 3 bis 8 deutlicher hervorheben, ist die jeweilige Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20, in diesem Fall 20b, verschiebbar und und verschwenkbar in einer Nut 21' einer stationären Platte 21 gegen die Kraft einer Feder 23 beweglich. Ein Kopf 20' der Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20 weist eine zentrale Platte 24 mit einer längs verlaufenden Nut 24' (siehe Fig. 2) auf. Weitere Platten 25 und 26 sind an beiden Seiten der Mittelplatte 24 über eine Bolzenverbindung 27 durch die Nut 24' hindurch verbunden. Die eine Platte 25 bildet eine Schneidklinge für das Garn. An den beiden Platten 25 und 26 sind Anschlagflächen 25' und 26' angeordnet. Weiterhin ist mit den Platten 25 und 26 über eine Bolzenverbindung 27 eine gekrümmte Garnklemmklinge 28 befestigt. Infolge der Nut 24' sind die Platen 25 und 26 und die Klinge 28 relativ zur Mittelplatte 24' verschiebbar. Diese Verschiebebeweglichkeit wird beim Steuern der jeweiligen Garnklemmvorgänge und Garnschneidvorgänge zu gewünschten Zeitpunkten benutzt, wobei die Anschlagflächen 25' und 26' mit ersten und zweiten stationären Anschlägen 29 und 30 zusammenarbeiten,

    [0040] Die Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20 läßt sich nach Erregen eines linearen Magneten 31 verschwenken, der auf eine Fläche 20" der Vorrichtung 20 einwirkt. Nach Erregung eines Drehmagneten (nicht gezeigt) wird ferner eine Steuerplatte 32 verschwenkt, welche die Vorrichtung 20 durch Zusammenarbeit eines ersten Steuerzapfens 33 an der Platte 32 und einer Steuernut 34 der Vorrichtung 20 verschwenkt, und verschoben, wobei auch eine Relativbewegung zwischen einem zweiten Steuerzapfen 35 an der Platte 32 und einer Steuerfläche 36 an der Vorrichtung 20 stattfindet.

    [0041] Unter Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 8 wird nachstehend die Funktion der Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20 unter der Voraussetzung beschrieben, daß ein Längenabschnitt eines Garnes b ausgewählt und mit einem bereits laufenden Garn a zu einem fortlaufenden Garnstrang verbunden werden soll, wobei der Garnstrang dann der Strickmaschine zugeführt wird.

    [0042] In Fig. 3 ist erkennbar, wie das Garn a von der Garnspule 4a zwischen stationären Garnösen 37 und 38 hindurchläuft, die die Knot- oder Spleißstation 22' der Vorrichtung 22 annähernd begrenzen. An einem vorherbestimmten Zeitpunkt gibt die Mustereinheit 12 (Fig. 1) einen erregenden Impuls an den linearen Elektromagneten 31 ab, so daß dessen Stößel 31' auf die Steuerfläche 20" drückt, wie dies Fig. 4 zeigt. Die Vorrichtung 20b bewegt sich in Fig. 4 nach links, so daß die Steuernut 34 mit dem ersten Steuerzapfen 33 in Kontakt gerät. Im nächsten Moment erhält der Drehmagnet (nicht gezeigt) einen erregenden Impuls von der zweiten Steuereinheit 13 (Fig. 1), wodurch die Steuerplatte 32 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht wird (Fig. 5) und die Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20b in eine Schwenk-Endstellung verdreht, die aus Fig. 6 erkennbar ist. Bei diesr Bewegung der Vorrichtung 20b wird infolge der entsprechend ausgebildeten Oberfläche 22" der Garnknot- oder Spleißvorrichtung 22 (Fig. 2) das Garn b seitlich geführt und innerhalb des Knot- oder Spleißbereiches 22' zu dem noch laufenden Garn a hin bewegt, so daß es schließlich nahe diesem und parallel zu diesem zu liegen kommt.

    [0043] Im nächsten Moment gibt die zweite Steuereinheit 13 einen Anhalteimpuls an den Antrieb 10 ab, so daß das Aufwinden des Garnes a unterbrochen wird und das Garn a für einen kurzen Moment innerhalb der Knot- oder Spleißvorrichtung 22 angehalten wird. Beim nächsten Schritt gibt die zweite Steuereinheit 13 einen Startimpuls an die Vorrichtung 22, worauf die nun stillstehenden Garne a und b miteinander verknotet oder verspleißt werden, und zwar im Bereich 22'.

    [0044] Sobald dieser Schritt durchgeführt worden ist, der nur eine kurze Zeitspanne in Anspruch nimmt, wird die Vorrichtung 20b weiter in Richtung nach unten bewegt, und zwar durch den zweiten Steuerzapfen 35, der gemäß Fig. 7b auf die Steuerfläche 36 drückt. Dadurch wird die Mittelplatte 24, da nun der erste Halteanschlag 29 auf die Haltefläche 25' einwirkt, relativ zur Klemmklinge 28 verschoben, so daß das bis dahin festgeklemmte Ende des Garnes b freigegeben wird.

    [0045] Zu dem Zeitpunkt, an dem das Garn b freigegeben wird, steht die Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20a für das Garn a in der Position gemäß Fig. 7a. Sie wird nun durch die Steuerkante 39 nach oben verschoben, welche in die Steuernut 34 eingreift. Da nun der zweite Anschlag 30 auf die Anschlagfläche 26 zur Einwirkung gelangt, wird die Mittelplatte 24 relativ zur Schneidklinge 25 und der Klemmklinge 28 verschoben, so daß das Garn a in Richtung zum Knot- oder Spleißpunkt hin abgeschnitten wird, während das Ende des Garnes a, das in der entgegengesetzten Richtung vorliegt, festgeklemmt wird. Dies bedeutet, daß das Garn a erneut in eine Position gelangt ist, vergleichbar mit der des Garns b in Fig. 3, in der es für eine neuerliche Auswahl bereitsteht.

    [0046] Der letzte Schritt in der Garnwähl- und Spleiß-Operation besteht darin, daß die Vorrichtung 20b nach Erregen des Drehmagneten, allerdings dann in Richtung des Uhrzeigers, durch den ersten Steuerzapfen 33, der in die Steuernut 34 eingreift, und mit der Kraft der Feder 23 in die in Fig. 8 gezeigte Stellung zurückbewegt wird. Infolge der spezifischen Ausbildung der Steuerplatte 24 mit ihrer hakenförmigen Steuernut 24", wird das nun wiederum fortlaufend bewegte Garn b in die Nut 24" hineinbewegt, was die Vorrichtung 20b in die Lage versetzt, dann das Garn b abzuschneiden und festzuhalten, wenn ein anderes Garn, z.B. Garn c oder Garn d mit dem Garn b, das gegenwärtig fortlaufend bewegt wird, zu verbinden sein wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren für die Zufuhr von Garnen verschiedener Farbe von einem jeweiligen Garnvorrat über eine positive Zufuhreinrichtung und eine Garnwähleinheit zu einer Strickmaschine für die Herstellung von gestreifter Ware, dadurch gekennzeichnet, daß für die Zufuhr der Garne zu einer herkömmlichen Strickmaschine, deren Stricksystemen keine eigenen Garnwähleinheiten unmittelbar zugeordnet sind, ein aus Garnabschnitten verschiedener Farbe bestehendes, fortlaufendes Garn für jedes Stricksystem geformt und diesem zugeführt wird, indem

    a) in einer synchron mit dem Arbeitsspiel der Maschine und in Abhängigkeit von dem herzustellenden Streifenmuster gesteuerten, getrennten Wähleinheit ein Garn der jeweils benötigten Farbe gewählt wird,

    b) das gewählte Garn an einer Bindestation an das der Strickmaschine zulaufende, fortlaufende Garn angefügt wird,

    c) an der Ablaufseite der Wähleinheit ein intermittierender Zwischenvorrat aus dem fortlaufenden Garn gebildet wird und

    d) das fortlaufende Garn vom Zwischenvorrat aus dem Stricksystem positiv zugeführt wird, wobei die Längen der verschiedenfarbigen Abschnitte des fortlaufenden Garns in Abhängigkeit vom herzustellenden Streifenmuster gesteuert werden.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längen der den einzelnen Stricksystemen zulaufenden, fortlaufenden Garne mit Beginn von der Bindestation aus gesteuert werden.
     
    3. Strickmaschine für die Herstellung von gestreifter Ware aus verschiedenfarbigen Garnen, welche jeweils in einem Vorrat gehalten, mittels einer Wähleinheit ausgewählt und dem Stricksystem der Maschine mittels einer positiven Zufuhreinrichtung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Strickmaschine (1) eine herkömmliche Strickmaschine ohne den einzelnen Stricksystemen (3) unmittelbar zugeordnete Wähleinheiten ist, daß die synchron mit dem Arbeitsspiel der Strickmaschine und in Abhängigkeit von dem herzustellenden Streifenmuster gesteuerte Garnwähleinheit (5) getrennt vom jeweiligen Stricksystem angeordnet ist, daß jeder Garnwähleinheit eine Garn-Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung (6) zugeordnet ist, daß an der Ablaufseite der Spleiß-, Halte- und Schneideinrichtung eine Garn-Zwischenspeichereinrichtung (8, 9) angeordnet ist und daß die positive Zufuhreinrichtung (11) an der Ablaufseite der Zwischenspeichereinrichtung angeordnet ist.
     
    4. Strickmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Garn-Zwischenspeichereinrichtung eine feststehende Trommel (8) und ein mit einem Antrieb (10) verbundenes Aufwickelelement (9) aufweist.
     
    5. Strickmaschine nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die positive Garn-Zufuhreinrichtung (11) ein Bandzubringer (11a, b) ist.
     
    6. Strickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet durch eine Steueranordnung mit einer die Wähleinheit (5) steuernden Mustereinheit (12) und einer die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung (6) sowie den Antrieb (10) des Aufwickelelements (9) steuernden Hilfssteuereinheit (13), welche von die von der Maschine (1) verbrauchte Garnlänge sowie die der Garn-Zwischenspeichereinrichtung (8, 9) zugeführte Garnlänge ermittelnden Sensoren (14, 15) mit der jeweiligen Garnlänge entsprechenden Informationen gespeist ist.
     
    7. Strickmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfssteuereinheit (13) die Spleiß-, Halte und Schneidvorrichtung (6) und den Antrieb (10) des Aufwickelelements (9) derart steuert, daß der Antrieb während des Strickvorgangs stillgesetzt ist.
     
    8. Strickmaschine nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfssteuereinheit (13) von einem dritten, die Arbeitsstellung der Strickmaschine (1) ermittelnden Sensor (16) mit der Arbeitsstellung der Maschine entsprechenden Informationen gespeist ist.
     




    Zeichnung































    Recherchenbericht