[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schwimmdach für Behälter zur Lagerung von Flüssigkeiten,
mit einem oder mehreren am Innenrand des Behälters dichtend geführten Schwimmkörper(n)
und einem die nicht von den Schwimmkörpern abgedeckte Fläche : überdeckenden Dach,
welches dichtend an die Schwimmkörper angeschlossen ist. Derartige Schwimmdächer werden
für die
Ab-. deckung von Lagerbehältern für Heizöl, Benzin u. dgl. verwendet. Die Lagerbehälter
sind in der Regel als zylindrische Behälter ausgebildet. Die bekannten Schwimmdächer
für derartige Behälter, wie sie beispielsweise in der AT-PS 317
084 beschrieben sind, weisen einen in der Draufsicht kreisringförmigen Schwimmkörper
oder Ponton auf, mit welchem ein membranförmiges Dach verschweißt ist. Der mittlere
Bereich des Schwimmdaches kann hiebei als hoch- oder tiefliegende Membran oder als
Doppeldeckdach ausgeführt sein. Bei Einfachdeckdächern sammelt sich Niederschlagswasser
im Bereich des zwischen den Schwimmkörpern liegenden Daches und muß in regelmäßigen
Abständen abgeleitet werden. Große Niederschlagsmengen verursachen große Differenzen
in den Eintauchtiefen der Pontons bzw. Schwimmkörper und können zu einer Überbeanspruchung
der Verbindung des Daches mit den Schwimmkörpern führen.
[0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine einfache und möglichst leichte Konstruktion
eines derartigen Schwimmdaches zu schaffen, bei welcher keine Gefahr einer Überbeanspruchung
der Verbindung zwischen Dach und Schwimmkörpern besteht. Zur Lösung dieser Aufgabe
ist die Erfindung im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß das Dach relativ zu
dem oder den Schwimmkörper(n) zwischen zwei Anschlägen in Höhenrichtung verschieblich
geführt und mit einer von der Höhenlage unabhängigen Dichtung versehen ist. Durch
die Trennung von Schwimmkörper und membranförmigem Dach in zwei gesonderte Bauteile,
die relativ zueinander geführt und gegenseitig abgedichtet sind, können große Niederschlagsmengen
vollständig vom Dach getragen werden, ohne daß sich hiebei ein nennenswerter Einfluß
auf die Eintauchtiefe der Schwimmkörper ergibt. Niederschlagswasser sammelt sich ebenso
wie Schmelzwasser nach einem Schneefall über dem membranförmigen Dach, wobei dieses
Dach auf Grund der Führung an den Schwimmkörpern relativ zu den Schwimmkörpern absinken
kann, wodurch die Schwimmkörper auf Grund der Verdrängung der gespeicherten Flüssigkeit
geringfügig angehoben werden. Die Eintauchtiefe der Schwimmkörper bleibt in einem
solchen Fall im wesentlichen gleich und es können einfache bekannte Dichtungen für
die Abdichtung zur Behälterinnenwand zum Einsatz gelangen. Da das Dach am Schwimmkörper
in Höhenrichtung geführt ist, werden keine zusätzlichen Kräfte auf die Schwimmkörper
übertragen und es ist daher eine leichtere Ausführung dieser Schwimmkörper ermöglicht.
[0003] In einfacher Weise kann der flüssigkeits- bzw. gasdichte Verschluß zwischen Dach
und Schwimmkörper als flexible, den oder die Schwimmkörper mit dem Dach verbindende
Wand ausgebildet sein. Derartige Rollmembrandichtungen können aus einer entsprechend
lang bemessenen am Schwimmkörper und am Dach festgelegten flexiblen Dichtungsschürze
hergestellt werden.
[0004] Die verschiebliche Führung zwischen Dach und Schwimmkörper ist vorzugsweise so ausgebildet,
daß der oder die Schwimmkörper und/oder das Dach vertikale sich über die Unterkante
der Schwimmkörper und/oder über die Oberkante des Daches erstreckende Führungen aufweisen,
welche mit in diese Führungen eingreifenden Teilen des Daches bzw. der Schwimmkörper
zusammenwirken. Im besonderen ergeben sich bei einer derartigen Konstruktion verschiedene
baulich überaus einfache Führungen, wobei beispielsweise die Führungen als im wesentlichen
vertikal verlaufende Langlöcher ausgebildet sind, in welche im wesentlichen horizontal
angeordnete Zapfen oder Bolzen der Schwimmkörper oder des Daches eingreifen.
