(19)
(11) EP 0 065 088 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1982  Patentblatt  1982/47

(21) Anmeldenummer: 82102165.6

(22) Anmeldetag:  17.03.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F25D 17/04, F25D 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(30) Priorität: 11.05.1981 DE 3118600

(71) Anmelder: G + H MONTAGE GmbH
D-67059 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Leyendecker, Kuno
    D-6730 Neustadt (DE)
  • Moreth, Alfred
    D-6702 Bad Dürkheim (DE)

(74) Vertreter: Betzler, Eduard, Dipl.-Phys. et al
Postfach 70 02 09 Plinganserstrasse 18a
D-8000 München 70
D-8000 München 70 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Temperaturgesteuerter Kühl- oder Tiefkühlraum mit einem Rauminhalt von 50.000m3 und mehr mit einer Vorrichtung zum Ausgleich von Druckunterschieden


    (57) Zum Ausgleich von bei dem in vorgegebenen Zeitabständen erfolgenden Abtauen der Verdampfer des Kühlaggregates auftretenden Druckunterschieden zwischen einem temperaturgesteuerten Kühl- oder Tiefkühlraum großen Rauminhalts von 50 000 m3 und mehr und der die Begrenzungswandungen eines solchen Kühl- oder Tiefkühlraumes umgebenden Atmosphäre, ist in der Begrenzungswand (1) des Kühl- oder Tiefkühlraumes (3) eine freie Öffnung (2) vorgesehen, die durch eine schwenkbare, wärmegedämmte klappenartige Tür (9) verschlossen und mit einem elektromechanischen Antrieb (16) versehen ist, der mit der Steuerung des Abtauvorganges derart gekoppelt ist, daß sich die Tür (9) am Ende des Abtauvorganges automatisch öffnet und nach vorgegebener Zeit wieder automatisch schließt.
    Die Öffnung (2) kann von einem beheizbaren Rahmen (6) eingefaßt sein. Die Tür (9) ist zweckmäßig im geschlossenen Zustand durch einen elektromagnetischen, steuerbaren Riegel (11) verschlossen und vor der von der Tür (9) verschlossenen Öffnung (2) kann ein Streifen- oder Pendelvorhang (17) vorgesehen sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich von bei dem in vorgegebenen Zeitabständen erfolgenden Abtauen der Verdampfer des Kühlaggregates auftretenden Druckunterschieden zwischen einem temperaturgesteuerten Kühl- oder Tiefkühlraum und der die Begrenzungswandungen eines solchen Kühl- oder Tiefkühlraumes umgebenden Atmosphäre.

    [0002] Durch eine solche Vorrichtung soll vermieden werden, daß in den Räumen, in denen eine vergleichsweise niedrige Temperatur herrscht, zu starker Ober- oder Unterdruck entsteht. Insbesondere werden solche Vorrichtungen bei Kühlkammern oder Druckkammern benötigt, bei denen die Verdampfer der Kühlaggregate in vorgegebenen Zeitabständen abgetaut werden müssen. Die zum Abtauen erforderliche Temperaturerhöhung führt zu einer Drucksteigerung.

    [0003] Für Kühlkammern oder Druckkammern, bei denen eine solche Drucksteigerung dazu führen kann, daß sich die Tür zur Kammer selbständig öffnet, ist es aus der DE-PS 22 56 920 bereits bekannt, in eine öffnung der Kammerwandung einen an der Wandung zu befestigenden Rahmen einzusetzen, dem ein weiteres, aus einem nachgiebig oder verschiebbar in dem Rahmen angeordnetes, einen Sitz bildendes Rahmenteil sowie ein Verschlußteil zugeordnet sind, welches bezüglich des Rahmenteils beweglich angeordnet ist und entweder mit dem Sitz, dem durch das Rahmenteil des benachbarten Teiles begrenzten Sitz oder dem durch den Rahmen begrenzten Sitz zusammenwirkt.

    [0004] Es handelt sich hier um eine gegen die Wirkung einer Feder zugehaltene Klappe, die sich bei einem entsprechenden Druckanstieg im Inneren der Kammer öffnen soll. Ein unzulässig hoher Luftaustausch soll durch Hintereinanderschaltung mehrerer solcher Verschlußteile verhindert werden, wodurch gewissermaßen eine Labyrinthdichtung im Bereich der Ausgleichsvorrichtung entsteht.

    [0005] Für Kühl- oder Tiefkühlräume großen Rauminhalts, von beispielsweise 70.000 bis 80.000 m3, eignen sich solche Klappen jedoch nicht. Dort ist insbesondere das Problem akut, daß durch die Druckschwankungen die eingehängten wärmegedämmten Decken und deren Aufhängung dauernd auf Biegung und Zug wechselbeansprucht werden, wodurch die entsprechenden Befestigungselemente durch Materialermüdungserscheinungen zerstört werden und es nicht nur zur überlastung, sondern sogar zum Einsturz der Konstruktion kommen kann. Im übrigen schließen federbelastete Verschlußelemente auch nicht immer dicht, so daß es auch im normalen Betrieb, d.h. nicht nur während des Abtauvorganges, zu einem gewissen Luftaustausch kommt.

    [0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und schlägt eine Lösung des Problems, auch bei Kühl- oder Tiefkühlräumen großen Rauminhalts von bis zu 70.000 bis 80.000 m3, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Druckausgleich einwandfrei möglich ist, vor.

    [0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine in der Begrenzungswand des Kühl- oder Tiefkühlraumes vorgesehene freie öffnung, deren Abmessungen dem Rauminhalt des Kühl- oder Tiefkühlraumes angepaßt ist und die durch eine schwenkbare, wärmegedämmte klappenartige Türe verschlossen und mit einem elektromechanischen Antrieb versehen ist, der mit der Steuerung des Abtauvorganges derart gekoppelt ist, daß sich die Klappe am Ende des Abtauvorganges automatisch öffnet und nach vorgegebener Zeit wieder automatisch schließt.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in den kritischen Zeitabschnitten, d.h. in der Zeit, bevor die Ventilatoren der Verdampfer nach dem Abtauen wieder anlaufen, eine völlig freie Verbindung zwischen Kühl- bzw. Tiefkühlraum und der ihn umgebenden Atmosphäre hergestellt und damit jede Druckschwankung im Inneren des Kühl- oder Tiefkühlraumes absolut verhindert, so daß Beanspruchungen der Wandungen und insbesondere der Deckenkonstruktion nicht mehr auftreten können. Durch das Vorhandensein eines elektromechanischen Öffnungs- und Schließantriebes, können die Abmessungen der klappenartigen Türe so optimal gewählt werden, daß sie sich für die gewünschten Zwecke auch bei vergleichsweise großen Rauminhalten tadellos eignet.

    [0009] Um ein Anfrieren der klappenartigen Türe an der Wandungs- öffnung zu verhindern, ist in diese vorzugsweise ein beheizbarer Rahmen eingesetzt.

    [0010] Um einen unzulässigen Warmlufteinfall oder Kaltluftaustritt vor bzw. nach erfolgtem Druckausgleich zu vermeiden, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung vor der öffnung ein Streifen- oder Pendelvorhang vorgesehen sein.

    [0011] Die Zeichnung zeigt in

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die Wandung eines Kühl- oder Tiefkühlraumes mit der eingesetzten klappenartigen Druckausgleichstür;

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 und in

    Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1.



    [0012] Die in Fig. 1 wiedergegebene Vorrichtung verschließt einen Kühl-oder Tiefkühlraum 3, dessen Begrenzungswand 1 eine öffnung 2 aufweist, deren Abmessungen schematisch durch die gestrichelte Linie in Fig. 1 und voll in den anderen Figuren angedeutet ist. In dieser Öffnung sitzt, wie man insbesondere aus den Fig. 2 und 3 erkennt, ein Rahmen, der aus einem inneren Teil 4 mit eingesetzter Wärmedämmung 5 und einem äußeren Teil 6 besteht, der auch in Fig. 1 erkennbar ist. Auf dem Rahmenteil 6 sitzen zwei Scharnierteile 7 zur Aufnahme eines Gegenscharnieres 8 an einer klappenartigen, wärmegedämmten Tür 9, die mittels eines Magnetverschlusses 10 zugehalten wird. Auf dem Rahmenteil 6 ist ferner eine umlaufende Heizung 11 vorgesehen, die verhindert, daß die klappenartige Türe 9 auf dem Rahmenteil 11 festfrieren kann. Am Rahmenteil 6 ist über ein Gelenk 12 eine Stange 13 schwenkbar montiert, die über ein Gelenk 14 mit einem Kurbelarm 15 in Verbindung steht, der von einem auf der Tür 9 sitzenden Motor 16 antreibbar ist. Aus Fig. 2 erkennt man, daß es mit Hilfe des Kurbeltriebes durch Antrieb von Seiten des Motors 16 möglich ist, zu einem vorgewählten Zeitpunkt die Türe 9 in den gestrichelt gezeichneten öffnungszustand 9' zu bewegen, so daß die ganze freie öffnung 2 für den Druckausgleich zwischen Außenatmosphäre und Innerem des Kühl-oder Tiefkühlraumes 3 zur Verfügung steht. Vorsorglich können, wie es in Fig. 2 bei 17 angedeutet ist, entsprechende Abschirmvorrichtungen, wie ein Streifen- oder Pendelvorhang vorgesehen sein, der einen zu hohen Warmlufteintritt bzw. Kaltluftaustritt nach erfolgtem Druckausgleich verhindert.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Ausgleich von bei dem in vorgegebenen Zeitabständen erfolgenden Abtauen der Verdampfer des Kühlaggregates auftretenden Druckunterschieden zwischen einem temperaturgesteuerten Kühl- oder Tiefkühlraum großen Rauminhalts von 50000 m3 und mehr und der die Begrenzungswandungen eines solchen Kühl- oder Tiefkühlraumes umgebenden Atmosphäre, gekennzeichnet durch eine in der Begrenzungswand (1) des Kühl- oder Tiefkühlraumes (3) vorgesehene freie öffnung (2), die durch eine schwenkbare, wärmegedämmte klappenartige Tür (9) verschlossen und mit einem elektromechanischen Antrieb (16) versehen ist, der mit der Steuerung des Abtauvorganges derart gekoppelt ist, daß sich die Tür (9) am Ende des Abtauvorganges automatisch öffnet und nach vorgegebener Zeit wieder automatisch schließt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnung (2) von einem beheizbaren Rahmen (6) eingefaßt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Tür (9) im geschlossenen Zustand durch einen elektromagnetischen, steuerbaren Riegel (11) verschlossen ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß vor der von der Tür (9) verschlossenen Öffnung (2) ein Streifen- oder Pendelvorhang (17) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung