[0001] Die Erfindung betrifft ein an einen mit einem Staubsauger verbundenes Saugrohr anschließbares
Saugmundstück, das mindestens einen von der Saugöffnung ausgehenden und sich quer
im Boden des Saugmundstückes erstreckenden Saugkanal aufweist.
[0002] Ein solches Saugmundstück ist durch die DE-B2-28 55 070 bekannt. Zur Verbesserung
der Reinigungswirkung sind bei diesem Mundstück die den Saugkanal begrenzenden Kanten
in der Höhe gegeneinander versetzt und insgesamt tiefer als die Tragfläche des Mundstückes
angeordnet. Durch eine solche Gestaltung des Mundstückes läßt sich eine gute
"Reinigungswirkung beim Absaugen von losem und körnigem Schmutz erzielen. Zwar sind
beim Saugen einer Boden- oder Teppichfläche größtenteils nur lose Schmutzpartikel
zu entfernen, jedoch muß das Saugmundstück zur Erzielung einer umfassenden Reinigungswirkung
auch noch Zusatzfunktionen erfüllen, wie beispielsweise Randsaugen an den Schmalseiten
des Mundstückes oder an seiner Frontseite, ferner Fäden oder Fasern saugen sowie Intensivsaugen
über Ritzen oder besonders stark verschmutzte Stellen.
[0003] Die optimale Erfüllung sowohl der Hauptfunktion als auch der einzelnen Zusatzfunktionen
stellt an die konstruktive Gestaltung des Saugmundstückes Anforderungen, die teilweise
einander widersprechen. Beispielsweise wird dadurch, daß ein Fadenheber ständig in
der Arbeitsstellung ist, das Staubaufnahmevermögen von einem textilen Bodenbelag verschlechtert
oder es sinkt die Saugwirkung in der Mitte des Saugmundstückes ab, wenn der Luftstrom
zur Erzielung einer optimalen Reinigungswirkung beim Randsaugen an einer oder beiden
Seiten des Saugmundstückes konzentriert wird. Die gleichzeitige optimale Erfüllung
aller Funktionen ist deshalb bisher ungelöst.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Saugmundstück für einen Staubsauger
so auszugestalten, daß sowohl beim üblichen Saugen als auch bei speziellen Reinigungsvorgängen
(Randsaugen, Fadensaugen, Intensivsaugen) eine möglichst optimale Reinigungswirkung
erzielt wird.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung dadurch, daß im Saugkanal
mindestens ein die Saugfunktion änderndes Zusatzorgan angeordnet ist, das mit einem
vom Führungshandgriff aus zu steuernden Antrieb gekoppelt ist. Beim Saugen kann somit
je nach Bedarf das Zusatzorgan vom Führungshandgriff aus betätigt werden und das Saugmundstück
dem jeweiligen Bedarfsfall angepaßt werden.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, daß zur Betätigung des Zusatzorganes ein pneumatischer
Antrieb vorgesehen ist. Eine konstruktiv einfache Ausführungsform eines pneumatischen
Antriebs und seiner Steuerung ergibt sich dadurch, daß im Saugkanal ein durch eine
Membran oder einen-Faltenbalg gegenüber dem im Saugkanal herrschenden Unterdruck abgeschlossener
Druckraum vorgesehen ist und das Zusatzorgan mit der Membran bzw. dem Faltenbalg verbunden
ist, daß ferner ein im Druckraum mündender und sich bis zum Führungshandgriff erstreckender
Leitungskanal vorgesehen ist, der über ein am Führungshandgriff angeordnetes Steuerelement
wahlweise mit der Außenluft oder dem Innenraum des Saugrohres verbindbar ist. Zur
Erhöhung der Funktionssicherheit ist es weiterhin vorteilhaft, daß eine mit der Membran
oder dem Faltenbalg gekoppelte Zugfeder vorgesehen ist, deren Kraft der Unterdruckkraft
im Saugkanal entgegengerichtet ist.
[0007] Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zur Verstellung des Zusatzorganes
ein elektromagnetischer Antrieb vorgesehen und am Führungshandgriff ein über Steuerleitungen
mit der Spule der Elektromagneten verbundener Steuerschalter angeordnet.
[0008] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein auf ein mit einem Staubsauger verbundenes Saugrohr aufgestecktes Saugmundstück,
Fig. 2 ein Saugmundstück und einen Führungshandgriff im Detailschnitt.
[0009] In Fig. 1 ist mit 1 ein Saugrohr bezeichnet, auf dessen oberes Ende ein Führungshandgriff
2 aufgesteckt ist, an dem ein zu einem Staubsauger führender Saugschlauch 3 angeschlossen
ist. Auf das untere Ende des Saugrohres 1 ist ein Saugmundstück 4 aufgesteckt. Das
Saugmundstück 4 weist einen sich quer in dessen Boden erstreckenden Saugkanal 5 auf.
In der Mitte des Saugmundstückes ist bekannterweise eine in den Saugkanal 5 mündende
Saugöffnung vorgesehen, die über einen am Gehäuse des Saugmundstückes 4 angeformten
Anschlußstutzen 6 mit dem Saugrohr 1 in Verbindung steht. Wie in Fig. 1 schematisch
angedeutet, ist in dem Saugkanal 5 ein Faltenbalg 7 angeordnet, an dem beispielsweise
ein Fadenheber 8 befestigt ist. Der Faltenbalg 7 bildet zusammen mit dem Fadenheber
8-einen Druckraum 9. Von dem Druckraum 9 führt ein Leitungskanal 10 zu einem an dem
Führungshandgriff .2 angeordneten Steuerelement 11.
[0010] Wie aus der Detaildarstellung in Fig. 2 zu erkennen, ist in dem Druckraum 9 ferner
eine Zugfeder 12 angebracht, welche den mit dem Faltenbalg 7 verbundenen Fadenheber
8 entgegen den im Saugkanal 5 herrschenden Unterdruck nach oben zieht.
[0011] Der Leitungskanal 10 ist auf einen an dem Druckraum 9 angeformten Anschlußstutzen
aufgesteckt und führt zu dem an dem Führungshandgriff 2 angebrachten Steuerelement
11, das beispielsweise als Dreiwegehahn ausgebildet ist. Dieser Dreiwegehahn besitzt
ein drehbares Küken 13, das einen rechtwinkelig ausgebildeten Durchlaßkanal 14 aufweist.
In der in Fig. 2 gezeigten Stellung verbindet der Durchlaßkanal 14 den Leitungskanal
10 mit einer in den Führungshandgriff und damit in das Saugrohr mündenden öffnung
15. Durch eine 90 -Drehung des Kükens 13 im Uhrzeigersinn wird über den Durchlaßkanal
14 eine Verbindung zwischen dem Leitungskanal 10 und einem ins Freie mündenden Anschlußstutzen
16 des Dreiwegehahnes hergestellt.
[0012] Mit Hilfe des Dreiwegehahnes kann der Druckraum 9 somit entweder mit Atmosphärendruck
oder mit dem im Saugrohr herrschenden Unterdruck beaufschlagt werden. Dementsprechend
wird der Faltenbalg 7 in dem Saugkanal 5 nach oben oder unten bewegt. Bei Beaufschlagung
mit Atmosphärendruck wird der Faltenbalg 7 gedehnt und der Fadenheber 8 in dem Saugkanal
5 nach unten gegen die abzusaugende Fläche gedrückt. Wird dagegen der Druckraum 9
mit dem im Saugrohr herrschenden Unterdruck beaufschlagt, so wird der Fadenheber 8
nach oben gezogen, wobei die Zugfeder 12 unterstützend wirkt. Der Fadenheber 8 kann
somit nach Bedarf in einfacher Weise vom Führungshandgriff 2 aus in die Betriebs-oder
in die Ruhestellung geschaltet werden.
