[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Öffnen und Schließen von Toren, deren
Torblatt zwischen zwei im wesentlichen senkrecht zueinander stehenden Lagen, insbesondere
zwischen einer im wesentlichen vertikalen, geschlossenen und einer im wesentlichen
horizontalen, geöffneten Lage bewegbar ist, wobei das Torblatt das Pleuel eines Schubkurbelgetriebes
bildet, dessen Kreuzkopfführung annähernd parallel zu einer der beiden Endlagen des
Torblattes angeordnet ist und dessen Kurbelhauptlager ortsfest in der Nähe der Schnittlinien
der Ebenen, welche die Endlagen des Torblattes darstellen, insbesondere im Bereich
des oberen Randes der Toröffnung ortsfest angeordnet ist.
[0002] Aus der CH-PS 446 116 ist ein Garagentor bekannt, bei dem der Flügel unter Gewichtsausgleich
durch eine Feder, an jeder Seite von zwei Schwenkarmen getragen ist, die untereinander
angeordnet sind und jeweils mit einem Ende ortsfest am Rahmen und mit dem anderen
Ende am Flügel angelenkt sind, wobei der untere Arm mittels einer Schiebeführung mit
dem Flügel verbunden ist, gebildet aus einem schwenkbaren Ansatz, der in einer parallel
zur Flügelfläche verlaufenden Führung verschiebbar gelagert ist. Dabei hängt die jeweilige
Lage des Tores von verschiedenen Umständen, wie etwa der Schwerpunktlage und dem Gewicht
des Torblattes und der Kraft der Feder, die zwischen einer Kurbel und einer ortsfesten
Anlenkung gespannt ist, ab.
[0003] Aus der DE-OS 2 415 192 ist ein Garagenkipptor bekannt, dessen Torblatt mittels Federn
gewichtsausgeglichen, mit seitlichen Stützlenkern verbunden ist, die obernends im
Bereich der Türöffnung ortsfest gelagert sind, wobei oberhalb von diesen Lagerpunkten
je ein zusätzlicher Steuerlenker angreift, dessen anderes Ende rollend oder gleitend
in eine Steuerkurve des Torblattes faßt und dort durch einen Umlenkhebel vor oder
hinter der Schwenkachse des Torblattes am Stützlenker schwenkbar angreift. Auf diese
Weise wird kinematisch eine Zwangsführang des Torblattes erreicht , jedoch kann es
bei nicht völlig exakter Montage, die kaum erreichbar ist, zu einem Klemmen der einzelnen
Glieder kommen, womit das Torblatt nicht mehr bewegt werden kann.
[0004] Bei diesen bekannten Anordnungen sind also die Führungen für denFlügel im Wesen durch
Gelenksvierecke gebildet; Betätigungseinrichtungen für das Torblatt sind dabei nicht
vorgesehen.
[0005] Bei Öffnungs- und Schließeinrichtungen von Toren der eingangs genannten Art ergaben
sich bisnun deshalb Probleme, weil es ohne Schwierigkeiten nicht möglich war, das
sich in der Vertikallage befindliche Torblatt zu Beginn der Bewegung in die Offenstellung
aus dieser Stellung weg zu bewegen und unter Verwendung des gleichen Antriebes des
sich in horizontaler Lage befindliche Torblatt, ausgehend von dieser Stellung, wieder
gegen die Schließstellung zu bewegen.
[0006] Gemäß einem nicht veröffentlichten Vorschlag sind zur Betätigung des Torblattes in
ihrer Länge veränderbare Verbindungsgestänge vorgesehen, welche vorzugsweise in Form
sogenannter Nürnberger Scheren ausgebildet sind. Dabei ist einer der frei endigenden
Arme der Schere mit dem Torblatt verbunden, und der andere, frei endigende Arm läuft
in einer mit dem Torblatt fest verbundenen Kurvenbahn. Mit einer solchen Konstruktion
konnten befriedigende Bewegungsverhältnisse erzielt werden; sie besteht aber aus einer
größeren Anzahl von Teilen und besitzt viele Gelenkpunkte. Aus diesem Grund ist eine
solche Konstruktion kostenaufwendig und unterliegt an mehreren Stellen einer unerwünschten
Abnützung.
[0007] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ähnliche Bewegungsverhältnisse mit Hilfe einer
vereinfachten Konstruktion zu erreichen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei der Einrichtung der eingangs genannten
Art vor, daß in an sich bekannter Weise zur Betätigung des Torblattes mindestens ein
im wesentlichen parallel zu einer vom Torblatt in einer Endlage, vorzugsweise der
geöffneten Endlage, eingenommenen Ebene, insbesondere geradlinig geführter Wagen vorgesehen
ist, daß der Wagen mit dem Torblatt über mindestens eine, am Wagen in einem Schwenkpunkt
drehbare Verbindungsstange und mindestens am Torblatt starr befestigte Platte verbunden
ist, wobei die Platte Kurvenschlitze besitzt, die entlang ihrer Länge unterschiedlich
gekrümmt sind, und in den Kurvenschlitzen Führungszapfen der Verbindungsstange geführt
sind, und daß die Platte an dem in der Nähe des Kurbelhauptlagers liegenden Ende des
Torblattes angebracht ist.
[0009] Die Erfindung schafft somit eine Einrichtung, die zusätzlich zum Beschlag, der im
konkreten Falle von einem Schubkurbelgetriebe gebildet ist,vorgesehen ist und das
Öffnen des Tores bewirkt. Wesentliches Element dieser Öffnungseinrichtung ist hiebei
der an sich bekannte, geradlinig bewegbare Wagen, der über Lenker mit dem Torblatt
verbunden ist.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion können die Führungszapfen entweder in einem
einzigen gemeinsamen Kurvenschitz oder aber in mehreren Kurvenschlitzen der Platte
geführt sein. Je nach Art der Anordnung der Kurvenschlitze kann für alle Führungszapfen
eine gemeinsame Verbindungsstange vorgesehen sein., oder es können mehrere miteinander
starr verbundene Stangenteile angeordnet werden.
[0011] Gemäß weiteren bevorzugten Ausbildungen der Erfindung sind die Kurvenschlitze gegen
das Torblatt hin konkav gekrümmt. Sie können zwei aneinander grenzende Äste aufweisen,
welche unterschiedliche Krümmungsradien besitzen, wenn man besonders günstige Bewegungsverhältnisse
des Torblattes erreichen will. Mit Hilfe der Form der Kurvenschlitze läßt sich ) vor
allem erreichen, daß das Torblatt mit sehr kleiner Geschwindigkeit gegen seine Endlagen
hin bewegt wird, d.h. daß eine gute Abbremsung der oftmals großen Masse eines solchen
Torblattes erzielt wird.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. eine schematische Darstellung der erfindangsgemäßen Einrichtung in geschlossener
Stellung des Torblattes,
Fig.2 in geöffneter Stellung des Torblattes und die
Fig.3 und 4 die Steuerteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seiten- und in Frontansicht.
[0013] Das Torblatt 1 ist aus einer vertikalen, aus Fig. ersichtlichen Lage in eine annähernd
horizontale Lage bewegbar. Es handelt sich hiebei um ein sogenanntes nicht vorspringendes
Kipptor, d.h. um eine Torkonstruktion, bei welcher die Unterkante des Torblattes bei
der Bewegung zwischen der geschlossenen in die geöffnete Stellung nicht wesentlich
aus der Ebene, in welcher das Torblatt in der geschlossenen Stellung liegt, abweicht.
