[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemme für kuppelbare Seilbahnen, mit einer gegenüber
dem Klemmengehäuse festen und einer beweglichen Klemmbacke, die durch eine im Klemmengehäuse
angeordnete Feder, Federbatterie od.dgl. gegen das Seil gedrückt wird, wobei die Feder
mittels eines zweiarmigen Schalthebels vorspannbar ist, dessen erster Arm an der Kuppel-
. stelle entlang einer ortsfesten Kuppelschiene kraftschlüssig geführt ist und dessen
zweitern Arm über eine Nockenfläche und eine sich an dieser abwälzenden Druckrolle
die von der Kuppelschiene hervorgerufene Schaltbewegung des zweiarmigen Hebels kraftschlüssig
auf die bewegliche Klemmbacke überträgt.
[0002] Eine Klemme dieser Art ist beispielsweise in der AT-PS 21 18 67 beschrieben, bei
welcher die bewegliche Klemmbacke in einer Führungsschiene waagrecht verschiebbar
ist und eine gekrümmte Bäche mit einer Ausnehmung aufweist, an der eine Andruckrolle
eines zweiarmigen Schalthebels angreift. Der Schalthebel ist in einem Joch gelagert,
welches über federbelastete Führungsbolzen parallel zur Führungsschiene in Führungsmuffen
verschiebbar ist. Wenn sich die Andruckrolle des Schalthebels beim Kupplungs- bzw.
Entkupplungsvorgang unterhalb der Ausnehmung der gekrümmten Fläche befindet, so kommt
es durch das dabei auftretende Drehmoment zu Verkantungen der beweglichen Klemmbacke
in der Führungssohiene und der Führungsbolzen in den Führungsmuffen.
[0003] Es sind anderseits federbelastete Klemmvorrichtungen für kuppelbare Seilbahnen bekannt,
bei welchen'auch die den Klemmvorgang bewirkende Klemmkraft bzw. die Abziehkraft der
Seilklemme selbstätig geprüft wird.
[0004] In einer.nicht vorveröffentlichten Literaturstelle wird eine sogenannte Knie-gelenkhebel-Klemme
beschrieben, welche eine obere feste Klemmbacke und eine untere bewegliche Klemmbacke
aufweist, wobei letztere durch ein federbelastetes Kniehebelgelenk gegen das Seil
gedrückt wird. Der Klemmkraftprüfvorgang bzw. der Kupplungsvorgang wird hiebei über
eine am Kniehebelgelenk angeordnete Rolle eingeleitet, welche durch eine Steuerschiene
bzw. Kupplungsschiene ausgelenkt wird, wobei beim Meßvorgang nur eine geringe und
beim Kupplungsvorgang eine größere Auslenkung der Rolle erfolgt. Befindet sich die
Kniegelenkhebel-Klemme in der stabilen Klemmstellung, so üben die vorgespannten Federn
die erforderliche Klemmkraft über den Kniegelenkhebel auf die bewegliche Klemmbacke
aus. Beim Meßvorgang werden die Federn entsprechend der Auslenkung der Rolle etwas
zusammengedrückt. Beim Kupplungsvorgang werden die Federn durch die größere Auslenkung
der Rolle auf ein Maximum zusammengedrückt, wenn die beiden, das Kniehebelgelenk bildenden
Hebel in einer Linie ausgerichtet sind, was einer labilen Stellung entspricht. Bei
der weiteren Auslenkung der Rolle. beim Entkuppelvorgang geht das Kniehbelgelenk in
die stabile Entkupplungsstellung über, wobei die Federkraft wieder abnimmt. Es ist
ersichtlich, daß die bereits in beträchtlichem Maße vorgespannten Federn beim Kupplungsvorgang
durch die weitere Steigerung der Federkraft in der labilen Stellung einer starken
Materialbelastung ausgesetzt sind, was eine verminderte Sicherheit und Lebensdauer
der Kniegelenk hebel-Klemme zur Folge hat. Ebenso beeinträchtigen unvermeidliche Toleranzen
bzwl Spiele der beweglichen Teile die Funktionsweise.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer neuen verbesserten Klemme für kuppelbare
Seilbahnen, welche die Nachteile der bekannten Art nicht aufweist.
[0006] Dies wird bei einer Klemme der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Feder bzw. Federbatterie in an sich bekannter Weise eine von der beweglichen
Klemmbacke in deren Verschieberichtung abragende Stange umgebend mit ihrem einen Ende
an einem Flansch dieser Klemmbacke abgestützt ist, daß das andere Ende der Feder bzw.
Federbatterie an einem Gleitstück abgestützt ist, welches inner- halb des Klemm en
gehäuses entlang der Stange verschiebbar geführt ist, daß das den Klemmbacken abgewandte
Ende des Gleitstückes die Druckrolle trägt und daß der zweiarmige Schalthebel unmittelbar
am Klemmengehäuse gelagert ist und dessen zweiter Arm als Nocke ausgebildet ist und
zumindest zwei, durch eine Stelle maximaler Kraftübertragung unterteilte Kurvenzüge
aufweist, von denen der eine dem Kupplungs- bzw. Entkupplungsvorgang und der andere
dem Verriegelungsvorgang zugeordnet ist.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die beiden Kurvenzüge der Nooke
an der Stelle der maximalen Kraftübertragung eine gemeinsame Tangente auf, sodaß ein
stetiger Übergang zwischen den Kurven vorhanden ist. Vorzugsweise sind die beiden
Kurvenzüge der Nocke als Kreisbögen mit gleichem Radius und gleichem Mittelpunkt ausgebildet.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die Schwenkachse des zweiarmigen
Schalthebels im Abstand zur Längsachse der Feder bzw. Federbatterie bzw. der in Verschieberichtung
liegenden Achse des Gleitstückes liegt.
[0009] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß an den dem Kupplungs- bzw.
Entkupplungsvorgang zugeordneten Kurvenzug ein der Offenstellung der, Klemme zugeordneter
Bereich der Nocke anschließt, bei dem der Abstand von der Nockenfläche zur Schwenkachse
des zweiarmigen Schalthebels ein Minimum ist.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Figuren
erläutert. Es zeigen
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Klemme im Schnitt,
Figur 2a bis 2d ein Bewegungsschema der Nocke des Beispiels nach Figur 1,
Figur 3 ein Diagramm des Kraftverlaufes der Klemme in Abhängigkeit von der Stellung
der Nocke, und
Figur 4a bis 4d ein Bewegungsschema der Nocke eines anderen'Ausführungsbeispiels gemäß
der Erfindung.
[0011] In Figur 1 bezeichnet 1 das Seil, 2 die feste Klemmbacke und 3 die bewegliche Klemmbacke.
Die bewegliche Klemmbacke 3 setzt sich in einen erweiterten Führungsflansch 4 und
in eine Stange 5 fort. Der Führungsflansch 4 ist im oberen Teil eines dreiteiligen
zylindrischen Gehäuses 6 in der Längsachse der"Stange 5 verschiebbar gelagert. Die
feste Klemmbacke 2 ist ebenfalls verlängert und ist mit dem Gehäuse 6 verschraubt.
Die Stange 5 trägt eine Federbatterie 7, welche sich einerseits an den Flansch 4 und
andererseits an einem Gleitstück 8 abstützt, das sowohl auf der Stange 5 als auch
im Gehäuse 6 in der Längsachse der Stange bzw. des Gehäuses verschiebbar gelagert
ist. Das Gleitstück 8 ist als Hohlkörper ausgebildet, damit das durch eine Mutter
9 abgeschlossene Ende der Stange 5 in diesem Hohlraum verschiebbar ist. Im unteren
Bereich des Gleitkörpers 8 ist eine Druckrolle 10 drehbar gelagert, welche sich auf
einer zur Längsachse der Stange 5 im unteren Teil des Gehäuses 6 exzentrisch gelagerten
Nocke, bzw. Nockenscheibe 11 abstützt. Die Nocke 11 ist starr mit einem Kupplungshebel
12 verbunden, welcher an seinem Ende eine kugelförmige, um die Achse des Kupplungshebels
12 drehbar gelagerte Rolle 13 trägt, welche beim Meß- bzw. Kupplungsvorgang über eine
Kupplungsschiene (nioht dargestellt) ausgelenkt wird. Eine Rückholfeder 14 bewirkt,
daß das Gleitstück 8 im Öffnungszustand der Klemme in die unterste Lage gebracht wird
und somit die bewegliche Klemme ebenfalls nach unten mitnimmt, wodurch das Seil 1
gänzlich freigegeben wird. Im Bereiche des unteren Teiles des Gehäuses 6 sind Anschläge
für den Kupplungshebel 12 in Form zweier verstellbarer Schraubbolzen 15 vorgesehen,
welche durch Muttern 16 fixiert sind. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist die
Stellung der maximalen Kraftübertragung dargestellt und der Kupplungshebel 12 überstreicht
einen gesamten Winkelbereich von 90°, wobei die beiden Endlagen strichliert eingezeichnet
sind. Wird die Horizontale als Bezugslinie mit 0° genommen, so entsprechen +45° der
Öffnungsstellung minimaler Kraftübertragung, Figur 2a; bei +25° beginnt der Klemmvorgang
Figur 2b; bei -25
0 ist der Klemmvorgang beendet (maximale Kraftübertragung, Figur 2c) und bei -45° ist
die Klemme geschlossen, bzw. der Verriegelungszustand erreicht (Figur 2d).
[0012] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die Kurvenform der Nooke
11 in Verbindung mit der exzentrischen Lagerung derselben den erforderlichen bzw.
gewünschten Kraftverlauf beim Kupplungs-und Entkupplungsvorgang ermöglicht. Mit anderen
Worten, die Kurvenform der Nocke 11 wird je nach Erfordernis angepaßt, wobei die Kurvenform
jedem geometrischen Kurvenzug wie z.B. einer Kreisform, einer Evolventenform etc.,
nachgebildet werden kann.
