(19)
(11) EP 0 065 254 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1982  Patentblatt  1982/47

(21) Anmeldenummer: 82104057.3

(22) Anmeldetag:  11.05.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B02C 18/40, B02C 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.05.1981 DE 8114188 U

(71) Anmelder: Moeschle Kessel- und Apparatebau GmbH
D-7601 Ortenberg/Baden (DE)

(72) Erfinder:
  • Möschle, Helmut
    D-7601 Ortenberg (DE)

(74) Vertreter: Schmitt, Hans, Dipl.-Ing. et al
Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg
79102 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zerkleinerungsmaschine


    (57) Eine Zerkleinerungsmaschine (1) (Fig. 2) zum Zerkleinern für z.B. organische Abfälle im Garten- und Landschaftsbau, weist ein Schwungrad (2) mit an seiner Oberseite vorstehenden Schlagbolzen (3) auf, die durch einen feststehenden, mit entsprechenden Lücken versehenen Kamm (4) laufen. Die Schlagbolzen (3) sind auf dem Schwungrad (2) etwa spiralig angeordnet, so dass nicht alle Bolzen (3) gleichzeitig in Kammlücken (6) einlaufen.
    Die Anzahl der Schlagbolzen und auch ihre Befestigungsstellen sowie der zugehörige Kamm (4) können entsprechend dem zu zerkleinernden Gut ausgewechselt werden. Das Schwungrad (2) kann durch einen vergleichsweise kleinen Motor (25) angetrieben werden, weil einerseits dadurch ein hohes Trägheitsmoment zur Verfügung steht, durch das auch kurzzeitig höhere Belastungen beim Zerkleinern von härteren bzw. stärkeren Materialien überwunden werden können. Ausserdem ist durch die spiralige Anordnung der Schlagbolzen-Reihen ein zeitlicher Versatz der jeweiligen Belastung vorhanden.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Zerkleinerungsmaschine für Abfälle od. dgl., insbesondere organische Abfälle im Garten-und Landschaftsbau, bei der Drehbewegungen ausführende Schlagteile Abfall zerkleinern.

    [0002] Es sind bereits Zerkleinerungsmaschinen der vorgenannten Art bekannt, die z. B. mit Schlaghämmern oder mit Reißtrommeln arbeiten. Letztere eignen sich jedoch nicht für das Zerkleinern von kräftigeren Materialien wie Ästen, harten Hölzern und sind auch gegen Steine in zu zerkleinernder Erde usw. sehr empfindlich. Sie werden hauptsächlich zur Bearbeitung von weichen organischen Abfällen und auch zur Erdaufbereitung benutzt. Zerkleinerungsmaschinen, die mit Schlaghämmern arbeiten, sind dagegen besonders für das Zerkleinern von harten, splitterfähigen Stoffen geeignet.

    [0003] Beide vorbekannten Ausführungen haben jedoch noch Nachteile, wobei einer darin besteht, daß man langfasrige Zerkleinerungsprodukte in Kauf nehmen muß, wobei man die Größe des Endproduktes nicht beeinflussen oder gar variieren kann.

    [0004] Man kennt auch noch Zerkleinerungs- oder Häckselmaschinen, die mit horizontal schwingenden Messern arbeiten. Eine andere Ausführungsform sieht eine Schwungscheibe vor, die ein Messer trägt und mit einem feststehenden Gegenmesser zusammenarbeitet. Auch bei diesen Ausführungsformen kann die Größe bzw. Körnung des Endproduktes nicht beeinflußt werden. Auch wird dabei das zu bearbeitende Gut nur zerschnitten, jedoch nicht zerfasert.

    [0005] Es besteht daher die Aufgabe, eine Zerkleinerungsmaschine der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die einerseits das zu bearbeitende Gut sowohl zerquetschen als auch zerfasern kann und bei der auch die Korngröße u. dgl. des Endproduktes beeinflußbar ist. Die erfindungsgemäße Maschine soll dabei insbesondere sowohl als Erdaufbereitungsmaschine, insbesondere jedoch als Zerkleinerungsmaschine für organische Abfälle und gegebenenfalls aber auch als Mischmaschine verwendet werden können. Dabei soll der Kraftbedarf der Maschine vergleichsweise klein gehalten werden.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen, daß die Maschine ein mit als Schlagteile dienenden Schlagbolzen versehenes Schwungrad od. dgl. sowie einen feststehenden Kamm besitzt, dessen Lücken den Schlagbolzen zugeordnet sind.

    [0007] Mit einem solchen Zerkleinerungswerk kann die erfindungsgemäße Maschine das zu zerkleinernde Material sowohl zerquetschen als auch zerfasern, was insbesondere deshalb erwünscht ist, weil man damit Gehölze aller Art sowie Stauden usw. sowohl entrinden und derart zerfasern kann, daß der Verrottungsprozeß begünstigt wird. Außerdem ist eine solche erfindungsgemäße Zerkleinerungsmaschine einfach in der Herstellung.

    [0008] Zweckmäßigerweise sind die Schlagbolzen starr mit dem Schwungrad od. dgl. verbunden, vorzugsweise verschraubbar sowie insbesondere auswechselbar. Es ergibt sich dadurch eine gute Betriebssicherheit der Maschine bei gleichzeitig einfacher Auswechselbarkeit, wobei auch eine leichte Anpaßbarkeit an unterschiedliche Verwendungszwecke gut möglich ist.

    [0009] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß die Schlagbolzen und die Kammlücken in Laufrichtung des Schwungrades zueinander versetzt angeordnet sind, wobei der Kamm vorzugsweise in radialer Richtung des Schwungrades sich zumindest über den halben Durchmesser erstreckend gerade und die Schlagbolzen-Reihe dazu schräg, zweckmäßigerweise spiralig verlaufend angeordnet sind. Die Schlagbolzen einer Schlagbolzen-Reihe treten somit in seitlich versetztem Abstand durch den Kamm hindurch. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß der Kraftbedarf wesentlich reduziert ist. Dies kann nach einem weiteren Vorschlag der Neuerung auch noch dadurch verbessert sein, daß an dem Schwungrad gegenüberliegend Schlagbolzen-Reihen vorgesehen sind, die zweckmäßigerweise etwas bezüglich ihrer Symmetrieebene in Umfangsrichtung versetzt sind. Dadurch treten nicht nur Schlagbolzen einer Reihe seitlich versetzt durch den zugehörigen Kamm, sondern durch den Reihenversatz wird auch vermieden, daß gleichzeitig Bolzen von verschiedenen Reihen in Eingriff zu dem Kamm kommen.

    [0010] Zweckmäßigerweise weist das Schwungrad Befestigungen, insbesondere Befestigungslöcher für die Schlagbolzen auf, wobei zu einer Reihe bzw. zu gegenüberliegenden Reihen gehörende Löcher verschiedener Reihen, verschiedene Lochabstände aufweisen und wobei der Kamm auswechselbar ist. Dadurch ist eine Anpassung an unterschiedliche gewünschte Korngrößen u. dgl. möglich.

    [0011] Vorteilhafterweise weist das Schwungrad insbesondere bei seinem Außenumfang Befestigungsstellen für Zusatzgewichte auf. Das selbst schon eine vergleichsweise große Schwungmasse aufweisende Schwungrad kann dadurch in seiner Trägheitsmasse noch vergrößert werden, so daß dann auch kräftigeres Material zerkleinert werden kann, insbesondere ohne daß der eigentliche Antrieb dazu verstärkt wird.

    [0012] Eine abgewandelte Ausführungsform, für die selbständiger Schutz beantragt wird, sieht vor, daß die Zerkleinerungsmaschine zwei Schlagbolzen- und Kammebenen besitzt, und daß für jeden Zerkleinerungsbereich eine separate Einfüllöffnung sowie eine gemeinsame Abgabeöffnung vorgesehen sind. Eine solche Maschine kann in vorteilhafter Weise gleichzeitig von zwei Personen bedient werden, so daß dementsprechend eine doppelte Durchsatzleistung möglich ist, ohne daß ein wesentlich größerer Aufwand für die Erstellung der Maschine benötigt wird. Gleichzeitig kann eine solche Maschine auch als Mischmaschine zusätzlich zu dem Zerkleinerungsvorgang verwendet werden.

    [0013] Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher erläutert.