Das Torblatt bildet das Pleuel eines Schubkurbelgetriebes, dessen Kreuzkopfführung
2 im wesentlichen vertikal angeordnet ist. Das Hauptlager 3 für die Kurbel 12 ist
ortsfest im Bereich des oberen Randes des Torloches angebracht. Zur Betätigung des
Torblattes 1 dient ein Wagen 5, welcher entlang einer geradlinigen Führung 13 verschiebbar
ist. Der Wagen ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel über eine Verbindungsstange
6 mit dem Torblatt 1 gekoppelt. Der Arm trägt im Bereich seines vom Wagen 5 abgewendeten
Endes zwei Führungszapfen 7,8, welche in einem Kurvenschlitz 9 einer Platte 10 geführt
sind. Die Platte 10 ist starr mit dem Torblatt 1 verbunden.
[0014] Aus Gründen besserer Stabilität sind die Verbindungsstangen 6 zweifach vorhanden,
oder ist eine Verbindungsstange an ihrem Ende gegabelt, wobei die Stangenendbereiche
mittelsder Führungszapfen 7,8 verbunden sind. Die Führungszapfen greifen dabei durch
den Kurvenschlitz 9 hindurch. Wenn der Wagen aus der in Fig.1 dargestellten Lage nach
rechts verschoben wird, übt die Verbindungsstange über die Führungszapfen 7,8 auf
die Platte 10 und damit auf das Torblatt 1 ein Drehmoment aus, welches im Uhrzeigersinn
wirkt und die Tendenz hat, das Schubkurbelgetriebe aus seiner unteren Totpunktlage
herauszubewegen. Wird anderseits der Wagen aus der in Fig.2 dargestellten Lage nach
links bewegt, nähert sich der am Wagen 5 angeordnete Schwenkpunkt 11 der Verbindungsstange
dem rechten Ende des Führungsschlitzes 9. Um dieser Annäherung folgen zu können, muß
sich die Verbindungsstange 6 um den Schwenkpunkt 11 entgegen dem Uhrzeigersinn drehen.
Diese Drehbewegung ruft mittels der Zapfen 7 und 8 an der Platte 10 ein Drehmoment
hervor, welches gegen den Uhrzeigersinn wirkt und damit das Torblatt ebenfalls gegen
den Uhrzeigersinn bewegt. Dabei bewegt sich der Lagerpunkt la des Torblattes in der
Kreuzkopfführung 2 nach abwärts, und das Torblatt löst sich aus seiner oberen Totpunktlage.
[0015] Die Bewegungsverhältnise und die auftretenden Reaktionskräfte an den Führungszapfen
7,8 bzw. am Schwenkzapfen 11 hängen von der Form des Kurvenschlitzes 9 ab. Es hat
sich gezeigt, daß besonders günstige Verhältnisse dann erreicht werden, wenn der Kurvenschlitz
von seinem wagenseitigen Ende weg über etwa 2/3 seiner Länge annähernd geradlinig
verläuft und dann in einen Bogen übergeht (Fig.3).
[0016] Bei einem erprobten Ausführungsbeispiel der Erfindung war der Ast A fast geradlinig
oder nur sehr schwach gekrümmt, mit einem Krümmungsradius von etwa 300-400 cm, während
der Ast B des Kurvenschlitzes stark gekrümmt war und einen Krümmungsradius von etwa
20 cm aufwies.
[0017] Gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind verschiedene Abänderungen möglich.
Es können z.B. für die Führungszapfen 7 und 8 an Stelle einer gemeinsamen Kurvenführung
zwei verschiedene Kurvenführungen vorgesehen sein. Diese beiden Kurvenführungen können
je nach Form in einer gemeinsamen Platte 10 oder auch in zwei gegeneinander versetzten
Platten angebracht sein. Im letztgenannten Fall werden die Führungszapfen 7 und 8
z.B. auf zwei entgegengesetzten Seiten der Verbindungstange 12 oder an den Innenflächen
zweier nebeneinander liegender Verbindungsstangen angebracht sein.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung übt beim Öffnen des Tores zuerst auf das Torblatt
ein großes Drehmoment aus, welches das Torblatt aus der Totpunktlage ausschwenkt,
ohne daß die untere Kante des Torblattes wesentlich angehoben wird. In der Nähe der
voll geöffneten Stellung ist die Winkelgeschwindigkeit, mit welcher das Torblatt verschwenkt
wird, sehr gering. Dadurch ergibt sich eine gute Abbremsung des oftmals recht schweren
Torblattes bei der Bewegung gegen die Endlagen.
[0019] Die Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Toröffnung ist vorzugsweise
so beschaffen, wie es im beschriebenen Ausführungsbeispiel gezeigt ist. Es könnten
aber die beiden Endlagen des Torblattes auch vertauscht sein, d. h. daß die in Fig.2
gezeigte Lage die vertikale geschlossene Endlage des Torblattes ist und die in Fig.l
gezeigte Lage die horizontale offene Lage des Torblattes. Natürlich kann die Konstruktion
auch für Torblätter Anwendung finden, bei welchen eine Toröffnung verschlossen wird,
die nicht in einer vertikalen Ebene liegt.
[0020] Die Länge der Verbindungsstange 6 kann geändert werden, wie dies etwa in den Fig.3
und 4 angedeutet ist. Schraubenbolzen können hiebei in zwei von den drei gezeigten
Bohrungen eingebracht werden, wobei der obere Teil der Stange 6 gegen den unteren
Teil (Fig.4) der Stange verschoben werden kann. Der untere Zweig B der Kurvenschlitze
9 stellt unter anderem auch sicher, daß in der Geschlossenstellung des Torblattes
1 die Stange 6 nicht in das Mauerwerk fährt.
1. Einrichtung zum Öffnen und Schließen von Toren, deren . Torblatt zwischen zwei
im wesentlichen senkrecht zueinander stehenden Lagen, insbesondere zwischen einer
im wesentlichen vertikalen, geschlossenen und einer im wesentlichen horizontalen,
geöffneten Lage bewegbar ist, wobei das Torblatt das Pleuel eines Schubkurbelgetriebes
bildet, dessen Kreuzkopfführang annähernd parallel zu einer der beiden Endlagen des
Torblattes angeordnet ist und dessen Kurbelhauptlager ortsfest in der Nähe der Schnittlinie
der Ebenen, welche das Torblatt in seinen Endlagen einnimmt, insbesondere im Bereich
des oberen Randes der Toröffnung, ortsfest angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise zur Betätigung des Torblattes (1) mindestens ein im
wesentlichen parallel zu einer vom Torblatt in einer Endlage, vorzugsweise der geöffneten
Endlage, eingenommenen Ebene insbesondere geradlinig geführter Wagen (5). vorgesehen
ist, daß der Wagen mit dem Torblatt über mindestens eine, am Wagen (5) in einem Schwenkpunkt
(11) drehbare Verbindungsstange (6) und mindestens eine am Torblatt starr befestigte
Platte (10) verbunden ist, wobei die Platte (10) Kurvenschlitze (9) besitzt, die entlang
ihrer Länge unterschiedlich gekrümmt sind, und in den Kurvenschlitzen (9) Führungszapfen
(7,8) der Verbindungsstange (6) geführt sind, und daß die Platte (10) an dem in der
Nähe des Kurbelhauptlagers (la) liegenden Ende des Torblattes angebracht ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungszapfen (7,8)
in ein und demselben Kurvenschlitz (9) der Platte (10) geführt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenschlitze
(9) gegen das Torblatt (1) hin konkav gekrümmt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenschlitze (9)
zwei aneinander grenzende Äste (A,B) besitzen, welche unterschiedliche Krümmungsradien
aufweisen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius des
Abschnittes (A) am wapenseitigen Ende des Kurvenschlitzes (9) wesentlich größer ist
als der Krümmungsradius des angrenzenden Abschnittes (B), vorzugsweise um etwa das
Zehnfache bis Zwanzigfache.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange
(6) gabelförmig ausgebildet ist und mit ihren Gabelarmen die Platte (10) umgreift,
wobei die Führungszapfen (7,8) die beiden Gabelarme durch den Kurvenschlitz (9) hindurch
miteinander verbinden.