[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidmühle zum Zerkleinern von Angüssen, Spritzgußteilen,
geblasenen Hohlkörpern ud. dgl. mit einem in einem Gehäuse gelagerten walzenförmigen
angetriebenen Rotor, über dessen Umfang mehrere Schneidelementgruppen gegeneinander
versetzt angeordnet sind, die mit mindestens einem im Gehäuse vorgesehenen Standmesser
zusammenwirken und mit einem sich über einen Teil des Umfangs des Rotors erstreckenden
Sieb zum Abtrennen des Mahlgutes.
[0002] Schneidmühlen einer derartigen Konstruktion sind beispielsweise aus der deutschen
Offenlegungsschrift No. 22 16 640 bekannt geworden. Diese Druckschrift beschreibt
einen Schneidmühlenrotor in Form eines Walzenläufers zur Zerkleinerung großer Kompaktbrocken
aus Kunststoff. Dabei trägt der Rotor Messergruppen mit achsparallelen Schneiden,
wobei diese Messer über die Länge des Rotors in mehrere Teilstücke aufgeteilt und
die axial nebeneinander liegenden Teilstücke in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt
sind, um bei Betrieb der Schneidmühle einzelne Schneidmesser auf dem Schneidmühlenrotor
mit dem Standmesser jeweils aufeinanderfolgend in Eingriff treten zu lassen.
[0003] Die vorbekannten Schneidmühlen arbeiten üblicherweise mit Umdrehungsgeschwindigkeiten
zwischen etwa 1.000 und 1.500
Upm. Zur Zerkleinerung großer kompakter Brocken aus Kunststoff sind derartige Schnittgeschwindigkeiten
akzeptabel. Zum Zerkleinern von Angüssen und Spritzgußteilen sind derartig hohe Schnittgeschwindigkeiten
ungünstig, da das weniger kompakte vielfältig gestaltete Material von Angüssen aus
Spritzgießmaschinen zurückfedert, sich dem Schnittvorgang entzieht und aus dem Schnittspalt
wieder herausspritzt, so daß Schutzabdeckungen über den Schneidmühlen vorgesehen werden
müssen, um das Material zu fangen, zur Geräuschdämpfung und auch zur Vermeidung einer
unerwünschten Staubentwicklung.
[0004] Man mußte daher Schneidmühlen der bekannten Art für die Zerkleinerung von Angüssen
zusätzlich mit den genannten Schutzeinrichtungen versehen, wodurch ihre Bauhöhe grösser
wurde. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Kunststoffspritztechnik und im Rahmen
der Automatisierung der Bedienung von Spritzgießmaschinen ergab sich der Wunsch, die
jeweils pro Zyklus anfallenden Angüsse möglichst ohne manuelle Intervention einer
Wiederverarbeitung in der Spritzgießmaschine nach entsprechender zerkleinerung zuzuführen.
[0005] Auf dem Gebiet der Automatisierung der Spritzgießmaschinen für Serienfertigung von
Massenteilen besteht daher das Bedürfnis wiederholt anfallende Angüsse sofort wieder
zu verarbeiten. Diese Verarbeitung erfolgt derzeit so, daß die Angüsse zerkleinert,
d.h. in ihrer Größe so reduziert werden, daß sie mit dem üblichen Granulat in ihrer
Korngrösse etwa übereinstimmen und dem Granulat als Regenerat je nach Anfall beigemischt
werden. Bei bestimmten Spritzgießteilen kann der Regeneratanteil einen hohen Prozentsatz
der gesamten der Spritzgießmaschine zugeführten Kunststoffmenge ausmachen.
[0006] Bei den bekannten Schneidmühlen zur Aufbereitung der Angüsse ging man bisher so vor,
daß die Angüsse vom Ort ihres
Anfalles mittels einer großen Schnecke seitlich zur Schneidmühle gefördert wurden oder
mittels einer Art Schrägaufzug, der den Anguß erfasst und ihn nach oben transportiert,
wo er der seitlich angeordneten Schneidmühle zugeführt werden kann. Es sind auch bereits
pneumatische Einrichtungen für ,die Förderung der Angüsse in den Bereich der Schneidmühle
bekannt geworden. Die Verwendung von Druckluft fördert jedoch in unerwünschter Weise
die Staubentwicklung, die, wie bereits erwähnt, bei schnell laufenden Schneidmühlen
bei der Angußverarbeitung unvermeidbar ist.