    [0014] Es zeigt stärker schematisiert:

    Fig. 1 eine zum Teil aufgebrochen dargestellte Zerkleinerungsmaschine in Aufsicht,

    Fig. 2 eine Seitenansicht im Schnitt gemäß der Schnittlinie II-II, hier jedoch in gegenüber Fig. 1 verdrehter Position der Schwungscheibe,

    Fig. 3 eine Seitenansicht einer Zerkleinerungsmaschine im Querschnitt etwa in einer um 90° gegenüber Fig. 2 verdrehten Ansicht,

    Fig. 4 eine perspektivische Seitenansicht einer mit Rädern versehenen Zerkleinerungsmaschine,

    Fig. 5 eine auf einem schubkarrenähnlichen Fahrgestell montierte Zerkleinerungsmaschine und

    Fig. 6 eine Seitenschnittansicht einer Zerkleinerungsmaschine mit zwei Zerkleinerungsbereichen.



    [0015] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Zerkleinerungsmaschine (Fig. 1) dient zum Zerkleinern insbesondere von organischen Abfällen im Garten- und Landschaftsbau, wobei unter organischen Abfällen auch Äste und sonstige Gehölze, Stauden usw. sowie auch Erde verstanden werden. Diese Zerkleinerungsmaschine weist im wesentlichen ein rotierendes Schwungrad 2 auf, das an seiner einen Oberseite mit Schlagbolzen 3 versehen ist, die durch einen feststehenden Kamm 4 hindurchlaufen. Die Drehrichtung der Schwungscheibe 2 ist durch den Pfeil Pf 1 gekennzeichnet. Der Kamm 4 ist feststehend ausgebildet und weist, wie insbesondere in Fig. 3 erkennbar, dem Schwungrad 2 zugewandte Zinken 5 auf, deren Zwischenräume 6 etwa der über das Schwungrad 2 stehenden Umrißform der Schlagbolzen 3 entspricht.

    [0016] Die Schlagbolzen 3 sind starr, im Ausführungsbeispiel mittels gekonterter Schraubverbindungen mit dem Schwungrad 2 verbunden. Fig. 1 läßt gut erkennen, daß für die Schlagbolzen 3 Befestigungslöcher 7 in Reihen angeordnet vorgesehen sind. Dabei können insbesondere radial gegenüberliegende Lochreihen gegenüber anderen Lochreihen einen anderen Lochabstand a bzw. a1 aufweisen. Es besteht dadurch die Möglichkeit, das insgesamt mit 8 bezeichnete Zerkleinerungswerk an unterschiedliche zu zerkleinernde Abfälle u. dgl. anzupassen. Es wird dazu je nach gewünschter Größe des Zerkleinerungsgutes Lochreihen 9 bzw. 9 a mit Schlagbolzen 3 bestückt. Entsprechend deren Lochabstand a bzw. a1 erfolgt auch ein Einsetzen eines dazu passenden Kammes 4.

    [0017] Der Kamm 4 erstreckt sich in dem in Fig. 1 gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel praktisch über den gesamten Durchmesser des Schwungrades 2, wobei dann auch zwei gegenüberliegende Schlagbolzen-Reihen 9 bzw. 9 a vorgesehen sind. Das Schwungrad 2 mit den Schlagbolzen 3 befindet sich in Fig. 1 gerade in einer Stellung, wo die in Laufrichtung (Pfeil Pf 1) vordersten Schlagbolzen 3 a sich gerade zwischen den Zinken 5 der beiden gegenüberliegenden Kamm-Abschnitte befinden. Dagegen greifen die anderen Schlagbolzen 3 noch nicht in den Kamm ein. Durch diesen in Laufrichtung des Schwungrades 2 vorgesehenen Versatz der Schlagbolzen 3 zu dem Kamm 4 ergibt sich eine wesentliche Antriebskraft-Ersparnis, weil ein gleichzeitiger Angriff beim Zerkleinern von Material beim Kamm 4 vermieden wird.

    [0018] Gegebenenfalls können die an dem Schwungrad 2 vorgesehenen, gegenüberliegenden Schlagbolzen-Reihen auch bezüglich ihrer Symmetrieebene in Umfangsrichtung versetzt angeordnet sein, so daß dann auch ein gleichzeitiger Angriff von Schlagbolzen 3 von gegenüberliegenden Schlagbolzen-Reihen vermieden wird. Die Schlagbolzen-Reihen 9 bzw. 9 a sind im Ausführungsbeispiel spiralig verlaufend angeordnet. Gegebenenfalls könnte die Spiralrichtung auch in umgekehrter Weise vorgesehen sein, so daß dann die am äußeren Rand des Schwungrades 2 angeordneten Schlagbolzen 3 in Laufrichtung zuerst in den Kamm 4 eingreifen würden.

    [0019] Insbesondere Fig. 2 läßt erkennen, daß der Kamm an seiner Rückseite 10 oberhalb der Zinken 5 ein Widerlager in Form eines Ambosses 11 aufweist. Der Amboß 11 ist hier als durchgehender Materialstreifen z. B. aus Eisen ausgebildet. Der Kamm 4 sowie der an diesem rückseitig befestigten Amboß sind mit einem Gehäuseteil 12 der Maschine verbunden, wobei der Kamm separat und unabhängig von diesen Teilen auswechselbar befestigt ist. Dadurch ergibt sich dort eine Aussteifung des Gehäuses. Der Amboß 11 ist auch in Fig. 1 strichliniert zur Verdeutlichung dargestellt, wo er an sich wegen der Schnittdarstellung nicht sichtbar ist.

    [0020] Das Schwungrad 2 ist selbst vergleichsweise schwer ausgebildet und weist ein hohes Trägheitsmoment auf. Dadurch ist auch bei kleiner Antriebsleistung des Motors 25 nach dem Hochlaufen des Schwungrades 2 das Zerkleinern und Zerquetschen von härteren bzw. stärkeren Materialien möglich. Das Trägheitsmoment dieses Schwungrades 2 kann noch durch einen verdickten oder verstärkten Rand 13 (Fig. 3) sowie auch gegebenenfalls durch Zusatzgewichte 14 vergrößert werden.

    [0021] Die Oberseite der Maschine ist durch zwei Deckel 15 und 16 abgedeckt, wobei sich ein kleinerer Deckel im Zuführbereich 17 (Fog. 1) und der andere, etwas größere Deckel 16 beim Abgabebereich 18 befinden. Diese abnehmbaren Deckel 15 und 16 ermöglichen eine gute Zugänglichkeit des Inneren der Maschine insbesondere zu Reinigungs- und Wartungszwecken.

    [0022] Die Zerkleinerungsmaschine 1 gemäß Fig. 1, 2, 3 und 5 ist so angeordnet, daß sich das Schwungrad 2 in Arbeitsstellung etwa in horizontaler Lage befindet, wobei oberhalb davon eine Einfüllöffnung 19 mit einem Trichter 20 od. dgl. sowie unterhalb des Schwungrades 2 insbesondere seitlich versetzt eine Abgabeöffnung 21 befinden. Der Durchtritt der Abfälle erfolgt dann gemäß den Pfeilen Pf 2 in Fig. 2. Die Zerkleinerungsmaschine 1 gemäß Fig. 2 kann auch in vertikaler Position betrieben werden, wobei dann entsprechend auch das Schwungrad 2 sich in vertikaler Arbeitsstellung befindet. Für diese Arbeitsstellung ist dann der Trichter 20 wie strichliniert angegeben, ausgebildet.

    [0023] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, daß die Einfüllöffnung in Arbeitsstellung der Maschine tiefer als die Abgabeöffnung angeordnet ist, wobei dann gegebenenfalls eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Elevator vorzugsweise ausgangsseitig vorgesehen bzw. anschließbar ist. Der Durchtritt der zu zerkleinernden Abfälle erfolgt dann gemäß den Pfeilen Pf 3 in Fig. 2.

    [0024] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 zeigt eine etwas einfachere Ausführungsform, bei der bezüglich der Drehachse 22 des Schwungrades 2 nur einseitig ein Kamm 4 vorgesehen ist.

