[0001] Die Erfindung betrifft eine Magnetbürstenentwicklungsvorrichtung zum Entwickeln elektrostatischer
Ladungsbilder. Derartige Ladungsbilder werden auf fotoempfindlichen Halbleiterschichten,
z.B. auf selenbeschichteten Aluminiumtrommeln oder Aluminiumplatten, durch auffallendes
Licht, z.B. in einem Xerographieverfahren oder in einem Laserschreibeverfahren erzeugt.
[0002] Magnetbürstenentwicklungsvorrichtungen, die im folgenden mit Entwicklungsvorrichtungen
bezeichnet sind, weisen mindestens einen Entwicklungsmaterial-Transportzylinder auf,
der in der Regel als hohle, aus unmagnetischem Material bestehende Hülse ausgebildet
ist und in dem eine dauermagnetische Magneteinrichtung untergebracht ist, die an ihrer
Oberfläche längs mehrerer Pollinien magnetisiert ist. Durch die magnetischen Kräfte
wird das Entwicklungsmaterial auf der Transportzylinderoberfläche festgehalten und
entlang der Pollinien entsprechend der magnetischen Kräfte zu einer sogenannten Magnetbürste
ausgerichtet, die mit einer
Fototrommel in Berührung gebracht wird. Dabei wird das Entwicklungsmaterial von den
Ladungen tragenden Bereichen der Fototrommel angezogen. Dies gilt allerdings strenggenommen
nur für Einkomponentenentwicklungsmaterialien. Bei Zweikomponentenentwicklungsmaterialien
liegt ein magnetischer Trägerstoff und ein unmagnetischer Toner vor. Im letzteren
Fall wird nur der Trägerstoff von den Ladungen auf der Fototrommel angezogen. Der
Träger besteht z.B. aus an der Oberfläche nitrierten Eisenkörnchen und der Toner aus
einem Epoxiharzgemisch. Der Zusammenhalt zwischen Träger und Toner erfolgt durch triboelektrische
Kräfte.
[0003] Die vorliegende Erfindung geht speziell von solchen Entwicklungsvorrichtungen zum
Entwickeln elektrostatischer Ladungsbilder aus, die eine Fototrommel und mehrere,
entlang eines Umfangsabschnittes derselben hintereinander und achsparallel zu der
Fototrommel angeordnete, in gemeinsamer Drehrichtung angetriebene Entwicklungsmaterial-Transportzylinder
aus unmagnetischem Material aufweisen, auf deren Zylinderoberfläche Entwicklungsmaterial
transportiert wird, wobei in den Transportzylindern jeweils eine feststehende Magneteinrichtung
angeordnet ist, die entlang mehrerer Pollinien, die parallel zu der Achse des sie
enthaltenden Transportzylinders in dessen Umfangsrichtung gegeneinander versetzt verlaufen,
permanent ungleichnamig magnetisiert sind und mit einer das Entwicklungsmaterial enthaltenden
Wanne, in die der in Entwickler-Transportrichtung gesehen erste Transportzylinder
eintaucht.
[0004] Entwicklungsvorrichtungen dieser Bauart sind bekannt. In der
DE-AS 28 00 510 ist eine Entwicklungsvorrichtung beschrieben, bei der an dem einen
Transportzylinder eine echte Magnetbürstenentwicklung und an dem anderen Transportzylinder
eine Pulverwolkenentwicklung stattfindet. Um die unterschiedlichen Entwicklungsmethoden
vollziehen zu können, sind die beiden Transportzylinder etwas voneinander beabstandet
und die in ihnen befindlichen Magneteinrichtungen so polarisiert, daß Entwicklungsmaterialteilchen
durch den Spalt zwischen den beiden Transportzylindern hindurch ausgetauscht werden
können. Der verhältnissmäßig große Abstand zwischen den benachbarten Transportzylindern
verhindert bei den bekannten Entwicklungsvorrichtungen jedoch einen kompakten Aufbau
derselben mit möglichst kleinen Abmessungen, die insbesondere für die neue Generation
der kleinbauenden Tischkopiergeräte eine unabdingbare Forderung darstellen.
[0005] In der DE-PS 23 03 864 ist eine Entwicklungsvorrichtung beschrieben, bei der das
Entwicklungsmaterial durch jeden Transportzylinder bis zu einer Stelle gefördert wird,
an der es unter den Einfluß desin Entwicklertransportrichtung gesehen nächst folgenden
Transportzylinders gelangt. Auf diese Weise wird das Entwicklungsmaterial von Transportzylinder
zu Transportzylinder überführt. Ist der in Entwicklertransportrichtung gesehen letzte
Transportzylinder erreicht, fällt das Entwicklungsmaterial in die Wanne des Gehäuses
zurück und kann von hier wieder dem ersten Transportzylinder zugeführt werden. Bei
einer solchen Entwicklungsvorrichtung fällt das Entwicklungsmaterial nicht ohne weiteres
in die Wanne zurück, sondern es muß durch ein Abstreifmesser abgestreift werden. Dabei
besteht die Gefahr, daß durch den engen Kontakt des Abstreifmessers an der Transportzylinderoberfläche
dieselbe wie auch das Abstreifmesser selbst sehr stark abgenutzt werden. Die Folge
einer derartigen Abnutzung ist, daß viele Entwicklungsmaterialteilchen an der Hülsenoberfläche
haften bleiben und nicht abgestreift werden. Diese Teilchen gelangen in der Regel
in den zwischen zwei benachbarten Transportzylindern gebildeten Spalt, der jedoch,
um das freie Hindurchtreten der Teilchen durch den Spalt ohne Beschädigungsgefahr
für die Zylinderoberflächen zu gewährleisten, nicht zu eng gewählt werden darf. Da
sich die Teilchen oft zu größeren Agglomeraten zusammenschließen, die durch den Spalt
regelrecht hindurchgepreßt werden, sind bei der bekannten Entwicklungsvorrichtung
noch verhältnismäßig große Abstände zwischen den Transportzylindern erforderlich.
Damit ist die bekannte Entwicklungsvorrichtung ebenso wie die bereits weiter vorne
beschriebene für kleinbauende Tischkopiergeräte nicht gut geeignet.
[0006] Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, eine Entwicklungsvorrichtung zu schaffen,
die gegenüber den bekannten Entwicklungsvorrichtungen einen wesentlich kompakteren
Aufbau aufweist, ohne daß dazu aufwendige technische Hilfsmittel oder Zusatzaggregate
erforderlich sind.
[0007] Dies wird durch die Erfindung dadurch erreicht, daß die Magneteinrichtungen einander
jeweils benachbarter Transportzylinder entlang einer ersten Pollinie, die an der der
Fototrommel zugekehrten Seite der Magneteinrichtung in einer den ersten Pollinien
gemeinsamen Kreisfläche liegt, deren Krümmungsachse mit der Achse der Fototrommel
übereinstimmt, ungleichnamig magnetisiert sind, daß die Magneteinrichtungen des in
Entwicklertransportrichtung gesehen ersten Transportzylinders und letzten Transportzylinders
jeweils entlang dreier, in deren Umfangsrichtung um 120° gegeneinander versetzter
Pollinien, und zwar jeweils entlang ihrer ersten Pollinie entgegengesetzt zu ihrer
Magnetisierung an ihren beiden anderen Pollinien, magnetisiert sind, und daß an dem
in Entwicklertransportrichtung gesehen letzten Transportzylinder ein Abstreifmesser
derart angeordnet ist, daß das auf der sich drehenden Zylinderoberfläche befindliche
Entwicklungsmaterial in gleichmäßiger Stärke verteilt wird.
[0008] Bei einer derartigen Entwicklungsvorrichtung läuft, da das Abstreifmesser mit der
Umfangsfläche des letzten Transportzylinders einen Durchtrittspalt für die Entwickler-Materialteilchen
bildet, ein geschlossener Teppich aus Entwicklungsmaterialteilchen von dem letzten
zum ersten
Transportzylinder zurück. An den Überbrückungsstellen von dem einen Transportzylinder
zu dem anderen wird ein Eingleiten einzelner Teilchen in den zwischen benachbarter
Transportzylinder gebildeten Spalt verhindert. Dies liegt daran, daß der um alle Transportzylinder
gelegte, geschlossene Teppich als innerer magnetischer Nebenschluß wirkt, durch den
solche Magnetfelder abgeschirmt werden, welche Entwicklungsmaterialteilchen in den
Spalt zwischen zwei benachbarte Transportzylinder ziehen könnten.
