[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich von bei dem in vorgegebenen
Zeitabständen erfolgenden Abtauen der Verdampfer des Kühlaggregates auftretenden Druckunterschieden
zwischen einem temperaturgesteuerten Kühl- oder Tiefkühlraum und der die Begrenzungswandungen
eines solchen Kühl- oder Tiefkühlraumes umgebenden Atmosphäre.
[0002] Durch eine solche Vorrichtung soll vermieden werden, daß in den Räumen, in denen
eine vergleichsweise niedrige Temperatur herrscht, zu starker Ober- oder Unterdruck
entsteht. Insbesondere werden solche Vorrichtungen bei Kühlkammern oder Druckkammern
benötigt, bei denen die Verdampfer der Kühlaggregate in vorgegebenen Zeitabständen
abgetaut werden müssen. Die zum Abtauen erforderliche Temperaturerhöhung führt zu
einer Drucksteigerung.
[0003] Für Kühlkammern oder Druckkammern, bei denen eine solche Drucksteigerung dazu führen
kann, daß sich die Tür zur Kammer selbständig öffnet, ist es aus der DE-PS 22 56 920
bereits bekannt, in eine öffnung der Kammerwandung einen an der Wandung zu befestigenden
Rahmen einzusetzen, dem ein weiteres, aus einem nachgiebig oder verschiebbar in dem
Rahmen angeordnetes, einen Sitz bildendes Rahmenteil sowie ein Verschlußteil zugeordnet
sind, welches bezüglich des Rahmenteils beweglich angeordnet ist und entweder mit
dem Sitz, dem durch das Rahmenteil des benachbarten Teiles begrenzten Sitz oder dem
durch den Rahmen begrenzten Sitz zusammenwirkt.
[0004] Es handelt sich hier um eine gegen die Wirkung einer Feder zugehaltene Klappe, die
sich bei einem entsprechenden Druckanstieg im Inneren der Kammer öffnen soll. Ein
unzulässig hoher Luftaustausch soll durch Hintereinanderschaltung mehrerer solcher
Verschlußteile verhindert werden, wodurch gewissermaßen eine Labyrinthdichtung im
Bereich der Ausgleichsvorrichtung entsteht.
[0005] Für Kühl- oder Tiefkühlräume großen Rauminhalts, von beispielsweise 70.000 bis 80.000
m
3, eignen sich solche Klappen jedoch nicht. Dort ist insbesondere das Problem akut,
daß durch die Druckschwankungen die eingehängten wärmegedämmten Decken und deren Aufhängung
dauernd auf Biegung und Zug wechselbeansprucht werden, wodurch die entsprechenden
Befestigungselemente durch Materialermüdungserscheinungen zerstört werden und es nicht
nur zur überlastung, sondern sogar zum Einsturz der Konstruktion kommen kann. Im übrigen
schließen federbelastete Verschlußelemente auch nicht immer dicht, so daß es auch
im normalen Betrieb, d.h. nicht nur während des Abtauvorganges, zu einem gewissen
Luftaustausch kommt.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und schlägt eine Lösung des Problems, auch
bei Kühl- oder Tiefkühlräumen großen Rauminhalts von bis zu 70.000 bis 80.000 m
3, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Druckausgleich einwandfrei möglich ist,
vor.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine in der Begrenzungswand
des Kühl- oder Tiefkühlraumes vorgesehene freie öffnung, deren Abmessungen dem Rauminhalt
des Kühl- oder Tiefkühlraumes angepaßt ist und die durch eine schwenkbare, wärmegedämmte
klappenartige Türe verschlossen und mit einem elektromechanischen Antrieb versehen
ist, der mit der Steuerung des Abtauvorganges derart gekoppelt ist, daß sich die Klappe
am Ende des Abtauvorganges automatisch öffnet und nach vorgegebener Zeit wieder automatisch
schließt.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in den kritischen Zeitabschnitten, d.h.
in der Zeit, bevor die Ventilatoren der Verdampfer nach dem Abtauen wieder anlaufen,
eine völlig freie Verbindung zwischen Kühl- bzw. Tiefkühlraum und der ihn umgebenden
Atmosphäre hergestellt und damit jede Druckschwankung im Inneren des Kühl- oder Tiefkühlraumes
absolut verhindert, so daß Beanspruchungen der Wandungen und insbesondere der Deckenkonstruktion
nicht mehr auftreten können. Durch das Vorhandensein eines elektromechanischen Öffnungs-
und Schließantriebes, können die Abmessungen der klappenartigen Türe so optimal gewählt
werden, daß sie sich für die gewünschten Zwecke auch bei vergleichsweise großen Rauminhalten
tadellos eignet.
[0009] Um ein Anfrieren der klappenartigen Türe an der Wandungs- öffnung zu verhindern,
ist in diese vorzugsweise ein beheizbarer Rahmen eingesetzt.
[0010] Um einen unzulässigen Warmlufteinfall oder Kaltluftaustritt vor bzw. nach erfolgtem
Druckausgleich zu vermeiden, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung vor der öffnung
ein Streifen- oder Pendelvorhang vorgesehen sein.
[0011] Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Wandung eines Kühl- oder Tiefkühlraumes mit der eingesetzten
klappenartigen Druckausgleichstür;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 und in
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1.
[0012] Die in Fig. 1 wiedergegebene Vorrichtung verschließt einen Kühl-oder Tiefkühlraum
3, dessen Begrenzungswand 1 eine öffnung 2 aufweist, deren Abmessungen schematisch
durch die gestrichelte Linie in Fig. 1 und voll in den anderen Figuren angedeutet
ist. In dieser Öffnung sitzt, wie man insbesondere aus den Fig. 2 und 3 erkennt, ein
Rahmen, der aus einem inneren Teil 4 mit eingesetzter Wärmedämmung 5 und einem äußeren
Teil 6 besteht, der auch in Fig. 1 erkennbar ist. Auf dem Rahmenteil 6 sitzen zwei
Scharnierteile 7 zur Aufnahme eines Gegenscharnieres 8 an einer klappenartigen, wärmegedämmten
Tür 9, die mittels eines Magnetverschlusses 10 zugehalten wird. Auf dem Rahmenteil
6 ist ferner eine umlaufende Heizung 11 vorgesehen, die verhindert, daß die klappenartige
Türe 9 auf dem Rahmenteil 11 festfrieren kann. Am Rahmenteil 6 ist über ein Gelenk
12 eine Stange 13 schwenkbar montiert, die über ein Gelenk 14 mit einem Kurbelarm
15 in Verbindung steht, der von einem auf der Tür 9 sitzenden Motor 16 antreibbar
ist. Aus Fig. 2 erkennt man, daß es mit Hilfe des Kurbeltriebes durch Antrieb von
Seiten des Motors 16 möglich ist, zu einem vorgewählten Zeitpunkt die Türe 9 in den
gestrichelt gezeichneten öffnungszustand 9' zu bewegen, so daß die ganze freie öffnung
2 für den Druckausgleich zwischen Außenatmosphäre und Innerem des Kühl-oder Tiefkühlraumes
3 zur Verfügung steht. Vorsorglich können, wie es in Fig. 2 bei 17 angedeutet ist,
entsprechende Abschirmvorrichtungen, wie ein Streifen- oder Pendelvorhang vorgesehen
sein, der einen zu hohen Warmlufteintritt bzw. Kaltluftaustritt nach erfolgtem Druckausgleich
verhindert.
1. Vorrichtung zum Ausgleich von bei dem in vorgegebenen Zeitabständen erfolgenden
Abtauen der Verdampfer des Kühlaggregates auftretenden Druckunterschieden zwischen
einem temperaturgesteuerten Kühl- oder Tiefkühlraum großen Rauminhalts von 50000 m3 und mehr und der die Begrenzungswandungen eines solchen Kühl- oder Tiefkühlraumes
umgebenden Atmosphäre, gekennzeichnet durch eine in der Begrenzungswand (1) des Kühl-
oder Tiefkühlraumes (3) vorgesehene freie öffnung (2), die durch eine schwenkbare,
wärmegedämmte klappenartige Tür (9) verschlossen und mit einem elektromechanischen
Antrieb (16) versehen ist, der mit der Steuerung des Abtauvorganges derart gekoppelt
ist, daß sich die Tür (9) am Ende des Abtauvorganges automatisch öffnet und nach vorgegebener
Zeit wieder automatisch schließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnung (2) von einem
beheizbaren Rahmen (6) eingefaßt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Tür (9) im
geschlossenen Zustand durch einen elektromagnetischen, steuerbaren Riegel (11) verschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß vor der von der Tür (9) verschlossenen Öffnung (2) ein Streifen- oder Pendelvorhang
(17) vorgesehen ist.