[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftübertragungsvorrichtung, insbesondere zur Extension
des menschlichen Körpers.
[0002] Derartige Kraftübertragungsvorrichtungen werden insbesondere bei der Behandlung der
Bandscheiben, bei Hüftgelenkverschleiß und Meniskopartien und ähnlichen Krankheiten
des Knochenbaues in der Weise angewandt, daß durch Dehnung des menschlichen Körpers
eine Heilung bzw. eine Linderung des Leidens eintritt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Kraftübertragungsvorrichtung
zu schaffen, die es auf einfache Weise ermöglicht, den menschlichen Körper zu Heilungszwecken
zu dehnen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kraftübertragungsvorrichtung
ein aus einem Oberholm, einem Unterholm und zwei Seitenholmen einstückig zusammengesetztes
Rahmenstück mit mindestens einem Knebelverschluß aufweist, an dem ein Spezialschuh
mittels einer beweglichen Öse angeordnet ist und daß sie in allen räumlichen Richtungen
bewegbar ist.
[0005] Diese Kraftübertragungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer deichselähnlichen
Aufhängung, an deren Unterseite zwei Spezialschuhe hängen. Diese Aufhängung mit den
Spezialschuhen ist so angebracht, daß sie in allen Richtungen des Raumes bewegbar
ist. Der Patient liegt dabei auf einer Liege oder einem Bett, die Spezialschuhe dieser
Vorrichtung werden dem Patienten angezogen und an den Unterholm der Kraftübertragungsvorrichtung
gehängt. Die Kraftübertragungsvorrichtung wird hochgezogen, so daß die Füße, die Beine
und der Rücken nach oben weisen und so durch das Eigengewicht des menschlichen Körpers
die Zwischenräume der Knochen bzw. der Gelenke vergrößert werden.
[0006] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Mitte des Oberholmes
des Rahmenstückes eine Verdickung auf, in der eine bewegliche Schlaufe befestigt ist,
die wiederum an einem am unteren Ende eines Flaschenzuges befindlichen Hakens hängend
angeordnet ist.
[0007] Das Hochziehen der Kraftübertragungsvorrichtung geschieht im allgemeinen durch einen
Flaschenzug, dessen eines Ende an der Decke und dessen anderes Ende an einer Schlaufe
befestigt sind. Diese Schlaufe ist in einer Verdickung in der Mitte des Oberholmes
des Rahmenstückes angebracht. Die Schlaufe ist so groß gewählt, daß das Rahmenstück
am unteren Haken des Flaschenzuges frei beweglich bleibt.
[0008] Vorzugsweise ist mindestens ein Knebelverschluß auf dem als Schiene dienendem Unterholm
des Rahmenstückes verschiebbar angeordnet.
[0009] Der Unterholm des Rahmenstückes dient als Schiene. Über diese Schiene sind im allgemeinen
zwei Knebelverschlüsse angeordnet, die seitlich verschiebbar sind. Diese Knebelverschlüsse
dienen als Halterungen und Aufhängevorriehtungen für die Spezialschuhe. Durch die
Möglichkeit des Verschiebens der Knebelverschlüsse auf dem Unterholm können die Beine
eines Patienten mehr oder weniger gespreizt werden.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Knebelverschluß ein Krallenstück,
eine Ösenhalterung, ein Gewindestück und eine Gewindestange mit einer Knebelhalterung
auf, in die der um einen Bolzen drehbare Knebel befestigt ist.
[0011] Der Knebelverschluß greift krallenartig um den Unterholm des Rahmenstückes. Am unteren
Ende der Krallenverschlüsse sind Halterungen angebracht, in die Ösen oder Ringe befestigt
sind. An diese Ösen werden die Spezialschuhe durch beispielsweise Karabinerhaken eingehängt.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen die Spezialschuhe einen
Oberschuh mit einer Sohle, eine Grundplatte sowie eine Befestigungsplatte auf, wobei
die Sohle, die Grundplatte und die Befestigungsplatte mit Schrauben verbunden sind
und aus der Befestigungsplatte ein Ring herausragt, der mittels einer mit ihm verbundenen
Gewindestange in der Grundplatte verschraubt ist.
