(19)
(11) EP 0 064 684 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.1982  Patentblatt  1982/46

(21) Anmeldenummer: 82103689.4

(22) Anmeldetag:  30.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/08, E04F 10/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 07.05.1981 DE 3117997

(71) Anmelder:
  • Jüngling, Maria
    D-7336 Uhingen 5 (DE)
  • Jüngling, Kurt
    D-7336 Uhingen 5 (DE)

(72) Erfinder:
  • Jüngling, Maria
    D-7336 Uhingen 5 (DE)
  • Jüngling, Kurt
    D-7336 Uhingen 5 (DE)

(74) Vertreter: Lewandowsky, Klaus 
Krummenacker Strasse 223
D-73733 Esslingen
D-73733 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Markise für trapezförmige Fenster


    (57) Die Markise zum Abdecken eines trapezförmigen Fensters mit der Grundseite 7c, den parallelen Seiten 7a und 7b sowie dem geneigt verlaufenden, oberen Rahmenteil 7 besteht aus einem rechteckigen, gemäß Pfeil P, aufwickelbaren Tuchabschnitt 1 und einem kopfseitig daran anschließenden, dreieckförmigen Abschnitt 2, der zusammen mit Kasten 4 und Aufwickelwalze 5 um den Gelenkpunkt 6 gemäß Pfeil P2 hochschwenkbar ist, nachdem der Enstab 12 des rechteckigen Teils etwa in die Pos. 12" hochgezogen wurde.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine in vertikaler Ebene bewegbare Markise für trapezförmige oder ähnlich unregelmäßig aufgebaute bzw. an die jeweiligen Dachneigungen angepaßte Außenfenster von Gebäuden, Wohnhäusern oder dergleichen.

    [0002] Als Sicht-, Licht- und Wetterschutz für derartig asymmetrische Fenster, die beispielsweise bei Studioausbau von Dachgeschossen giebelseitig sehr häufig vorkommen, ist es bislang lediglich durch die DE-PS 26 46 115 des gleichen Anmelders bekannt, entsprechend speziell gestaltete Stabrolladen anzuordnen. Derartige Rolladen erfüllen zwar in hohem Maße durch ihren Hohlkammerprofilaufbau sämtliche ihnen zugedachten Aufgaben, haben jedoch den Nachteil, infolge ihres nicht unerheblichen, baulichen Aufwands, insbesondere für großflächige Fenster, relativ teuer zu sein.

    [0003] Die vorliegende Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, eine Markise gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs zu entwickeln, die speziell als Schutz für trapezförmige Außenfenster geeignet ist und eine preiswerte Alternative zu den bekannten Stabrolladen für derartige Fenster darstellen soll.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß die gesamte Oberfläche der Markise in mindestens einen rechteckigen und einen dreieckförmigen Flächenabschnitt unterteilt ist und die einzelnen Abschnitte unabhängig voneinander aufrollbar bzw. zusammenfaltbar sind, wobei in spezieller, erfindungsgemäßer Ausgestaltung für Fenster mit geneigt verlaufender Rahmenoberseite der dreieckförmige Flächenabschnitt erst nach dem Aufrollen oder dergleichen des rechteckigen bewegbar ist.

    [0005] Weitere wesentliche Einzelheiten der vorliegenden Erfindung, insbesondere ihre bauliche Ausgestalting im Detail, sind anhand eines Ausführungsbeispiels in den Unteransprüchen niedergelegt, in Form einer Skizze dargestellt und anhand derer im folgenden näher erläutert.

    [0006] Es zeigen:

    Fig. 1 ein asymmetrisches Fenstersystem in Ansicht,

    Fig. 2 die erfindungsgemäße Markisenausbildung als Vorderansicht,

    Fig. 3 eine teilweise Seitenansicht zu Fig. 2,

    Fig. 4 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt gemäß der Linie AB aus Fig. 1,

    Fig. 5 eine weitere Vorderansicht der Markise.