    [0025] Eine abgewandelte Ausführungsform einer Zerkleinerungsmaschine 1 a zeigt Fig. 6 im schematischen Querschnitt. Dabei sind zwei Zerkleinerungswerke 8, 8 a mit separaten Schlagbolzen- und Kammebenen vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind dabei zwei Schwungräder 2 in etwa vertikaler Arbeitsstellung auf einer gemeinsamen Drehachse 2, mit ihren die Schlagbolzen 3 aufweisenden Seiten voneinander wegweisend angeordnet. Für jedes Zerkleinerungswerk 8, 8 a sind dabei separate Einfüllöffnungen 19, 19 a vorgesehen. Unterhalb der Schwungräder 2, 2 a befindet sich eine gemeinsame Abgabeöffnung 21. Schematisch ist dort noch angedeutet, daß unterhalb dieser Abgabeöffnung 21 auch ein Fördermittel, z. B. ein Transportband 23 od. dgl. zum Abtransportieren des zerkleinerten Materials vorgesehen sein kann, dessen Breite B größer ist, als die Breite b der Abgabeöffnung 21. Gegebenenfalls könnte auch hier ein einziges Schwungrad vorgesehen sein, das dann aber beiderseitig mit Schlagbolzen 3 bestückt ist. Die Ausführung 1 a nach Fig. 5 eignet sich gut zum Mischen unterschiedlicher Abfälle od. dgl., die dann in die Einfüllöffnungen eingebracht werden. Die Zerkleinerungsmaschine 1, 1 a kann mit einem Fahrgestell versehen sein, wie dies in den Figuren 4 und 5 angedeutet ist. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 können anstatt der Räder auch Bodenstützen, wie strichliniert eingezeichnet, vorgesehen sein. Gemäß Fig. 5 ist das Fahrgestell 24 etwa schubkarrenartig ausgebildet, auf dem die Zerkleinerungsmaschine in etwa horizontaler Lage montiert ist.

    [0026] Erwähnt sei noch, daß die Maschine 1, 1 a auch gegenüber Fremdkörpern wie z. B. Steinen, die im organischen Abfall enthalten sein können, weitestgehend unempfindlich ist. Ein Nachschärfen der Schlagbolzen 3 bzw. des Kammes 4 ist im praktischen Betriebsablauf nicht erforderlich. Ein Austauschen dieser Teile, wenn es im Laufe der Zeit einmal erforderlich wird, ist mit sehr geringem Aufwand durchführbar. Dementsprechend ist auch die Wartung der Maschine einfach und billig.

    [0027] Insbesondere das Schwungrad 2, 2 a mit den vorzugsweise spiralig angeordneten Schlagbolzen-Reihen 9, 9 a, der Kamm 4 sowie das umgebende Gehäuse sind vorteilhafterweise als Strömungserzeuger mit in Richtung des Abgabeendes gerichteten Förderstrom ausgebildet. Einerseits wird dadurch der Transport des zu zerkleinernden Gutes begünstigt und außerdem erhält man dadurch praktisch eine Selbstreinigung der Maschine.

    [0028] Die erfindungsgemäße Konstruktion begünstigt ferner auch folgendes: Wegen des verhältnismäßig großen Schwungrades und dem zeitlichen Versatz der Belastung kommt man nämlich mit vergleichsweise kleinen Motoren aus, namentlich mit entsprechend kleinen Elektromotoren. Die Maschine läßt sich gut in unterschiedlichen Größen bauen, wobei man je nach Größe vor allem die Schwungmasse der Schwungscheibe vergrößern kann, ohne daß man den motorischen Antrieb, insbesondere den Elektromotor 25 in entsprechendem Maße der Vergrößerung mitvergrößern muß. Dadurch werden leistungsfähigere, größere Maschinen nicht im gleichen Maße teurer und aufwendiger. Man kommt auch bei schon erheblich größeren Geräten noch mit gleichen oder wenig stärkeren Antriebsmotoren aus, weil man größere Schwungmassen zur Verfügung hat. Umgekehrt ist die Maschine wegen ihrer einfachen Bauweise auch noch in solch kleinen Baueinheiten preiswert herstellbar, wie sie von Hobbygärtnern benötigt werden. Dementsprechend kann mit der erfindungsgemäßen Grundkonstruktion einen verhältnismäßig großen Anwendungsbereich bezüglich der Maschinengröße überdecken.

    [0029] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.


    Ansprüche

    1. Zerkleinerungsmaschine für Abfälle od. dgl., insbesondere organische Abfälle im Garten- und Landschaftsbau, bei der Drehbewegungen ausführende Schlagteile od. dgl. Abfälle zerkleinern, dadurch gekennzeichnet , daß die Maschine (1, 1 a) ein mit als Schlagteile dienenden Schlagbolzen (3) versehenes Schwungrad (2, 2 a) od. dgl., sowie einen feststehenden Kamm (4) besitzt, dessen Lücken (6) den. Schlagbolzen (3) zugeordnet sind.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagbolzen (3) starr mit dem Schwungrad (2, 2 a) od. dgl. verbunden, vorzugsweise verschraubbar sowie insbesondere auswechselbar sind.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagbolzen (3) und die Kammlücken (6) in Laufrichtung (Pfeil Pf 1) des Schwungrades (2, 2 a) versetzt zueinander angeordnet sind, wobei der Kamm (4) vorzugsweise in radialer Richtung des Schwungrades (2, 2 a) sich zumindest über den halben Durchmesser erstreckend gerade und die Schlagbolzen-Reihe dazu schräg, zweckmäßigerweise spiralig verlaufend angeordnet sind.
     
