[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Zufuhr von Garnen verschiedener
Farbe von einem jeweiligen Garnvorrat über eine positive Zufuhreinrichtung und eine
Garnwähleinheit zu einer Strickmaschine für die Herstellung von gestreifter Ware.
[0002] In einer bekannten Anordnung sind positive Garnzufuhreinrichtungen zwischen dem jeweiligen
Garnvorrat und der Garnwähleinheit angeordnet. Die letztere Einheit ist der Strickmaschine
unmittelbar zugeordnet, so daß diese also eine derjenigen der Stricksysteme entsprechende
Anzahl von Garnwähleinheiten aufweist. Dabei ist für jedes Garn eine eigene positive
Zufuhreinrichtung notwendig, wodurch die Strickmaschine mit ihren Zufuhreinrichtungen
einen äußerst verwickelten Aufbau erhält. Bei derartigen Strickmaschinen für die Herstellung
von gestreifter Ware besteht eine wesentliche Schwierigkeit darin, daß in unmittelbarer
Nachbarschaft jedes Stricksystems umfangreiche Hilfseinrichtungen angeordnet sind,
wodurch die Aufstellung, Wartung und Einstellung der Maschine erheblich erschwert
wird.
[0003] Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der vorstehend genannten
Art, welches die Zufuhr von Garnen verschiedener Farbe zu einer herkömmlichen Strickmaschine
ermöglicht, so daß mit einer solchen, einen einfachen Aufbau aufweisenden Strickmaschine
gestreifte Ware herstellbar ist.
[0004] Bei einem Verfahren der genannten Art wird dieses Ziel gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß für die Zufuhr der Garne zu einer herkömmlichen Strickmaschine, deren
Stricksystemen keine eigenen Garnwähleinheiten unmittelbar zugeordnet sind, ein aus
Garnabschnitten verschiedener Farben bestehendes, durchgehendes Garn für jedes Stricksystem
gebildet und diesem zugeführt wird, indem
a) in einer synchron mit dem Arbeitsspiel der Maschine und in Abhängigkeit von dem
herzustellenden Streifenmuster gesteuerten, getrennten Wähleinheit ein Garn der jeweils
benötigten Farbe gewählt wird,
b)das gewählte Garn an einer Bindestation an das der Strickmaschine zulaufende, durchgehende
Garn angefügt wird,
c) an der Ablaufseite der Wähleinheit ein intermittierender Zwischenvorrat aus dem
durchgehenden Garn gebildet wird und
d) das durchgehende Garn vom Zwischenvorrat aus dem Stricksystem positiv zugeführt
wird, wobei die Längen der verschiedenfarbigen Abschnitte des durchgehenden Garns
in Abhängigkeit vom herzustellenden Streifenmuster gesteuert werden.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit die Herstellung von gestreifter Ware
auf einer herkömmlichen Strickmaschine unter Verwendung von relativ einfachen Hilfseinrichtungen,
welche in einem gewissen Abstand oberhalb oder außerhalb der Strickmaschine selbst
angeordnet sein können. Die Zufuhreinrichtung ist beträchtlich einfacher als in bekannten
Ausführungen, da jedem Stricksystem jeweils nur ein einziges, fortlaufendes Garn zugeführt
zu werden braucht.
[0006] Die Steuerung der Längen der den einzelnen Stricksystemen zulaufenden, durchgehenden
Garne beginnt vorzugsweise an der Bindestation. Dadurch können die Verbindungsstellen
zwischen den Garnabschnitten, welche gewöhnlich als Knoten ausgebildet sind beispielsweise
in dem Bereich angeordnet werden, entlang welchem die Ware nachher aufgeschnitten
wird, so daß deren Aussehen nicht beeinträchtigt ist.
[0007] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Strickmaschine für die Herstellung von
gestreifter Ware aus verschiedenfarbigen Garnen, welche jeweils in einem Vorrat gehalten,
mittels einer Wähleinheit ausgewählt und den Stricksystemen der Maschine mittels einer
positiven Zufuhreinrichtung zugeführt werden.
[0008] Wie vorstehend angedeutet, sind bekannte Strickmaschinen dieser Art speziell für
die Herstellung von gestreifter Ware ausgebildet und haben deshalb einen sehr aufwendigen
und sperrigen Aufbau.
[0009] Demgegenüber ist bei einer Anordnung für die Fertigung von gestreifter Ware gemäß
der Erfindung vorgesehen, daß die Strickmaschine eine herkömmliche Strickmaschine
ohne den einzelnen Stricksystemen unmittelbar zugeordnete Wähleinheiten ist, daß eine
synchron mit dem Arbeitsspiel der Maschine und in Abhängigkeit von dem herzustellenden
Streifenmuster gesteuerte Garnwähleinheit getrennt vom jeweiligen Stricksystem angeordnet
ist, daß jeder Garnwähleinheit eine Garnspleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung zugeordnet
ist, daß an der Ablaufseite der Spleiß-Halte- und Schneidvorrichtung eine Garn-Zwischenspeichereinrichtung
angeordnet ist und daß eine positive Zufuhreinrichtung an der Ablaufseite der Zwischenspeichereinrichtung
angeordnet ist.
[0010] Die Garn-Zwischenspeichereinrichtung weist vorzugsweise eine feststehende Trommel
und ein mit einem Antrieb verbundenes Aufwickelelement auf. Auf diese Weise läßt sich
die zusätzliche Drillung des fortlaufenden Garns auf ein Mindestmaß begrenzen. Es
ist jedoch ebenfalls möglich, eine rotierende Zwischenspeichertrommel zu verwenden.
[0011] Die positive Garnzufuhreinrichtung ist vorzugsweise ein Bandzubringer..Ein solcher
Bandzubringer kann alle durchgehenden Garnstränge der Maschine gemeinsam zuführen
und hat einen einfachen und robusten Aufbau.
[0012] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer einfachen und dabei wirkungsvollen
Steuerung für die Zufuhr der durchgehenden Garnstränge zu den Stricksystemen in einer
solchen Weise, daß das gewünschte Streifenmuster genau wiedergegeben wird.
[0013] Zu diesem Zweck verwendet die Erfindung eine Steueranordnung mit einer die Wähleinheit
steuernden Mustereinheit und einer die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung sowie
den Antrieb des Aufwickelelements steuernden Hilfssteuereinheit, welche von die von
der Maschine verbrauchte Garnlänge sowie die der Garn-Zwischenspeichereinrichtung
zugeführte Garnlänge ermittelnden Sensoren mit der jeweiligen Garnlänge entsprechenden
Informationen gespeist ist.
[0014] Da in der Hilfssteuereinheit zu jeder Zeit Informationen betreffend die in der Zwischenspeichereinrichtung
vorhandene und von dieser zum jeweiligen Stricksystem verlaufende Garnlänge vorliegt
und die Hilfssteuereinheit die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung steuert, können
die Längen der verschiedenfarbigen Garnabschnitte äußerst genau bestimmt und ge.steuert
werden, so daß ein regelmäßiges Streifenmuster entsteht.
[0015] Die Hilfssteuereinheit steuert die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung und den
Antrieb des Aufwickelelements vorzugsweise derart, daß der Antrieb während des Spleißvorgangs
stillgesetzt ist. Dadurch ist das Zusammenfügen der Garnabschnitte durch die Spleißvorrichtung
wesentlich erleichtert.
[0016] In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strickmaschine ist die Hilfssteuereinheit
von einem die Arbeitsstellung der Maschine abtastenden dritten Sensor mit der Arbeitsstellung
der Maschine entsprechenden Informationen gespeist.
[0017] Diese zusätzlichen Informationen versetzen die Steueranordnung in die Lage, das Zusammenfügen
der Garnabschnitte und die Längenmessung des Garns fortlaufend zu korrigieren, so
daß die Spleiße bzw. Knoten immer in den dafür vorgesehenen Bereich der Ware zu liegen
kommen und Unregelmäßigkeiten im Antrieb der Strickmaschine ausgeglichen werden.
[0018] Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert,
von denen Fig- 1 schenatisch eine Ausführungsform und Fig. 2 bis 8 ein Detail aus
Fig. 1 bei verschiedenen Arbeitsschritten zeigen.
[0019] Eine in Fig.1 schematisch dargestellte herkömmliche Strickmaschine 1 hat einen rotierenden
Nadelzylinder 1a, entlang dessen Umfang Nadeln 2 längsverschieblich in Nuten geführt
sind. Ein Stricksystem 3 führt das zu verstrikkende Garn in eine Stellung, in welcher
es von den Nadeln 2 ergriffen werden kann. Entlang dem Umfang des Nadelzylinders 1a
sind mehrere Stricksysteme 3 feststehend angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform
hat der Nadelzylinder 1a einen nicht mit Nadeln bestückten Umfangsabschnitt 1b.
[0020] Die Strickmaschine 1 ist im übrigen von herkömmlicher Ausführung und braucht deshalb
nicht im einzelnen beschrieben zu werden. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Strickmaschine
ist die dargestellte Strickmaschine 1 jedoch für die Fertigung von gestreifter Ware
S bestimmt. Die Ware S hat in einer vorbestimmten Reihenfolge aufeinander folgende
Streifen A - D von verschiedener Farbe.
[0021] Für die Ausbildung dieser Streifen sind Garne der entsprechenden Farben a bis d in
Form von Packungen oder Spulen 4 vorhanden, welche in herkömmlicher Weise auf einem
Tragring der Strickmaschine oder einem gesonderten Spulengestell angeordnet sind.
Für die Auswahl des jeweils in der Reihenfolge benötigten Garns ist eine Garnwähleinheit
5 vorgesehen, wie sie beispielsweise in einer bekannten Strickmaschine für die Fertigung
von waagerecht gestreifter Ware jedem einzelnen Stricksystem unmittelbar zugeordnet
ist. Die Wähleinheit 5 wählt jeweils eines der beispielsweise vier verschiedenfarbigen
Garne a - d in der gleichen Weise aus, wie dies in einer herkömmlichen Strickmaschine
für gestreifte Ware unmittelbar vor dem jeweiligen Stricksystem erfolgt.
[0022] An die Wähleinheit 5 schließt sich eine Spleiß-, Halte-und Schneidvorrichtung 6 unmittelbar
an. Bei dieser kann es sich um eine herkömmliche Spleiß- oder Knotvorrichtung handeln,
welche ein von der Wähleinheit 5 zulaufendes Garn an einen ablaufenden, endlosen Garnstrang
7 anfügt und das bisher als letztes an den Strang 7 angefügte Garn abschneidet und
das abgeschnittene Ende festhält.
[0023] An der Ablaufseite der Vorrichtung 6 ist eine feststehende Zwischenspeichertrommel
8 angeordnet. Der endlose Garnstrang 7 wird von einem mit einem Antrieb 10, z.B. einem
Elektromotor, verbundenen Aufwickelelement 9 auf die Trommel 8 aufgewickelt. Derartige
Zwischenspeicher für die intermittierende Garnzufuhr zu einer Strickmaschine oder
einem Webstuhl sind allgemein bekannt.
[0024] Eine positive Zufuhreinrichtung 11 zieht den Garnstrang 7 von der Speichertrommel
8 ab und führt ihn dem Stricksystem 3 der Strickmaschine 1 zu. In der dargestellten
Ausführungsform handelt es sich bei der Zufuhreinrichtung 11 um einen Bandzubringer,
in welchem das Garn zwischen einem angetriebenen Band 11a und drehbaren Klemmrollen
11b eingeklemmt wird. Derartige Bandzubringer für die positive Garnzufuhr zu einer
Strickmaschine sind allgemein bekannt.
[0025] Eine den gesamten Arbeitsablauf steuernde Steueranordnung weist eine Mustereinheit
12 und eine Sekundär- oder Hilfssteuereinheit 13 auf. Die Mustereinheit ist mit den
Ausgangssignalen eines dem Aufwickelelement 9 zugeordneten ersten Sensors 14, eines
der positiven Zufuhreinrichtung 11 zugeordneten zweiten Sensors 15 und eines dem Nadelzylinder
1a der Strickmaschine 1 zugeordneten dritten Sensors 16 gespeist.
[0026] Die Steuerung geschieht in folgender Weise:
Die Mustereinheit 12 arbeitet synchron mit dem Arbeitsspiel der Strickmaschine 1 und
speist die Garnwähleinheit 5 mit Steuerimpulsen entsprechend einem in der Mustereinheit
gespeicherten Musterprogramm, wie durch einen Pfeil A1 angedeutet. Entsprechend den
Signalen A1 wählt die Wähleinheit 5 jeweils eines der vier Garne a - d. Damit bestimmt
also die Mustereinheit 12 die Breite der Streifen A - D der Ware S oder, mit anderen
Worten, die Anzahl der Maschenreihen jedes Streifens.
[0027] Die Sekundär- oder Hilfssteuereinheit 13 bestimmt den genauen Zeitpunkt, zu welchem
das jeweils gewählte Garn a, b, c oder d durch die Vorrichtung 6 an den ablaufenden
Garnstrang 7 angefügt wird. Das entsprechende Steuersignal ist durch einen Pfeil A2
angedeutet. Gleichzeitig damit speist die Hilfssteuereinheit 13 den Antrieb 10 des
Aufwickelelements 9 mit einem durch einen Pfeil A3 angedeuteten Signal zum Abstellen
des Antriebs, so daß das Spleißen oder Knoten erfolgen kann, während sich der Garnstrang
7 in der Vorrichtung 6 nicht fortbewegt. Das Signal A3 eilt dem Signal A2 um ein Geringes
vor, da bis zum Stillstand des Antriebs 10 eine gewisse Zeitspanne verstreicht. Bei
dem Antrieb 10 handelt es sich vorzugsweise um einen Schrittschaltmotor, welcher sich
in einer genau bestimmten Winkelstellung anhalten läßt und schnell beschleunigt.
[0028] Die Hilfssteuereinheit 13 ist von der Mustereinheit 12 mit durch einen Pfeil A4 angedeuteten
Musterinformationen gespeist. Damit bestimmt also die Mustereinheit 12 den ungefähren
und die Hilfssteuereinheit 13 den genauen Zeitpunkt, zu welchem ein Farbwechsel stattfindet.
[0029] Eine wesentliche Aufgabe der Hilfssteuereinheit 13 besteht darin, die Länge der verschiedenfarbigen
Garnabschnitte des Garnstrangs 7 genau zu bestimmen, um damit das Streifenmuster der
Ware S genau einzuhalten. Zu diesem Zweck speist der Sensor 14 die Hilfssteuereinheit
13, wie durch einen Pfeil A5 angedeutet, mit der genauen Stellung des Aufwickelelements
9 entsprechenden Informationen. Dies kann in der Weise geschehen, daß der Sensor 14
den Umdrehungen des Aufwickelelements 9 entsprechende Impulse erzeugt.
[0030] Ferner ist die Hilfssteuereinheit 13, wie durch einen Pfeil A6 angedeutet, vom Sensor
15 mit der Antriebsgeschwindigkeit des Bands 11a entsprechenden Informationen gespeist.
Bei dem Sensor 15 kann es sich um einen optischen Sensor handeln, welcher auf optische
Signale von am Band 11a oder den Rollen 11b angeordneten Reflektoren anspricht.
[0031] Die der Einheit 13 durch die Signale A5 übermittelten Informationen entsprechen der
Länge des auf die Speichertrommel 8 gewickelten Garns. Die vom Sensor 15 in Form der
Signale A6 übermittelten Informationen entsprechen der Länge des von der positiven
Zufuhreinrichtung 11 von der Speichertrommel 8 abgezogenen Garns. Die Länge des Garns
zwischen der Spleißstelle in der Vorrichtung 6 und dem Aufwickelelement 9 ist konstant.
Da die Hilfssteuereinheit 13 das Spleißsignal A2 erzeugt, enthält sie zu jeder Zeit
Informationen bezüglich der Länge des zwischen der Spleißstelle und der Strickmaschine
vorhandenen Garns. Dadurch kann die Hilfssteuereinheit 13 das Spleißsignal A2 jeweils
zu einem Zeitpunkt abgeben, welcher der genauen Länge des für das herzustellende Muster
benötigten Garns einer bestimmten Farbe entspricht.
[0032] Zusätzlich steuert die Hilfssteuereinheit 13 fortlaufend über das Signal A3 die Geschwindigkeit
des Antriebs 10, um diese dem durch den Sensor 15 ermittelten Garnverbrauch anzupassen.
Auf diese Weise läßt sich der Garn-Zwischenvorrat auf der Trommel 8 innerhalb eines
engen Bereichs halten, und Geschwindigkeitsänderungen des Aufwickelantriebs können
auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben.
[0033] Die beschriebene Steueranordnung ermöglicht es, die Spleiße oder Knoten des endlosen
Garnstrangs 7 so zu setzen, daß sie immer in den nicht mit Nadeln bestückten Abschnitt
1b des Nadelzylinders zu liegen kommen. Die fertige Ware wird dann entlang dem diesen
Abschnitt überspannenden Bereich aufgeschnitten, so daß die Spleiße oder Knoten in
einem unkritischen Bereich der Ware liegen.
[0034] Der Sensor 16, welcher ebenfalls ein optischer Sensor sein und mit Reflektoren am
Nadelzylinder 1a zusammenwirken kann, speist die Hilfssteuereinheit 13 mit der genauen
Stellung des Nadelzylinders 1a entsprechenden Informationen, welche als Korrekturfaktor
verwendet werden können. Auf diese Weise lassen sich etwa durch Unregelmäßigkeiten
im Antrieb der Strickmaschine hervorgerufene Fehler, z.B. eine Verschiebung der Knoten
in dafür nicht vorgesehene Beeiche, verhindern.
[0035] Die beschriebene Anordnung ermöglicht somit die Herstellung einer hochwertigen gestreiften
Ware mit einem genau bestimmten Streifenmuster auf einer gewöhnlichen Strickmaschine.
Dabei läßt sich die Breite der Streifen allein durch Änderung der Geschwindigkeit
der positiven Zufuhreinrichtung 11 ohne jeden weiteren Eingriff variieren.
[0036] Die verschiedenen Einheiten und Vorrichtungen 5, 6, 10, 9, 8 und 11 können in gewissem
Abstand oberhalb oder außerhalb der Strickmaschine 1 angeordnet sein, so daß die gesamte
Anordnung für Wartungs- und Reparaturzwecke mühelos zugänglich ist.
[0037] Aus den Fig. 2 bis 8 ist der Aufbau und das Arbeiten in der in Fig. 1 schematisch
angedeuteten Bindestation 6, die eine Garnspleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung enthält,
gezeigt.
[0038] In Fig. 2 sind vier identische Garnklemm- und Schneidvorrichtungen 20a, 20b, 20c
und 20d erkennbar, die wahlweise an stationären Platten 21a, 21b, 21c und 21d verschiebbar
und verschwenkbar gelagert sind. Diese Vorrichtungen können - wie nachstehend im Detail
erläutert wird - derart gesteuert werden, daß sie das jeweilige Garn a, b, c und d,
das von den Garnspulen 4a, 4b, 4c und 4d abläuft, in eine Knot- oder Spleißstation
22' einer Knot- oder Spleißvorrichtung 22 von bekannter Bauart hineinbewegen. Die
Spleißvorrichtung kann beispielsweise den Spleißvorgang auf elektrostatische Weise
durchführen.
[0039] Wie die Fig. 3 bis 8 deutlicher hervorheben, ist die jeweilige Garnklemm- und Schneidvorrichtung
20, in diesem Fall 20b, verschiebbar und und verschwenkbar in einer Nut 21' einer
stationären Platte 21 gegen die Kraft einer Feder 23 beweglich. Ein Kopf 20' der Garnklemm-
und Schneidvorrichtung 20 weist eine zentrale Platte 24 mit einer längs verlaufenden
Nut 24' (siehe Fig. 2) auf. Weitere Platten 25 und 26 sind an beiden Seiten der Mittelplatte
24 über eine Bolzenverbindung 27 durch die Nut 24' hindurch verbunden. Die eine Platte
25 bildet eine Schneidklinge für das Garn. An den beiden Platten 25 und 26 sind Anschlagflächen
25' und 26' angeordnet. Weiterhin ist mit den Platten 25 und 26 über eine Bolzenverbindung
27 eine gekrümmte Garnklemmklinge 28 befestigt. Infolge der Nut 24' sind die Platen
25 und 26 und die Klinge 28 relativ zur Mittelplatte 24' verschiebbar. Diese Verschiebebeweglichkeit
wird beim Steuern der jeweiligen Garnklemmvorgänge und Garnschneidvorgänge zu gewünschten
Zeitpunkten benutzt, wobei die Anschlagflächen 25' und 26' mit ersten und zweiten
stationären Anschlägen 29 und 30 zusammenarbeiten,
[0040] Die Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20 läßt sich nach Erregen eines linearen Magneten
31 verschwenken, der auf eine Fläche 20" der Vorrichtung 20 einwirkt. Nach Erregung
eines Drehmagneten (nicht gezeigt) wird ferner eine Steuerplatte 32 verschwenkt, welche
die Vorrichtung 20 durch Zusammenarbeit eines ersten Steuerzapfens 33 an der Platte
32 und einer Steuernut 34 der Vorrichtung 20 verschwenkt, und verschoben, wobei auch
eine Relativbewegung zwischen einem zweiten Steuerzapfen 35 an der Platte 32 und einer
Steuerfläche 36 an der Vorrichtung 20 stattfindet.
[0041] Unter Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 8 wird nachstehend die Funktion der Garnklemm-
und Schneidvorrichtung 20 unter der Voraussetzung beschrieben, daß ein Längenabschnitt
eines Garnes b ausgewählt und mit einem bereits laufenden Garn a zu einem fortlaufenden
Garnstrang verbunden werden soll, wobei der Garnstrang dann der Strickmaschine zugeführt
wird.
[0042] In Fig. 3 ist erkennbar, wie das Garn a von der Garnspule 4a zwischen stationären
Garnösen 37 und 38 hindurchläuft, die die Knot- oder Spleißstation 22' der Vorrichtung
22 annähernd begrenzen. An einem vorherbestimmten Zeitpunkt gibt die Mustereinheit
12 (Fig. 1) einen erregenden Impuls an den linearen Elektromagneten 31 ab, so daß
dessen Stößel 31' auf die Steuerfläche 20" drückt, wie dies Fig. 4 zeigt. Die Vorrichtung
20b bewegt sich in Fig. 4 nach links, so daß die Steuernut 34 mit dem ersten Steuerzapfen
33 in Kontakt gerät. Im nächsten Moment erhält der Drehmagnet (nicht gezeigt) einen
erregenden Impuls von der zweiten Steuereinheit 13 (Fig. 1), wodurch die Steuerplatte
32 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht wird (Fig. 5) und die Garnklemm- und Schneidvorrichtung
20b in eine Schwenk-Endstellung verdreht, die aus Fig. 6 erkennbar ist. Bei diesr
Bewegung der Vorrichtung 20b wird infolge der entsprechend ausgebildeten Oberfläche
22" der Garnknot- oder Spleißvorrichtung 22 (Fig. 2) das Garn b seitlich geführt und
innerhalb des Knot- oder Spleißbereiches 22' zu dem noch laufenden Garn a hin bewegt,
so daß es schließlich nahe diesem und parallel zu diesem zu liegen kommt.
[0043] Im nächsten Moment gibt die zweite Steuereinheit 13 einen Anhalteimpuls an den Antrieb
10 ab, so daß das Aufwinden des Garnes a unterbrochen wird und das Garn a für einen
kurzen Moment innerhalb der Knot- oder Spleißvorrichtung 22 angehalten wird. Beim
nächsten Schritt gibt die zweite Steuereinheit 13 einen Startimpuls an die Vorrichtung
22, worauf die nun stillstehenden Garne a und b miteinander verknotet oder verspleißt
werden, und zwar im Bereich 22'.
[0044] Sobald dieser Schritt durchgeführt worden ist, der nur eine kurze Zeitspanne in Anspruch
nimmt, wird die Vorrichtung 20b weiter in Richtung nach unten bewegt, und zwar durch
den zweiten Steuerzapfen 35, der gemäß Fig. 7b auf die Steuerfläche 36 drückt. Dadurch
wird die Mittelplatte 24, da nun der erste Halteanschlag 29 auf die Haltefläche 25'
einwirkt, relativ zur Klemmklinge 28 verschoben, so daß das bis dahin festgeklemmte
Ende des Garnes b freigegeben wird.
[0045] Zu dem Zeitpunkt, an dem das Garn b freigegeben wird, steht die Garnklemm- und Schneidvorrichtung
20a für das Garn a in der Position gemäß Fig. 7a. Sie wird nun durch die Steuerkante
39 nach oben verschoben, welche in die Steuernut 34 eingreift. Da nun der zweite Anschlag
30 auf die Anschlagfläche 26 zur Einwirkung gelangt, wird die Mittelplatte 24 relativ
zur Schneidklinge 25 und der Klemmklinge 28 verschoben, so daß das Garn a in Richtung
zum Knot- oder Spleißpunkt hin abgeschnitten wird, während das Ende des Garnes a,
das in der entgegengesetzten Richtung vorliegt, festgeklemmt wird. Dies bedeutet,
daß das Garn a erneut in eine Position gelangt ist, vergleichbar mit der des Garns
b in Fig. 3, in der es für eine neuerliche Auswahl bereitsteht.
[0046] Der letzte Schritt in der Garnwähl- und Spleiß-Operation besteht darin, daß die Vorrichtung
20b nach Erregen des Drehmagneten, allerdings dann in Richtung des Uhrzeigers, durch
den ersten Steuerzapfen 33, der in die Steuernut 34 eingreift, und mit der Kraft der
Feder 23 in die in Fig. 8 gezeigte Stellung zurückbewegt wird. Infolge der spezifischen
Ausbildung der Steuerplatte 24 mit ihrer hakenförmigen Steuernut 24", wird das nun
wiederum fortlaufend bewegte Garn b in die Nut 24" hineinbewegt, was die Vorrichtung
20b in die Lage versetzt, dann das Garn b abzuschneiden und festzuhalten, wenn ein
anderes Garn, z.B. Garn c oder Garn d mit dem Garn b, das gegenwärtig fortlaufend
bewegt wird, zu verbinden sein wird.