[0009] Die erfindungsgemäße Entwicklungsvorrichtung kann zwei, drei, vier oder noch mehr
Transportzylinder aufweisen. Sofern mehrere Transportzylinder in einer ungeraden Anzahl
nebeneinander angeordnet werden sollen, ist es vorteilhaft, zwischen dem ersten Transportzylinder
und dem übernächsten Transportzylinder einen mittleren Transportzylinder anzuordnen,
dessen Magneteinrichtung entlang nur zweier, in Umfangsrichtung des mittleren Transportzylinders
um 180° versetzten Pollinien ungleichnamig magnetisiert ist. Die Magneteinrichtungen
können aus Permanentmagneten bestehen. In der Regel werden jedoch die Magneteinrichtungen
elektrisch betrieben. Damit durch die Zuführung von elektrischer Energie nicht der
Vorteil der Erfindung, nämlich die kompakte Bauweise, gefährdet ist, ist es vorteilhaft,
die Spannungszuführung für die Magneteinrichtungen über die Drehlagerung der Transportzylinder
vorzusehen.
[0010] Die für Tischkopiergeräte geforderte kompakte Bauweise der gesamten Konstruktion
wird in vorteilhafter Weise dadurch gefördert, daß die Transportzylinder mit einer
umpolbaren Spannungsquelle in Verbindung stehen. Dadurch wird die üblicherweise einer
Entwicklungsvorrichtung nachgeschaltete Reinigungsvorrichtung entbehrlich.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung beispielhaft dargestellter
Ausführungsformen näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Entwicklungsvorrichtung, wobei eine
der stirnseitigen Abschlußplatten entfernt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der aus Fig. 1 ersichtlichen Entwicklungsvorrichtung,
wobei jedoch anstelle eines Vorratskastens für ein Einkomponentenentwicklungsmaterial
ein für den Toner eines Zweikomponentenentwicklungsmaterials geeigneter Dosierbehälter
eingebaut ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht der aus Fig. 2 ersichtlichen Entwicklungsvorrichtung,
Fig. 4 einen parallel zu den stirnseitigen Abschlußplatten im Abstand von denselben
gelegten Schnitt durch die aus Fig. 2 ersichtliche Entwicklungsvorrichtung,
Fig. 5 den Feldlinienverlauf zwischen zwei benachbarten, schematisch dargestellten
Magneteinrichtungen und
Fig. 6 den Feldlinienverlauf zwischen drei in einer gemeinsamen Ebene liegenden, schematisch
dargestellten Magneteinrichtungen.
[0012] In dem Gehäuse 1 einer Entwicklungsvorrichtung sind zwei feststehende Magneteinrichtungen
2 angebracht, die jeweils von einem aus Aluminium oder einem anderen nichtmagnetisierbaren
Material bestehenden Transportzylindern 41 und 43 umgeben sind, die beide drehend
angetrieben sind. In dem Gehäuse 1, dessen das Entwicklungsmaterial aufnehmender Teil
wannenförmig ausgebildet ist, ist eine Drehschaufel 9 angeordnet, die für eine triboelektrische
Aufladung des Entwicklungsmaterials bzw. deren Entladung sorgt. Auf das Gehäuse 1
ist ein Vorratskasten 11 für das Entwicklungsmaterial aufgesetzt. Bei der aus Fig.
1 ersichtlichen Entwicklungseinrichtung wird als Entwicklungsmaterial ein Einkomponentenentwicklungsmaterial
verwendet.
