[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs
angegebenen Art.
[0002] Aus der DE-OS 29 24 128 ist eine Einspritzdüse zum Einspritzen von Zündkraftstoff
einerseits und zündunwilligem Hauptkraftstoff andererseits für Dieselmotoren bekannt.
Diese Einspritzdüse weist eine getrennte Zuführung für den Hauptbrennstoff und den
Zündbrennstoff zum Düsennadelsitz auf. Der Zündbrennstoff wird hierbei auf der einen
und der Hauptbrennstoff auf der anderen Seite der Düsennadel oberhalb -.des Sitzes
angelagert. Um dafür Sorge zu tragen, daß der Zündbrennstoff vor dem Hauptbrennstoff
in den Brennraum gelangt, ist in dem Zündbrennstoffkanal ein federbelasteter Vorspritzkolben
mit Differentialkolben vorgesehen, der auf seiner federbelasteten Seite über einen
Stichkanal mit dem Hauptbrennstoffkanal verbunden ist. Der Zündbrennstoff wird auf
der der federbelasteten Kolbenseite gegenüberliegenden Seite zugeführt, so daß von
diesem der Kolben gegen den Druck der Feder verschoben werden muß, damit die notwendige
Zündbrennstoffmenge zugeführt werden kann. Wird dann der Hauptbrennstoff zugeführt,
so kann er über den Stichkanal auf die federbelastete Seite des Voreinspritzkolbens
wirken.und erhöht aufgrund des Differentialkolbens den Druck derart, daß die Düsennadel
angehoben wird, so daß der Zündbrennstoff in den Brennraum eingespritzt wird. Sodann
bricht der Druck des Zündbrennstoffes zusammen, die Düsennadel schließt wieder und
erst nach Aufbau eines ausreichenden Druckes in dem Hauptbrennstoff öffnet sie wieder
und läßt den Hauptbrennstoff in den Brennraum eintreten.
[0003] Der Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß - da der Voreinspritzkolben von
dem Zündbrennstoff gegen die Federkraft verschoben werden muß - der Zündbrennstoff
mit einem relativ hohen Druck von 20 bis 50 bar zugeführt werden muß. Darüberhinaus
muß dem Voreinspritzkolben ein Differentialkolben nachgeschaltet werden, damit der
zu Anfang relativ niedrige Druck des Hauptbrennstoffes derart verstärkt auf den Zündbrennstoff
übertragen werden kann, daß dieser die Düsennadel öffnen kann, da sichergestellt werden
muß, daß der Zündbrennstoff immer vor dem Hauptbrennstoff eingespritzt wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Einspritzsystem der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit dem sicher eine ausreichende Zündbrennstoffmenge der Düsennadel
vorgelagert werden kann, so daß bei deren Öffnen diese zuerst austritt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst. Der Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß in dem Moment,
indem in der Hauptbrennstoffleitung der Druck-zusammenbricht, für den Zündbrennstoff
ein Entlastungsvolumen in dem Einspritzventil geschaffen wird, so daß der Zündbrennstoff
mit einem relativ niedrigen Druck von zwei bis vier bar zugeführt werden kann, trotzdem
im Bereich der Düsennadel angelagert werden, so daß bei einem einzigen Öffnungshub
der Düsennadel dieser zuerst austritt. Hierdurch ist es nicht erforderlich, daß ein
Voreinspritzkolben mit einem Differentialkolben vorgesehen wird, der von dem Hauptbrennstoff
belastet wird, so daß die Düsennadel einmal durch den Zündbrennstoff geöffnet wird
und zum anderen durch den Hauptbrennstoff. Erfindungsgemäß reicht das Zuführen des
Hauptbrennstoffs und das Öffnen der Düsennadel durch dessen Druck aus, den Zündbrennstoff
voranzuspritzen und dann erst den Hauptbrennstoff hinterherzuspritzen in einem einzigen
Einspritzvorgang.
[0006] Die Weiterbildung nach Anspruch 2 verhindert, daß der Hauptbrennstoff in das Zündbrennstoffsystem
eindringen kann. Die Anordnung in unmittelbarer Nähe der Austrittsöffnung bringt ein
äußerst geringes Totvolumen zwischen Ventil und Austrittsöffnung mit sich. Dadurch
wird während der Einspritzphase eine geringe Vermischung der beiden Brennstoffe erzielt.
[0007] Die Weiterbildung nach Anspruch 3 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform des
Absperrelementes, das gemäß Anspruch 4 dimensioniert werden kann. Dadurch erzielt
man kleinstmöglichste Abmessungen, was den Vorteil hat, daß beim Einsetzen des Einspritzvorgangs
ein rasches Schließen und eine geringe Undichtigkeit erzielt wird.
[0008] Aufgrund der Ausbildung gemäß Anspruch 5 sind in der Düsennadel nur geringe Mengen
Zündbrennstoff enthalten, die die Bewegung der Düsennadel in keiner Weise beeinflussen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0010] In der einzigen Abbildung ist ein Querschnitt durch eine Einspritzdüse gemäß der
Erfindung dargestellt. Die Einspritzdüse 1 besteht in an sich bekannter Weise aus
dem Düsenkörper 2, in dem zentrisch die Düsennadel 3 angeordnet ist, die durch die
Kraft der Druckfeder 6 in Schließstellung gehalten wird. Der Düsenkörper 2 wird von
einer Überwurfmutter 4 an dem Düsenhalter 5 befestigt.
[0011] Der Hauptbrennstoff wird in den Düsenhalter 5 bei 7' zugeführt. Er gelangt durch
ein Stabfilter 8 in eine Zulaufbohrung 9, die durch einen Kolben 10, welcher von einer
Feder 11 belastet wird, verschließbar ist. Der Kolben 10 und die Feder 11 bilden ein
Entlastungsventil. Der Kolben 10 weist hierzu eine Sacklochbohrung 10.1 auf, die mit
Abflußöffnungen 10.2 ausgerüstet ist, die in der dargestellten Position verschlossen
sind. Der Abstand der Abflußöffnungen 10.2 vom Sitz des Kolbens 10 ist ein Maß für
die Größe des Entlastungsvolumens. Je größer dieser Abstand ist, desto größer ist
das Entlastungsvolumen. Nach Passieren des Kolbens 10 gelangt der Hauptbrennstoff
in die Druckkammer 12, die konzentrisch um die Düsennadel 3 angeordnet ist. Die Düsennadel
3 weist innerhalb der Druckkammer eine Druckschulter 3.1 auf, so daß sie bei einem
entsprechenden Druck des Hauptbrennstoffes gegen die Kraft der Druckfeder angehoben
werden kann. Von der Druckkammer 12 verläuft ein Ringkanal 13 zur Düsennadelsitzfläche.
Dieser Ringkanal wird von der Düsennadel im geschlossenen Zustand verschlossen. In
geöffnetem Zustand der Düsennadel geht der Ringkanal 13 in eine Zwischenbohrung 14
über, von der aus ein oder mehrere Spritzlöcher 15 abzweigen.
[0012] Der Zündbrennstoff wird bevorzugt gemäß der Erfindung durch das bei üblichen Einspritzdüsen
vorgesehene Leckagesystem zugeführt. Hierzu gelangt der Zündbrennstoff über seine
Anschlußleitung 16 und Bohrungen in den Düsenhalter zum Druckfederraum 17 und von
dort zur Düsennadel. Um ihn im Inneren der Düsennadel bis kurz oberhalb der Nadelsitzfläche
zu führen, weist die Düsennadel eine Sacklochbohrung 18 auf, in der ein zylindrischer
Einsatz 19 mit einer abgeflachten Seitenwand eingesetzt ist. Dadurch wird zwischen
der abgeflachten Seitenwand und der Düsennadelinnenwand ein Spalt 20 gebildet. Dieser
ist im unteren Bereich der Düsennadel mit einer zentralen Bohrung 21 im Einsatz 19
und der Düsennadel 3 verbunden, von deren Ende kurz oberhalb der Düsennadelsitzfläche
mehrere Austrittsöffnungen 24 zu dem Ringkanal 13 vorgesehen sind. In der Bohrung
21 ist eine Kugel 22 und eine Feder 23, die zusammen ein Rückschlagventil bilden und
sie verschließen, angeordnet.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen.
[0014] Zwischen zwei Einspritzvorgängen befindet sich das Einspritzventil 1.in der dargestellten
Position,d. h. die Düsennadel 3 ist geschlossen und der Kolben 10 befindet sich in
seiner dargestellten Stellung. Diese kann er deshalb einnehmen, weil im Hauptbrennstoffsystem
ein Druckentlastungsventil vorgesehen ist, so daß der Druck in der Zulaufbohrung 9
nach Beendigung des Einspritzvorganges absinkt, so daß die Feder 11 den Kolben 10
in die dargestellte Stellung verschieben kann.
[0015] Da der Zündbrennstoff bei jedem Einspritzvorgang zuerst eingespritzt werden soll,
muß er auch zuerst zugeführt werden. Hierzu wird er von einer Konstantförderpumpe
mit einem Druck von .3 bis 4 bar über die Anschlußleitung 16, dem Druckfederraum 17
in den Spalt 20 und von dort über die zentrale Bohrung 21 bis zu dem Rückschlagventil
geliefert. Die Feder 23 des Rückschlagventils ist derart eingestellt, daß das Rückschlagventil
bei einem Druck von 2 bar öffnet. Dadurch fließt der Zündkraftstoff über die Austrittsöffnungen
24 in den Ringkanal 13.
[0016] Der in dem Ringkanal 13 vom letzten Einspritzvorgang übriggebliebene Hauptbrennstoff
liegt ebenfalls durcklos vor, da durch die Verschließbewegung des als Entlastungsventil
ausgebildeten Kolbens 10 das zwischen dem Kolben 10 und dem Düsennadelsitz vorhandene
Volumen durch die Schließbewegung des Kolbens 10,z.B. um 10 oder
15 mm vergrößert wurde. Dadurch gelangt der Zündbrennstoff leicht in den Ringkanal
und kann sich um die Düsennadelspitze ansammeln.
[0017] Anschließend wird der Hauptbrennstoff unter Druck zugeführt. Die Kraft der Feder
11 des Entlastungsventils ist derart bemessen, daß der Hauptbrennstoff den Kolben
10 verschieben kann, so daß der Hauptbrennstoff über die Abflußöffnungen 10.2 zur
Druckkammer 12 und von dort in den Ringkanal 13 fließen kann. Aufgrund des Druckes
des Hauptbrennstoffes wird die Düsennadel über die Druckschulter 3.1 angehoben. Dadurch
kann der an dem Düsennadelsitz vorgelagerte Zündbrennstoff über die Zwischenbohrung
14 und die Spritzlöcher 15 in den Brennraum eintreten, gefolgt von dem Hauptbrennstöff.
[0018] Ist die Förderung des Hauptbrennstoffes beendet und bricht der Druck in der Hauptbrennstoffleitung
zusammen, so schließt sowohl die Düsennadel 3 als der Kolben 10 wieder. Damit wird
in dem Hauptbrennstoffkanal zwischen dem Kolben 10 und der Düsennadelsitzfläche wieder
das Entlastungsvolumen gebildet, so daß der Zündbrennstoff zugeführt werden kann.
[0019] Aufgrund des Rückschlagventils in der Zündbrennstoffleitung wird während des Einspritzvorgangs
verhindert, daß Hauptbrennstoff in die Zündbrennstoffleitung eindringt, so daß beim
Zuführen von Zündbrennstoff der Hauptbrennstoff erst wieder herausgedrückt werden
muß. Da dieser dann das geschaffene Entlastungsvolumen im Ringkanal 13 ausfüllen würde,
könnte zuwenig Zündbrennstoff vorgelagert werden. Aus diesem Grunde ist das Rückschlagventil
auch so nahe wie möglich an den Austrittsöffnurrgen 24 angeordnet und weist eine derart
geringe Masse auf, daß es verzögerungsfrei reagieren kann.
1. Einspritzsystem zum Einspritzen zweier Brennstoffe durch eine Einspritzdüse, der
die beiden Brennstoffe getrennt zugeführt werden und erst im Bereich der Düsennadelspitze
aufeinandertreffen, wobei die Hauptbrennstoffleitung durch ein Entlastungsventil,
vorzugsweise in der Einspritzpumpe, druckentlastbar ist und wobei innerhalb der Einspritzdüse
ein federbelasteter Kolben vorgesehen ist, der mit der Hauptbrennstoffleitung verbunden
ist. dadurch gekennzeichnet, daß der federbelastete Kolben (10) ein Druckentlastungsventil ist, das in der Hauptbrennstoffleitung (9) eingebaut
ist und in drucklosem Zustand der Hauptbrennstoffleitung (9) diese verschließt und
daß der Kolben (10) durch die Federkraft (11) ein Entlastungsvolumen zwischen dem
Ventil und dem Düsennadelsitz erzeugt.
'2. Einspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbrennstoffleitung
(9) von der Zündbrennstoffleitüng durch ein in der Zündbrennstoffleitung in unmittelbarer
Nähe ihrer Austrittsöffnung (24) angeordnetes Absperrelement (22, 23) getrennt ist.
3. Einspritzsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrelement
(22, 23) ein federbelastetes Kugelventil ist.
4. Einspritzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugel (22) einen
Durchmesser von etwa 0,5 mm bis 1 mm aufweist.
5. Einspritzsystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche,wobei die Zündbrennstoffleitung
innerhalb der Einspritzdüse in der Düsennadel verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündbrennstoffleitung innerhalb der Düsennadel (3) als Drosselspalt (20) aufgebaut
ist, indem in einer Sacklochbohrung (18) ein zylindrischer Einsatz (19) mit abgeflachter
Wand derart einsetzbar ist, daß ein Spalt entsteht, der über eine in dem Einsatz (19)
und der Düsennadel (3) angeordneten Bohrung (21) mit der Austrittsöffnung (24) aus
der Düsennadel (3) verbunden ist.