[0013] Der Fadenheber 8 kann durchgehend über die ganze Breite des Saugmundstückes ausgebildet
sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, in den beiden links und rechts. von der
Saugöffnung des Saugmundstückes sich erstreckenden- Saugkanalhälften je einen sich
nur jeweils über diese Saugkanalhälfte erstreckenden Fadenheber anzuordnen. Jedem
Fadenheber wird dann ein eigener Fältenbalg 7 zugeordnet. Wird von jedem durch den
entsprechenden Faltenbalg gebildeten Druckraum ein gesonderter Leitungskanal zum Führungshandgriff
geführt, so können die in den beiden Saugkanalhälften angeordneten Fadenheber individuell
gesteuert werden. Anstelle der Fadenheber können auch andere Zusatzorgane im Saugkanal
vorgesehen werden, deren Steuerung dann in der gleichen Weise erfolgt wie die der
Fadenheber. Beispielsweise können die beiden Saugkanalhälften durch ein Verschlußorgan
gegenüber der Saugöffnung abgeriegelt werden, so daß nur noch im Bereich der Saugöffnung
angesaugt wird, wodurch sich eine starke Saugströmung ergibt. Es besteht auch die
Möglichkeit, nur eine Saugkanalhälfte abzuriegeln und den Saugluftstrom auf die andere
Saugkanalhälfte zu konzentrieren, so daß ein besseres Randsaugen möglich ist.
[0014] Die Steuerung des Zusatzorganes kann auch direkt auf mechanischem Wege vom Führungshandgriff
aus erfolgen. Beispielsweise kann am Führungshandgriff ein kleiner Betätigungshebel
angeordnet werden, über den ein mit dem Zusatzorgan gekoppelter Bowdenzug betätigt
und dadurch das Zusatzorgan in der gewünschten Weise verstellt wird.
1. An ein mit einem Staubsauger verbundenes Saugrohr anschließbares Saugmundstück,
das mindestens einen von der Saugöffnung ausgehenden und sich quer im Boden des Saugmundstückes
erstreckenden Saugkanal aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß im Saugkanal (5) mindestens
ein die Saugfunktion änderndes Zusatzorgan angeordnet ist, das mit einem vom Führungshandgriff
(2) aus zu steuernden Antrieb gekoppelt ist.
2. Saugmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein pneumatischer Antrieb
vorgesehen ist.
3. Saugmundstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß im Saugkanal (5) ein
durch eine Membran oder einen Faltenbalg (7) gegenüber dem im Saugkanal (5) herrschenden
Unterdruck abgeschlossener Druckraum (9) vorgesehen und das Zusatzorgan mit der Membran
bzw. dem Faltenbalg (7) verbunden ist, daß ferner ein in den Druckraum (9) mündender
und sich bis zum Führungshandgriff (2) erstreckender Leitungskanal (10) vorgesehen
ist, der über ein am Führungshandgriff angeordnetes Steuerelement (11) wahlweise mit
der Außenluft oder dem Innenraum des Saugrohres (1) verbindbar ist.
4. Saugmundstück nach Anspruch 3, dadurch g e- kennzeichnet , daß eine mit der Membran
oder dem Fältenbalg (7) gekoppelte Zugfeder (12) vorgesehen ist, deren Kraft der Unterdruckkraft
des Saugkanals (5) entgegengerichtet ist.
5. Saugmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung des
Zusatzorgans ein elektromagnetischer Antrieb vorgesehen und am Führungshandgriff (2)
ein über Steuerleitungen in der Spule des Elektromagneten verbundener Steuerschalter
angeordnet ist.
6. Saugmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Zusatzorgan mit
einem mechanischen Ubertragungselement (Bowdenzug) gekoppelt ist, das seinerseits
mit einem am Führungshandgriff angeordneten Betätigungsorgan verbunden ist.