[0007] Die beschriebenen Einrichtungen zur Zerkleinerung von Angüssen von Spritzgießmaschinen
für deren Wiederzuführung als Regenerat in den Spritzzyklus weisen die beschriebenen
Nachteile einer relativ großen Geräusch- und Staubentwicklung auf. Diesen Nachteilen
kann lediglich durch entsprechende Isolierunq der Gehäuse, Staubabdeckkappen und dergleichen
begegnet werden. Die Bauhöhe der bekannten Schneidmühlen wird dadurch so groß, daß
sich ihre erwünschte Unterbringung unter eine Spritzgießmaschine meistens nicht realisieren
läßt, da der dort vorhandene Platz (ca. 500 bis 600 mm) in den meisten Fällen nicht
ausreicht, die Schneidmühle an dieser Stelle anzuordnen.
[0008] Es ist daher das Ziel der Erfindung, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und
ausgehend von einer Schneidmühle der eingangs beschriebenen Art eine Vorrichtung zu
schaffen, welche eine relativ geringe Geräusch- und Staubentwicklung bei Betrieb aufweist,
unter der Spritzgießmaschine angeordnet werden kann und effizient zum Zerkleinern
von Angüssen, Spritzgußteilen, aber auch geblasenen Hohlkörpern, die der.Wiederverarbeitung
als Regenerat zugeführt werden sollen, dienen.
[0009] Dieses Ziel wird mit einer Schneidmühle der eingangs genannten Art mit den Mitteln
von Patentanspruch 1 gelöst. Durch die Tatsache, daß man den walzenförmigen Schneidmesserrotor
mit einer relativ niedrigen Drehzahl' rotieren läßt, läßt sich das Problem der unerwünschten
Lärm-und Staubentwicklung auf einfache Weise in den Griff bekommen. Die wesentliche
erfindungsgemäße Verbesserung vorbekannter Schneidmühlen für den genannten Zweck besteht
jedoch in der zusätzlichen Anordnung zum Halten vor dem Zerkleinern und Einziehen
der Angüsse und Spritzgußteile in Einzugsrichtung vor dem Standmesser. Vorzugsweise
besteht diese Einrichtung aus plattenförmigen Elementen, die orthogonal zur Achse
des Schneidmesserrotors im Gehäuse angeordnet sind. Diese Platten liegen mit ihren
Einzugskanten etwas außerhalb der Bahn der Schnittkanten der Schneidmesser auf dem
Rotor und sorgen durch ihre Anordnung für einen gleichmäßigeren wirkungsvolleren Einzug
der Angüsse und Spritzgußteile in den Bereich des Standmessers. Die Platten sind vorzugsweise
äquidistant und in einer Zahl angeordnet, die in etwa der Zahl der nebeneinander auf
dem walzenförmigen Rotor liegenden Schneidmesseranordnungen entspricht. Die Zahl der
Platten der Einzugseinrichtung kann jedoch auch etwas geringer sein. Die Winkellage
der Platten, die vorzugsweise orthgonal zur Achse des Rotors liegen,kann auch schräg
dazu angeordnet sein, um die zu zerkleinernden Teile besser an einem Zurückfedern
zu hindern.
[0010] Für das Zerkleinern von besonders schlecht zu fassenden Spritzgießteilen, wie von
Ausschußware geblasener Hohlkörper und dergleichen, kann die Einzugseinrichtung mit
besonderen Schikanen, beispielsweise in Form einer Zahnung, , an der Einzugskante
der Platten vorgesehen sein. Eine derartige Zahnung kann ersetzt oder unterstützt
werden durch Rippen, die am walzenförmigen Rotor mit den Schneidmessern selbst ausgebildet
sind, indem beispielsweise die Mantel- ' fläche des Rotors abgetragen und durch achsparallele
Rippen ersetzt ist. Diese Rippen können für sich oder zusammen mit .der Zahnung an
den Führungskanten der Platten der Einzugseinrichtung zusammenwirken und so eine besonders
effiziente Zerkleinerung bzw. Zuführung von Hohlkörpern in den Bereich des Standmessers
der Schneidmühle gewährleisten.
