[0001] Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren zum Hinterfüllen von Streckenausbau
des Berg- und Tunnelbaus mit Hilfe von eine aushärtende Füllung aufweisenden Stützschläuchen,
die Leer jeweils mit einem Streckenbau unterstützt und nach dem Einbringen gefüllt
und hierbei zu einem mit dem Ausbauprofil formschlüssigen Uberprofil aufgespannt werden.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens
unter Verwendung eines Stützschlauches aus wasserdurchlässigem, insbesondere textilen
Material, das feinkörnige Bestandteile des Füllstoffes zurückhält.
[0003] Das Hinterfüllen des Streckenausbaus dient allgemein gesehen dazu, punktförmige Belastungen
durch das Gebirge von den Streckenbauen fernzuhalten. Das setzt voraus, daß man jeden
Streckenbau möglichst auf seinem gesamten Umfang mit der Hinterfüllung unmittelbar
an die gewöhnlich nicht streckenprofilgerecht ausgebrochene Gebirgsfläche anschließt.
Die Erfindung bezieht sich auf aushärtende, vorzugsweise hydraulische Füllstoffe,
welche in flüssiger Form unter beträchtlichen Drücken, z.B. in der Größenordnung von
15 bar in Stützschläuche eingepumpt werden, welche die Hinterfüllung einschließen
und sie dadurch in eine Form bringen, die einerseits die Uberbriickung der örtlich
unterschiedlichen Abstände des betreffenden Streckenausbaus gewährleistet und andererseits
den Streckenbau bzw. dessen Ausbauprofil formschlüssig mit dem Uberprofil des Stützschlauches
verbindet, der seinerseits formschlüssig mit der Ausbruchfläche des Gebirges oder
einem Streckenverzug ist, welcher bei dem Stützschlauch des Streckenbaues und dem
Gebirge angeordnet ist und mit der Drückfüllung an das Gebirge angepreßt wird.
[0004] Bislang konnte man eine solche Hinterfülltechnik nur mit Rinnenprofilen ausführen,
weil man bei solchen Bauen den Stützschlauch in die Rinne leer einlegen und nach dem
Aufpumpen zu einem Uberprofil aufspannen kann, das mit einem Teilquerschnitt in der
Rinne liegt und daher den Formschluß mit den beiden Profilstegen herbeiführt. Solche
Rinnenprofile sind jedoch nur für nachgiebige Streckenbaue geeignet, weil diese mehrteilig
sind und die Rinnenprofilsegmente deswegen zu ihrer Verbindung miteinander ineinandergelegt
und drucknachgiebig verspannt werden müssen. Das erfordert jedoch besondere Maßnahmen,
um im Bereich der Verbindungen Sollbruchstellen im ausgehärteten Füllstoff auszubilden,
die das Nachgeben auch der Hinterfüllung zum Einschieben der Segmente ermöglichen.
[0005] Ein solcher Streckenausbau gehört zum vorveröffentlichten Stand der Technik (DBP
26 27 256). Hierzu legt man den leeren Schlauch unter den drucknachgiebiqen Spannverbindungen
hindurch ein und auf den Profilböden auf. Beim Aufspannen des Stützschlauches entfaltet
sich dieser vollständig zu dem gewünschten, den Anschluß zum Gebirge herstellenden
Uberprofil nur zwischen den Überlappungen der Profilsegmente, während in den Überlappungen
der Schlauch eingeschnürt wird, um die das Einschieben ermöglichenden Sollbruchstellen
auszubilden. Einerseits ist es nachteilig, daß die Überlappungen auf diese Weise nicht
an das Gebirge angeschlossen werden können. Denn hierdurch kann bei Überlastungen
des Streckenbaues dieser Teil ausweichen und den Bau so verformen, daß er nicht mehr
planmäßig tragen kann. Andererseits sind Rinnenprofile relativ teuer und nur dort
einsetzbar, wo ihre weitgehende Nachgiebigkeit ausgenutzt werden kann; diese Einsatzbereiche
decken sich nicht mit dem viel weiteren Anwendungsbereich der Hinterfülltechnik mit
Hilfe von Stützschläuchen und aushärtenden Füllmassen.
[0006] Es ist allerdings auch bekannt, starre Bogen bzw. Rahmenelemente des Streckenausbaus
auf nachgiebigen Stützen als vorläufigen Ausbau einzusetzen, wobei bei ausgefahrenen
Stützen mit Hilfe von kissenförmigen Schläuchen, die u.a. auch mit einem aushärtenden
Füllstoff gefüllt werden können, der Anschluß an das Gebirge hergestellt wird (CH-PS
462 871). Dieser Ausbau wird durch Absenken der drucknachgiebigen Stützen, deren Umfangslänge
mit den Schläuchen ausgespart wird, wiedergewonnen und ist daher auf die Wiedergewinnbarkeit
eingeschränkt. Die Stützschläuche müssen bei diesem Ausbau jeweils zwei aufeinanderfolgenden
Bauen gemeinsam sein, wenn sie auf die Baue lediglich aufgelegt werden sollen, bevor
sie gefüllt werden. Deswegen können nur großvolumige Schläuche und nur geringe Bauabstände
eingesetzt werden, wie sie im gebrächen Gebirge örtlich vorkommen.
[0007] Der Erfindung liegt dagegen die Aufgabe zugrunde, die nicht auf bestimmte Bauabstände
beschränkte vorbekannte Hinterfülltechnik mit Hilfe von Stützschläuchen insbesondere
bekannter Ausbildung, welche z.B. Abstände von ca. 25 cm überbrücken können und daher
verhältnismäßig kleinvolumig sind, auf allgemein I-profilförmige Ausbauprofilformen
in mehrteiligen Streckenbauen anzuwenden und deren Segmentverbindungen auch dann,
wenn sie beschränkt nachgiebig ausgebildet sind, gegen Überlastungen zu schützen.
[0008] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche
gelöst.
[0009] Indem man nach dem Grundgedanken der Erfindung jeweils den Stützschlauch auf der
Außenfläche eines dem Gebirge zugekehrten Ausbauprofilflansches auf wenigstens einem
Teil seiner Länge unmittelbar auflegt und unterstützt und wenigstens auf diesem Teil
seiner Länge der Ausbauprofilflansch beim Aufspannen des Stützschlauches in die Querschnittskontur
des Uberprofiles ganz oder zum Teil eingeformt wird, kann man einerseits die allgemeinen
I-profilförmigen Ausbauprofile so einbauen, daß sie trotz des Stützschlauches mit
der sogenannten y-Achse in der Ausbauebene orientiert sind, wo ihre Hauptbiegerichtung
sind. Die in dieser Richtung fehlende und senkrecht dazu angeordnete Rinnen zwischen
benachbarten Profilflanschen und damit auch die durch eine Rinne gegebene Formschlüssigkeit
des Ausbauprofiles mit dem Stützschlauch ersetzt man erfindungsgemäß durch das Einformen
des Ausbauprofilflansches in den Stützschlauch, was natürlich nicht überall, sondern
nur in dem praktisch erforderlichen Maße zu erfolgen braucht.
[0010] Die Erfindung hat deswegen den Vorteil, daß sie es ermöglicht, auch im Bereich der
Segmentverbindungen die Schläuche anzuordnen und daher diese Stellen des Streckenbaues
ebenso wie den übrigen Umfang an das Gebirge anzuschließen. Dadurch wird eine Überlastung
der Segmentverbindungen bei bleibender Verformung des Streckenausbaus vermieden.
[0011] Im allgemeinen wickelt man die erforderlichen Schlauchlängen erst an Ort und Stelle
z.B. von einer Trommel oder einer Bobine ab und legt den Stützschlauch auf den schon
stehenden Streckenbau auf. Je nach Material ist ein solcher Stützschlauch elastisch
und verformt sich daher beim Einbringen des Füllstoffes nicht nur aus dem zunächst
flachen, in den Querschnitt des Uberprofils, sondern auch in sich. Deswegen empfiehlt
es sich, gemäß einer Hauptausführungsform der Erfindung so vorzugehen, daß der Stützschlauch
auf dem Ausbauprofilflansch während des Füllens quer zur Ausbauebene begrenzt verschieblich
gehalten wird. Auf diese Weise kann sich der Stützschlauch u.a. beim Strecken auch
in seiner Achse frei bewegen, bis er den Anschluß hergestellt hat, d.h. der Abstand
zum Gebirge überbrückt ist.