[0013] Das Entwicklungsmaterial gelangt über bekannte Zuführeinrichtungen aus dem Vorratskasten
11 in den wannenförmigen Teil des Gehäuses 1, wird durch die Drehschaufel 9 triboelektrisch
aufgeladen und gelangt dann zum unteren der beiden Transportzylinder 41. Durch dessen
relativ rauhe Zylinderoberfläche und die Magnetwirkung wird das Entwicklungsmaterial
mitgenommen. Beide Transportzylinder 41 und 43 drehen sich im vorliegenden Fall im
Uhrzeigersinn. Die Entwickler-Transportrichtung verläuft somit von der unteren Magneteinrichtung
zur oberen Magneteinrichtung.
[0014] Der Transport des Entwicklungsmaterials wird nun näher anhand des Feldlinienverlaufs
;erläutert, der aus Fig. 5 ersichtlich ist. Jede der beiden Magneteinrichtungen 2 verfügt
über drei Pole, die entlang dreier Pollinien verlaufen. Es liegen jeweils drei Pole
bzw. Pollinien vor, die in Umfangsrichtung der Magneteinrichtung 2 gesehen um 120°
gegeneinander versetzt, achsparallel zu einer nicht dargestellten Fototrommel verlaufen.
Die untere Magneteinrichtung weist dabei zwei Nordpole, die entlang den Pollinien
34 und 35 verlaufen, und einen Südpol auf, der entlang der Pollinie 36 verläuft. Die
obere Magneteinrichtung weist hingegen einen Nordpol, der entlang der Pollinie 39
verläuft, und zwei Südpole auf, die entlang den Pollinien 37 und 38 verlaufen. Der
Südpol der unteren Magneteinrichtung 2 und der Nordpol der oberen Magneteinrichtung
2 weisen auf die Achse der nicht dargestellten Fototrommel.
[0015] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, werden die Entwicklungsmaterialteilchen aus dem wannenförmigen
Gehäuseteil durch die unteren Transportzylinder aufgenommen und in Richtung zum Südpol
der zugehörigen Magneteinrichtung 2 befördert. An diesem Südpol stellen sich die Entwicklungsmaterialteichen
auf und bilden durch Aneinanderreihung Bürstenhaare von mehreren Millimetern Länge.
über diese Bürstenhaare streicht die vorbeibewegte Fototrommel und nimmt Entwicklungsmaterial
mit. Nach überschreiten des Südpols legen sich die Bürstenhaare aufgrund der stärker
werdenden Einwirkung des benachbarten Nordpols an dem nächsten Transportzylinder 43
um, so daß der nicht von der Fototrommel abgenommene Teil des Entwicklungsmaterials
in einem teppichartigen Band entlang der Magnetlinie zwischen dem Südpol der unteren
Magneteinrichtung und dem Nordpol der oberen Magneteinrichtung von dem unteren Transportzylinder
41 zum oberen Transportzylinder 43 bewegt wird und ein Eintreten der Materialteilchen
in den Spalt zwischen den Transportzylindern verhindert ist. über dem Nordpol des
oberen Transportzylinders 43 bildet sich wie bei dem unteren Transportzylinder 41
über dem Südpol wieder eine Magnetbürste aus, wobei die Bürstenhaare jedoch entgegengesetzt
als an dem Südpol des unteren Transportzylinders 41 ausgerichtet sind. Hierdurch ist
erreicht, daß neue frische Farbstoffteile mit der Fototrommel in Kontakt gelangen.
Durch den sich drehenden Transportzylinder 43 wird das Entwicklungsmaterial in Richtung
auf ein Abstreifmesser 7 zubewegt, dessen Anordnung und Lage schematisch aus Fig.
1 ersichtlich ist. Das Abstreifmesser 7 besteht aus nicht-magnetischem Material und
ist in Entwicklertransportrichtung direkt hinter dem folgenden Südpol der Magneteinrichtung
des Transportzylinders 43, jedoch unter Ausbildung eines Spaltes im Abstand von diesem
angeordnet. Dadurch wird ein Teil der sich an dem Südpol wieder aufrichtenden Entwicklerteilchen
abgestreift. Der restliche Teil läuft durch den Spalt hindurch und wird gleichmäßig
auf der Oberfläche des Zylinders 43 verteilt. Das Abstreifmesser 7 ist auf ein weichmagnetisches,
in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise mehrfach abgewinkeltes Abschirmblech
10 montiert, das als sogenanntes "äußeres Shunt" zum Abschluß der von den Magnetpolen
der Magneteinrichtungen 2 ausgehenden Magnetfeldlinien dient.
[0016] Durch das Abstreifmesser 7 wird das auf dem oberen Transportzylinder 43 in ungleichmäßiger
Verteilung befindliche Entwicklungsmaterial entsprechend dem zwischen Transportzylinder
43 und dem freien Messerende gebildeten Spalt auf eine vorbestimmbare Schichtdicke
vergleichmäßigt, so daß sich eine einheitlich dicke, gleichmäßige Schicht von Entwicklungsmaterial
hinter dem Abstreifmesser 7 auf der Oberfläche des oberen Transportzylinders 43 ausbildet.
Das überschüssige Entwicklungsmaterial gelangt über den Abgleitteil 47 des Abstreifmessers
7 in den wannenförmigen Teil des Gehäuses 1.
[0017] Das hinter dem Abstreifmesser 7 auf dem Transportzylinder 43 verbleibende Entwicklungsmaterial,
das sich unter der Einwirkung der beidseitig des Rollenspaltes der Transportzylinder
41, 43 einander benachbarten gegennamigen Pole wieder entlang den zwischen diesen
verlaufenden Magnetlinien ausgerichtet hat, überbrückt als geschlossener Teppich den
Spalt zwischen dem oberen und dem unteren Transportzylinder 43 bzw. 41 und bildet
somit einen sogenannten "Inneren Shunt". Das zu einem geschlossenen Teppich formierte
Entwicklungsmaterial taucht dann schließlich in den wannenförmigen Teil des Gehäuses
1 ein, aus dem es dann zusammen mit frischen Entwicklungsmaterial wieder über den
unteren Transportzylinder 41 in Entwicklerrichtung abtransportiert wird, so daß der
beschriebene Vorgang von neuem beginnt. Die aus dem wannenförmigen Teil des Gehäuses
1 geförderte Entwicklungsmaterialmenge wird durch ein Dosiermesser 6 eingestellt,
das wie aus den Fig. 1-4 ersichtlich durch Stellschrauben 13 auf eine gewünschte Spaltbreite
zwischen dem freien Ende des Dosiermessers 6 und dem ersten Transportzylinder 41 einstellbar
ist.
[0018] Durch die aus Fig. 5 ersichtliche und bereits vorne beschriebene Anordnung der Pole
der Magneteinrichtungen 2 kommt ein Feldlinienbild zustande, das einen teppichartigen
Übergang des Entwicklungsmaterials von einem Transportzylinder 41 auf den anderen
43 - bzw. von dem Transportzylinder 43 auf den Transportzylinder 41 - ermöglicht.
Der teppichartige übergang ist jedoch nur dann möglich, wenn eine vorbestimmte Entwicklungsmaterialmenge
zur Verfügung steht, einen derartigen Teppich zu bilden. Diesem Zweck dienen das Dosiermesser
6 und das Abstreifmesser 7. Der ausgebildete Teppich bewirkt einen inneren magnetischen
Nebenschluß ("innerer Shunt"), so daß im Spalt zwischen den beiden benachbarten Transportzylindern
41 und 43 keine magnetischen Feldlinien auftreten, die Entwicklungsmaterialteilchen
in den zwischen den beiden Transportzylindern gebildeten Spalt ziehen könnten. Dadurch
können übliche, den Durchgang in einem derartigen Spalt blockierende Zwischenwalzen
entfallen, so daß die Transportzylinder bei der erfindungsgemäßen Entwicklungsvorrichtung
sehr eng aneinander angeordnet sein können, wodurch eine einfache und kompakte Bauweise
ermöglicht wird.
[0019] Bei der aus Fig. 4 ersichtlichen Entwicklungsvorrichtung wird anstelle eines Einkomponentenentwicklungsmaterials
ein Zweikomponentenentwicklungsmaterial aus einem Trägerstoff und einem Toner verwendet.
Der Toner befindet sich in einem Vorratskasten 50 und wird über eine Zugabewalze 12
in den wannenförmigen Teil des Gehäuses 1 eingeführt. Die Menge des zugeführten Toners
ist über einen Zuführspalt 14 regulierbar, der durch einen Stellarm 15 (siehe Fig.
3) verstellbar ist. Die Bewegung der Zugabewalze 12 erfolgt über ein von einem Elektromagneten
17 bewegtes Klinkenwerk 16 (vgl. Fig. 2). Die beiden Transportzylinder 41 und 43 sowie
die Drehschaufel 9 werden - wie ebenfalls aus Fig. 2 ersichtlich - über Zahnräder
19 und eine Kupplung 18 angetrieben, die an dem einen Ende der Transportzylinder 41
und 43 auf der nach außen weisenden Seite einer Abschlußplatte 51 angeordnet sind.
Das andere Ende der beiden Transportzylinder 41 und 43 ist in einer Abschlußplatte
52 gelagert und jeweils durch eine Befestigungsscheibe 22 gesichert. Die genaue Ausrichtung
der Magneteinrichtungen 2 auf die Fototrommel erfolgt durch Justierarme 24 (vgl. Fig
3).
[0020] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, können die Transportzylinder 41 und 43 über Leitungen
26 und einen Anschluß 28 mit einer nicht dargestellten umpolbaren Spannungsquelle
in Verbindung stehen. Dies hat den Vorteil, daß die Entwicklungsvorrichtung zugleich
als Reinigungsvorrichtung verwendet werden kann.
[0021] Der Reinigungsvorgang erfolgt in der Regel nach dem Übertragen des Tonerbildes von
der Fototrommel auf einen Aufzeichnungsträger, beispielsweise Kopierpapier, da nach
dem Übertragungsvorgang noch Tonerreste auf der Fototrommel verbleiben, die nachfolgende
Kopiervorgänge qualitativ zum Negativen hin beeinflussen. Durch Umpolen der Transportzylinder
41 und 43 kann dieser Toner von der selenbeschichteten Fototrommel auf einfache Weise
abgezogen werden, ohne daß eine mechanische Reinigung derselben erforderlich ist,
die immer eine Beschädigung der aufwendigen Selenschicht der Fototrommel befürchten
läßt.
[0022] Aus Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung der Pollinien bei einer
Entwicklungsvorrichtung mit drei Transportzylindern und in diesen angeordneten Magneteinrichtungen
2 ersichtlich. Die drei Magneteinrichtungen 2 sind nebeneinanderliegend, achsparallel
zueinander derart angeordnet, daß die der Fototrommel - hier nicht dargestellt - zugewandten
Pole der Magneteinrichtungen 2 auf die Achse der Fototrommel hin ausgerichtet sind.
Die unterste und oberste Magneteinrichtung 2 weisen jeweils einen Nordpol, der auf
die Fototrommel ausgerichtet ist, und zwei zu diesem Pol um 120° versetzt angeordnete
Südpole auf, die - wie aus Fig. 5 ersichtlich - entlang den Pollienien 37, 38 verlaufen.
Die Nordpole der beiden Magneteinrichtungen 2 verlaufen entlang den Pollinien 39.
Die zwischen den beiden äußeren Magneteinrichtungen 2 angeordnete mittlere Magneteinrichtung
weist zwei um 180° versetzt entlang den Pollinien 40, 44 ausgebildete Pole auf, die
ungleichnamig magnetisiert sind, wobei der Südpol auf die Achse der Fototrommel ausgerichtet
ist. Insgesamt gesehen sind auch bei der Anordnung von drei Magneteinrichtungen alle
Pole wieder so angeordnet, daß die in Entwickler-Transportrichtung aufeinander folgenden
Pole benachbarter Magneteinrichtungen gegennamig sind.
[0023] Die Entwicklungsvorrichtung der hier beschriebenen Bauart kann mit beliebig vielen
Magneteinrichtungen ausgestattet sein. Wichtig ist jedoch, daß die vorher beschriebene
Bedingung für die besondere Ausrichtung der Pole bzw. Pollinien eingehalten wird und
daß jeweils an dem in Entwickler- transportrichtung gesehen letzten Transportzylinder
43 ein Abstreifmesser 7 vorhanden ist, welches zu einer Vergleichmäßigung des herangeführten
Entwicklungsmaterials führt. Die von den Transportzylindern umgebenen Magneteinrichtungen
2 können umpolbar ausgelegt sein. Die Spannungen zur Erregung der Magneteinrichtungen
werden vorzugsweise über die Drehlagerungen der Transportzylinder geführt.
[0024] Das aus Fig. 6 ersichtliche, aus weichmagnetischem Material bestehnde Abschirmblech
45 ist derart ausgebildet, daß insbesondere im Bereich zwischen den Spalten der Transportzylinder
ein möglichst geringer Abstand zwischen dem Abschirmblech 45 und den Transportzylindern
vorhanden ist. Dadurch wird die Ausbildung des sogenannten "inneren Shunts", das durch
den die Transportzylinder umhüllenden und den Spalt überbrückenden Teppich gebildet
wird, am Übergang von dem einen auf den anderen Transportzylinder begünstigt. Für
den Fall, daß lediglich zwei Transportzylinder vorhanden sind, ist das Abschirmblech
- wie aus Fig. 5 ersichtlich - entsprechend kürzer ausgebildet.
1. Magnetbürstenentwicklungsvorrichtung zum Entwickeln elektrostatischer Ladungsbilder,
mit einer Fototrommel und mit mehreren, entlang eines Umfangsabschnittes derselben
hintereinander und achsparallel zu der Fototrommel angeordneten, in gemeinsamer Drehrichtung
angetriebenen Entwicklungsmaterial-Transportzylindern (41, 43) aus unmagnetischem
Material, auf deren Zylinderoberfläche Entwicklungsmaterial transportiert wird, wobei
in den Transportzylindern (41, 43) jeweils eine festestehende Magneteinrichtung angeordnet
ist, die entlang mehrerer Pollinien, die parallel zu der Achse des sie enthaltenden
Transportzylinders in dessen Umfangsrichtung gegeneinander versetzt verlaufen, permanent
ungleichnamig magnetisiert sind und mit einer das Entwicklungsmaterial enthaltenden
Wanne, in die der Entwicklertransportrichtung gesehen erste Transportzylinder (41)
eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß die Magneteinrichtung (2) einander jeweils
benachbarter Transportzylinder (41, 43) entlang einer ersten Pollinie (36, 39), die
an der der Fototrommel zugekehrten Seite der Magneteinrichtung (2) ungleichnamig magnetisiert
sind, daß die Magneteinrichtungen (2) des in Entwicklertransportrichtung ersten Transportzylinders
(41) und letzten Transportzylinders (43) jeweils entlang dreier, in deren Umfangsrichtung
um 120° gegeneinander versetzter Pollinien ( 34, 35, 36 bzw. 37, 38, 39), und zwar
jeweils entlang ihrer ersten Pollinie (36, 39) entgegengesetzt zu ihrer Magnetisierung
an ihren beiden anderen Pollinien, magnetisiert sind, und daß an dem in Entwicklertransportrichtung
letzten Transportzylinder (43) ein Abstreifmesser (7) derart angeordnet ist, daß das
auf der sich drehenden Zylinderoberfläche befindliche Entwicklungsmaterial in gleichmäßiger
Stärke verteilt wird.
2. Entwicklungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
ersten Transportzylinder (41) und letzten Transportzylinder (43) ein mittlerer Transportzylinder
angeordnet ist, dessen Magneteinrichtung (2) entlang nur zweier, in Umfangsrichtung
des mittleren Transportzylinders um 180° versetztenPollinien (40, 44) ungleichnamig
magnetisiert ist.
3. Entwicklungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magneteinrichtungen (2) elektrisch betrieben sind und ihre Spannungszuführung über
die Drehlagerung der Transportzylinder (41, 43) erfolgt.
4. Entwicklungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportzylinder (41, 43) mit einer umpolbaren Spannungsquelle in Verbindung
stehen.