[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenentleereinrichtung, die aus einem höhenbeweglichen
Pressenentleerkorb mit Kettenförderern und Auflagen für Pressunterlagen für eine Mehretagenpresse
und aus einer Abfördervorrichtung besteht.
[0002] Pressenentleereinrichtungen sind hinter Mehretagenpressen angeordnet, um nach Beendigung
des Pressvorgangs eine möglichst rasche Entleerung der Mehretagenpresse zu ermöglichen
und unabhängig von dieser eine Weiterförderung fertig gepresster Spanplatten in kontinuierlichem
Betrieb durchzuführen. Bisher werden die fertiggepressten Spanplatten einschließlich
ihrer-Unterlagen aus der Presse in einem Pressenentleerkorb abgelegt und anschließend
aus diesem einer hinter dem Pressenentleerkorb angeordneten Trennstation zugeführt,
in der eine Trennung zwischen fertiggepressten Spanplatten und Unterlagen stattfindet,
wobei bei flexiblen Unterlagen die flexiblen Unterlagen nach der Trennung durch einen
Abwärtsförderer wieder einem Rückförderer zugeführt werden, der die von den Spanplatten
befreiten Unterlagen zur Schüttstation zurückführt (P 1653319).
[0003] Bei Kleinanlagen führt dieses System der Entleerung und Trennung zu einem erheblichen
Aufwand der sich in der Anlagenlänge und im Maschinenpreis deutlich niederschlägt.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde einen Pressenentleerkorb
gleichzeitig als Trenneinrichtung für das Trennen von fertiggepressten Spanplatten,
von deren flexiblen Unterlagen und als Abwärtsförderer für die leeren abzutransportierenden
flexiblen Unterlagen zu verwenden. Diese Aufgabe wird erfindungsge- m3B dadurch gelöst,
daß ein in einer vertikale Richtung offener Käfig vorgesehen ist, daß jedes Kettenfördererpaar
einer Etage mit Kopfleisten von flexiblen Unterlagen hintergreifenden Mitnehmern versehen
ist, und daß im Schlitzbereich des Käfigs eine Abfördereinrichtung für von fertiggepressten
Spanplatten befreiten flexiblen Unterlagen vorgesehen ist. Durch diese erfinderische
Lösung wird eine zusätzliche Trennung, eine Abwärtsförderung und eine Zuförderung
zum Rückförderer für flexible Unterlagen, wie sie der Stand der Technik unbedingt
besitzen mußte, völlig vermieden. Eine Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes besteht
darin, daß der Käfig U-förmig und nach unten offen ist, und daß unterhalb des Käfigs
im Schlitzbereich ein Abförderer für die flexiblen Unterlagen angeordnet ist. Durch
diese Ausgestaltung wird die Befestigung des Abförderers direkt auf dem Fundament
ermöglicht, und es kann der U-förmige Käfig an diesem Förderer vorbeibewegt werden.
[0004] In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen, daß
im Bereich der Umlenkung der Kettenförderer eine trommelartige Verkleidung vorgesehen
ist. Diese Verkleidung dient insbesondere der sauberen Führung der abzuschälenden
flexiblen Unterlage.
[0005] In noch weiterer Ausgestaltung hiervon wird vorgeschlagen, daß im Bereich der Umlenkung
der Kettenförderer Führungen angeordnet sind. Zufolge Anordnung von Führungen ist
eine sichere
'Umlenkung der Unterlagen gewährleistet, ohne daß das freie Ende der Unterlagen bei
einem Hochschnellen eine Zerstärung der abzufördernden Spanplatte verursacht.
[0006] Als eine noch weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen,
daß mindestens das unterste Kettenfördererpaar im Bereich seiner rücklaufenden Trume
mit einem Hilfsdeck versehen ist. Die Anordnung eines Hilfsdecks hat den beachtlichen
Einfluß, daß die Kopfleisten der flexiblen Unterlagen wohlpositioniert von der Abfördervorrichtung
übernommen werden können.
[0007] Zur wohlpositionierten Abförderung der von den flexiblen Unterlagen befreiten Spanplatten
wird es als eine Ausgegestaltung des Erfindungsgegenstandes angesehen, daß Quetschrollen
mit einer Rollenbahn hinter der Trennstelle angeordnet sind. Durch Einsatz der mit
regelbarer Geschwindigkeit umlaufenden Quetschrollen wird trotz diskontinuierlichem
Entladen und Trennen ein kontinuierlicher Weitertransport der fertiggepressten Spanplatten
ermöglicht.
[0008] Die Erfindung wird nachstehen anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Figur 1a, 1b, 1c, 1d, schematisch dargestellt den Entleer-, Trenn- und Abfördervorgang
von fertiggepressten Spanplatten mit Unterlagen mit einem erfindungsgemäßen Entleerkorb.
[0010] Eine Pressenentleereinrichtung bestehend aus einem Pressenentleerkorb 1, in dem Kettenfördererpaare
3,4,5 angeordnet sind, und bei der eine Abfördereinrichtung 6 vorgesehen ist, befindet
sich zwischen einer schematisch dargestellten Dreietagenpresse 2 und einer Rollenbahn
8 mit mindestens einem Quetschrollenpaar 9.
[0011] Der Pressenentleerkorb 1 besitzt weiterhin eine Einzugsvorrichtung 10, die nur in
Figur 1a dargestellt ist, um die in der Dreietagenpresse 2 vorhandenen fertiggepressten
Spanplatten 11, einschließlich flexibler Unterlagen 12 in den Einflußbereich der Kettenfördererpaare
3,4 und 5 zu bringen. Die Kettenfördererpaare 3,4 und 5 besitzen Mitnehmer 13, mit
denen sie hinter Kopfleisten 14 der flexiblen Unterlagen 12 fassen können. Damit'werden
aus der Dreietagenpresse 2 gleichzeitig alle mit Spanplatten 11 versehenen flexiblen
Unterlagen 12 auf die Kettenfördererpaare 3,4,5 aufgefahren. Nachdem alle Kettenfördererpaare,
die gleichzeitig als Etagen des Pressenentleerkorbs 1 anzusehen sind, mit flexiblen
Unterlagen 12, die die Spanplatten 11 tragen belegt sind, wird anschließende wie in
Figur 1b dargestellt, ein Abschälvorgang und der-gleichzeitige Rückführvorgang der
flexiblen Unterlagen 12 durchgeführt.
[0012] Das Kettenfördererpaar 5 das zusammen mit Decks 21 als Auflagen für die mit Spanplatten
11 versehenen flexiblen Unterlagen die unterste Etage des Pressenentleerkorbs 1 bildet,
wird durch einen nicht dargestellten Motor in Gang gesetzt. Dabei werden die Kopfleisten
14 der flexiblen Unterlagen 12 von den an dem Kettenfördererpaar 5 angeordneten Mitnehmern
13 um Antriebskettenräder 24 herumgeführt. Dabei ist der Bereich zwischen dem auf
der linken-und der rechten Seite des Pressenentleerkorbs 1 angeordnetenKettenförderer
5 mit einer trommelartigen Verkleidung 25 versehen, die zum einen die Verbindungs-
und Antriebswelle der Antriebskettenräder 24 schützt, und zum anderen als Gleitunterlage
für die flexible Unterlage 12-dient. Im Bereich der Umlenkung 26 werden somit zwangsläufig
wie in Figur 1b dargestell.t,Spanplatte 11 und flexible Unterlage 12 voneinander getrennt.
Die Spanplatte 11 wird von Quetschwalzen 9 übernommen und einer Rollenbahn 8 zur weiteren
Bearbeitung zugeführt, die flexible Unterlage 12 wird mit den rücklaufenden Trumen
27 des Kettenfördererpaares 5 auf ein Hilfsdeck 15 aufgefahren und dort abgelegt;
anschließend wird auch der Antriebsmotor des Kettenfördererpaares 5 abgebremst.
[0013] Nachdem somit die unterste Etage des Pressenentleerkorbs entleert und gleichzeitig
eine Trennung zwischen flexibler Unterlage 12 und Spanplatte 11 stattgefunden hat,
wird der Pressenentleerkorb 1 um eine Etage abgesenkt, sodaß nunmehr mit dem Kettenfördererpaar
4 die Entleerung und Trennung der nächsten Etage von Spanplatte 11 und flexibler Unterlage
12, wie oben für die unterste Etage beschrieben, durchgeführt werden kann.
[0014] Hierbei kann erfindungsgemäß anstelle eines zwischen Kettenfördererpaar 5 und Kettenfördererpaar
4 angeordneten Hilfsdecks 15 das Kettenfördererpaar 5 mit seinen Decks 21 selbst als
Hilfsdeck zur Zwischenlagerung der abgeschälten flexiblen Unterlage 12 dienen.
[0015] Um zu verhindern, daß die von der Spanplatte 11 befreite flexible Unterlage 12 mit
dem nicht an Kopfleisten 14 geführten Ende 20 hochschnellt, sind Führungen 16 in jeder
Etage vorgesehen.
[0016] Figur 1c verdeutlicht, wie nach Entleerung des Pressenentleerkorbs 1 der Rücktransport
der flexiblen Unterlagen 12. durchgeführt wird. Die unterste Etage ist mit der auf
dem Hilfsdeck 15 aufliegenden flexiblen Unterlage 12 in den Wirkbereich der Abfördereinrichtung
6 gekommen. Die Abfördereinrichtung 6 wird über einen nicht dargestellten Antriebsmotor
in Pfeilrichtung angetrieben und übernimmt so die flexiblen Unterlagen 12 die zunächst
noch mit ihren Kopfleisten 14 von den Mitnehmern 13 der Kettenförderer 3,4 und 5 hintergriffen
sind. Wie in Figur 1b noch schematisch dargestellt übergibt die Abfördereinrichtung
6 die flexible Unterlage 12 an ein weiteres Rücktransportband, von dem aus die flexible
Unterlage zu einer nicht dargestellten Schüttstation zum Wiederbelegen mit neuem Spanmaterial
gebracht wird.
[0017] In Figur 1d ist ein Querschnitt entsprechend der Linie A-A durch den Pressenentleerkorb
1 dargestellt, in dem der Pressenentleerkorb 1 als nach unten offener U-förmiger Käfig
25 dargestellt ist, in dem die Kettenfördererpaare 3,4,5 die die drei Etagen darstellen
vorhanden sind und wobei deren rücklaufende Trume 27 von Hilfdecks 15 im Abstand unterfangen
sind. Gleichzeitig ist in diesem Schnitt die Abfördereinrichtung 6, die auf einem
Sockel 17 angeordnet ist, der sich auf einem Fundament 18 abstützt, dargestellt. Bei
taktweisem Abwärtsbewegen des Pressenentleerkorbs 1, kann die Abfördereinrichtung
6 in einem Schlitz 19 relativ zu dem abwärtsbewegten Pressenentleerkorb hochfahren
und die einzelnen flexiblen Unterlagen 12 abfördern. Zweckmäßiger Weise ist die, Abfördereinrichtung
6 als Bandförderer ausgebildet. In Abhängigkeit der Höhe des Sockels 17 kann eine
Abförderung der flexiblen Unterlagen 12 durch die Abfördereinrichtung bereits dann
beginnen, wenn die erste flexible Unterlage auf dem Hilfsdeck 15 aufliegt. Die Abförderung
geschieht dann hier nicht erst wie in Figur 1c dargestellt, wenn alle Etagen entleert
sind, sondern lediglich um einen Takt gegenüber der Trennung verschoben. Der hierdurch
erreichte Zeitgewinn ist offensichtlich.
[0018] Das in Figur 1c gestrichelt dargestellte Ende 20 einer flexiblen Unterlage 12, soll
die Verhinderung des Hochschnellens dieses Endes durch die Führung 16 die oberhalb
eines jeden Kettenfördererpaares angeordnet ist, verdeutlichen. Wie insbesondere aus
Figur 1d erkennbar, sind Decks 21 vorgesehen, die wie die Hilfsdecks 15 nur über eine
bestimmte Breite des Pressenentleerkorbs 1 nach Innen ragen, sodaß eindeutig der Schlitz
19 entsteht, in dem eine Relativbewegung zwischen der Abfördereinrichtung 6 und dem
Pressenentleerkorb stattfinden kann. Wie der Figur 1d weiterhin zu entnehmen ist,
sind die Kettenfördererpaare 3,4 und 5 außerhalb der Decks 21 und Hilfsdecks 15 angeordnet.
Aus Figur 1d ist deutlich erkennbar, daß die Abfördereinrichtung 6 mit einer Umlenkung
23 vor den Umlenkungen der Kettenfördererpaare 3,4 und 5 endet, da für den Antrieb
dieser Kettenfördererpaare die Wellen über die volle Breite des Pressententleerkorbs
durchgeführt sind.
1. Pressenentleereinrichtung bestehend aus einem höhenbeweglichen Pressenentleerkorb
(1) mit Kettenförderer (3,4.5) und Auflagen (21) für Pressunterlagen (12) für eine
Mehretagenpresse (2) und einer Abfördervorrichtung (6] dadurch gekennzeichnet, daß
ein in einer vertikalen Richtung offener Käfig E25) vorgesehen ist, daß jedes Kettenfördererpaar
(3.4.5) einer Etage mit Kopfleisten (14) von flexiblen Unterlagen (12) hintergreifendeh
Mitnehmern (13) versehen ist, und daß im Schlitzbereich (13) des Käfigs (25) eine
Abfördereinrichtung (6) für von fertiggepressten Spanplatten (11) befreiten flexiblen
Unterlagen (12) vorgesehen ist.
2. Pressenentleereinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig
(25) U-förmig, und nach unten offen ist, und daß unterhalb des Käfigs (25) im Schlitzbereich
(19) ein Abförderer (6) für die flexiblen Unterlagen (12) angeordnet ist.
3. Pressenentleereinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Umlenkung (26) der Kettenförderer (3,4,5) eine trommelartige Verkleidung
(25) vorgesehen ist.
4. Pressenentleereinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Umlenkung (26) der Kettenförderer (3,4,5)
zusätzliche Führungen (16) angeordnet sind.
5. Pressenentleereinrichtungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4 dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens das unterste Kettenfördererpaar (5) im Bereich seiner
rückführenden Trume (27) mit einem Hilfsdeck (15) versehen ist.
6. Pressenentleereinrichtungen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß Quetschrollen (9) und eine Rollenbahn (8) hinter der Trennstelle
angeordnet sind.