[0012] Es hat sich herausgestellt, daß man entgegen dem, was bislang an Erfahrungen mit
den Rinnenprofilen gesammelt werden konnte, die in der Rinne gewährleistete, begrenzt
verschiebliche Halterung des Stützschlauches nicht auf dessen voller Länge auf dem
Ausbauprofilflansch durchzuführen braucht, obwohl die Auflagefläche dort verhältnismäßig
begrenzt ist. Deswegen kann man gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung so vorgehen,
daß die begrenzt verschiebliche Halterung auf Teillängen des Stützschlauches durchgeführt
und auf den übrigen Teillängen der Stützschlauch frei beweglich angeordnet wird. Diese
Verfahrensweise ist von erheblichem Vorteil, weil sie das Einbringen des Stützschlauches
erleichtert und insbesondere die Anzahl oder die Länge der Vorrichtungen reduziert,
die bei selbsttätiger Halterung des Stützschlauches auf dem Ausbauprofil zusätzlich
vorgesehen werden müssen.
[0013] Dagegen kann man auch ohne Bedenken eine weitere Ausführungsform der Erfindung verwirklichen,
gemäß der der Stützschlauch auf seiner begrenzt verschieblich gehaltenen Länge mit
dem Ausbauprofilflansch förmschlüssig gemacht wird. Die dazu erforderlichen Mittel
können nämlich in entsprechend großen Abständen vorgesehen werden. Andererseits wird
durch einen solchen Formschluß erreicht, daß man Teile der formschlüssigen Verbindungen
nur am Ausbauprofil und am Stützschlauch selbst vorzusehen braucht, also auf zusätzliche
Vorrichtungen verzichten kann.
[0014] Nicht immer wird es möglich sein, mit dem Stützschlauch alle auftretenden Zwischenräume
ausreichend, d.h. so zu überbrücken, daß noch ein Anschluß möglich ist, aber auch
ein Formschluß zwischen Stützschlauch und Gebirge bzw. Verzug erreicht wird. Insbesondere
kann das der Fall sein, wenn bedingt durch gebräches Gebirge oder unzulängliche Ausbruchsarbeit
unbeabsichtigte Mehrausbrüche vorgenommen worden sind. Dann läßt sich das erfindungsgemäßge
Verfahren dadurch anwenden, daß auf der dem Gebirge zugekehrten Rückseite des Stützschlauches
jeweils mit einem oder mehreren Kurzschläuchen eine Verbindung zum Gebirge bzw. zum
Verzug hergestellt wird.
[0015] Auch hierbei kann man die beim Füllen der Kurzschläuche auftretenden Verformungen
ohne zusätzliche Halterungen daran hindern, den Kurzschlauch zum Abrutschen zu bringen
oder ihn in anderer Weise von seiner vorqegebenen Stellung abweichen zu lassen. Dazu
sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, die Kurzschläuche auf wenigstens einem Teil
ihrer Länge zu einem Doppelwulst aufzuspannen und mit dem Doppelwulst auf dem Stützschlauch
zu zentrieren.
[0016] Han kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung so vorgehen, daß die
Kurzschläuche mit einer Querfalte auf dem Stütz schlauch aufgelegt werden, die beim
Aufspannen des betreffenden Kurzschlauches als Materialreserve ausgenutzt wird.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert;
es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführunqsform der Erfindung, wobei ein Streckenbau im Streckenquerschnitt
dargestellt ist,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. l,
Fig. 4 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 5 unter Fortlassunq des Stützschlauches,
Fig. 7 in der Fig. 5 entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 8 in den Fig. 1 und 4 entsprechender Darstellung eine dritte Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 9 eine Draufsicht auf einen Kurzschlauch, der in der Ausführungsform nach Fig.
8 verwendet wird,
Fig.10 einen Schnitt längs der Linie X-X der Fig. 9,
Fig.ll eine weitere Ausführungsform in äbgebrochener und in der Fig. 8 entsprechender
Darstellung,
Fig. 12 eine gegenüber der Fig. 11 abgeänderte Ausführungsform in entsprechender Darstellung,
Fig. 13 in perspektivischer Darstellung ein gekrümmtes Ausbauprofilsegment mit einer
Vorrichtung zur formschlüssigen Halterung eines Stützschlauches,
Fig. 14 eine Ausführungsform eines Stützschlauches für das Segment nach Fig. 13 in
perspektivischer Darstellung und
Fig. 15 einen Querschnitt durch einen Streckenbau der Ausführungsform nach den Fig.
13 und 14 in abgebrochener Darstellung.
[0018] Gemäß der Darstellung nach den Fig. l und 2 ist auf einem bogenförmigen und allgemein
mit 1 bezeichneten Streckenbau ein Stützschlauch 2 angeordnet, der mit einem aushärtenden
Füllstoff 3 unter Druck gefüllt wird. Der Stützschlauch umgibt den gesamten Umfang
des Streckenbaues 1 und damit auch die bei 13 und 19 angedeuteten Laschenverbindungen
der Enden seiner drei Segmente 28, 32 und 35. Dieser Stützschlauch überbrückt eLnen
auf dem gesamten Umfang des Streckenbaues 1 vorhandenen und beispielsweise bei a angegebenen
Abstand wechselnder Stärke von z.B. bis zu 25 cm zwischen dem Streckenbau 1 und dem
an das Gebirge 4 angepreßten Verzug 5.
[0019] Das Ausbauprofil ist ein I-Profil 6, dessen y-Achse in der Ausbauebene angeordnet
ist, die strichpunktiert bei 7 in Fig. 2 anqedeutet ist, Das Ausbauprofil hat demgemäß
einen dem Streckeninneren zugeordneten Ausbauprofilflansch 8, der über einen Steg
9 mit einem dem Gebirge zugekehrten Ausbauprofilflansch 10 eine Baueinheit bildet.
Der Ausbauprofilflansch 10 hat eine dem Gebirge zugekehrte Außenfläche 11, auf die
der anfangs flache Füllschlauch 2 aufgelegt wird. Damit ist der Füllschlauch 2 im
nicht zu dem dargestellten Uberprofil aufgepumpten Zustand auf dem gesamten Umfang
des Baues 1 unterstützt.
[0020] Um ein Abrutschen des Schlauches bei dem nachfolgenden Aufpumpen des Füllschlauches
2 mit der aushärtenden Füllunq zu verhindern, wird ein Zentrierbogen 12 eingesetzt.
Dieser besteht gemäß der Darstellung der Fig. 2 aus einem U-Profil 14 mit Schenkeln
15, 16, die das Ausbauprofil 6 einschließen und an ihren freien Enden bei 17 bzw.
18 nach außen abgewinkelt sind. Die abgewinkelten Enden bilden eine Halterung für
den Stützschlauch beim Aufpumpen, die während des Füllens eine Bewegung des Stützschlauches
ermöglichen, die jedoch quer zur Ausbauebene nach beiden Richtungen begrenzt ist.
Wie die Darstellung der Fig. 2 erkennen läßt, wird der Stützschlauch zu dem bei 20
wiedergegebenen Uberprofil aufgespannt, wenn er mit dem erforderlichen Druck mit der
aushärtenden Füllung versehen wird. Diese Füllung kann an einem oder beiden Schlauchenden
eingepumpt werden. Sie läßt sich aber auch an beliebigen Stellen des Stützschlauches
durch in das Schlauchmaterial einstechbare Sonden vornehmen. Das Uberprofil des Stützschlauches
bildet die bei 21 und 22 wiedergegebenen Einbeulungen aus, durch die der Ausbauprofilflansch
in die Querschnittskontur des Überprofites zum Teil eingeformt wird. Dadurch ist eine
formschlüssige Verbindung des Ausbauprofiles 6 mit dem Stützschlauch gegeben. Im übrigen
hat sich der Stützschlauch im Bereich des in Fig. 2 wiedergegebenen Schnittes auch
den Innenseiten 23 bzw. 24 der nach außen abgewinkelten Schenkel 17 und 18 angelegt
und dort abgeplattet, was schematisch bei 25 bzw. 26 angedeutet ist.
[0021] Der Zentrierbogen 12 ist mehrfach zur Mitte hin, wie bei 27 beispielsweise in Fig.
l dargestellt, abgestrebt. Die Streben enden an Knotenblechen 29, an deren Unterseite
eine Halbkugel 30 ausgebildet ist, die von einem durch einen Pfeil 31 schematisch
angedeuteten Stempel unterstützt werden kann. Es ist aber auch möglich, den Zentrierbogen
12, der nur kurze Zeit, nämlich bis zum Aushärten des Füllstoffes benötigt wird, mit
Hilfe eines Ladegerätes zu unterstützen, das zum Wegladen des Haufwerkes in dem Streckenvortrieb
eingesetzt wird.
[0022] Auf den nicht von dem Zentrierbogen unterstützen Bereichen des Stützschlauches, die
an den geraden Enden 33 bzw. 34 der Boqenstempel vorgesehen sind, bildet der Stützschlauch
z.B. die aus Fig. 3 ersichtliche Form aus. Dabei ergibt sich wiederum durch Wahl eines
entsprechenden Uberprofils ein Formschluß bei 21 und 22 zwischen dem Uberprofil 20
und dem Ausbauprofil 6. Es kommt nicht darauf an, daß auf der gesamten Länqe des Stützschlauches
dieser mit 21 und 22 schematisch angedeutete Formschluß herbeigeführt wird. Es genügt
vielmehr, daß eine hinreichende Versperrung zwischen Stützschlauch und Ausbauprofil
6 erreicht wird, die die unter dem Einfluß der auftretenden Verschiebekräfte sonst
mögliche Trennung von Ausbauprofil 6 und Stützschlauch 2, 20 ausschließt.
[0023] Es ist daher auch möglich, qanz ohne besondere Vorrichtungen den Stützschlauch in
der aus dem Querschnitt der Fig. 3 ersichtlichen Weise auf dem Ausbauprofil 6 anzubringen;
dabei kann man örtliches Abrutschen des sich füllenden und dabei bewegenden Schlauches
2 so lange von Hand korrigieren, bis der Formschluß des Schlauches 2 mit dem Gebirge
4 und/oder dem Ausbauprofil 6 erreicht worden ist.
[0024] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird der Stützschlauch im Bereich des Bogens
36, also oberhalb der geraden Längen 33, 34 durch mehrere Laschen 37 auf Teillängen
unterstützt, während die dazwischenliegenden Teillängen unmittelbar, wie anhand des
Ausführungsbeispieles nach Fig. 3 dargestellt, auf dem Ausbauprofilflansch aufgelegt
mit diesem Unterstützt sind. Wie bei dem Ausführunqsbeispiel nach den Fig. 4 und 5
handelt es sich um Laschen, deren Hauptteil aus einfachen Stahlblechen ausgestanzt
wird. Hierbei handelt es sich um eine rechteckige Platte 38 (Fig. 6), welche parallel
zu ihren längeren Kanten 39, 40 mit mehreren Sicken 41-43 und dazwischenliegenden
Zungen 44, 45 versehen ist. Die Zungen umfassen die Längskante 46 des Oberflansches
1
0, der dem Gebirge zugekehrt ist. Zur Sicherung dienen an der gegenüberliegenden Seite
angeordnete Gegenzungen 47, die lösbar angebracht sind. Zur Befestigung dienen Kopfschrauben
48, deren Schraubenköpfe 49 mit Hilfe einer Punktschweißung., wie bei 50 in Fig. 6
angedeutet, an dem Grundblech 38 befestigt sind und Flügelmuttern 50, die sich auf
den Gegenzungen 47 abstützen, die ihrerseits die gegenüberliegende Längskante 51 des
Oberflansches 10 umfassen.
[0025] Das Grundblech 38 ist zu einer flachen Rinne 52 verformt, die sich in Richtung auf
das Gebirge 4 bzw. den Verzug 5 öffnet. Im Bereich der Laschen 37 ist daher der Stützschlauch
2 nicht mit der Außenseite des Oberflansches 11, sondern mit den Laschen 37 unterstützt,
die mit ihren Schenkeln 53 bzw. 54 ein Ausweichen des Stützschlauches aus der Ausbauebene
nach beiden Seiten verhindern.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7sind die Laschen mit den Zentrierplatten38 ersetzt
durch Zentrierstücke 55, welche die gleiche Funktion wie die Laschen 37 besitzen.
Die Zentrierstücke 55 sind extrudierte Kunststoffprofilabschnitte mit einer zum Gebirge
4 hin offenen Rinne 52 und einer an deren Unterseite angebrachten Rinne 56 mit konvergierenden
Stegen 57 und 58, die den Oberflansch 10 umfassen. Diese Zentrierstücke 55 werden
aufgeklemmt und halten infolge ihres Formschlusses mit dem Ausbauprofil 6.
[0027] Da es sich um geringwertige Teile handelt, sind sie nicht wiedergewinnbar ausgebildet,
können aber auch auf den geraden Längen 33 und 34 des Bogens bedarfsweise eingesetzt
werden. Als Werkstoff kommt Thermoplast, aber auch Epoxydharz in Betracht, das im
Profil gegebenenfalls glasfaserverstärkt ist.
[0028] Die Ausführungsform nach Fig. 8 verwendet außer einem Stützschlauch 2 auch mehrere
Kurzschläuche 60 bzw. 61, welche entsprechende Hohlräume 62 ausfüllen, die auf dem
Umfang des Bogens entstanden sind.
[0029] In der Ausführungsform nach Fig. 9 ist ein solcher Kurzschlauch aus einem rundgewebten
Schlauchstück 63 hergestellt, das an seinen Enden durch mehrere Quernähte, wie bei
64 und 65 angedeutet, abgenäht ist. In kurzem Abstand von den Nähten 64 und 65, z.B.
in einer Entfernung von ca. 30 cm, ist das Schlauchmaterial durch kurze Riegelnähte
66, 67 etwa in seiner Längsmitte unterteilt. Diese Siegelnähte können eine Länqe von
ca. 70 mm aufweisen und vierfach, sowie zweistichig ausgebildet sein.
[0030] Wenn man, wie in Fig. 10 dargestellt, das Uberprofil 20 des Schlauches 2 durch Aufpumpen
mit der Füllung 3 hergestellt hat, können die Kurzschläuche 60 und 61 gefüllt werden.
Im Bereich der Riegelnähte bilden sich, wie am Beispiel der Riegelnaht 67 in Fig.
10 dargestellt, zwei Längswulste 68 und 69 aus, während zwischen den Riegelnähten
66 und 67 und auf den Längen zwischen den Riegelnähten und den Endnähten 64 und 65
ein Uberprofil entsteht, das mit 70 bezeichnet ist und den Anschluß zum Gebirge herbeiführt.
Die Längswulste 68 und 69 halten die Kurzschläuche 60 und 61 auf dem Stützschlauch,
wenn dieser zu seinem Uberprofil 20 aufgespannt ist. Sie gewährleisten eine Zentrierung
der Kurzschläuche 60 und 61 in der Ausbauebene.
[0031] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 11 und 12 wird davon ausgegangen, daß zwischen
den Riegelnähten 66 und 67 die Kurzschläuche eine relativ kurze und genau definierte
Länge besitzen. Der Schlauch ist so ausgebildet, daß beim Aufpumpen mit dem aushärtenden
Füllstoff sich die Ausgangslänge an den Riegelnähten 66 und 67 vergrößert und den
Wert a' annimmt. Dadurch wird das Aufblähen des Kurzschlauches zu einem dicken Wulst
ermöglicht. Um das zu erreichen, wird gemäß Fig. 12 der zunächst flache und bei 72
dargestellte Kurzschlauch in eine Falte bei 73 gelegt, wodurch die erforderliche Materialreserve
entsteht. Grundsätzlich füllt man den Kurzschlauch erst dann, wenn der Stützschlauch
bereits gefüllt, d.h. aufgebläht ist.
[0032] Die Kurzschläuche können aus dem gleichen Material wie der Stützschlauch bestehen.
