[0001] Alle bisher bekanntgewordenen hydraulischen Kolbengleisbremsen zum Abbremsen von
Eisenbahnwagen erzeugen beim Abbremsen von langen Wagengruppen in den Verzögerungsstrecken
einen Rückstau in der Verteilzone. Für einen gut laufenden sogenannten Nachläufer
besteht dann die Gefahr eines Eckstoßes, was zum Entgleisen führen kann. Es ist deshalb
unter Umständen notwendig, die Abdrückgeschwindigkeit und damit die Leistungsfähigkeit
der Ablaufanlagen zu reduzieren, damit eine lange Wagengruppe zunächst die Verteilzone
freigibt. Dieser Nachteil tritt insbesondere bei langen unbeladenen Wagengruppen auf,
weil die Verzögerungsstrecke für beladene Wagen dimensioniert ist und die leichte
Wagengruppe sehr früh die von den hydraulischen Kolbenbremsen vorgegebene Auslaufgeschwindigkeit
erreicht. Der relativ lange Rest der Wagengruppe blockiert dann die Verteilzone mit
der Sollauslaufgeschwindigkeit der hydraulischen Kolbengleisbremsen (König, Helmut
in ETR (25) 9 - 1976 S. 551 bis 561). In dem vorerwähnten Aufsatz äußert sich der
Verfasser dahingehend, daß eine Absenkbarkeit der gesamten hydraulischen Kolbengleisbremse
aus wirtschaftlichen Gründen kaum realisierbar sei. Auch Versuche mit zum Stande der
Technik zählenden hydraulischen Kolbengleisbremsen scheinen diese Auffassung zu bestätigen.
Die Anmelderin ist sich allerdings nicht im klaren darüber, ob es sich bei den ihr
bekanntgewordenen Versuchen um geheime Versuche, oder aber um offenkundige Vorbenutzungshandlungen
handelt, weshalb diesbezüglich vorsorglich Vorbehalte hinsichtlich der Zugehörigkeit
zum Stande der Technik angemeldet werden. Bei diesen Versuchen hat man parallel zur
Hydraulikeinheit der Kolbengleisbremse an der Halterung der Bremse einen Pneumatikzylinder
angeordent. Die Kolbenstange ist am Ende wie ein Haken ausgebildet, der über den pilzförmigen
Kopf der Hydraulikeinheit ragt. Bei Bedarf kann der Pneumatikzylinder über die mit
einem Haken versehene Kolbenstange einfahren und die Hydraulikeinheit der Kolbenbremse
gegen Aufstellkraft der Hydraulikeinheit absenken. Diese Konstruktion baut außerordentlich
voluminös und konstruktiv aufwendig und ist deshalb schon aus diesem Grunde abzulehnen.
Dabei muß bedacht werden, daß eine solche Konstruktion den rauhen Betriebsbedingungen
im Bahnbetrieb bei allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sein würde, und somit sehr
unterhaltungsaufwendig ist, und zwar mit einem Aufwand, der sich nicht mehr vertreten
läßt.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Kolbengleisbremse zum
Abbremsen von Eisenbahnwagen der im Gattungsbegriff bezeichneten Art auf konstruktiv
einfache Weise so auszugestalten, daß sie je nach Bedarf ganz oder teilweise unwirksam
bzw. ausgeschaltet werden kann.
[0003] Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
[0004] Eine hydraulische Kolbengleisbremse gemäß der Erfindung weist eine Absenkvorrichtung
auf, die außerordentlich einfach ausgebildet sein kann, z. B. als einseitig hydraulisch
beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Einheit, die den Dämpfer abstützt. Zum Beispiel läßt
sich durch Beaufschlagen dieser Kolben-Zylinder-Einheit der Dämpfer in seine wirksame
Stellung, also nach oben bringen, während beim Ablassen der Hydraulikflüssigkeit der
Dämpfer abgesenkt wird, so daß das Wagenrad unbeeinflußt bleibt. Eine solche Absenkvorrichtung
läßt sich koaxial zum Dämpfer, also unter diesem, anordnen, so daß die gesamte Vorrichtung,
also hydraulische Kolbengleisbremse mit Absenkvorrichtung außerordentlich kompakt
baut.
[0005] Es besteht sogar die Möglichkeit, für den Dämpfer einen Serienartikel, z. B. aus
der Automobilbranche, zu verwenden, der sich wie die Kolben-Zylinder-Einheit, die
die Absenkvorrichtung bildet, in einem Rohr abstützt, so daß das die Absenkvorrichtung
bildenden Lager, ebenso wie der Dämpfer, gut geschützt sind. Infolgedessen braucht
die gesamte Vorrichtung nicht mehr an Wartungsaufwand als dies ohnehin von üblichen
hydraulischen Kolbengleisbremsen bekannt ist.
[0006] Hydraulische Kolbengleisbremsen mit einem die Absenkvorrichtung bildenden, hydraulisch
betätigbaren Lager können an eine zentrale Hydraulikversorgung angeschlossen werden.
Mit den in der Hydraulik heute üblichen Schalt- und Steuergliedern können einzelne
hydraulische Kolbengleisbremsen oder ganze Gruppen einer Verzögerungsstrecke unabhängig
voneinander wirksam oder unwirksam ferngeschaltet werden. Damit kann einer mehr oder
weniger langen bzw. mehr oder weniger schweren Wagengruppe die notwendige Anzahl von
hydraulischen Kolbengleisbremsen wirksam zugeschaltet werden, damit kein gefährlicher
Rückstau in der Verteilzone entsteht. Auch sind Eckstöße nicht mehr zu befürchten.
[0007] Da die Informationen über ein Wagengruppengewicht und Wagengruppenlänge zentral für
den ganzen Rangierbahnhof hinter dem Ablaufberg erfaßt werden können und diese in
die jeweiligen Richtungsgleise durchgeschaltet werden, ist der zusätzliche Steuerungsaufwand
gering.
[0008] Infolgedessen ist es bei Anwendung der Erfindung möglich, eine Verzögerungsstrecke
mit optimaler Belegungszeit zu schaffen, ohne auf die Vorteile der hydraulischen Kolbengleisbremse
mit einer integrierten Geschwindigkeitssteuerung und ohne externe Bremsenergiezuführung
verzichten zu müssen.
[0009] Ein weiterer, bemerkenswerter Vorteil ist darin zu sehen, daß sich die erfindungsgemäß
vorgeschlagene hydraulische Kolbengleisbremse mit der Absenkhydraulik ohne Probleme
auch an hydraulischen Kolbengleisbremsen mit einem Kühler anbauen läßt. Durch die
einfache und originelle Art der Absenkhydraulik lassen sich beide Vorteile zusammen
verwirklichen.
[0010] Bei Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 2 ergibt sich eine besonders einfache, raumsparende
Konstruktion mit günstiger Krafteinleitung in das die Absenkvorrichtung bildende Lager.
[0011] Das gilt auch für die Lösung nach Patentanspruch 3, bei welcher das Lager für den
Dämpfer einen fliegend gelagerten Kolben aufweist, der sich einseitig gegen Hydraulikdruck
abstützt, so daß durch Entlasten des mit Hydraulikdruck beaufschlagbaren Zylinderraumes
der Kolben in Axialrichtung des Dämpfers verstellbar ist, womit eine entsprechende
Verstellung des mit dem Wagenrad in Berührung kommenden Kopfes verbunden ist.
[0012] Von besonderem Vorteil sind die Ausführungsformen nach den Patentansprüchen 4 und
5, zumal solche hydraulischen Kolbengleisbremsen zusätzlich noch den Vorteil aufweisen,
daß der Dämpfer in einem Führungsrohr praktisch allseitig geschützt angeordnet ist.
Dadurch wird der Wartungsaufwand solcher Kolbengleisbremsen weiterhin herabgesetzt
und/oder die Funktionsfähigkeit erhöht.
[0013] Des weiteren brauchen bei einer erfindungsgemäßen hydraulischen Kolbengleisbremse
auch nicht mehr - wie bisher - Halter durch Schraubenbolzen, die mit Durchgangsbohrungen
den Schienensteg durchgreifen, an diesem befestigt zu werden. Vielmehr ist es bei
der Erfindung möglich, den Schienensteg unbeschädigt zu lassen, da die hydraulische
Kolbengleisbremse am Schienenfuß angeklemmt wird. Damit können die teueren und wegen
Schwächung des
Schienensteges auch nachteiligen Bohrungen bei der Erfindung vollständig eingespart
werden.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 6 sind alle Kolbengleisbremsen einer
Gruppe an eine Sammelleitung angeschlossen. Diese Sammelleitung kann mit einem geeigneten
Tank in Verbindung stehen, der z. B. durch ein Mehrwegeventil zu- und abschaltbar
ist. Beim Überfahren von Kolbengleisbremsen, deren Lager abgesenkt oder vollständig
entlastet sind, werden die Lager über die Köpfe und den Dämpfer nach unten gedrückt,
wobei sie Hydraulikflüssigkeit in die gemeinsame Sammelleitung verdrängen. Dadurch
kann es an anderer Stelle zu einem Hochschieben von hydraulischen Dämpfern kommen,
was unproblematisch ist. Sollten zufälligerweise zahlreiche Dämpfer, deren Lager entlastet
oder teilweise nach unten gefahren sind gleichzeitig von Wagenrädern überrollt werden,
so fließt die verdrängte Hydraulikflüssigkeit über die Sammelleitung in den Tank ab.
[0015] Gemäß Patentanspruch 7 sind den Anschlußleitungen der Kolben-Zylinder-Einheiten der
Lager Absperrorgane zugeordnet.
[0016] Gemäß Patentanspruch 8 können die einzelnen Lager unterschiedlich weit abgesenkt
werden. Dadurch kann, über den Weg gesehen, die Bremswirkung der hydraulischen Kolbengleisbremsen
gleichfalls verändert werden.
[0017] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 eine hydraulische Kolbengleisbremse an einer Schiene gemäß der Erfindung im
Längsschnitt;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform, ebenfalls im Längsschnitt;
Fig. 3 einen Lageplan einer Ablaufanlage;
Fig. 4 ein hydraulisches Schaltschema und
Fig. 5 eine Teil-Seitenansicht zu Fig. 1 bzw. 2.
[0018] Das Bezugszeichen 1 bezeichnet ein Rad eines nicht dargestellten Eisenbahnwagen,
das auf einer üblichen Schiene 2 mit senkrechtem Steg 3 und Fuß 4 rollt. Dabei bezeichent
das Bezugszeichen 5 den Spurkranz des Rades 1, der einen Kopf 6 einer hydraulischen
Kolbengleisbremse 7 beim Überrollen nach unten, also zentrisch in Richtung X gegen
eine hydraulische Dämpfungskraft drückt. Die in der Kolbengleisbremse vorgesehenen
Ventile entsprechen üblichen Konstruktionen solcher hydraulischen Kolbengleisbremsen
und sind deshalb zum Verständnis der Erfindung nicht notwendig und daher auch nicht
dargestellt worden.
[0019] Bei sämtlichen aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsformen können die Dämpfer
7 hinsichtlich der Ansprechgeschwindigkeit der Wagen einstellbar ausgebildet sein,
so daß nur die sogenannten Gutläufer von den Dämpfern 7 erfaßt und abgebremst werden,
während die Schlechtläufer weniger oder überhaupt nicht verzögert werden. Damit kann
also die Geschwindigkeit und Abstandshaltung der nicht dargestellten Eisenbahnwagen
geregelt werden.
[0020] Jeder der Dämpfer 7 besteht bei den dargestellten Ausführungsformen aus zwei teleskopartig,
also längenveränderlich in- ; einander geführten Teleskopteilen 8, 9, die eine Kolben-Zylinder-Einheit
bilden. Diese Teleskopteile 8 und 9 nehmen auch - was gleichfalls aus der Zeichnung
nicht hervorgeht - das hydraulische Dämpfungsmedium und die Ventilvorrichtungen auf.
[0021] Deutlich läßt die Fig. 1 erkennen, daß das im Durchmesser kleiner bemessene Teleskopteil
8 bei dieser Ausführungsform am oberen, d. h. dem Rad 1 zugekehrten Ende des Dämpfers
7 angeordnet ist und hier über einen Sprengring 11 oder in sonstiger, geeigneter Weise
lösbar mit dem Kopf 6 gekuppelt ist. Dieser Kopf 6 ist bei der Ausführungsform nach
den Figuren 1 und 2 annähernd linsenförmig ausgebildet und erhält durch eine Anfasung
eine nach oben gerichtete, etwa konvexe Ausgestaltung. Dieser Kopf 6 greift bei den
Ausführungsformen nach den Figuren 1 und 2 in ein Führungsrohr 12 und ist mit diesem
durch Gewinde 13 fest, aber lösbar, gekuppelt. Auch das Führungsrohr 12 verläuft koaxial
zu den Teleskopteilen 8 und 9 und endet in einem gewissen Längenabstand - bei zusammengeschobenem
Dämpfer 7 - vor dem Ende des Teleskopteiles 9. Dadurch bewegt sich das Führungsrohr
12 zusammen mit dem Kopf 6 und dem Teleskopteil 8 in Achslängsrichtung des Dämpfers
7. Die Fig. 1 zeigt in gestrichelten Linien den eingedrückten Dämpfer 7, während die
obere, vollständig mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung des Dämpfers 7 den
Einbauzustand zeigt, bei welchem der Dämpfer 7 nicht durch ein Rad 1 beaufschlagt
ist.
[0022] Die Teleskopteile 8 und 9 und das Führungsrohr 12 sind koaxial in einem Lagerrohr
14 angeordnet, dem an seinem dem Erdreich 15 zugekehrten Ende eine Absenkvorrichtung
16 zugeordnet ist, die koaxial zur Längsachse des Dämpfers 7 und damit auch koaxial
zu den anderen Rohren verläuft, die im einzelnen weiter unten noch beschrieben werden.
Diese Absenkvorrichtung 16 dient gleichzeitig zur Lagerung des Dämpfers 7 über ein
Raumgelenk 17. Dieses Raumgelenk wird bei den aus der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
durch eine Kugelkalotte gebildet, die mit der Stirnfläche des Teleskopteils 9 fest
verbunden ist und in einer formmäßig angepaßten Lagerausnehmung der Absenkvorrichtung
16 ruht.
[0023] Das Führungsrohr 12 ist über zwei mit Abstand zueinander angeordnete, im Lagerrohr
14 befestigte Gleitlagerringe 18 bzw. 18a längsverschieblich und verkantungsfrei geführt.
Außerdem ist am stirnseitigen, oberen Ende des Lagerrohres 14 eine Abstreifdichtung
19 im Lagerrohr 14 angeordnet, die sich auf der äußeren, zylindrischen Mantelfläche
des Führungsrohres 12 führt.
[0024] Das im Durchmesser größer bemessene Teleskopteil 9 kann auch i oben angeordnet sein,
während das Teleskopteil 8 sich unten befindet, also dort, wo in den Figuren 1 und
2 das Teleskopteil 9 angeordnet ist. Außerdem ist es in diesem Falle möglich, ! das
Raumgelenk 17 statt - wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist - unten, oben anzuordnen,
z. B. in Kopf 6 selbst raumgelenkig auszubilden, z. B. dadurch, daß der Kopf 6 aus
einem kautschukartigen Elastomere hergestellt wird. Des weiteren ist es denkbar, oben
und unten, also im Bereich des Kopfes 6 und im Bereich der Absenkvorrichtung 16 je
ein Raumgelenk anzuordnen, um ein Verkanten der Teleskopteile 8 und 9 bei exzentrischer
Krafteinleitung auszuschließen.
[0025] Des weiteren ist der Kopf 6 vorteilhafterweise drehbar angeordnet, so daß beim Auftreffen
des Spurkranzes 5 sich der Kopf beliebig in beiden Richtungen drehen kann.
[0026] Mit dem Bezugszeichen 20 ist eine Haltelasche bezeichnet, die eine parallel zur Unterseite
des Fußes 4 verlaufende Auflagefläche 21 aufweist, auf der Fuß 4 aufruht. Mit der
Haltelasche 20 ist materialmäßig einstückig ein nach oben offenes Lager oder eine
Lagerpfanne 22 verbunden, auf der das Lagerrohr 14 unter Zwischenschaltung eines Distanzringes
23 mit einer Ringschulter 24 aufruht. Das Lager 22 weist eine zylindrische Druchgangsöffnung
25 auf, durch die das Lagerrohr 14 hindurchgreift.
[0027] Mit dem Lager 22 ist ein Klemmansatz 26 verbunden, der mit einer dem Fuß 4 angepaßten
Schräge 27 ausgerüstet ist, die möglichst satt auf einer entsprechenden Schräge des
Fußes 4 aufruht. Im übrigen ist zwischen der Auflagefläche 21 und dem Lager 22 eine
Aussparung 28 vorgesehen, in die ein Teil des Fußes 4 der Schiene 2 formschlüssig
eingreift.
[0028] Wie insbesondere die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, greift die Haltelasche 20 auf
der dem Lager 22 gegenüberleigenden Seite so weit über den dortigen Fußbereich hinaus,
daß hier Platz für zwei in Längsrichtung der Schiene 2 mit Abstand zueinander angeordneten
Durchgangsbohrungen gegeben ist, von der nur eine - 29 - aus Fig. 2 ersichtlich ist,
während von der anderen Durchgangsbohrung 30 in Fig. 5 lediglich die Mittellinie veranschaulicht
wurde. Dieser Mittellinie wurde das Bezugszeichen der betreffenden Durchgangsbohrung
zugeordnet. Durch die Durchgangsbohrungen 29 und 30 greift jeweils eine Schraube,
von der lediglich die Schraube 31 in Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist. Diese Schrauben
weisen je einen hammerartigen Kopf 32 auf, der sich von unten formschlüssig in eine
entsprechende Einsenkung der betreffenden Durchgangsbohrung 29 bzw. 30 einlegt und
dadurch gegen Verdrehen gesichert ist. Von oben greift ein Klemmstück 33 gegen den
Ansatz der Haltelasche 20 und gegen den benachbarten Fußteil 4, so daß nach Anziehen
der Muttern 34 der Schrauben 31 die hydraulische Kolbengleisbremse durch Klemmen,
also kraftschlüssig mit der Schiene 2 verbunden ist. Dabei verläuft die Längsachse
35 des Dämpfers 7 unter einem spitzen Winkel zur Längsachse 36 der Schiene 2.
[0029] Der Kopf 6 kann in allen Fällen armiert sein oder ebenfalls aus Stahl bestehen. Des
weiteren kann unter dem Kopf 6 ein Stoßdämpfungskörper aus Gummi oder einem Elastomere
mit gummiartigen Eigenschaften vorgesehen sein, um Geräusche zu dämpfen.
[0030] Bei der aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen Ausführungsform ist auf das Lagerrohr 14 ein
kurzes Rohrstück 37 mittels Gewinde 38 aufgeschraubt worden, das sich mit einer Ringschulter
39 gegen die Stirnfläche 40 des Lagerrohres 14 anlegt und durch nicht näher dargestellte
Dichtungen abgedichtet ist.
[0031] In dem zylindrischen Rohrstück 37 ist ein Lagerkolben 41 längsverschieblich und dichtend
geführt, der an seiner dem Teleskopteil 9 zugekehrten Seite eine dem Raumgelenk 17
entsprechende konkave Ausnehmung 42 aufweist, in der die Kugelkalotte des Raumgelenks
17 ruht, so daß der hydraulische Dämpfer zwischen Kopf 6 und Lagerkolgen 41 abgestützt
ist.
[0032] Die Stirnfläche 40 bildet einen Anschlag für den Lagerkolben 41 bei dessen Axialverschiebung
in Richtung Y, während der Verschiebeweg des Lagerkolbens 41 in entgegengesetzter
Richtung X durch eine eingeschweißte Stirnwand 43 begrenzt ist. Diese Stirnwand besitzt
eine zentrische Anschlußöffnung 44 mit einer Anschlußarmatur 45 zum Zuführen eines
geeigneten Druckmittels, insbesondere Hydraulikflüssigkeit, in den Zylinderraum 46,
über die Zuleitung 47.
[0033] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind für Teile gleicher Funktion die gleichen
Bezugszeichen verwendet worden.
[0034] Im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 1 wird die Ringschulter 39, die den
Anschlag für den Lagerkolben 41 in Verschieberichtung Y bildet durch einen Seegering
gebildet, der in der inneren Zylinderwandung des Lagerrohres 14 angeordnet ist.
[0035] Ein weiterer Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 1 ist darin zu sehen, daß
Lagerrohr 14 und das kurze Rohrstück 37 materialmäßig einstückig ausgebildet sind,
derart, daß das Lagerrohr 40 nach unten hin verlängert worden ist um einen Betrag,
der etwa der axialen Länge des Rohrstückes 37 entspricht.
[0036] Während des normalen Betriebs liegt der Lagerkolben 41 am oberen Anschlag, also an
der Ringschulter 39, an. Das wird durch den im Zylinderraum 46 herrschenden Druckmitteldruck,
insbesondere Hydraulikdruck, sichergestellt. Der Zylinderraum 46 wird zu diesem Zweck
über die Zuleitung 47 mit Drucköl gefüllt und durch ein nicht dargestelltes Absperrorgan,
z. B. durch einen Schieber, der in der Zuleitung 47 angeordnet ist, abgesperrt.
[0037] Beim Überfahren der hydraulischen Kolbengleisbremse 7 stützen sich die Teleskopteile
8 und 9 auf dem verstellbaren Lager 41 ab. Der hydraulische Dämpfer, also die Teleskopteile
8 und 9, müssen dem überrollenden Rad 5 folgend einen vollen Arbeitshub ausführen
und dabei eine entsprechende Bremsarbeit leisten.
[0038] Soll die Bremswirkung der betreffenden hydraulischen Kolbengleisbremse gezielt aufgehoben
oder gemildert werden, z. B. beim Abbremsen von langen Wagengruppen, dann wird der
Zylinderraum 46 durch Öffnen des nicht dargestellten Absperrorgans entspannt. Wird
nunmehr die betreffende hydraulische Kolbengleisbremse überfahren, so findet der hydraulsiche
Dämpfer keine Abstütztung mehr und schiebt das nachgiebige Widerlager 41 in die in
den Figuren 1 und 2 gestrichelt dargestellte untere Lage. Hierbei führt der hydraulische
Dämpfer keinen Arbeitshub auf. Das überrollende Rad 5 hat lediglich das Führungsrohr
12 mit dem Teleskopteil 8, 9 und dem nachgiebigen Widerlager 41 gegen geringen Reibungs-
und Strömungswiderstand zu verschieben.
[0039] Die Kolbengleisbremse 7 wird wieder bremsbereit, wenn durch Betätigen des nicht dargestellten
Absperrorgans der Zylinderraum 41 von einer zentralen Hydraulikversorgung mit Drucköl
gefüllt wird, was eine entsprechende Verschiebung des Lagerkolbens 41 in Richtung
Y bis zur Ringschulter 39 zur Folge hat. Dadurch werden auch die Teleskopteile 8 und
9 angehoben, bis der hydraulische Dämpfer wieder in seiner Funktionsstellung gelangt
ist.
[0040] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist an einer Zuleitung 47 eine größere Anzahl
von hydraulischen Kolbengleisbremsen 7 angeschlossen. In der Praxis kann die Anzahl
wesentlich größer sein als dies aus
Fig.
4 hervorgeht.
[0041] Durch ein zentrales, elektromagnetisches Absperrorgan 48, das von einer zentralen
Schaltstelle aus gesteuert werden
! kann, kann z. B. die gesamte Gruppe der an die Zuleitung 47 angeschlossenen Kolbengleisbremsen
druckentlastet werden, derart, daß der Zufluß zu einem Tank 49 freigegeben ist. Werden
die Kolbengleisbremsen von Rädern überrollt, so werden die Dämpfer zusammen mit den
Lagerkolben 41 - wie oben beschrieben wurde - nach unten verschoben. Dabei wird das
in dem betreffenden Zylinderraum 46 befindliche Drucköl in die Zuleitung 47 verdrängt.
Dadurch kann es vorkommen, daß das Drucköl einen anderen Lagerkolben 41 nach aufwärts,
also in Richtung Y, schiebt, so daß die einzelnen Dämpfer entsprechend des Überrollvorganges
ihre Lage verändern. Sollten mehrere hydraulische Dämpfer überrollt werden oder dies
der Weg des geringsten Widerstandes für das Drucköl sein, so fließt es auch zum Lagertank
49 ab.
[0042] An die Leitung 50 ist eine geeignete Druckmittelquelle, insbesondere eine motorisch
angetriebene Pumpe, angeschlossen.
[0043] In Fig. 3 ist mit dem Bezugszeichen 51 eine sogenannte Einfahrgruppe von Gleisen
bezeichnet, während 52 einen Ablaufberg beezichnet und 53 die sogenannte Verteilzone,
an die sich bei 54 eine Richtungsgruppe von Gleisen anschließt.
[0044] Hydraulische Kolbengleisbremsen mit Absenkvorrichtungen werden vorzugsweise am Beginn
der Richtungsgleise 54 angeordnet.
[0045] Die in der Beschreibung und in den Patentansprüchen beschriebenen und in der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
B e z u g s z e i c h e n
[0046]
1 Rad
2 Schiene
3 Steg
4 Fuß
5 Spurkranz
6 Kopf
7 Kolbengleisbremse, Dämpfer
8 Teleskopteil
9
10 -
11 Sprengring
12 Führungsrohr
13 Gewinde
14 Lagerrohr
15 Erdreich
16 Absenkvorrichtung
17 Raumgelenk
18 Gleitlagerring
18a "
19 Abstreifdichtung
20 Haltelasche
21 Auflagefläche
22 Lager, Lagerpfanne
23 Distanzring
24 Ringschulter
25 Durchgangsöffnung
26 Klemmansatz
27 Schräge
28 Aussparung
29 Durchgangsbohrung
30 "
31 Schraube
32 Kopf
33 Klemmstück
34 Mutter
35 Längsachse
36 "
37 kurzes Rohrstück
38 Gewinde
39 Ringschulter
40 Stirnfläche
41 Lagerkolben, Widerlager
42 konkave Ausnehmung
43 Stirnwand
44 Anschlußöffnung
45 Anschlußarmatur
46 Zylinderraum
47 Zuleitung
48 Absperrorgan
49 Tank
50 Druckmittelquelle
51 Einfahrgruppe
52 Ablaufberg
53 Verteilzone
54 Richtungsgruppe
X Verschieberichtung
Y "
1. Hydraulische Kolbengleisbremse zum Abbremsen von Eisenbahnwagen, mit einem Dämpfer
in Form einer gegen Rückstellkraft längenveränderlichen Kolben-Zylinder-Einheit, die
von dem Eisenbahnwagenrad betätigbar und durch einen Halter an einer Schiene angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämpfer (7) auf einem in Längsachsrichtung des
Dämpfers (7) verstellbaren und in der jeweiligen Lage auch arretierbaren Lager (41)
abgestützt ist.
2. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lager (41) koaxial zum Dämpfer (7) angeordnet. ist.
3. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lager (41) mindestens ein einseitig mit Druckmitteldruck beaufschlagbarer
Kolben ist, der längsverschieblich und dichtend in einem koaxial zum Dämpfer (7) angeordneten
Rohr (16) angeordnet ist.
4. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1, wobei der hydraulische Dämpfer
von einem Führungsrohr mit Radialabstand umgeben, mit diesem in einem Lagerrohr gemeinsam
mit dem Dämpfer in dessen Längsrichtung verstellbar angeordnet ist, wobei das Lagerrohr
in einer den Schienenfuß untergreifenden, an dem Schienenfuß kraftschlüssig, z. B.
angeklemmten, Haltelasche gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Lagerrohr
(14) ein kurzes Rohrstück (16) aufgeschraubt ist, das den Zylinderraum für den Lagerkolben
(41) bildet, wobei die Verschiebbarkeit des Kolbens in Richtung (Y) auf den Dämpfer
(7) durch eine Ringschulter (39) des Lagerrohres (14) und entgegengesetzt (X) durch
eine Stirnwand (43) des kurzen Rohrstückes (16) gebildet ist, wobei der Lagerkolben
(41) eine Ausnehmung (42) für ein Raumgelenk, insbesondere eine Kugelkalotte (17)
des einen Teleskopteiles (9) des hydraulischen Dämpfers (7) aufweist.
5. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei der hydraulische Dämpfer von einem Führungsrohr mit Radialabstand umgeben, mit
diesem in einem Lagerrohr gemeinsam mit dem Dämpfer in dessen Längsrichtung verstellbar
angeordnet ist und daß das Lagerrohr in einer den Schienenfuß untergreifenden, an
dem Schienenfuß kraftschlüssig, z. B. angeklemmten Haltelasche gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das verstellbare Lager (41) in einer rohrförmigen Verlängerung
des Lagerrohres (14) längsverschieblich und dichtend geführt ist, wobei sein Verschiebeweg
in Richtung (Y) auf den Dämpfer (7) durch eine Ringschulter, z. B. durch einen Seegerring
im Lagerrohr (14) und entgegengesetzt (X) durch eine Stirnwand begrenzt ist.
6. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Kolbengleisbremsen (7) einer Gruppe an eine Zuleitung (47)
angeschlossen sind, die über ein Mehrwegeventil entweder an eine Druckmittelquelle
(50) oder an einen Tank (49) anschließbar ist.
7. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Kolbengleisbremse ein Absperrorgan zugeordnet ist, durch
das die betreffende Kolbengleisbremse druckmitteldicht von der Zuleitung (47) absperrbar
ist.
8. Hydraulische Kolbengleisbremse nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lager (41) unterschiedlich weit absenkbar und in der jeweiligen
Lage arretierbar sind.