[0011] In Abhängigkeit von dem vorzugsweise zu zerkleinernden Material kann die Kurvenform
der Platten der Einzugseinrichtung unterschiedlich gestaltet sein: Im allgemeinen
wird man einen sich verjüngenden Spalt gegen das Standmesser anstreben, wobei die
Einführungsplatten vom Beginn des Einzugsbereiches sanft zurückspringen und gegen
das Gehäuse zurücklaufen. Man kann jedoch diese Einzugselemente auch so gestalten,
daß im Bereich der ersten Wechselwirkung zwischen dem zu zerkleinernden Material und
dem Werkzeug eine mehr oder weniger scharfkantige Konfiguration der Platte vorgesehen
ist, durch welche hier bereits eine Vorzerkleinerung erfolgt. Dabei kann von der scharfen
Kante der Spalt gegen das Standmesser konvergieren. Er kann sich jedoch auch zünächst
etwas erweitern, um erst dann in den Bereich des Standmessers zu konvergieren.
[0012] Wegen der relativ niedrigen Umdrehungszahl des angetriebenen Rotors ist es möglich,
vom Rotor selbst den Antrieb eines Förderbandes abzuleiten, durch das die zu zerkleinernden
Spritzgußteile von der Stelle ihres Anfalls in den Gehäuseeinlaß für die Schneidmühle
transportiert werden. Zu diesem Zweck kann der Achsstummel des Rotors entlang der
Rotorachse über die vordere in Fig. 1 nicht gezeichnete Stirnseite des Gehäuses hinaus
verlängert werden und dort ein Keilriemenrad zum direkten Antrieb des genannten Förderbandes
tragen.
[0013] Besonders staubarmes Mahlgut hat man mit einer Schneidmühle erzielt,bei welcher das
Sieb zum Abtrennen des Mahlgutes mit Öffnungen versehen ist, welche sich sowohl gegen
den Innenbereich, d.h. zum Messerrotor hin,als auch zum Außenbereich, d.h. zum Sammelbehälter
im Gehäuse hin, erweitern. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung der Zeichnung. In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele
der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der neuen Schneidmühle, wobei zum besseren
Verständnis der Konstruktion der vordere Gehäusedeckel weggebrochen ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Schneidmühle nach Fig. 1 bei weggebrochenem Gehäusedeckel;
Fig. 3 die gleiche Darstellung wie Fig. 2, jedoch mit gegenüber dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 modifizierten Einführplatten;
Fig. 4 die gleiche Ansicht wie die Fig. 2 und 3 auf ein Ausführungsbeispiel der Schneidmühle
mit gezahnten Einführungsplatten;
Fig. 5 die gleiche Darstellung wie die Fig. 2, 3 und 4, wobei der Messerrotor mit
zusätzlichen Rippen versehen ist und die Einführungsplatten die gleiche Konfiguration
wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 zeigen;
Fig. 6 einen Schnitt durch das Sieb der erfindungsgemäßen Schneidmühle.
[0014] Wie man aus der perspektivischen Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Schneidmühle
erkennt, besteht dieselbe aus einem walzenförmigen angetriebenen Rotor 1, der in bekannter
We.i-se in dem Gehäuse 2 gelagert ist. Das im Querschnitt rechteckige Gehäuse besteht
aus der Vorderwand 3, der Rückwand 4, der hinteren linken Stirnseite 5, einer entsprechenden
vorderen Stirnseite, die zur besseren Ansicht weggebrochen ist, dem flachen geneigten
Boden 6 mit den schrägen Seitenwandungen 7 und 8 sowie einem in der Zeichnung nicht
dargestellten Aufsatz in Form eines Trichters od. dgl. zur Zuführung des zu zerkleinernden
Materials. Der walzenförmige Rotor wird von einem in der Zeichnung gleichfalls nicht
dargestellten Antriebsmotor, vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines entsprechenden
Untersetzergetriebes, angetrieben, um die gewünschte niedrige Umdrehungszahl von etwa
-100 Upm zu erreichen. Auch die Lagerung des Rotors ist nicht gezeichnet. Der Rotor
rotiert um die Achse 9 und ist in entsprechenden Lagern mit dem in der Zeichnung dargestellten
Achsstummel gelagert.
[0015] Der in Fig. 1 dargestellte Rotor weist vier Schneidelementgruppen 10, 11, 12 und
13 auf. Jede Gruppe besteht aus drei gleichmäßig auf den Umfang des Rotors verteilten
Messerplatten 10a, 10b, 10c, 11a, 11b, 11c, 12a, 12b, 12c bzw. 13a, 13b, 13c. Durch
die äquidistante Anordnung der Messerplatten einer Schneidelementgruppe und durch
den gleichmäßigen Winkelversatz zwischen benachbarten Schneidelementgruppen ergibt
sich bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schneidmühle ein Winkelversatz zwischen in ihrem Schneidvorgang am Standmesser aufeinanderfolgenden
Messerplatten von 30°, wie man aus Fig. 2 erkennen kann. Dieser Winkelversatz folgt
unmittelbar aus der Zahl der Messer in einer Schneidelementgruppe multipliziert mit
der Zahl der Schneidelementgruppen (3 x 4 = 12, 360° : 12 = 30°). Würde man die Messerzahl
der einzelnen Schneidelementgruppen auf vier erhöhen und die Schneidelementgruppen
von vier auf fünf, so würden bei einer Gesamtzahl von 20 Messern die Winkelabstände
zwischen in ihrer Schnittfolge aufeinanderfolgenden Messern am Standmesser 14 von
30° auf 18° reduziert werden.
[0016] Das Gehäuse 2 ist durch das Standmesser 14 und den gegenüberliegenden Siebträgersteg
16 in zwei Gehäusehälften unterteilt: In einem unteren Sammelraum 37, der sich unter
dem Sieb 15 befindet und von Teilen der Seitenwandungen 3, 4,
5, dem schrägen Boden 6 und den gleichfalls schräggestellten Seitenwandungen des Bodens
7 und 8 begrenzt wird. In diesem Sammelraum 37 wird das zerkleinerte und durch die
öffnungen 32 des Siebes 15 hindurchgetretene Material gesammelt und durch einen in
der Zeichnung nicht dargestellten Ablauf ausgetragen. Dieser Ablauf kann an eine mechanische,pneumatische
oder andere geeignete Fördereinrichtung angeschlossen sein, die das zerkleinerte Material
im Vorgabe- bzw. Mischtrichter für die Spritzgießmaschine wieder zuführt.
[0017] Der obere Gehäuseteil wird begrenzt von dem Rotorteil,der über die Ebene des Standmessers
14 und des Siebträgersteges 16 hinrausragt, von den Stirnseiten des Gehäuses und den
Leitblechen 18 und 19 sowie dem darüber hinausragenden Teil der Vorderwand 3 und den
hinteren Leitblechen 21 und 22, wobei das obere schräg nach abwärts geneigte Leitblech
das zu zerkleinernde Material dem Rotor zuleitet und das untere zylindrische Leitblech
im Einzugsbereich des zu zerkleinernden Materials der Walzenfläche des Rotors in etwa
gegenüber liegt und entsprechend der Zylinderform angepaßt ist. Aus dieser Leitblechkombination
21, 22, die von dem rohrförmigen Träger 23 unterstützt wird, ragen Leitplatten 24,
24' heraus, die in Orthogonalebenen zur Rotorachse 9 liegen. .
[0018] Die zusätzliche Einrichtung 20 zum Halten und Vorzerkleinern in Einzugsrichtung vor
dem Standmesser 14 wird also im wesentlichen von dem rohrförmigen Träger 23 gebildet,
der die Leitbleche 21 und 22 unterstützt und mehreren, vorzugsweise gleichmäßig über
die Länge des Gehäuses 2 verteilten Leitplatten 24, 24', wobei die Leitplatten vorzugsweise
in senkrechten Ebenen zur Rotorachse 9 liegen. Sie können jedoch auch insbesondere
im Mittelbereich des Gehäuses etwas in Richtung des Standmessers 14 konvergieren,
um eine Anhäufung des zu zerkleinernden Materials in den seitlichen Bereichen in der
Nähe der Stirnwände 5 des Gehäuses 2 zu verhindern.
[0019] Die Zahl der Leitplatten 24, 24' ist abhängig von der Art der zu zerkleinernden Spritzgußteile,
von der Breite der einzelnen Messerplatten auf dem Rotor 1 und Wird zweckmäßigerweise
gleich oder kleiner als die Zahl der nebeneinander liegenden Messergruppen auf dem
Rotor sein. Bei dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel stehen zwei
Leitplatten 24, 24' den vier Schneidelementgruppen 10, 11, 12, 13 gegenüber. Bildet
man den Rotor 1 länger aus und versieht ihn mit 5 oder 6 Schneidelementgruppen, so
kann die Zahl der Leitplatten 24 bei der gezeigten Ausführungsform auf 3 oder 4 erhöht
werden. Das Wesentliche der zusätzlichen Einrichtung 20 ist das Halten und Vorzerkleinern
der manchmal sehr zähen und sperrigen Angüsse, die der Zerkleinerung am Standmesser
14 zugeführt werden.
[0020] Die Leitplatten 24, 24' erstrecken sich vom oberen Rand des Gehäuses 2 und verlaufen
zunächst über einen geraden schräg abwärts geneigten Bereich 24a, gehen dann in eine
einwärts geneigte Krümmung 24b über und verlaufen schließlich konkav gewölbt über
einen Bereich 24c, der dem Rotor benachbart ist, wobei der Kurvenverlauf des Abschnittes
24c so gestaltet ist, daß er gegen die Schneidkante 14a des Standmessers 14 konvergiert,
wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, oder aber zunächst divergiert und dann konvergiert,
wie anhand des Kurvenverlaufs 25c beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 oder aber konzentrisch
zur Rotorachse 9 wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 anhand des Kurvenverlaufs
27c dargestellt.
[0021] In den Fig. 3, 4 und 5 sind weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schneidmühle
dargestellt, wobei in den Fig. 3 und 4 sämtliche Teile bis auf die Leitplatten gleich
sind und daher einer weiteren Erläuterung nicht bedürfen und bei der Fig. 5 zusätzlich
noch die Form des Rotors modifiziert ist.
[0022] Die Leitplatten 25, 25' in Fig. 3 unterscheiden sich von den Leitplatten des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 2 dadurch, daß im Anschluß an den Kantenteil 25a der Leitplatten eine scharfe
Leitplattenecke bzw. ein Zahn 25b anschließt, der zum Vorbrechen des zu zerkleinernden
Materials besonders dann geeignet ist, wenn er soweit in die Bahn der Messer des Rotors
3 hineinragt, wie das Standmesser 14 oder jedenfalls bis dicht in die Schnittbahn
der Messer 10a, 10b, 10c. Wie bereits erwähnt, ist der Verlauf der weiteren Plattenkante
25c so gestaltet, daß sich der Raum zwischen dem Rotor und der Kante zunächst erweitert
und dann zum Standmesser 14 wieder verjüngt.
[0023] Für das Zerkleinern von Hohlkörpern, wie durch den Hohlkörper 28 angedeutet, eignet
sich besonders die Ausführungsform einer Schneidmühle gemäß Fig. 4. Hier sind die
Leitplatten 26, 26
1 .... zusätzlich zu den Kanten 26b, 26'b ... mit einer gegen die Kante 14a des Standmessers
14 gerichteten Zahnung zur Erhöhung der Haltekraft in Einzugsrichrung versehen. Bei
der Drehung des Rotors 1 in Richtung des Pfeiles 17 wird der Hohlkörper 28 von dem
nachfolgenden Messer 10a soweit in den Spalt zwischen der gezahnten Kante 26c und
der Oberfläche des Rotors 1 hineingeschoben, bis der Hohlkörper 28 in diesem Bereich
festgeklemmt ist und anschliessend von den darauf folgenden Schneidkanten der Messer
10a, 10b, 10c bis zu der notwendigen Teilchengröße zerkleinert, die für das Regenerat
gewünscht wird. Bei der Ausführungsform von Fig. 5 ist der Zylinder des Rotors 1 zwischen
benachbarten Messern jeder Schneidelementgruppe abgeflacht und mit zusätzlichen Rippen
29a, 30a, 31a versehen. Diese Rippen verbessern die Förderwirkung der Walze des Rotors
für das zu zerkleinernde Material gegen das Standmesser 1.4. Die zugehörigen Leitplatten
können wie in Fig. 5 dargestellt, glatt sein, wobei die dem Rotor gegenüberliegende
konkav gewölbte Kante 27c konzentrisch zur Achse 9 verlaufen kann. Diese Kante kann
jedoch auch wie die Kante 24c beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sich nach außen
verbreitern, die Konfiguration des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3 mit Kante 25b
und sich erweiterndem Innenraum oder aber auch die Konfiguration gemäß Fig. 4 mit
einer zusätzlichen Zahnung und Kante 26b haben.
[0024] Durch einfache Versuche kann man anhand des anfallenden Materials die Leitplatten
in Richtung auf die von ihnen erwünschte Wirkung des Haltens und Vorzerkleinerns optimieren.
[0025] Bei Bedarf kann die erfindungsgemäße Schneidmühle auch so konstruiert werden , daß
die Leitplatten 24, 25, 26 und 27 gegeneinander austauschbar gestaltet werden, indem
man sie mit entsprechenden Aussparungen bzw. Führungen versieht und auf den rohrförmigen
Träger aufsteckt und in entsprechende Schlitze in den Leitblechen 21 und 22 sowie
entsprechende.Führungen an der Rückwand 4 und auch im Standmesser 14 einschiebt.
[0026] Zweckmäßigerweise versieht man das Sieb 15 sowohl auf der dem Rotor 1 zugewandten
Seite 35 als auch auf der abgewandten zum Sammelraum 37 gerichteten Seite 36 mit angefasten
Erweiterungen 33, 34 wie dies in Fig. 6 gezeigt ist.
1. Schneidmühle zum Zerkleinern von Angüssen, Spritzgußteilen, geblasenen Hohlkörpern
und dergleichen mit einem in einem Gehäuse (2) gelagerten walzenförmigen angetriebenen
Rotor (1), über dessen Umfang mehrere Schneidelementgruppen (10 - 13) gegeneinander
versetzt angeordnet sind, die mit mindestens einem im Gehäuse vorgesehenen Standmesser
(14) zusammenwirken und mit einem sich über einen Teil des Umfangs des Rotors erstreckenden
Sieb (15) zum Abtrennen des Mahlgutes, dadurch gekennzeichnet , daß im Gehäuse eine
zusätzliche Einrichtung (20) zum Halten und Vorzerkleinern in Einzugsrichtung vor
dem Standmesser (14) vorgesehen ist und daß der Rotor (1) mit einer Drehzahl von unter
500 Upm, vorzugsweise etwa 100 Upm, angetrieben ist.
2. Schneidmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der walzenförmige Rotor
(1) nebeneinander drei bis fünf Schneidelementgruppen (10 - 13) in Form von auf dem
Rotor befestigten Messerplatten trägt, wobei jede einzelne Gruppe aus zwei bis vier
Messerplatten (10a, 10b, 10c) besteht und benachbarte Schneidelementgruppen (z.B.
10, 11) im Winkel so gegeneinander versetzt sind, daß sich eine äquidistante Schnittfolge
der rotierenden Messerplatten (10 - 13) gegenüber dem feststehenden Standmesser (14)
ergibt.
3. Schneidmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch, gekennzeichnet , daß die zusätzliche
Einrichtung (20) zum Halten und Vorzerkleinern aus von einem rohrförmigen Träger (23)
unterstützten Leitblechen (21, 22) und mehreren vorzugsweise gleichmäßig über die
Gehäuselänge verteilten Leitplatten (24, 24') gebildet ist, wobei die Leitplatten
in Orthogonalebenen zur Rotorachse (9) liegen.
4. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß die zusätzliche Einrichtung (20) zum Halten und Vorzerkleinern von mehreren
Leitplatten (24,24)gebildet ist, wobei Einzugs schwach konvergierend gegen das Standmesser'(14) angeordnet sind.
5. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
, daß die Zahl der Platten (24, 24') gleich oder geringer der Zahl der Schneidelementgruppen
(10 - 13) auf dem Rotor (1) ist.
6. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet
, daß die dem Rotor (1) benachbarte Leitplattenkante (24c, 24'c bzw. 26c, 26'c) konvergierend
zur Schneidkante (14a) des Standmessers (14) ausgebildet ist. (Fig. 2 bzw. Fig. 4)
7. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kante der Leitplatten (25, 25') sich im oberen Bereich vom Rand des Gehäuses
(2) zunächst über einen sanft gekrümmten Bereich (25a, 25'a) abwärts verläuft, dann
über Zähne (25b, 25'b) in der-Nachbarschaft der Schneidmesserbahn in einen sich zunächst
erweiternden und dann gegen die Schneidkante (14) wieder verjüngenden Bereich (25c,
25'c) erstrecken.
8. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, insbesondere zum Zerkleinern
von geblasenen Hohlkörpern und dergleichen, dadurch gekennzeichnet , daß die Leitplatten
(26, 26') an ihren dem Rotor (1) benachbarten Kanten (26c, 26'c) eine gegen die Kante
(14a) des Standmessers (14) gerichtete Zahnung zur Erhöhung der Haltekraft in Einzugsrichtung
und eine Kante (26b, 26'b) haben.
9. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet
, daß der Zylinder des Rotors (1) zwischen benachbarten Messern (z.B. 10a, 10b, 10c)
jeder Schneidelementgruppe (10, 11, 12, 13) abgeflacht und mit zusätzlichen Rippen
(z.B. 29a, 30a, 31a) versehen ist (Fig. 5).
10. Schneidmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet
, daß die Bohrungen (32) im Sieb (15) sowohl auf der dem Rotor (1) zugewandten Seite
(35) als auch auf der abgewandten zum Sammelraum (37) gerichteten Seite (36) angefaste
Erweiterungen (33, 34) aufweisen.