Ein solcher Stützschlauch ist insbesondere ein rundgewebter Schlauch, der beispielsweise
für Prüfdrücke bis zu 15 bar ausgelegt ist. Das Gewebe ist derart ausgeführt, daß
es eine Filterwirkung ergibt, so daß feinkörniges Füllmaterial zurückgehalten, Wasser
aber nach außen abgegeben wird. Insbesondere wird ein vollständiges Rückhaltevermögen
für die Bindemittel des vorzugsweise hydraulischen Füllstoffes gewährleistet.
[0033] Die Gewebekonstruktion besteht aus vorzugsweise Multifilamenten und ist so ausgebildet,
daß sich die einzelnen Fäden nicht gegeneinander verschieben können. Dennoch ist es
möglich, mit Sonden einzelne Öffnungen in dem Gewebe herzustellen, die sich unter
dem Abfluß des Innendruckes von selbst wieder verschließen können, so daß der Schlauch
an beliebiger Stelle zu füllen ist. Allgemein besteht ein solcher Schlauch aus synthetischen
Fasern. Es kommt aber auch ein Schlauch aus einer geblasenen Folie mit nachträglicher
Perforation in Betracht.
[0034] Man kann den Schlauch so ausbilden, daß insbesondere bei rundgewebten Schläuchen
eine Verdrehung beim Auflegen auf den Bau verhindert wird. Das kann durch Kniffe an
den Enden des flach liegenden Materials ermöglicht werden. Diese . Kniffe führen niht
zu einer Festigkeitseinbuße. Man kann die Lage der Schläuche auch noch dadurch vorgeben,
daß ein Kettfaden markiert ist oder eine Metallitze eingewebt wird, mit der die Orientierung
des Schlauches auf dem Ausbauprofil erleichtert wird.
[0035] Das Ausbauprofil ist lediglich allgemein gesehen I-profilförmig. Es kann als Pokal-Normal-,Schienen-,Breitflansch-und
Kastenprofil ausgebildet werden. Dabei kommen auch Profile des sogenannten NCB-Standards
in Betracht.
[0036] Ein solches Profil ist in Fig. 13 bei 6 dargestellt. Sein Oberflansch 10 trägt auf
seiner dem Gebirge zugekehrten Fläche 11 mehrerer Rundbolzen 87 in vorzugsweise gleichen
Abständen, die mit b bezeichnet sind. Diese Rundbolzen 87 bzw. Stifte passen in Aussparungen
86 des allgemein bei 88 wiedergegebenen Stützschlauches der Fig. 14. Dieser Stützschlauch
hat zwei parallele füllbare Querschnittsbereiche, die mit 84 und 85 bezeichnet sind.
Die Querschnittsbereiche 84 und 85 sind durch eine Webkante 83 miteinander verbunden,
in der die Aussparungen 86 angebracht sind, die durch Ösen verstärkt sein können.
Die äußeren Kanten 89, 90 sind ebenfalls Webkanten , so daß der gesamte Stützschlauch
88 in einem Stück hergestellt werden kann. Es ist auch möglich, den Stützschlauch
aus einer größeren Einheit durch Schnitte längs der Kanten 89 und 90 zu gewinnen.
[0037] Zunächst wird auch bei der Ausführungsform nach den Fig. 13 und 15 der Bau aufgestellt.
Dann wird der Stützschlauch durch Aufschieben der Aussparungen 86 auf die dazugehörigen
Stifte oder Rundbolzen 87 formschlüssig mit dem Oberflansch 10 verbunden. Auf der
Länge 80 liegt dagegen der Stützschlauch frei auf dem Oberflansch 10 auf.
[0038] Wenn der Stützschlauch bei 84 und 85 unter Druck gefüllt wird, bildet er je ein Uberprofil
bei 91 und 92 aus, das sich dem Verzug 5 bzw. dem Gebirge 4 bei fehlendem Verzug anlegt.
Auch hierbei ergibt sich eine teilweise Einformung des Oberflansches 10 in die Uberprofile
91 und 92, die bei 21 und 22 in Fig. 15 wiedergegeben sind.
[0039] Der Schlauch kann sich im Laufe des Füllens ganz oder teilweise von den Stiften 87
abheben, sobald der Formschluß einsetzt; man kann jedoch die Verbindung zwischen den
Teilen 86 und 87 auch gegen Lösen voneinander sichern.