    4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kamm (4) praktisch über den gesamten Durchmesser des Schwungrades (2, 2 a) erstreckt und daß vorzugsweise zwei gegenüberliegende Schlagbolzen-Reihen (9, 9 a) vorgesehen sind.
     
    5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kamm (4) an seiner Rückseite (10) mit einem Widerlager, insbesondere einem Amboß (11) od. dgl. verbunden ist, wobei vorzugsweise der Kamm (4) sowie der an diesem rückseitig befestigte Amboß (11) mit einem Gehäuseteil (12) der Maschine verbunden sind, und wobei der Kamm (4) separat und unabhängig von diesen Teilen auswechselbar befestigt ist.
     
    6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schwungrad (2, 2 a) gegenüberliegend Schlagbolzen-Reihen (9, 9 a) vorgesehen sind, die zweckmäßigerweise etwas bezüglich ihrer Symmetrieebene in Umfangsrichtung bzw. Laufrichtung versetzt sind.
     
    7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2, 2 a) Befestigungen, insbesondere Befestigungslöcher (7) für Schlagbolzen (3) aufweist, wobei zu einer Reihe bzw. zu gegenüberliegenden Reihen gehörende Löcher (7) verschiedener Reihen, verschiedene Lochabstände (a, a1) aufweisen und daß der Kamm (4) auswechselbar ist.
     
    8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2, 2 a) insbesondere bei seinem Außenumfang, Befestigungsstellen für Zusatzgewichte (14) aufweist.
     
    9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere das Schwungrad (2, 2 a) mit den Schlagbolzen-Reihen (9, 9 a), der Kamm (4) sowie das umgebende Gehäuse als Strömungserzeuger mit in Richtung zum Abgabeende gerichtetem Förderstrom ausgebildet sind.
     
    10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Maschine mittels wenigstens eines Deckels verschlossen ist, wobei vorzugsweise zwei separate Deckel (15, 16), einerseits zum Abdecken des Zuführbereiches (17) und andererseits beim Abgabebereich (18) vorgesehen sind.
     
    11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2, 2 a) in Arbeitsstellung etwa horizontal angeordnet ist und daß sich oberhalb davon eine Einfüllöffnung (19) sowie darunter, insbesondere seitlich versetzt, eine Abgabeöffnung(21) befindet.
     
    12. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Schwungräder (2, 2 a) in Arbeitsstellung etwa vertikal angeordnet sind, wobei sich etwa oberhalb der Schwungrad-Lagerung eine Einfüllöffnung (19) und unterhalb des bzw. der Schwungräder (2, 2 a) eine Abgabeöffnung (21) befinden.
     
    13. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllöffnung in Arbeitsstellung der Maschine tiefer als die Abgabeöffnung angeordnet ist und daß gegebenenfalls eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Elevator od. dgl., vorzugsweise ausgangsseitig vorgesehen bzw. anschließbar ist.
     
    14. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein vorzugsweise schubkarrenartiges Fahrgestell (24) aufweist, auf dem sie insbesondere etwa in horizontaler Lage montiert ist.
     
    15. Maschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei Schlagbolzen- und Kammebenen besitzt, und daß für jeden Zerkleinerungsbereich eine separate Einfüllöffnung (19, 19 a) sowie eine gemeinsame Abgabeöffnung (21) vorgesehen sind.
     
    16. Maschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schwungräder (2, 2 a), vorzugsweise in etwa vertikaler Arbeitsstellung auf einer gemeinsamen Welle (22) mit ihren die Schlagbolzen (3) aufweisenden Seiten voneinander wegweisend vorgesehen sind.
     
    17. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Abgabeöffnung (21) ein Fördermittel, z. B. ein Transportband (23) od. dgl. vorgesehen ist, dessen Breite (B) größer ist, als die Breite (b) der Abgabeöffnung (21).
     




    Zeichnung