[0013] Der Meßvorgang erfolgt hiebei in der Weise, daß im Verlauf der Kupplungsschiene,
z.B. kurz vor dem Punkt der maximalen Kraftübertragung eine drehbar gelagerte Platte
(nicht dargestellt) angeordnet ist, welche den von der Druckrolle 10 ausgeübten Druck
auf eine Meßdose (nicht dargestellt) überträgt. Figur 3 zeigt den Verlauf der Klemmkraft
F
k in Abhängigkeit von der Nockenstellung, bzw. des Winkels des Kupplungshebels 12.
[0014] Im Bewegungsschema eines weiteren Ausführungsbeispiels nach Figur 4a bis 4d ist die
Nocke 11' kreisbogenförmig mit gleichem Radius und gleichem Mittelpunkt ausgebildet,
wodurch die Herstellung derselben sehr vereinfacht wird. Der sonstige Aufbau dieses
Beispiels ist mit dem nach Figur 1 ident. Der Kupplungshebel 12 überstreicht einen
gesamten Winkelbereich von 80
0, wobei die beiden Endlagen strichliert eingezeichnet sind. Wird wieder die Horizontale
als Bezugslinie mit 0
0 genommen, so entsprechen +40° der Öffnungsstellung bei minimaler Kraftübertragung
(Figur 4a); bei +20° beginnt der Klemmvorgang (Figur 4b); bei -20° ist der Klemmvorgang
beendet (maximale Kraftübertragung, Figur 4c), und bei -40
0 ist die Klemme geschlossen, bzw. der Verriegelungszustand erreicht (Figur 4d).
[0015] Durch die vorzugsweise Ausbildung der Kurvenzüge als Kreisbögen mit gleichem Radius
erfolgt ein weicher Übergang beim Verriegelungs- bzw. Entriegelungsvorgang, wobei
außerdem der gesamte Winkelbereich, welchen der Kupplungshebel 12 überstreicht, verkleinert
werden kann. Es wäre auch möglich, die Kreisbögen mit geringfügig unterschiedlichen
Radien auszuführen, wodurch verschieden große Winkelbereiche für den Verriegelungs-
bzw. Entriegelungsvorgang resultieren.
1. Klemme für kuppelbare Seilbahnen, mit einer gegenüber dem Klemmengehäuse festen
und einer beweglichen Klemmbacke, .die durch eine im Klemmengehäuse angeordnete Feder,
Federbatterie od. dgl. gegen das Seil gedrückt wird, wobei die Feder mittels eines
zweiarmigen Schalthebels vorspannbar ist, dessen erster Arm an der Kuppelstelle entlang
einer ortsfesten Kuppelschiene kraftschlüssig geführt ist und dessen zweiter Arm über
eine Nockfläche und eine sich an dieser abwälzenden Druckrolle die von der Kuppelschiene
hervorgerufene Schaltbewegung des zweiarmigen Hebels kraftschlüssig auf die bewegliche
Klemmbacke überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder bzw. Federbatterie (7)
in an sich bekannter Weise eine von der beweglichen Klemmbacke (3) in deren Verschieberichtung
abragende Stange (5) umgebend mit ihrem einen Ende an einem Flansch (4) dieser Klemmbacke
(3) abgestützt ist, daß das andere Ende der Feder bzw. Federbatterie (7) an einem
Gleitstück (8) abgestützt ist, welches innerhalb des Klemmengehäuses (6) entlang der
Stange (5) verschiebbar geführt ist, daß das den Klemmbacken (2,3) abgewandte Ende
des Gleitstückes (8) die Druckrolle (10) trägt und daß der zweiarmige Schalthebel
(12) unmittelbar am Klemmengehäuse (6) gelagert ist und dessen zweiter Arm als Nocke
(11, 11') ausgebildet ist und zumindest zwei, durch eine Stelle maximaler Kraftübertragung
unterteilte Kurvenzüge aufweist, von denen der eine dem Kupplungs- bzw. Entkupplungsvorgang
und der andere dem Verriegelungsvorgang zugeordnet ist.
2. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kurvenzüge der Nocke
(11, 11') an der Stelle der maximalen Kraftübertragung eine gemeinsame Tangente aufweisen,
sodaß ein stetiger Übergang zwischen den Kurvenzügen vorhanden ist.
3. Klemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kurvenzüge der Nocke
(11') als Kreisbögen mit gleichem Radius und gleichem Mittelpunkt ausgebildet sind.
4. Klemme nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse
des zweiarmigen Schalthebels (12) im Abstand zur Längsachse der Feder bzw. Federbatterie
(7) bzw. der in Verschieberichtung liegenden Achse des Gleitstückes (8) liegt.
5. Klemme nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den dem Kupplungs-
bzw. Entkupplungsvorgang zugeordneten Kurvenzug ein der Offenstellung der Klemme zugeordneter
Bereich der Nocke (11, 11') anschließt, bei dem der Abstand von der Nockenfläche zur
Schwenkachse des zweiarmigen Schalthebels (12) ein Minimum ist.