1. Verfahren zum Hinterfüllen von Streckenausbau des Berg-und Tunnelbaus mit Hilfe
von eine aushärtende Füllung aufweisenden Stützschläuchen, die leer jeweils mit einem
Streckenbau unterstützt und nach dem Einbringen gefüllt und hierbei zu einem mit dem
Ausbauprofil formschlüssigen Überprofil aufgespannt werden , dadurch gekennzeichnet
, daß der Stützschlauch (2) auf der Außenfläche (11) eines dem Gebirge (4) zugekehrten
Ausbauprofilflansches (10) auf wenigstens einem Teil seiner Länge unmittelbar aufgelegt
und unterstützt wird, und daß wenigstens auf diesem Teil seiner Länge der Ausbauprofilflansch
(10) beim Aufspannen des Stützschlauches (2) in die Querschnittskontur des Uberprofiles(20)
ganz oder zum Teil eingeformt wird.
2. Verfahren nach-Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet , daß der Stützschlauch (2) auf dem Ausbauprofilflansch (10)
während des Füllens quer zur Ausbauebene (7) begrenzt verschieblich gehalten wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die beqrenzt
verschiebliche Halterung auf Teillängen des Stützschlauches durchgeführt und auf den
übrigen Teillängen der Stützschlauch frei beweglich angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet , daß der Stützschlauch
(2) auf seiner begrenzt verschieblich gehaltenen Länge (80) mit dem Ausbauprofilflansch
(10) formschlüssig gemacht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
dem Gebirge (4) zugekehrten Rückseite (82) des Stützschlauches (2) jeweils mit Hilfe
eines oder mehrerer Kurzschläuche (60, 61) eine Verbindung zum Gebirge (4) bzw, zum
Verzug (5) hergestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschläuche
(60, 61) auf einem Teil ihrer Länge zu einem Doppelwulst (68, 69) aufgespannt werden
und mit dem Doppelwulst (68, 69) auf dem Stützschlauch (2) zentriert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , dadurch gekennzeichnet , daß die Kurzschläuche
(60, 61) mit einer Querfalte (73) auf den Stützschlauch (2) aufgelegt werden, die
beim Aufspannen des betreffenden Kurzschlauches (60, 61) als Materialreserve ausgenutzt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet , daß zunächst
der Stützschlauch (2) auf das Uberprofil (20) aufgespannt und danach die'Kurzschläuche
(60, 61) aufgepumpt werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 unter
Verwendung eines Stützschlauches aus wasserdurchlässigem, insbesondere textilem Material,
das feinkörnige Bestandteile des Füllstoffes zurückhält , gekennzeichnet durch eine
mit dem Oberflansch (10) eines allgemein I-profilförmigen Ausbauprofiles (6) zusammenwirkende,
formschlüssige Abstützung (37, 55) oder Verbindung (83) des Stützschlauches (2) neben
den von dem Ausbauprofilflansch getragenen füllbaren Querschnittsbereichen (84, 85)
des Stützschlauches.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 , gekennzeichnet durch einen Zentrierbogen (12) aus
U-Profil (14) mit Schenkeln (15, 16), deren Enden (17, 18) abgewinkelt und zur Abstützung
des Stützschlauches (2) neben dem Oberflansch (10) vorgesehen sind.
ll. Vorrichtung nach Anspruch 9 , gekennzeichnet durch Laschen (37) aus einer Grundplatte
(38) mit Zungen (44, 45; 47) zur lösbaren Befestigung am Oberflansch (10) des Ausbauprofiles
(6).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch ein Profil
(55) mit zum Gebirge (4) orientierter Rinne (52), die auf ihrer Unterseite eine parallele
Rinne (56) zur Aufnahme des Oberflansches (10) zwischen konvergierenden Schenkeln
(57, 58) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 , gekennzeichnet durch einen mit je einem Längswulst
(84, 85) versehenen Stützschlauch, der zwischen den Wulsten Aussparungen (86) für
Stifte (87) auf der dem Gebirge zugekehrten Fläche (11) des Oberflansches (10) aufweist.