    [0007] Die dargestellte Markise zum Abdecken eines trapezförmigen Fensters mit der Grundseite 7c, den parallelen Seiten 7a und 7b sowie dem geneigt verlaufenden, oberen Rahmenteil 7 besteht aus einem rechteckigen, gemäß Pfeil P1 aufwickelbaren Tuchabschnitt 1 und einem kopfseitig daran anschließenden, dreieckförmigen Abschnitt 2, der zusammen mit Kasten 4 und Aufwickelwalze 5 um den Gelenkpunkt 6 gemäß Pfeil P2 hochschwenkbar ist, sobald der Endstab 12 des rechteckigen Teils etwa in die Pos. 12" hochgezogen worden ist. Der Markisenstoff des Abschnitts 2 kann dabei fest an dem Kasten 4 und der oberen schrägverlaufenden Kastenblende 16 angeschlossen, oder aber, wie Fig. 4 andeutet, mittels Führungsstab 2a in ein entsprechendes Kammerprofil 16a lösbar eingeschoben sein. Die Kastenblende 16 ist vorzugsweise derart bemessen, daß der Kasten 4 in aufgezogenem Zustand weitestgehend innerhalb ihres umschlossenen Raumes 16' zu liegen kommt; aus optischen Gründen kann zudem noch eine frontseitige Schabrakke 19 vorgesehen sein. Zum Aufziehen des unteren und oberen Markisenabschnitts 1 und 2 dienen die separaten Schnüre oder Gurte 17 bzw. 18.

    [0008] Damit die zuvor beschriebene Außenmarkise auch bei starkem Wind jederzeit sicher gegenüber dem Fensterrahmen 7 bis 7c fixiert ist, sind weiterhin an den Fensterlängsseiten vertikale Führungen, beispielsweise Spanndrähte 10 und 11 vorgesehen.

    [0009] Infolge der Längenänderungen a bis c, die beim Schwenken der Markisenteile 4, 8, 9 und 12 um das Gelenk 6 zwangsläufig auftreten, müssen diese Teile zudem an den freien Enden 4a, 8a, 9a sowie 12a und 12b, teleskopartig ausziehbare Innenteile 4', 8', 9' sowie 12' oder ähnliche als Verlängerungen wirkende Elemente aufweisen. Diese Teile besitzen dabei leicht langlochförmige Bohrungen, durch die die Spanndrähte 10, 11 mit allseitigem Spiel hindurch verlaufen.

    [0010] Nach einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung können, wie Fig. 5 zeigt, anstelle der Spanndrähte 10, 11 auch in vertikalen Ebenen verschwenkbare Ausstellarme 21, 22 an den seitlichen Rahmenteilen 7a und 7b vorgesehen und die freien Enden 21a, 22a dieser Arme 21, 22 an den freien Enden 12a und 12b des unteren Endstabes 12 gelenkig angeschlossen sein, wobei die Fußteile 21b, 22b der Ausstellarme 21, 22 in halber Höhe h des rechteckigen Markisenabschnitts 1 liegen und der der längeren 7b der beiden parallelen Trapezseiten 7a und 7b zugeordnete Ausstellarm 22 teleskopartig um das Höhenmaß H des dreieckförmigen Abschnitts 2 ausziehbar ausgebildet ist, damit dieser Arm von seiner höchsten Stelle 22' aus, seine Führungsfunktion beim Hochziehen des Dreieckmarkisenabschnitts weiterhin erfüllen kann.

    [0011] Letztlich ist es auch noch denkbar, daß anstelle der manuell zu betätigenden Aufzugsgurte 17 bzw. 18 für die Aufwickelwalze des rechteckigen Markisenabschnitts 1 ein an sich bekannter Rohrmotor 23 und für das Aufziehen des harmonikaförmig faltbaren, dreieckigen Flächenabschnitts 2 ein Seiltrommelmotor 24 vorgesehen ist, wobei dieser Seiltrommelmotor 24 im äußersten Eckbereich der Trapezspitze E und unterhalb der oberen Kastenblende 16 angeordnet sein sollte.

    [0012] Das erfinderische Grundsystem der Aufteilung eines trapezförmigen Fensters in einen rechteckigen und einen dreieckigen Abschnitt 1 und 2 kann, wie Fig. 1 zeigt, auch noch dann in äquivalenter Weise angewandt bzw. erweitert werden, wenn baulicherseits beispielsweise noch ein seitlicher Dreiecksbereich 3 vorhanden ist. Hier wären dann ein horizontal gerichteter Spanndraht 13 als Führung für die Verstärkungsstäbe 14 und 15 des Markisenstoffes 3 erforderlich und zudem die teleskopartige Ausbildung der Stabenden in den Führungspunkten 14' und 15'.


    Ansprüche

    1. Vertikalmarkise für Außenfenster mit mindestens einem zur Horizontalen und/oder Vertikalen geneigt verlaufenden Rahmenteil, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Oberfläche der Markise in mindestens einen rechteckigen (1) und einen dreieckförmigen (2) Flächenabschnitt unterteilt ist und die einzelnen Abschnitte (1 und 2 bzw. 3) unabhängig voneinander aufrollbar bzw. zusammenfaltbar sind.
     
    2. Vertikalmarkise nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen rechteckigen Flächenabschnitt (1) als Basis und einen kopfseitig daran anschließenden, dreieckförmigen Bereich (2).
     
    3. Vertikalmarkise nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen - gegebenenfalls zusätzlichen - seitlichen Dreiecksbereich (3).
     
    4. Vertikalmarkise nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dreieckförmige Flächenabschnitt (2) erst nach dem Aufrollen oder dergleichen des rechteckigen (1) bewegbar ist.
     
    5. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Endstab des dreieckförmigen Flächenabschnitts (2) durch die aus Kasten (4) und Welle (5) oder dergleichen bestehende Aufwickelvorrichtung des rechteckigen Markisenteils (1) gebildet wird.
     
    6. Vertikalmarkise nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der dreieckförmige Markisenabschnitt (2) fest mit dem Kasten (4) verbunden bzw. lösbar an diesen angeschlossen ist.
     
    7. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Schwenkgelenk (6) an der Schnittkante des oberen, geneigten Rahmenteils (7) mit dem Kasten (4) des rechteckigen Abschnitts (1).
     
    8. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich vom Schwenkgelenk (6) aus ein oder mehrere, fächerförmig den dreieckigen Markisenabschnitt (2) durchlaufende Verstärkungsstäbe (8, 9) zu der gegenüberliegenden Seite (7b) des Fensterrahmens (7 bis 7c) erstrecken.
     
    9. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (8a, 9a) jedes der Verstärkungsstäbe (8, 9) sowie das des Kastens (4) für das Rechteckteil (1) der Markise je ein teleskopartig ausziehbares Innenteil (4', 8', 9') aufweisen und diese Teile über eine Scheibe, einen Spanndraht (10) oder dergleichen parallel zur anliegenden Fensterrahmenseite (7b) auf letzterem (10) gleitend geführt sind.
     
    10. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Endstab (12) des rechteckigen Markisenabschnitts (1) beidendig teleskopartig ausziehbare Einsätze (12a, 12b) aufweist und beidseitig über Spanndrähte (10 und 11) am Fensterrahmen (7a, 7b) geführt ist.
     
    11. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von Spanndrähten (10, 11) in vertikalen Ebenen verschwenkbare Ausstellarme (21, 22) an den seitlichen Rahmenteilen (7a und 7b) vorgesehen und die freien Enden (21a, 22a) dieser Arme (21, 22) an den freien Enden (12a und 12b) des unteren Endstabes (12) gelenkig angeschlossen sind.
     
    12. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußteile (21b, 22b) der Ausstellarme (21, 22) in halber Höhe (h) des rechteckigen Markisenabschnitts (1) liegen und der der längeren (7b) der beiden parallelen Trapezseiten (7a und 7b) zugeordnete Ausstellarm (22) teleskopartig um das Höhenmaß (H) des dreieckförmigen Abschnitts (2) ausziehbar ausgebildet ist.
     
    13. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der manuell zu betätigenden Aufzugsgurte (17 bzw. 18) für die Aufwickelwalze des rechteckigen Markisenabschnitts (1) ein an sich bekannter Rohrmotor (23) und für das Aufziehen des harmonikaförmig faltbaren, dreieckförmigen Flächenabschnitts (2) ein Seiltrommelmotor (24) vorgesehen ist.
     
    14. Vertikalmarkise nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Seiltrommelmotor (24) im äußersten Eckbereich der Trapezspitze (E) und unterhalb der oberen Kastenblende (16) angeordnet ist.
     
    15. Vertikalmarkise nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zuordnung eines seitlichen Dreieckmarkisenabschnitts (3) zum rechteckigen (1) an der Fensterunterseite (7c) ein weiterer Spanndraht (13) zur Führung der teleskopartig ausziehbaren Verstärkungsstäbe (14, 15) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung