[0001] Die Erfindung betrifft eine Koppelvorrichtung für in Steckerstifte gefaßte Lichtwellenleiter(LWL),
bestehend aus einem in einem Durchbruch eines Gerätegehäuses befestigten, mehrfach
geschlitzten, Druckkörper enthaltenden Gehäuse für die Aufnahme der Steckerstifte
mit wenigstens einer Schraubkappe, und einem, in einem Einschubrahmen befestigten
Gegengehäuse mit einem darin verschiebbar angeordnetem Steckerstift.
[0002] Die zunehmende Anwendung der Opto-Elektronik für kommerzielle Zwecke, bei der Einzelgeräte
vorwiegend steckbar als Einschübe in Einschub-Rahmen oder -Gestellen eingesetzt werden,
verstärkt das Bedürfnis nach einfach steckbaren Verbindungen für LWL, um damit nach
Lösung der Probleme mit elektrischen Verbindungen die Vorteile der Einschubtechnik
voll ausnutzen zu können.
[0003] Bekannt ist eine Koppelvorrichtung für in Stecker gefaßte LWL mit einem hülsenförmigen,
längs- und quergeschlitzten Klemmkörper und mit einem diesen Klemmkörper umgebenden
Gehäuse, bei der der Klemmkörper im Bereich des Längsschlitzes mit parallel verlaufenden
Ansätzen versehen ist, deren Abstand voneinander der Längsschlitzbreite entspricht,
bei der einer der Ansätze durch den Querschlitz geteilt ist, bei der das Gehäuse eine
der Kontur des Klemmkörpers entsprechende durchgehende Ausnehmung aufweist, die wenigstens
im Bereich des geteilten Ansatzes eine in die Ausnehmung übergehende und mit der Länge
der Ausnehmung übereinstimmende Aussparung zur Aufnahme von Druckkörpern besitzt,
die über die Drehbewegung von an den Enden des Klemmkörpers befindlichen Schraubkappen
gegen den Klemmkörper preß-
bar sind (DE-GM 79 35 570).
[0004] Diese Koppelvorrichtung ist für die Einschubtechnik nicht vorgesehen, ihre Verwendung
würde nach dem Einschieben eines Gerätes die Einführung eines Steckers und seine Befestigung
durch Drehen einer Schraubkappe erfordern.
[0005] Bekannt ist auch eine Weiterentwicklung, bei der das Gehäuse eine durchgehende, zylindrische
zur Aufnahme von LWL-Enden geeignete Ausnehmung aufweist, ferner eine mit der Länge
dieser Ausnehmung übereinstimmende, mittig getrennte Aussparung für Druckkörper, und
bei der die Ausnehmung und die Aussparung durch einen mehrfach nach einer Seite gebogenen
Schlitz verbunden sind (DE-GM 80 18 008).
[0006] Auch diese Koppelvorrichtung hätte für den genannten Einsatzfall die bereits genannten
Nachteile.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine der genannten Koppelvorrichtungen
so umzugestalten, daß sie ohne Verlust der äußerst präzisen Steckerführung die in
der Einschubtechnik üblichen relativ großen Maßtoleranzen überbrücken kann,und daß
sie sich durch einfaches Einschieben sicher verriegeln läßt. Ferner sollte die Vorrichtung
den oft etwas rauhen Umgang mit Einschubgeräten ohne Schaden überstehen können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor der aus dem Gerätegehäuse
herausragenden Stirnfläche des Gehäuses innerhalb der Schraubkappe ein auf die Druckkörper
einwirkender Druckring verschiebbar angeordnet ist, daß im Gegengehäuse eine Druckhülse
federnd verschiebbar angeordnet ist, die beim Einschieben des Gerätegehäuses in den
Einschubrahmen auf den Druckring trifft, und daß konzentrisch in der Druckhülse eine
den Steckerstift aufnehmende Steckerhülse federnd verschiebbar angeordnet ist.
[0009] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die relativ große Beweglichkeit des im Einschubrahmen angeordneten Steckerstiftes
alle vorkommenden Toleranzen in Einschub-Rahmen, -Gestellen und -Geräten überbrückt
werden und die Steckerstifte dennoch im eingeschobenen Zustand absolut spielfrei miteinander
verkoppelt sind. Ein weiterer Vorteil ist, daß auch bei Erschütterungen und sonstigen
mechanischen Beanspruchungen keine Änderungen der Übertragungseigenschaften auftreten
können.
[0010] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Außenfläche des Druckringes für größtmögliche
Bewegungsfreiheit in der Schraubkappe als Kugelzone geformt.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung sind die Spitze des Steckerstifes, der Eingang der
Aufnahmeöffnung im Gehäuse, die Innenfläche des Druckringes und die Öffnung der Schraubkappe
konisch geformt.
[0012] Diese Ausgestaltungen bieten insbesondere den Vorteil, daß auch bei etwas verkanteten
Einsetzen des Einschubgerätes eine sichere und schadensfreie Einführung des Steckerstiftes
erfolgt.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, bei der der Steckerstift in der Steckerhülse
frei drehbar angeordnet ist, hat den Vorteil, daß alle Torsionsbeanspruchungen auf
den LWL vermieden werden, die sonst beim Einbau des Gegengehäuses in den Einschubrahmen
und beim Anziehen seiner Befestigungsmutter auftreten könnten.
[0014] Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, die im Inneren des Gerätegehäuses liegende
Einführungsbohrung im Gehäuse derart zu erweitern, daß sie ein optoelektrisches Sende-
oder Empfangsbauteil aufnehmen kann. Damit läßt sich häufig die Zahl von Steckverbindungen
und die damit verbundenen Verluste wesentlich vermindern.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen im Einschubgerät angeordneten Teil der Koppelvorrichtung,
Fig. 2 einen im Einschubrahmen oder -Gestell befestigten Teil der Koppelvorrichtung,
Fig. 3 die Teile der Koppelvorrichtung zusammengefügt,
Fig. 4 einen im Einschubgerät-angeordneten Teil mit optoelektronischem Bauteil.
[0016] In Fig. 1 ist ein in einem Einschubgerät angeordnetes Teil der Koppelvorrichtung
dargestellt. Es ist zur besseren Veranschaulichung in stark vergrößertem Maßstab und
um 90° gedreht gegen die normale Gebrauchslage dargestellt. Eine aus dem Inneren des
Gerätes kommende Lichtleitfaser 1 mit ihrem Kunststoffmantel 2 ist in einem Stecker
3 gefaßt, deren optisch einwandfreie Endfläche an der Spitze des Steckers 3 zugänglich
ist. Der Stecker.3 ist in den klemmbaren Teil 5 des Gehäuses 4 eingeschoben. Beim
Aufschrauben der Schraubkappe 6 wird der Stift 7 in das Gehäuse 4 eingedrückt, der
wiederum die Druckkörper 8, die hier als Kugeln dargestellt sind, veranlaBt, den klemmbaren
Teil 5 zusammenzudrücken und damit den Stecker 3 zu zentrieren und festzuhalten. Das
Gehäuse 4 ist mit der abweichend gestalteten Schraubkappe 9 in einem Durchbruch des
Gerätegehäuses 10 befestigt. Vor der aus dem Gerätegehäuse 10 herausragenden Fläche
des Gehäuses 4 ist innerhalb der Schraubkappe 9 der Druckring 11 beweglich angeordnet.
Beim Einsetzen des Gerätegehäuses 10 in den Einschub- rahmen oder das Einschubgestell
mit dem später beschriebenen darin angeordneten Teil der Koppelvorrichtung trifft
der Druckring 11 auf den zylindrischen Teil einer Druckhülse, durch welche der Druckring
11 gegen den Stift 7a gedrückt wird, der seinerseits die Druckkörper 8a zur Zentrierung
und Befestigung eines in die Aufnahmeöffnung 12 eingesetzten, ebenfalls später beschriebenen
Steckerstiftes veranlaßt. Die Außenfläche 13 des Druckrings 11 ist als Kugelabschnitt
geformt, um eine möglichst weitgehende Bewegbarkeit des Druckrings 11 innerhalb der
Schraubkappe 9 sicher zu stellen. Die Einführungsöffnung 14 der Schraubkappe 9, durch
die die bereits genannte Druckhülse eingeführt wird, ist ebenso wie die Einführungsöffnung
15 des Druckrings 11 und der Mund der Einführungsöffnung 12 des Gehäuses 4 konisch
gestaltet. Diese Gestaltung ermöglicht es, auch beim verkanteten Einsetzen des Gerätegehäuses
10 in den später zu beschreibenden Einschub- rahmen den genannten Steckerstift.sicher
zu erfassen und in die Einführungsöffnung 12 einzuführen. Die Zentrier- und Klemmfunktion
der Druckkörper 8 und 8a und des klemmbaren Teiles 5 des Gehäuses 4 ist im Stand der
Technik ausführlich beschrieben und braucht hier deshalb nicht wiederholt werden.
[0017] In Fig. 2 ist der in einem Einschubrahmen oder -Gestell befestigte Teil der Koppelvorrichtung,
ebenfalls in vergrößertem Maßstab und um 90° gegen seine normale Gebrauchslage gedreht
dargestellt. Durch einen Durchbruch des Einschubrahmens 16 ist der LWL 17 mit seiner
Kunststoffummantelung 18, gefaßt in einen Stecker 19 mit Verlängerungshülse 20, eingeführt.
Die Verlängerungshülse 20 sitzt in einer Steckerhülse 21 und ist darin durch die Schraube
22 derart gegen Herausfallen gesichert, daß sie sich frei drehen kann. Auf die Steckerhülse
21 wird die Schraubkappe 25 und die Druckfeder 23 aufgeschoben und durch die Preßhülse
24 gesichert. Darüber wird die Druckfeder 27 angeordnet und die Druckhülse 26 aufgeschoben.
Danach werden diese Teile in das Gegengehäuse 28 eingesetzt und mit diesem durch die
Schraubkappe 25 derartig verbunden, daß sie federnd gegeneinander verschiebbar sind.
Das Gegengehäuse 28 ist im Durchbruch des Einschubrahmens 16 mit der Schraubkappe
29 befestigt.
[0018] In Fig. 3 ist die gesamte Koppelvorrichtung in einem gegenüber den vorherigen Figuren
kleineren Maßstab in der üblichen Gebrauchslage dargestellt. Es ist erkennbar, daß
der Steckerstift 19 in der Aufnahmeöffnung des Gehäuses 4 etwa in der Position angelangt
ist, in der er auf-den jetzt nicht dargestellten Gegenstecker 3 treffen würde. Das
Gegengehäuse 28 ist gegen den Druck der Feder 23 weiter bewegt worden, so daß diese
Feder 23 bereits zusammengedrückt ist und einen bestimmten Druck auf die Spitze des
Steckerstiftes 19 ausübt. Die Druckhülse 26 ist durch die Schraubkappe 9 hindurch
auf den Druckring 11 gestoßen, der nun über den Stift 7a die Druckkörper im Gehäuse
4 zusammenschiebt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Steckerstift 19 frei in der Steckerhülse
21 drehbar. Es ist weiterhin erkennbar, daß das Gerätegehäuse 10 noch ein ganzes Stück
auf das im Einschubrahmen 16 befestigte Gegengehäuse 28 hin bewegt werden kann, ohne
daß irgendwelche Teile beschädigt werden. Danach folgt dann die für Einschubgeräte
übliche Verrigelung im Einschubrahmen.
[0019] In Fig. 4 ist eine Ausgestaltung des für Einschubgeräte bestimmten Teiles der Koppelvorrichtung,
bei dem die Aufnahmeöffnung 4b des Gehäuses 4a so weit erweitert worden ist, daß ein
optoelektronisches Bauteil 30 aufgenommen werden kann. Diese Anordnung empfiehlt sich,
wenn Lichtsender oder Lichtempfänger im Einschubgehäuse enthalten sind, die mit einem
aus dem Einschubrahmen kommenden LWL verbunden werden sollen. Damit kann eine Steckerverbindung
erspart werden, was die Übertragungs-Eigenschaften der Anlage weiter verbessert. In
Fig. 4 ist auch die aus dem Geräte-Gehäuse herausragende Schraubkappe an ihrer Außenfläche
nicht gerändelt
e sondern glatt und zur Einführungsseite hin konisch dargestellt, was für bestimmte
Einschub-Bauarten von Vorteil sein kann. In solchem Fall empfiehlt es sich, zur sicheren
Befestigung der Schraubkappe, wie ebenfalls dargestellt, auf der Einführungsseite
einen Schlitz für Schraubendreher einzuformen.
1. Koppelvorrichtung für in Steckerstifte (3 und 19) gefaßte Lichtwellenleiter (1
und 17), bestehend aus einem in einem Durchbruch eines Gerätegehäuses (10) befestigten,
mehrfach geschlitzten, Druckkörper (8 und 8a) enthaltenden Gehäuse (4) für die Aufnahme
der Steckerstifte (3 und 19) mit wenigstens einer Schraubkappe (9), und einem, in
einem Einschubrahmen (16) befestigten Gegengehäuse (28) mit einem darin verschiebbar
angeordnetem Steckerstift (19), dadurch gekennzeichnet, daß
A) vor der aus dem Gerätegehäuse (10) herausragenden Stirnfläche des Gehäuses (4)
innerhalb der Schraubkappe (9) ein auf die Druckkörper (8a) einwirkender Druckring
(11) verschiebbar angeordnet ist, daß
B) im Gegengehäuse (28) eineDruckhülse (26) federnd verschiebbar angeordnet ist, die
beim Einschieben des Gerätegehäuses (10) in den Einschubrahmen (16) auf den Druckring
(11) trifft, und daß
C) konzentrisch in der Druckhülse (26) eine den Steckerstift (19) aufnehmende Steckerhülse
(21) federnd verschiebbar angeordnet ist.
2. Koppelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche
(13) des Druckringes (11) für größtmögliche Bewegungsfreiheit innerhalb der Schraubkappe
(9) als Kugelzone geformt ist.
3. Koppelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze
des Steckerstiftes (19), der Eingang der Aufnahmeöffnung (12) im Gehäuse (4), die
Innenfläche (15) der Aufnahmeöffnung des Druckringes (11) und die Öffnung (14) der
Schraubkappe (9) konisch geformt sind.
4. Koppelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steckerstift (19) in der Steckerhülse (21) frei drehbar angeordnet ist.
5. Koppelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Inneren des Gerätegehäuses (10) liegende Einführungsbohrung (4b) im Gehäuse
(4a) derart erweitert ist, daß sie ein optoelektrisches Sende- oder Empfangsbauteil
(30) aufnehmen kann.