(19)
(11) EP 0 065 073 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1982  Patentblatt  1982/47

(21) Anmeldenummer: 82101321.6

(22) Anmeldetag:  20.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F04B 43/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.05.1981 DE 3118901

(71) Anmelder: Ponndorf, Wilhelm
D-3500 Kassel (DE)

(72) Erfinder:
  • Ponndorf, Wilhelm
    D-3500 Kassel (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schlauchpumpe


    (57) Bei bisher bekannten Schlauchpumpen liegt der Pumpenschlauch in einem Kreisbogenstück von 60-1800 an der Gehäusewand an und wird in diesem Sektor von zwei oder mehreren Rollen oder anderen Druckkörpern gepreßt.
    Die Neuheit dieser Erfindung besteht darin, daß der Schlauch vollkommen kreisförmig im Gehäuse gelagert ist. Daher wird für den Verdrängungseffekt nur eine Druckrolle benötigt, wobei pro Wellenumdrehung eine größere Leistung erreicht und der Schlauch nur einmal gequetsch wird, wodurch sich die Lebensdauer des Schlauches wesentlich verlängert.
    Ein weiterer Vorteil ist, daß hierbei die Pulsation gegenüber den Mehrrollen-Schlauchpumpen in längerem Intervall erfolgt und durch das große Schlauchvolumen und den größeren elastischen Schlauch eine bessere Pulsationsdämpfung erreicht wird. Weiterhin ist die Preßrolle federnd gelagert und erlaubt es, Schläuche mit ungleichmäßigem Außendurchmesser zu verwenden.
    Ein- und Austritt der Schlauchpumpe liegen auf einer Ebene und ermöglichen daher den einfachen Einbau in bestehende Leitungssysteme.




    Beschreibung


    [0001] Schlauchpumpen, die in der Praxis hauptsächlich zur Förderung von fließfähigen Medien mit aggressivem und abrasivem Charakter eingesetzt werden, sind technisches Allgemeingut, so daß auf die Beschreibung ihrer Wirkungsweise verzichtet werden kann.

    [0002] Bei allen bisher bekannten Konstruktionen liegt der Schlauch während der Pressung durch zwei oder mehrere Rollen nur teilweise, wenn überhaupt, an der Gehäusewandung an. Diese Pumpen haben den Nachteil, daß mindestens zwei Pressrollen benötigt werden, um einen ständigen Schlauchabschluß und damit die Verdrängung des zu fördernden Mediums zu erreichen.

    [0003] Es wurden auch Pumpen konstruiert, deren Rotoren mit mehreren Pressrollen ausgerüstet.sind, um die Förderimpulse zu verkleinern und dadurch einen möglichst gleichmäßigen Förderstrom zu erzeugen.

    [0004] Diese Maßnahmen haben wenig genützt und den Nachteil mit sich gebracht, daß der Schlauch bei jeder Umdrehung der Rotorwelle zwei-oder mehrmals entsprechend der Anzahl der Rollen gequetscht wurde. Dies hat sich sehr nachteilig auf die Lebensdauer der Schläuche ausgewirkt.

    [0005] Die Neuheit dieser Erfindung besteht darin; daß der Schlauch vollkommen kreisförmig geschlossen im Gehäuse gelagert ist und die Ein-und Austrittsenden um eine gequetschte Schlauchbreite versetzt nach außen führen.

    [0006] Diese Konstruktion erlaubt es, mit nur einer Rolle den gleichen Pumpeffekt zu erzielen, wobei pro Wellenumdrehung eine größere Leistung erreicht und der Schlauch nur einmal gequetscht wird, wodurch sich die Lebensdauer des Schlauches wesentlich verlängert.

    [0007] Durch die Möglichkeit, den Verdrängungsvorgang bei gleicher Leistung langsamer ablaufen zu lassen als bei den bisher üblichen Schlauchpumpen mit mehreren Rollen, ergibt~sich ein schwächerer Förderimpuls, weil durch gleichzeitiges öffnen und Schließen im Schlauchverdrängungsraum durch die Elastizität des Schlauchmaterials eine Pulsierungsdämpfung in einem größeren elastischen Raum stattfindet, als dieses der Fall ist bei einer Arbeitsweise mit mehreren Rollen.

    [0008] Zur Vermeidung gegenseitiger Reibung muß der Schlauch an den Ein-und Austrittsenden fixiert werden.

    [0009] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Weitere Merkmale ergeben sich aus einer bevorzugten Ausführungsform in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.

    [0010] In der Zeichnung zeigt Figur I eine schematische Darstellung der zuvor beschriebenen Schlauchpumpe 1 mit einem Gehäuse 2, einem kreisförmig eingelegten Schlauch 3, der Anpressrolle 4, der Antriebswelle 6 und der schematisch angedeuteten federnd angeordneten Achse der Lagerrolle 5. Die Rolle 4 läuft auf der Schlauchoberfläche bei gleichzeitiger Quetschung des Schlauches 3 ab und verdrängt den Inhalt des Schlauches 3 in der Laufrichtung zum Pumpenauslaß 7, wobei gleichzeitig das hinter der Rolle 4 entstehende Vakuum das Fördermedium durch den Pumpeneinlaß 8 ansaugt. Der Pumpeneinlaß 8 und der Auslaß 7 liegen in einer Ebene. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber bisher bekannten Konstruktionen, weil diese in einer gradlinigen Rohrleitung eingebaut werden kann, wobei die geringe Verschiebung der Ein- und Austrittsachsen, wie in Figur II und III dargestellt, keine Rolle spielt. Figur II zeigt den Querschnitt durch die Pumpe mit den angedeuteten Schlauchführungen 9, während in Figur III der Schlauchabstand X dargestellt ist, welcher für eine berührungslose Pressung des tangentialen Schlauchein- und austrittes erforderlich ist, und dabei auch die seitliche Verschiebung von Ansaugleitung zur Druckleitung in einer Ebene um das Maß X andeutet. Die Pumpenwelle 6 wird über eine elastische Kupplung über einen Getrfebemotor angetrieben, wenn die Schlammpumpe nur für Pumpzwecke eingesetzt werden soll. Will man diese gleichzeitig für Dosierung einsetzen, wird hierfür ein stufenlos regelbarer Getriebemotor gewählt.

    [0011] Das Gehäuse 2 ist mit einem herausnehmbaren Schauglas 12 oder Fenster versehen, um eine Nachregulierung der Anpressrolle 4 über die federnde Einstellvorrichtung 5 vorzunehmen. Der Pumpenschlauch 3 ist in den Ein- und Austrittstutzen 10 und 11 auf übliche Weise durch Schlauchschellen festgehalten, um eine gegenseitige Reibung der Ein- und Austrittschlauchenden am Punkte 0 zu verhindern. Die Schlauchführungen 9 verhindern, daß der Schlauch seitlich abwandert, was durch die spiralförmige Laufabwicklung der Rolle 4 an der Schlauchoberfläche verursacht wird. Eine Pumpe dieser Konstruktion kann in beiden Richtungen fördern und ist selbstansaugend.

    [0012] Die federnd gelagerte Pressrolle 4 erlaubt es, Schläuche mit ungleichem Aussendurchmesser zu verwenden. Bei Totalverschluß des Austritts wird Rolle 4 federnd nachgeben und ein Zerbersten des Schlauches verhindern.

    [0013] Bei den bisher bekannten Schlauchpumpen liegt der Schlauch nur in einem Kreisbogenstück von 120 bis max. 180° an der Gehäusewand an und wird in diesem Sektor von zwei oder mehreren Rollen angepresst. Somit verringert sich das Schlauchvolumen um das Volumen, welches die Rollenpressung erfordert, d.h. bei herkömmlichen Schlauchpumpen mit mehreren Rollen um die Rollenanzahl minus 1, gegenüber dem Einrollenprinzip dieser Patentanmeldung. Der Erfolg ist eine wesentlich größere Volumenverdrängung bei einer Umdrehung der Welle 6 und somit eine größere Pumpenleistung, wobei der Schlauch pro Wellenumdrehung nur einmal gequetscht wird, was wesentlich zur Haltbarkeit beiträgt. Ein weiterer Vorteil ist, daß hierbei die Pulsation gegenüber den Mehrrollenschlauchpumpen in längerem Intervall erfolgt und durch das große Schlauchvolumen und den größeren elastischen Schlauch eine bessere Pulsationsdämpfung erreicht wird.


    Ansprüche

    1. Schlauchpumpe mit einem zur Aufnahme eines Schlauches bestimmten Gehäuse, einer im Gehäuse gelagerten Welle und einer hieran befestigten, zum Zusammenpressen des Schlauches bestimmten Rolle, die federnd einstellbar gelagert ist;
    gekennzeichnet durch einen elastischen Schlauch, der vollkommen kreisförmig im Gehäuse gelagert ist und dessen Ein- und Austrittsenden tangential in einer Ebene das Gehäuse verlassen.
     
    2. Schlauchpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Rolle die Zusammenpressung des Schlauches bewirkt.
     
    3. Schlauchpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressrolle federnd einstellbar gelagert ist.
     
    4. Schlauchpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäuse-Ein- und Austritt mindestens um.die Schlauchbreite des gedrückten Schlauches in der senkrechten Mittelachse gegeneinander versetzt sind.
     
    5. Schlauchpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schlauchenden am Ein- und Austritt durch Hilfseinrichtungen fixiert sind.
     
    6. Schlauchpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ein-und Austritt in einer Ebene liegen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht