[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein schallgedämpftes Eintreibgerät für Befestigungsmittel,-bei
dem das Ventilglied des Hauptventils oberhalb eines Arbeitszylinders angeordnet ist
und in der oberen Stellung den Arbeitszylinder von einer Druckluftquelle trennt und
mit Atmosphäre verbindet und in der unteren Stellung den Arbeitszylinder mit der Druckluftquelle
verbindet und die Verbindung mit Atmosphäre sperrt, und bei dem der Raum oberhalb
des Hauptventilgliedes wechselweise mit Atmosphäre oder Druckluft verbindbar ist und
bei dem im Raum oberhalb des Hauptventilgliedes ein schalldämpfendes Mittel angeordnet
ist.
[0002] Druckluftbetriebene Eintreibgeräte dienen zum Verarbeiten von Befestigungsmitteln,
wie Klammern, Nägel, Stifte, Schrauben usw. Ein vollständiger Arbeitszyklus derartiger
Eintreibgeräte setzt sich aus einer Eintreib- und einer Ausblasphase zusammen. Während
der Eintreibphase wird nach dem Öffnen des hilfsgesteuerten Hauptventils der Kolben
mit Druckluft beaufschlagt und hoch beschleunigt, so daß das Befestigungsmittel auf
dem Hubweg mit großer Geschwindigkeit eingetrieben wird. Die überschüssige, beim Eintreibvorgang
nicht verbrauchte Restenergie des Kolbens wird am Hubende durch ein Pufferelement
aufgefangen. Während der Ausblasphase kehrt der Arbeitskolben in seine Ausgangsstellung
zurück und drückt dadurch die im Arbeitszylinder befindliche Luft in die Atmosphäre.
[0003] Beide Arbeitszyklen verursachen impulsartigen Luft- und Körperschall unterschiedlicher
Intensität. Der in der Eintreibphase abgestrahlte, pegelbestimmende Luftschall entsteht
durch das Aufschlagen des Kolbens am Hubende auf das Pufferelement. In der Ausblasphase
werden hochfrequente Geräusche durch das Ausströmen der Druckluft verursacht.
[0004] Es ist bekannt, die Abstrahlung von Geräuschen während der Ausblasphase durch geeignete
Schalldämpfer zu verringern. Es ist bekannt, als Schalldämpfer einen dünnen mit Löchern
versehenen Kunststoffring einzusetzen (DE-OS 24 22 222) oder ein eng gepreßtes Drahtgeflecht
zu nehmen (DE-OS 27 24 220). Es ist auch bekannt, die austretende Druckluft über ein
Zweikammersystem zu entlassen (DE-OS 28 2'7 279).
[0005] Im Hinblick auf die Geräuschemission ist es vorteilhaft, in der Eintreibphase den
Kolben so aufzufangen, daß der Bremsvorgang zeitlich gedehnt wird. Dies wird bei einem
bekannten Eintreibgerät mit Hilfe einer Luftfederung erreicht (DE-OS 25 04 094). Die
.hierfür erforderliche Konstruktion ist jedoch außerordentlich aufwendig und sehr
störanfällig.
[0006] Es ist auch bekannt, bei einem Eintreibgerät mit der Unterseite des Eintreibkolbens
einen Ring aus Polyurethanschaum zu verbinden, der am Hubende auf ein Pufferelement
aus vernetztem Polyurethan einer vorgegebenen Shorehärte auftrifft. Untersuchungen
haben ergeben, daß wirkungsvolle Vernichtung der Schlagenergien und damit optimale
Verringerung der Luft- und Körperschallschwingungen nur durch eine Streckung des Kraft-Zeitverlaufes
beim Abbremsvorgang erreicht wird. Bei der bekannten Anordnung wird dies mit einem
längeren Bremsweg und größerer Körpermasse erreicht, Die mit dem Kolben verbundene
Körpermasse und der für die Vernichtung von Schlagenergie vorgesehene Bremsweg ist
indessen zu gering, so daß eine weiche Dämpfung durch das Schaumstoff-Dämpfungselement
kaum zum Tragen kommt und folglich die Dämpfung fast ausschließlich von dem harten
Pufferelement auf einem sehr kurzen Bremsweg übernommen wird (DE-AS 23 39 163).
[0007] Es ist ferner bekannt, ein Prellelement so auszubilden, daß es beim Auftreten des
Eintreibkolbens eine radiale Streckung erfährt (DE-OS 25 10 858). Auch diese bekannte
Anordnung ist mit nicht unwesentlichen Nachteilen behaftet. Durch die zentrale Anhäufüng
der Prellelementmasse kann eine radiale Streckung nur durch eine sehr hohe Schlagenergie,
wie sie beispielsweise bei Freischüssen auftritt, stattfinden. Die von einem Eintreibvorgang
nicht aufgezehrten Restenergien aber sind zur radialen Verformung des Prellelements
nicht in der Lage, so daß eine schockartige und relativ harte Dämpfung für den normalen
Betriebsbereich die Folge ist. Die Ausformung des Prellelements führt außerdem zu
einer erheblichen Wärmeentwicklung durch innere Reibungswärme bei der Verformungsarbeit.
Hierdurch wird die Lebensdauer des Pufferelements negativ beeinflußt.
[0008] Eine weitere Ursache für die Geräuschentwicklung in der Eintreibphase liegt in der
Bewegung des Ventilgliedes des Hauptventils. Insbesondere bei Geräten mit großer Eintreibleistung
führt der Beschleunigungswechsel des Hauptventilgliedes zu schockartigen Abbremsvorgängen,
welche eine starke Geräuschentwicklung zur Folge haben. Darüber hinaus wirkt sich
dieser Vorgang in einem starken Rückstoß am Gerätegriff aus, welchen die Bedienungsperson
wirksam verspürt. In diesem Zusammenhang ist auch bekanntgeworden, an der Innenseite
der Kappe des Zylindergehäuses einen Dämpfungsring aus weichem Material anzubringen,
gegen den das Hauptventilglied anschlägt, wenn es in die Öffnungsrichtung verstellt
wird. Mit dieser Maßnahme ist es zwar möglich, das Aufprallgeräusch in Richtung niedriger
Frequenz zu verlagern, eine entscheidende Geräuschdämpfung wird indessen nicht erzielt,
ebenso wenig wie eine zufriedenstellende Dämpfung des Rückstoßes.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schallgedämpftes Eintreibgerät für
Befestigungsmittel zu schaffen, das wirksame Mittel für eine Schall- und Schwingungsdämpfung
für die Eintreibphase vorsieht.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Verzögerungsscheibe oberhalb
des Hauptventilgliedes begrenzt axial beweglich gelagert ist und zwischen der Verzögerungsscheibe
und der zugekehrten Gehäusewand ein federelastisches Dämpfungsmaterial angeordnet
ist.
[0011] Bei bekannten Geräten wird versucht, den durch das Hauptventilglied verursachten
Rückstoß durch eine Gehäusekappe mit großem spezifischen Gewicht zu kompensieren.
Dadurch kommt es jedoch zu einer Schwerpunktverlagerung und die Geräte werden kopflastig.
Mit dieser Maßnahme wird daher der Bedienungskomfort verschlechtert. Insbesondere
wird bei schweren Geräten mit nicht ausgewogenem Gewicht das Handgelenk der Bedienungsperson
erheblich beansprucht.
[0012] Bei der Erfindung hingegen wird eine verhältnismäßig kleine, indessen bewegliche
Masse eingesetzt, um einen gleichen oder besseren Effekt zu erzielen. Die Bewegungsrichtung
der Verzögerungsscheibe ist der des Hauptventilglieds entgegengesetzt. Dies beruht
darauf, daß in bekannter Weise der Raum oberhalb des Ventilgliedes wechselweise an
Druckluft oder Atmosphäre gelegt wird. Zur Einleitung des Öffnungsvorgangs wird dieser
Raum zur Atmosphäre entlüftet, so daß sich das Ventilglied vom Zylinder abhebt und
sich in Richtung Gerätegehäusekappe bewegt. Die Verzögerungsscheibe, die ihrerseits
gegen das federelastische Dämpfungsmaterial anliegt, wird von diesem in Richtung Ventilglied
bewegt, wodurch die Bewegung des Ventilgliedes mehr oder weniger gebremst wird und
beide Teile, nämlich Ventilglied und Verzögerungsscheibe den ursprünglichen Weg des
Ventilgliedes fortsetzen, bis sich die Verzögerungsscheibe wieder unter Verformung
des Dämpfungsmaterials gegen dieses fest anlegt.
[0013] Mit der beschriebenen Maßnahme läßt sich eine zeitlich gedehnte Abbremsung des Ventilgliedes
erreichen, wobei auch schockartige Stöße dadurch gemildert werden, daß Verzögerungsscheibe
einerseits und Ventilglied andererseits aus unterschiedlichen Materialien geformt
sind. Das Hauptventilglied wird daher vorzugsweise nach einer Ausgestaltung der Erfindung
aus relativ leichtem Material, vorzugsweise Kunststoff geformt, während die Verzögerungsscheibe
aus relativ schwerem Material, vorzugsweise Messing geformt ist. Die einzelnen Komponenten
lassen sich darüber hinaus so dimensionieren, daß der eigentliche Abbremsvorgang des
Hauptventilgliedes zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem der Kolben an dem ohnehin vorzusehenden
unteren Pufferelement auftrifft. Da dieser Stoß weitaus stärker ist als der durch
das Ventilglied verursachte Rückstoß, kann daher auf diese Weise der Rückstoß völlig
kompensiert werden.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein 0-Ring zwischen
Verzögerungsscheibe und Gehäusewand angeordnet ist. Der 0-Ring dient einerseits als
geräuschdämpfender Anschlag für die Verzögerungsscheibe und andererseits als Federmittel,
welche die Verzögerungsscheibe in Richtung Hauptventilglied vorspannt. Der O-Ring
kann sowohl in der Verzögerungsscheibe als auch im Gehäuse selbst angeordnet sein,
vorzugsweise sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der O-Ring in
einer Nut der Gehäusewand sitzt.
[0015] Da Verzögerungsscheibe und Hauptventilglied bei ihrer gegenläufigen Bewegung gegeneinanderprallen,
ist eine weitere Maßnahme nach der Erfindung vorteilhaft, nach der auf der Oberseite
des Hauptventilglieds Noppen oder ähnliche Erhebungen angeordnet sind. Es versteht
sich, daß derartige Erhebungen auch in der Verzögerungsscheibe geformt sein können.
Es besteht auch die Möglichkeit, derartige Noppen als getrennte Teile, zum Beispiel
aus einem elastomeren Material, in Ausnehmungen der Verzögerungsscheibe oder des Ventilgliedes
unterzubringen.
[0016] Wie weiter oben bereits erwähnt, bildet das Aufschlagen des Eintreibkolbens mit seiner
Restenergie oder bei Freischüssen mit seiner vollen Energie auf ein unteres Pufferelement
eine weitere erhebliche Geräuschquelle. Daher sieht eine weitere Ausgestaltung der
Erfindung vor, daß ein erster Abschnitt und ein zweiter Abschnitt des Pufferelements
so geformt sind, daß sie beim Auftreffen des Eintreibkolbens nacheinander verformt
werden. Hierbei ist von folgenden Überlegungen ausgegangen worden: Für das Abbremsen
des Eintreibkolbens am Hubende steht nur eine verhältnismäßig kleine Wegstrecke zur
Verfügung. Deshalb hat es wenig Sinn, das Pufferelement verhältnismäßig weich auszubilden,
um harte Schläge zu vermeiden. Nach Leistung verhältnismäßig kleiner Verformungsarbeit
gerät der Eintreibstoßel an einen "Anschlag", wodurch wiederum ein Stoß oder Schlag
erzeugt wird. Andererseits führt, wie gesagt, ein relativ hartes Material zu Abbremszwecken
zu verhältnismäßig harten Schlägen. Die Erfindung sieht nun am Pufferelement zwei
verschiedene Abschnitte vor, gegen die sich der Eintreibkolben am Hubende nacheinander
anlegt. Ist die Restenergie am Hubende verhältnismäßig klein, braucht lediglich der
erste Abschnitt, mit dem der Eintreibkolben in Berührung gelangt, Bremsarbeit zu leisten.
Ist die Restenergie größer, zum Beispiel bei einem Freischuß, tritt auch der zweite
Abschnitt zur Abbremsung des Eintreibkolbens hinzu. Nur eine über den gesamten Bereich
der auftretenden Restenergie durch Verformungsarbeit abgebremster Eintreibkolben verursacht
keine Schläge oder ein schockartiges Abfangen, durch welches bekanntlich sehr hohe
Schwingungsamplituden hervorgerufen werden. In einer weiteren Ausgestaltung hierzu
sieht die Erfindung vor, daß innerer und äußerer Abschnitt von zwei radial beabstandeten,
sich koaxial erstreckenden Wülsten gebildet sind. Vorzugsweise tritt der Eintreibkolben
zunächst mit dem inneren Wulst in Berührung und verformt diesen radial. Bei größerer
Restenergie wird dann der äußere Wulst mehr oder weniger axial gestaucht. Mit Hilfe
einer derartigen Ausbildung des Dämpfungselementes kann die zeitliche Dehnung des
Abbremsvorgangs in ausreichender Weise vorgenommen werden, um eine Dämpfung zu optimieren.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen. daß auch an der Unterseite
des einteilig geformten Pufferelements zwei radial beabstandete koaxial sich erstreckende
Wülste geformt sind und der innere Wulst mit der konischen Außenfläche eines an sich
bekannten Führungsgliedes zusammenwirkt. Das Führungsglied dient zur sicheren Führung
des am Eintreibkolben befestigten Eintreibstößels. Das Führungsglied ist erfindungsgemäß
in vorteilhafter Weise mit einer konischen Außenfläche versehen, so daß der innere
Wulst bei einer Bewegung des gesamten Dämpfungsringes nach unten radial aufgeweitet
wird und zu einer wirksamen Abbremsung beiträgt.
[0018] Das Herunterpressen des Dämpfungsringes durch den auftretenden Eintreibkolben führt
zu einer Verdichtung der Luft im Zwischenraum zwischen Bohrungswand, Dämpfungsring
und Zylin.derboden.
[0019] Damit diese Luft entweichen kann, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß
an der Außenseite des Pufferelementes mindestens eine, vorzugsweise mehrere in Umfangsrichtung
beabstandete Rippen angeordnet sind, die an der Wandung des Arbeitszylinders anliegen.
Über den durch die Rippen gebildeten Spalt kann die Luft aus dem erwähnten Ringraum
unterhalb des Pufferelementes nach oben entweichen. Diese Luft ist verhältnismäßig
stark erwärmt, da das Dämpfungselement durch die innere Reibung des Materials eine
außerordentlich starke Erwärmung erfährt. Wenn sich das Pufferelement bei der Rückkehr
des Eintreibkolbens wieder entspannt und nach oben bewegt und dadurch den erwähnten
Ringraum vergrößert, kann kühlere Luft am Dämpfungselement vorbei in den unteren Ringraum
streichen und das Dämpfungselement hierdurch kühlen.
[0020] Als weitere Dämpfungsmaßnahme sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß am
Zylinderboden unterhalb des Pufferelements ein Dämmglied aus schwerem oder nachgebendem
Material angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Dämmglied an der Unterseite mit Rippen
oder ähnlichen Vorsprüngen geformt; so daß die Übertragungsfläche für Körperschall
nur ein geringes Maß erreicht.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0022]
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht teilweise im Schnitt eines Eintreibgeräts nach der
Erfindung.
Fig. 2 zeigt den Kopf des Gerätes nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung und in einer
anderen Betriebsstellung.
Fig. 3 zeigt den unteren Bereich des Arbeitszylinders des Eintreibgerätes nach Fig.
1 in einer vergrößerten Darstellung und einer anderen Betriebsstellung.
Fig. 4 zeigt perspektivisch das Pufferelement des Eintreibgeräts nach Fig. 1.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 5-5.
[0023] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Teile für sich oder in Verbindung mit
Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0024] Das in Fig. 1 dargestellte Eintreibgerät enthält ein Griffgehäuse 10, ein Zylindergehäuse
11, ein Magazin 12 für Befestigungsmittel und ein Mündungswerkzeug 13 mit einem nicht
gezeigten Schußkanal für einen Eintreibstößel 14, der an einem Eintreibkolben 15 befestigt
ist. Der Eintreibkolben 15 wird von einem Arbeitszylinder 16 geführt, der in bekannter
Weise im Zylindergel
läuse 11 befestigt ist. Hierauf und auf die erforderliche Abdichtung wird nicht eingegangen.
[0025] Im Griffgehäuse 10 befindet sich ein Druckluftreservoir 17. Ferner ist im Griffgehäuse
ein Auslöseventil 18 angeordnet, dessen Ventilschieber 19 mit Hilfe eines Auslösehebels
20 in bekannter Weise betätigt wird. Ferner ist im Griffgehäuse 10 ein Steuerventil
21 angeordnet, das einen axial beweglichen Ventilschieber 22 enthält. Auf weitere
Einzelheiten wird, soweit nötig, im Zusammenhang mit der Beschreibung der Funktion
des beschriebenen Gerätes eingegangen.
[0026] Die Oberseite des Zylindergehäuses 11 bzw. des Zylinders 16 wird durch eine Kappe
23 abgeschlossen, die in bekannter Weise am Zylindergehäuse 11 befestigt ist. Die
ihrerseits nach oben .offene Kappe 23 wird durch eine Platte 24 abgeschlossen, die
in einem axialen Bund bzw. in dessen Sackbohrung ein buchsenartiges Ventilsitzelement
25 aufnimmt. Das Ventilsitzelement 25 wirkt mit einem durchbohrten axialen Bund 26
eines Hauptventilgliedes 27 zusammen, das in einer Bohrung 28 der Kappe 23 beweglich
und dichtend gelagert ist. In Ruhestellung liegt das Ventilglied 27 gegen die Stirnseite
des Zylinders 16.
[0027] Oberhalb des Ventilglieds 27 befindet sich in der Bohrung 28 eine Verzögerungsscheibe
29. Während das Ventilglied 27 aus verhältnismäßig leichtem und festem Kunststoffmaterial
besteht, besteht die Verzögerungsscheibe 29 vorzugsweise aus einem schwereren Material,
beispielsweise Messing. Sie hat eine mittige Durchbohrung, durch die dichtend (0-Ring)
der axiale Bund 26 des Ventilglieds 27 hindurchgeführt ist. Zwischen dem Ventilglied
27 und der Verzögerungsscheibe 29 ist eine Kegelfeder 30 angeordnet, welche die beiden
Teile auseinanderzudrücken sucht. Im Boden der Bohrung 28 ist in einer Nut ein 0-Ring
31 angebracht, der in entspanntem Zustand teilweise in die Bohrung 28 hineinsteht
(siehe hierzu auch Fig. 2). In der in Fig. 1 dargestellten Position der einzelnen
Teile ist die Durchbohrung 32 des Ventilglieds 27 über eine erste Kammer 33 in der
Kappe 23 und eine damit verbundene zweite Kammer 34 und einen Kanal 35 sowie einen
Schalldämpfer 36 mit Atmosphäre verbunden.
[0028] Das Zylindergehäuse 11 bzw. der Zylinder 16 werden am unteren Ende durch eine Kappe
38 abgeschlossen.Auf der Innenseite der Bodenlcappe 38 stützt sich ein Dämmglied 39
aus verhältnismäßig schwerem Kunststoffmaterial ab. Es besitzt im Querschnitt zahnförmig
umlaufende Rippen 40, über die es sich an der Bodenkappe 38 abstützt. In einer Ausnehmung
des Dämmgliedes 39 sitzt ein Führungsglied 41, das eine mittige Bohrung zur Führung
des Eintreibstößels 14 enthält sowie an der Außenseite eine nach unten divergierende
konische Fläche 42. Oberhalb des Dämmgliedes 39 ist ein Pufferring 43 angeordnet,
der zu einer Querachse symmetrisch aufgebaut ist. Er besitzt einen inneren Ringwulst
44 und einen äußeren Ringwulst 45, welche Wülste 44, 45 durch eine Nut 46 voneinander
getrennt sind (entsprechende Wülste sind an der Unterseite des Pufferringes 43 geformt).
Der untere innere Ringwulst 44 liegt im entspannten Zustand (Fig. 1) gegen die konische
Außenfläche 42 des Führungsgliedes 41 an. Aus Fig. 4 erkennt man, daß die Außenfläche
des Pufferringes 43 im mittleren Bereich eine zylindrische Fläche 46a aufweist, an
die in Umfangsabständen Stege 47 angeformt sind. Die Stege 47 liegen gegen die Innenwand
des Zylinders 16 an und ermöglichen dadurch einen Luftdurchtritt von oben nach unten
bzw. umgekehrt.
[0029] Die Wirkungsweise des beschriebenen Gerätes ist wie folgt:
In der in Fig. 1 dargestellten Position ist der Handhebel oder Auslösehebel 20 entlastet.
Die Stellung des Ventilschiebers 22 des Steuerventil 21 ermöglicht, daß über die Bohrung
47 in der Gehäusekappe 23 der zwischen Verzögerungsscheibe 29 und Ventilglied 27 vorhandene
Raum 48 mit dem Druck des Reservoirs 17 beaufschlagt ist. Das Ventilglied 27 wird
daher gegen den Ventilsitz am Zylinder 16 gedrückt. Andererseits wirkt der Druck des
Reservoirs auch gegen den äußeren Ringabschnitt des Ventilgliedes 27, der über den
Umfang des Zylinders 16 sich hinauserstreckt. In Schließrichtung wirkt schließlich
auch die Kegelringfeder 30 auf das Ventilglied 27 ein. Wird nun der Auslösehebel 20
betätigt, wird der Ventilschieber 19 des Auslöseventils 18 verschoben, wodurch über
eine Bohrung 49 im Griffgehäuse 10 der untere Abschnitt des Ventilschiebers 22 mit
dem Druck des Reservoirs 17 beaufschlagt wird. Der
[0030] Ventilschieber 22 bewegt sich nach oben in die in Fig. 2 dargestellte Position, Dadurch
wird der Raum 48 über eine Öffnung 50 in der Gehäusekappe 23 entlüftet. Der von unten
gegen das Ventilglied 27 wirkende Druck bewegt das Ventilglied 27 nach oben entgegen
dem Druck der Feder 30. Gleichzeitig bewegt sich indessen die Verzögerungsscheibe
29 unter dem Druck des 0-Ringes.31 nach unten, so daß auf einer mittleren Strecke
beide Teile gegeneinander stoßen. Der Stoß wird durch Noppen 51 an der Oberseite des
Ventilglieds 27 gedämpft. Anschließend bewegt sich die Einheit aus Verzögerungsscheibe
29 und Ventilglied 27 nach oben, bis der axiale Bund 26 gegen das Ventilsitzelement
25 anschlägt bzw. die Verzögerungsscheibe 29 gegen den 0-Ring 31. Damit ist die Bewegung
dieser Teile nach oben beendet. Die Luft aus dem Reservoir 17 beaufschlagt inzwischen
voll den Kolben 15 und treibt ihn in bekannter Weise nach unten, um ein Befestigungsmittel
in ein Werkstück einzutreiben.
[0031] In Fig. 3 ist das Abfangen des Eintreibkolbens 15 am Hubende dargestellt. Der Kolben
besitzt eine konische Fläche 52, die sich am unteren Ende in die Öffnung des Pufferringes
43 hineinbewegt und damit fortschreitend den inneren Wulst 44 radial nach außen verformt.
Gleichzeitig wird eine axiale Kraft auf den Pufferring 43 ausgeübt. Dadurch bewegt
sich der Pufferring 43 nach unten, wobei der untere innere Wulst 44 durch Entlanglaufen
auf der konischen Fläche 42 ebenfalls fortschreitend radial nach außen verformt wird.
Diese Verformungsarbeit reicht normalerweise aus, die bei einem Einschlagen des Befestigungsmittels
im Kolben 15 noch verbliebene Restenergie zu vernichten. Bei größerer Restenergie,
zum Beispiel bei einem Freischuß, trifft der äußere Abschnitt des Kolbens 15 von oben
gegen den äußeren Wulst 45, so daß unterer und oberer äußerer Wulst axial mehr oder
weniger gestaucht werden. Dadurch wird dann der restliche Teil der Restenergie wirksam
aufgezehrt.
[0032] Bei seiner Abwärtsbewegung hat der Kolben 15 einen Teil der von ihm vor sich hergeschobenen
Luft über Öffnungen 53 in einen Ringraum 54 gedrückt. Ein O-Ring 55 sorgt in bekannter
Weise dafür, daß die Luft aus dem Ringraum 54 nicht in den Zylinder 16 zurückströmen
kann. Der von Zylindergehäuse 11 und Zylinder 16 gebildete Ringraum ist außerdem über
Öffnungen 56 mit dem Raum unterhalb des Kolbens 15 in seiner Endstellung verbunden.
Über diese Öffnungen 56 wird der Kolben 15 von der Unterseite beaufschlagt, um in
die obere Endlage zurückbewegt zu werden. Bei der Abwärtsbewegung des Pufferringes
43 wird der unter diesem befindliche Ringraum 57 zwangsläufig verkleinert. Der durch
die Stege 47 gebildete Spalt ermöglicht, daß die Luft aus dem Ringraum 57 nach oben
strömen und über die Öffnung in den Ringraum 54 entweichen kann. Bei der Entspannung
des Pufferringes h3 bewegt sich dieser wieder nach oben und vergrößert dadurch den
Ringraum 57. Dadurch strömt kühle Luft aus dem Ringraum 54 in den unteren Ringraum
57 und kann daher auf diese Weise den Pufferring 43, der durch die Verformungsarbeit
erheblich erwärmt wird, in ausreichendem Maße kühlen.
[0033] Das Dämmglied 39 trägt bei dem beschriebenen Vorgang dazu bei, daß noch vorhandene
impulsartige Geräusche nicht über die Bodenkappe 38 nach außen abgestrahlt werden.
[0034] Beim Rückhub drückt der Kolben 15 die über ihm befindliche Luft über die Durchbohrung
32 sowie die Kammern 33, 34, den Kanal 35 und den Schalldämpfer 36 nach außen. Sind
Auslösehebel 20 und damit das Auslöseventil 18 nicht betätigt, nehmen. die Ventile
18 und 21 wieder die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Dadurch kann das Hauptventilglied
27 schließen und die erwähnte Verbindung des Zylinderraums mit Atmosphäre herstellen.
Dadurch ist ein gesamter Arbeitszyklus beendet.
[0035] Auf den Aufbau des Magazins 12, der aus Fig. 5 näher hervorgeht, soll im einzelnen
nicht eingegangen werden. Es sei lediglich erwähnt, daß das gezeigte Magazin 12 für
mit Kopf versehene Nägel geformt ist, welche Nägel mit Hilfe von Kunststoffstegen
zu einem Magazinstreifen zusammengefaßt werden. Aus Fig. 5 ist ferner zu erkennen,
daß am Griffgehäuse eine Schicht 60 aus körperschalldämpfendem Material angebracht
ist. Derartige Schichten 60 können an mehreren Stellen, vor allen Dingen an stark
schallabstrahlenden Flächen angebracht werden und gleichzeitig als schonende Ablagefläche
für das Gerätegehäuse dienen.
1. Schallgedämpftes Eintreibgerät für Befestigungsmittel, bei dem das Ventilglied
des Hauptventils oberhalb eines Arbeits- zylinders angeordnet ist und in der unteren Stellung den Arbeitszylinder von einer
Druckluftquelle trennt und mit Atmosphäre verbindet und in der oberen Stellung den
Arbeitszylinder mit der Druckluftquelle verbindet und die Verbindung mit Atmosphäre
sperrt, bei dem der Raum oberhalb des Hauptventilglieds wechselweise mit Atmosphäre
oder Druckluft verbindbar ist und bei dem im Raum oberhalb des Hauptventilglieds ein
schalldämpfendes Mittel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verzögerungsscheibe
(29) oberhalb des Hauptventilglieds (27) begrenzt axial beweglich gelagert ist und
zwischen der Verzögerungsscheibe (29) und der zugekehrten Gehäusewand ein federelastischcs
Dämpfungsmaterial (31) angeordnet ist.
2. Eintreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptventilglied
(27) aus relativ leichtem Material, vorzugsweise Kunststoff, und die Verzögerungsscheibe
(29) aus relativ schwerem Material, vorzugsweise Messing, geformt ist.
3. Eintreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (30)
zwischen Verzögerungsscheibe (29) und Hauptventilglied (27) angeordnet ist.
4. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
0-Ring (31) zwischen Verzögerungsscheibe (29) und Gehäusewand angeordnet ist.
5. Eintreibgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der O-Ring (31) in einer
Nut der Gehäusewand sitzt.
6. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Oberseite des Hauptventilgliedes (27) Noppen (51) oder ähnliche Erhebungen angeordnet
sind.
7. Schallgedämpftes Eintreibgerät für Befestigungsmittel, bei dem am unteren Ende
ein Pufferelement im Arbeitszylinder angeordnet ist, gegen das der Eintreibkolben
am Ende eines Arbeitshubes anschlägt und radial und axial verformt, insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Abschnitt (44)
und ein zweiter Abschnitt (45) des Pufferelements (43) so geformt sind, daß sie beim
Auftreffen des Eintreibkolbens (15) nacheinander verformt werden.
8. Eintreibgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein innerer und ein
äußerer Abschnitt von zwei radial beabstandeten, sich koaxial erstreckenden Wülsten
(44, 45) gebildet sind.
9. Eintreibgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auch an der Unterseite
des einteilig geformten Pufferelements (43) zwei radial beabstandete, sich koaxial
erstreckende Wülste (44, 45) geformt sind und der innere Wulst (41) mit der konischen
Außenfläche (42) eines an sich bekannten Führungsgliedes (41) zusammenwirkt.
10. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Außenseite des Pufferelements (43) mindestens eine,-vorzugsweise mehrere in Umfangsrichtung
beabstandete Rippen (47) angeordnet sind, die an der Wandung des Arbeitszylinders
(16) anliegen.
11. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am
Zylinderboden (38) unterhalb des Pufferelements(43) ein Dämmglied (39) aus schwerem
oder nachgebendem Material angeordnet ist.
12. Eintreibgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite
des Dämmgliedes (39) Rippen (40) geformt sind.
13. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an
einer oder an mehreren Flächen des Gerätesgehäuses (10) körperschalldämpfende Schichten
(60) angebracht sind.
14. Eintreibgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (60)
in einer äußeren Ausnehmung der Gehäusewand angeordnet sind.