Hiebei können am Schwimmkörper Laschen mit Bolzen vorgesehen sein, welche in mit dem
Dach verbundenen Führungsleisten mit entsprechendem Spiel gleiten.
[0005] Vorzugsweise ist die Ausbildung hiebei so getroffen, daß die Führungen als von U-Profilen
gebildete Führungsbahn ausgebildet sind, wobei mit dem Dach oder dem bzw. den Schwimmkörper(n)
verbundene Führungsrollen zwischen den freien Schenkeln der U-Profile in Höhenrichtung
verschiebbar eingreifen. Die Rollen können radial und tangential angeordnet sein,
wobei die Führung durch starr oder elastisch gestützte Rollen erfolgen kann. Vorzugsweise
sind die Führungsrollen federnd in die Führungsbahn gedrückt. Bei einer derartigen
Ausbildung mit Führungsrollen können die Anschläge in Höhenrichtung für die relative
Verschiebbarkeit zwischen Schwimmkörper und Dach in einfacher Weise dadurch gebildet
werden, daß die Führungsbahnen in vertikaler Richtung durch eine obere und eine untere
Stirnplatte abgeschlossen sind. Durch derartige Anschläge, welche im Falle der von
Langlöchern gebildeten Führungsschlitze durch die Länge derselben gebildet sind, und
ansonsten durch entsprechend angeordnete Knaggen ausgebildet sein können, werden die
Endstellungen des Daches relativ zu den Schwimmkörpern festgelegt. Gleichzeitig wird
auch die maximal mögliche Schrägstellung bei instabilem Schwimmen des Daches bei geringen
Niederschlagsmengen begrenzt. Die Anschläge sichern darüberhinaus das Dach im Falle
einer Leckage gegen komplettes Absinken in das Medium. Die in einem solchen Fall über
die Bolzen bzw. Rollen zu übertragenden Kräfte sind nur durch die Eigenmasse des Daches
bestimmt.
[0006] Das Schwimmdach sinkt bei Entnahme des gespeicherten Mediums aus dem Behälter entsprechend
ab. Die unterste Lage des Schwimmdaches im Behälter kann in an sich bekannter Weise
durch nach unten gerichtete Stützen der Schwimmkörper bzw. des Daches festgelegt werden.
Erfindungsgemäß ist hiebei die freie Länge der Stützen des Daches und der Schwimmkörper
so bemessen, daß bei Aufsetzen der Stützen am Boden des Behälters die in die Führungen
eingreifenden Teile des Daches und/oder der Schwimmkörper zwischen den beiden Anschlägen
der Höhenbeweglichkeit liegen. Auf diese Weise werden die
Füh- rungen bei vollständigem Absenken des Schwimmdaches belastungsfrei gehalten.
[0007] Vorzugsweise ist die Ausbildung so getroffen, daß der Schwimmkörper in der Draufsicht
kreisringförmig ausgebildet ist und im Querschnitt eine zum Mittelpunkt des Kreises
geneigte obere Wand aufweist, so daß gegebenenfalls auf der Oberkante der Schwimmkörper
auftreffender Niederschlag zum Dach hin in die Mitte abgeleitet wird. Das Dach selbst
kann aus einfachem Deckblech bestehen, welches an der Ober- und Unterseite durch Rippen
verstärkt ist und weist vorzugsweise an seinen dem Schwimmkörper benachbarten Rändern
einen nach oben ragenden Bord auf. Die Höhenbemessung dieses.Bordes richtet sich hiebei
nach der maximalen Dachbelastung und soll einen ausreichenden Freibord bis zum Flüssigkeitsspiegel
des Speichermediums sicherstellen. Der Bord kann sich auch unterhalb des Daches als
Tauchbord in das Medium erstrecken und auf diese Weise bei nicht isoliertem Dach eine
Sperre für den bei Sonneneinstrahlung sich bildenden Gaspolster ausbilden. Zum Schutz
der Dichtung zwischen Dach und Schwimmkörper gegen Witterungseinflüsse weist vorzugsweise
der Schwimmkörper an der dem Dach zugewendeten Seite eine die Dichtung zwischen Schwimmkörper
und Dach und den nach oben ragenden Bord des Daches übergreifende Schürze auf.
[0008] Das Dach kann auch als Doppeldeckdach ausgebildet werden und mit einer Wärmeisolierung
versehen sein. Ebenso ist es möglich, unter dem Dach einen durch entsprechende Ventile
gesteuerten Luft- oder Gaspolster zu erzeugen, der als Isolierung wirken kann.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch den einer seitlichen
Wand des Behälters nahen Teilbereich des Schwimmdaches. Fig. 2 eine abgewandelte Ausbildung
der Höhenführung, Fig. 3 die Ausbildung nach Fig. 1 bei maximaler Belastung des Daches
und Fig. 4 eine abgewandelte Ausbildung des Daches.
[0010] In Fig. 1 ist mit 1 ein Schwimmkörper bezeichnet, dessen Oberseite in der Draufsicht
kreisringförmige Gestalt aufweist. An den Schwimmkörper 1 schließt in Richtung zur
Mitte des Behälters ein Dach 2 an, welches in Fig. 1 in unbelastetem Zustand dargestellt
ist.
[0011] Der Schwimmkörper 1 ist über eine Schwimmdachdichtung 3 gegen die Behälterinnenwand
4 abgedichtet, wobei der Bereich der Schwimmdachabdichtung 3 durch ein schräges Dach
5 gegen Witterungseinflüsse geschützt ist.
[0012] Zwischen Schwimmkörper 1 und Dach 2 ist eine mit diesen beiden Bauteilen fest verbundene
flexible Dichtung 6 vorgesehen, welche als Rollmembrandichtung ausgebildet ist. Diese
flexible Dichtung 6 ist durch eine mit der Oberkante 7 des Schwimmkörpers verbundene
abwärts ragende Schürze 8 gegen Witterungseinflüsse geschützt.
[0013] Zur Begrenzung der Höhenbeweglichkeit weist der Schwimmkörper 1 an seiner Unterseite
Laschen 9 auf, welche einen Bolzen 10 tragen. Mit dem Dach 2 ist eine Führungsleiste
11 verbunden, welche ein sich im wesentlichen vertikal erstreckendes Langloch 12 aufweist.
Der Bolzen 10 ist mit Spiel in diesem Langloch 12 geführt.
[0014] Das Dach 2 weist einen nach oben ragenden Freibord 13 auf, an welchem die Führungsleiste
11 festgelegt ist. Dieser Freibord 13 ist über die Unterkante des Daches 2 hinaus
verlängert und ragt als Tauchbord in das Speichermedium, dessen Spiegel mit 14 bzeichnet
ist. An der Unterseite des Daches sind Rippen 15 vorgesehen, welche der Versteifung
des Daches dienen.
[0015] Bei der Ausbildung nach Fig. 2 ist die Führungskonstruktion zwischen Schwimmkörper
1 und Dach 2 durch in der Draufsicht U-förmige Führungsbahnen 16 gebildet, in welche
am Freibord 13 des Daches festgelegte Rollen 17 eingreifen. Die Höhenbewegung des
Daches 2 relativ zum Schwimmkörper 1 wird durch Knaggen 18 begrenzt, wobei in der
Darstellung nach Fig. 2 lediglich die untere Begrenzung eingezeichnet ist. Die Rollen
17 werden durch Federn 19 in die Führungsbahnen 16 gedrückt.
[0016] Bei der Darstellung nach Fig. 3 liegt auf dem Dach 2 Regen-oder Schmelzwasser 20,
dessen Spiegel mit 21 bezeichnet ist, auf. Das Dach 2 wird durch diese Belastung abwärts
gedrückt, wobei der Schwimmkörper 1 nach Maßgabe des verdrängten Speichermediums,
dessen Spiegel nunmehr mit 14' bezeichnet ist, aufschwimmt. Die relative Verschiebung
des Daches 2 zum Schwimmkörper 1 wird durch das Langloch 12 begrenzt, in welchem der
Bolzen 10 des Schwimmkörpers 1 geführt ist. Die Rollmembrandichtung 6 ist hiebei so
bemessen, daß sie auch bei voller zulässiger Relativverschiebung zum Dach 2 und Schwimmkörper
1 nicht überbeansprucht wird.
[0017] Sowohl der Schwimmkörper 1 als auch das Dach, weisen Stützen 22 auf, welche bei entsprechendem
Absinken des Flüssigkeitsspiegels 14 des Speichermediums am Boden des Behälters aufliegen.
Die Lage dieser Stützen ist hiebei so bemessen, daß sich der Bolzen 10 bei Aufliegen
der Stützen 22 von Dach 2 und Schwimmkörper 1 am Boden des Behälters zwischen den
beiden Endanschlägen innerhalb des Langloches 12 befindet.
[0018] Bei der Darstellung nach Fig. 4 ist das Dach 2 doppelwandig ausgebildet, wobei zwischen
dem Oberdeck 23 und dem Unterdeck 24 Isoliermaterial 25 angeordnet ist. Mit 15 sind
wiederum Versteifungsträger bezeichnet. Die Führungsleiste 11 ist über einen Abstützwinkel
26 mit dem Unterdeck 24 des Daches 2 verbunden.
1. Schwimmdach für Behälter zur Lagerung von Flüssigkeiten, mit einem oder mehreren
am Innenrand des Behälters dichtend geführten Schwimmkörper(n) (1) und einem die nicht
von den Schwimmkörpern (1) abgedeckte Fläche überdeckenden Dach (2), welches dichtend
an die Schwimmkörper (1) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (2)
relativ zu dem oder den Schwimmkörper(n) (1) zwischen zwei Anschlägen in Höhenrichtung
verschieblich geführt und mit einer von der Höhenlage unabhängigen Dichtung (6) versehen
ist.
2. Schwimmdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung als flexible,
den oder die Schwimmkörper (1) mit dem Dach (2) verbindende Wand ausgebildet ist.
3. Schwimmdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Schwimmkörper
(1) und/oder das Dach (2) vertikale sich über die Unterkante der Schwimmkörper (1)
und/oder über die Oberkante des Daches (2) erstreckende Führungen (12, 16) aufweisen,
welche mit in diese Führungen eingreifenden Teilen (10, 17) des Daches (2) bzw. der
Schwimmkörper (1) zusammenwirken.
4. Schwimmdach nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen als im wesentlichen
vertikal verlaufende Langlöcher (12) ausgebildet sind, in welche im wesentlichen horizontal
angeordnete Zapfen oder Bolzen (10) der Schwimmkörper (1) oder des Daches (2) eingreifen.
5. Schwimmdach nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen als von
U-Profilen gebildete Führungsbahn (16) ausgebildet sind.
6. Schwimmdach nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Dach (2) oder
dem bzw. den Schwimmkörper(n) (1) verbundene Führungsrollen (17) zwischen den freien
Schenkeln der U-Profile in Höhenrichtung verschiebbar eingreifen.
7. Schwimmdach nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (17)
federnd in die Führungsbahn (16) gedrückt sind.
8. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsbahnen (16) in verikaler Richtung durch eine obere und eine untere Stirnplatte
(18) abgeschlossen sind, welche die Anschläge in Höhenrichtung für die relative Verschiebbarkeit
zwischen Schwimmkörper(n) (1) und Dach (2) bilden.
9. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Schwimmkörper
(1) und Dach (2) in an sich bekannter Weise im wesentlichen vertikal nach unten gerichtete
Stützen (22) aufweisen, und daß die freie Länge der Stützen (22) des Daches (2) und
der Schwimmkörper (1) so bemessen ist, daß bei Aufsetzen der Stützen am Boden des
Behälters die in die Führungen (12, 16) eingreifenden Teile (10, 17) des Daches (2)
und/oder der Schwimmkörper (1) zwischen den beiden Anschlägen der Höhenbeweglichkeit
liegen.
10. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwimmkörper (1) in der Draufsicht kreisringförmig ausgebildet ist und im Querschnitt
eine zum Mittelpunkt des Kreises geneigte obere Wand aufweist.
11. Schwimmdach nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dach (2) an seinen dem Schwimmkörper (1) benachbarten Rändern einen nach oben ragenden
Bord (13) aufweist.
12. Schwimmdach nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (1)
an der dem Dach (2) zugewendeten Seite eine die Dichtung zwischen Schwimmkörper (1)
und Dach (2) und den nach oben ragenden Bord (13) des Daches (2) übergreifende Schürze
(8) aufweist.