[0013] Die Spezialschuhe werden in der Weise an die Knebelverschlüsse angehängt, daß die
Sohle zur Kraftübertragungsvorrichtung weist. Die Aufhängung der Schuhe geschieht
durch einen Ring mit einer Gewindestange, die in die Befestigungsplatte, der Grundplatte
und die Sohle geschraubt wird.
[0014] Vorzugsweise weist der Oberschuh lappenförmige, dem menschlichen Fuß angepaßte Schnallen
auf.
[0015] Der Spezialschuh ist so aufgebaut, daß die feste Verbindung des Schuhes mit dem menschlichen
Fuß eine Abschnürung der Blutzufuhr verhindern. Dies geschieht durch beispielsweise
lappenförmige Schnallen, die eine flächenhafte und feste Verbindung zwischen Fuß und
Schuh gewährleisten, ohne einen Blutstau zu verursachen. Die mit der Erfindung erzielten
Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Kraftübertragungsvorrichtung eine für
den Orthopäden einfache Möglichkeit zur Therapie von beispielsweise Bandscheibenleiden,
Hüftgelenkverschleiß und Meniskopathien schafft.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 die Kraftübertragungsvorrichtung in der Anwendung
Figur 2 die Aufhängevorrichtung ohne Schuhe
Figur 3 einen Spezialschuh und
Figur 4 eine Ausführungsform eines Knebelverschlusses im Schnitt dargestellt.
[0017] In Figur 1 ist die Kraftübertragungsvorrichtung in Anwendung zu sehen. Wesentlicher
Bestandteil ist das aeichselförmige Rahmenstück 1. Dieses Rahmenstück 1 ist mittels
einer Schlaufe 21 an einem Haken 30 hängend befestigt. Auf der nach unten weisenden
Seite des Rahmenstückes 1 sind zwei Knebelverschlüsse 2 verschiebbar auf einer Schiene
14 angebracht. Am unteren Ende der Knebelverschlüsse befinden sich jeweils eine Öse
12. In diese Öse 12 werden mittels Karabinerhaken 11 die Spezialschuhe 3 eingehängt.
Der Patient 27 liegt zunächst auf einem Bett 28. Ihm/werden die Schuhe 3 angezogen
und nachdem die Schuhe in die Karabinerhaken 11 eingehängt wurden, nach oben gezogen,
bis die gewünschte Stellung erreicht ist. Das Hochziehen erfolgt mittels eines nicht
in Figur 1 dargestellten Flaschenzuges dessen eines Ende an der Decke 29 befestigt
ist und dessen anderes Ende in die Schlaufe 21 eingreift. Die Schlaufe 21 und die
Ösen 12 sind so groß gewählt, daß die Kraftübertragungsvorrichtung frei beweglich
bleibt.
[0018] In Figur 2 ist die Kraftübertragungsvorrichtung ohne Spezialschuhe dargestellt. Das
Rahmenstück 1 ist aus einem Oberholm 23 einem Unterholm 24 und zwei Seitenholmen 25
und 26 einstückig zusammengesetzt. In der Mitte des Oberholmes 23 ist eine Verdickung
22 angebracht, in die die Schlaufe 21 befestigt ist. Der Unterholm 24 dient als Schiene
14 für die Knebelverschlüsse 2. Die Knebelverschlüsse 2 sind gemäß der in Figur 2
dargestellten Teile auf der Schiene 14 verschiebbar und mittels der Knebel 15 feststellbar.
Am unteren Ende der Knebelverschlüsse 2 sind jeweils eine Öse 12 angebracht. In diese
Ösen sind die Karabinerhaken 11 eingehängt. In die Karabinerhaken werden die aus der
Befestigungsplatte 7 herausragenden Ringe 9 der in Figur 2 nicht dargestellten Schuhe
3 eingehängt.