1. Verfahren für die Zufuhr von Garnen verschiedener Farbe von einem jeweiligen Garnvorrat
über eine positive Zufuhreinrichtung und eine Garnwähleinheit zu einer Strickmaschine
für die Herstellung von gestreifter Ware, dadurch gekennzeichnet, daß für die Zufuhr
der Garne zu einer herkömmlichen Strickmaschine, deren Stricksystemen keine eigenen
Garnwähleinheiten unmittelbar zugeordnet sind, ein aus Garnabschnitten verschiedener
Farbe bestehendes, fortlaufendes Garn für jedes Stricksystem geformt und diesem zugeführt
wird, indem
a) in einer synchron mit dem Arbeitsspiel der Maschine und in Abhängigkeit von dem
herzustellenden Streifenmuster gesteuerten, getrennten Wähleinheit ein Garn der jeweils
benötigten Farbe gewählt wird,
b) das gewählte Garn an einer Bindestation an das der Strickmaschine zulaufende, fortlaufende
Garn angefügt wird,
c) an der Ablaufseite der Wähleinheit ein intermittierender Zwischenvorrat aus dem
fortlaufenden Garn gebildet wird und
d) das fortlaufende Garn vom Zwischenvorrat aus dem Stricksystem positiv zugeführt
wird, wobei die Längen der verschiedenfarbigen Abschnitte des fortlaufenden Garns
in Abhängigkeit vom herzustellenden Streifenmuster gesteuert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längen der den einzelnen
Stricksystemen zulaufenden, fortlaufenden Garne mit Beginn von der Bindestation aus
gesteuert werden.
3. Strickmaschine für die Herstellung von gestreifter Ware aus verschiedenfarbigen
Garnen, welche jeweils in einem Vorrat gehalten, mittels einer Wähleinheit ausgewählt
und dem Stricksystem der Maschine mittels einer positiven Zufuhreinrichtung zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Strickmaschine (1) eine herkömmliche Strickmaschine
ohne den einzelnen Stricksystemen (3) unmittelbar zugeordnete Wähleinheiten ist, daß
die synchron mit dem Arbeitsspiel der Strickmaschine und in Abhängigkeit von dem herzustellenden
Streifenmuster gesteuerte Garnwähleinheit (5) getrennt vom jeweiligen Stricksystem
angeordnet ist, daß jeder Garnwähleinheit eine Garn-Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung
(6) zugeordnet ist, daß an der Ablaufseite der Spleiß-, Halte- und Schneideinrichtung
eine Garn-Zwischenspeichereinrichtung (8, 9) angeordnet ist und daß die positive Zufuhreinrichtung
(11) an der Ablaufseite der Zwischenspeichereinrichtung angeordnet ist.
4. Strickmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Garn-Zwischenspeichereinrichtung
eine feststehende Trommel (8) und ein mit einem Antrieb (10) verbundenes Aufwickelelement
(9) aufweist.
5. Strickmaschine nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die positive
Garn-Zufuhreinrichtung (11) ein Bandzubringer (11a, b) ist.
6. Strickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet durch
eine Steueranordnung mit einer die Wähleinheit (5) steuernden Mustereinheit (12) und
einer die Spleiß-, Halte- und Schneidvorrichtung (6) sowie den Antrieb (10) des Aufwickelelements
(9) steuernden Hilfssteuereinheit (13), welche von die von der Maschine (1) verbrauchte
Garnlänge sowie die der Garn-Zwischenspeichereinrichtung (8, 9) zugeführte Garnlänge
ermittelnden Sensoren (14, 15) mit der jeweiligen Garnlänge entsprechenden Informationen
gespeist ist.
7. Strickmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfssteuereinheit
(13) die Spleiß-, Halte und Schneidvorrichtung (6) und den Antrieb (10) des Aufwickelelements
(9) derart steuert, daß der Antrieb während des Strickvorgangs stillgesetzt ist.
8. Strickmaschine nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfssteuereinheit
(13) von einem dritten, die Arbeitsstellung der Strickmaschine (1) ermittelnden Sensor
(16) mit der Arbeitsstellung der Maschine entsprechenden Informationen gespeist ist.