[0019] In Figur 3 ist eine Spezialschuh 3 näher gezeigt. Der Spezialschuh 3 besteht aus
einem Oberschuh 5, einer Sohle 4, einer Grundplatte 6 und einer Befestigungsplatte
7. Die Befestigungsplatte 7, die Grundplatte 6 sind mittels Schrauben 8 an der Sohle
4 verbunden. Ein mit einer Gewindestange 10 versehener Ring 9 ragt aus der Befestigungsplatte
heraus und dient zur Einhängung in die Karabinerhaken 11. Die Gewindestange 10 des
Ringes 9 ist in der Grundplatte eingeschraubt.
[0020] In Figur 4 ist ein Knebelverschluß 2 im Schnitt dargestellt. Der Knebelverschluß
2 setzt sich zusammen aus einem Krallenstück 13, einem Gewindestück 18 sowie einer
Ösenhalterung 17. Die Feststellung des Krallenverschlusses 2 erfolgt über den Knebel
15 der mittels eines Bolzens 19 in der Knebelhalterung 20 drehbar gelagert ist. An
die Knebelhalterung 20 fügt sich eine Gewindestange 16 an. Das Krallenstück 13 greift
über die Schiene 14. Die Gewindestange 16 wird mittels des Knebels 15 so lange in
das Gewindestück 18 gedreht, bis der Knebelverschluß 2 auf der Schiene 14 arretiert
ist. In die Ösenhalterung 17 ist die Öse 12 befestigt, an der wiederum eine in Figur
4 nicht dargestellter Karabinerhaken 11 hängt.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Rahmenstück
2 Knebelverschluß
3 Spezialschuh
4 Sohle
5 Oberschuh
6 Grundplatte
7 Befestigungsplatte
8 Schrauben
9 Ring
10 Gewindestange
11 Karabinerhaken
12 Öse
13 Krallenstück
14 Schiene
15 Knebel
16 Gewindestange
17 Ösenhalterung
18 Gewindestück
19 Bolzen
20 Knebelhalterung
21 Schlaufe
22 Verdickung
23 Oberholm
24 Unterholm
25 Seitenholm
26 Seitenholm
27 Patient
28 Bett
29 Decke
30 Haken
1. Kraftübertragungsvorrichtung insbesondere zur Extension des menschlichen Körpers,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein aus einem Oberholm (23), einem Unter-. holm (24) und zwei Seitenholmen
(25, 26) einstückig zusammengesetztes Rahmenstück (1) mit mindestens einem Knebelverschluß
(2) aufweist, an dem ein Spezialschuh (3) mittels einer beweglichen Öse (12) angeordnet
ist, und daß sie in allen räumlichen Richtungen bewegbar ist.
2. Kraftübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitte des Oberholmes (23) des Rahmenstückes (1) eine Verdickung aufweist,
in der eine bewegliche Schlaufe (21) befestigt ist, die wiederum an einem am unteren
Ende eines Flaschenzuges befindlichen Haken (30) hängend angeordnet ist.
3. Kraftübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Knebelverschlüß (2) auf dem als Schiene (14) dienenden Unterholm
(24) des Rahmenstückes (1) verschiebbar angeordnet ist.
4. Kraftübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Knebelverschluß (2) ein Krallenstück (13), eine Ösenhalterung (17), ein Gewindestück
(18) und eine Gewindestange (16) mit einer Knebelhalterung (20) aufweist, in die der
um einen Bolzen (19) drehbare Knebel (15) befestigt ist.
5. Kraftübertragungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spezialschuhe (3) einen Oberschuh (5) mit einer Sohle (4), eine Grundplatte
(6) sowie eine Befestigungsplatte (7) aufweist, wobei die Sohle (4), die Grundplatte
(6) und die Befestigungsplatte (7) mit Schrauben (8) verbunden sind und aus der Befestigungsplatte
(7) ein Ring (9) herausragt, der mittels einer mit ihm verbundenen Gewindestange (10)
in der Grundplatte (6) verschraubt ist.
6. Kraftübertragungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberschuh (5) lappenförmige, dem menschlichen Fuß angepaßte Schnallen aufweist.