[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Gestaltung von Kernblechen, insbesondere auf die
Gestaltung von Eisenkernen für Ein- und Dreiphasentransformatoren, Magnetwicklungen
und beleuchtungstechnische Drosselspulen.
[0002] Gegenwärtig werden bei der Herstellung von Transformatoren überwiegend EI und M Kernblechezur
Verfertigung der Eisenkerne verwendet. Bei den Dreiphasentransformatoren werden die
Eisenkerne aus 1-Blechen durch Überlappung ausgestaltet oder werden die I-Blechpakete
durch Schweissung befestigt.
[0003] Im Laufe der gegenwärtig üblichen Gestaltungsarten sind im allgemeinen zwei Standpunkte
in der Hinsicht der Verwendung des Blechmaterials des Eisenkerns beachtenswert. Bei
einer der Gestaltungsarten wird das Kernblech aus einem wertvollen Grundstoff ausgeschnitten,
wobei eine bedeutende Menge an Abfall entsteht. Der andere Standpunkt besteht darin,
dass in den aus den Kernblechen ausgestalteten magnetischen Kreisen von dem Standpunkt
der Leitung der magnetischen Induktionslinien aus betrachtet die Eisenkerne nicht
entsprechend ausgenützt sind, d.h. es sind überflüssige Materialteile enthalten.
[0004] Aus der ungarischen Patentschrift HU-PS 174 852 ist ein Verfahren zum Ausschneiden
der Kernbleche bekannt, bei dem gar kein Abfall entsteht; der Nachteil des Verfahrens
besteht jedoch darin, dass das Kernblech aus dem Standpunkt der Leitung der magnetischen
Induktionslinien überflüssige Materialteile enthält.
[0005] Der Erfindung wurde das Ziel gesetzt solche Kernbleche auszustalten, bei dem Ausschneiden
deren kein Abfall entsteht, die Leitung der magnetischen Induktionslinien der idealen
Form annähert, wodurch eine wesentliche Ersparnis erreicht werden kann. Eine weitere
Zielsetzung besteht darin, solche Schneidwerkzeuge auszustalten, die zum Ausschneiden
von Kernblechen mit aus geraden Stücken bestehender Kontur geeignet sind und dadurch
die maschinelle Bearbeitung vereinfacht wird.
[0006] Um das gesetzte Ziel erreichen zu können, sind wir aus einer Ausführung mit einem
EI-Kernblech bei einer Einphasenwicklung ausgegangen. Wenn ein solches Blech an den
Ecken und an dem in der Symmetrielinie des mittleren Schenkels liegenden Teil abgerundet,
abgeschnitten wird, erhalten wir eine ideale Leitung der magnetischen Induktionslinien.
Gleichzeitig aber würde dieses Format den beträchtlichen Nachteil mit sich bringen,
indem die krummen Umrisse und die spitzigen Teile komplizierte und unhandliche Werkzeuge
beanspruchen würden. Daher werden die Krümmungen entlang der geraden Linien abgeschnitten,
wodurch eine, der idealen Leitung der magnetischen Induktionslinien annähernde, materialersparende
Lösung erhalten wird. Ebenso wird es bei der Gestaltung der Kernbleche zu den Dreiphasentransformatoren
verfahren.
[0007] Die den Gegenstand der Erfindung bildende Kernblechgestaltung wird anhand einiger
Ausführungsbeispiele, mit Hilfe der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine aus dem Standpunkt der Leitung der magnetischen Induktionslinie ideale
Kernblechplatte;
Figur 2 die erfindungsgemässe Version derselben;
Figur 3 die zusammengelegten Kernbleche eines Einphasentransformatorsi
Figur 4 und 5 den schematischen Entwurf des ausgeschnittenen Streifens der Kernbleche
nach Figur 3;
Figur 6 die Gestaltung des erfindungsgemässen Dreiphasenmagnetkreises;
Figur 7,8,9 einen Entwurf für das vorteilhafte Ausschneiden des Kernblechstreifens
für den Dreiphasenmagnetkreis laut Figur 6.
[0008] Wie es aus der Figur 1 ersichtlich ist, ist bei der Ausführung des Einphasentransformators
mit dem EI Kernblech die gestrichelte Fläche überflüssig. In der Zeichnung sind der
Grundabstand "a" und die Abstände 2a, 3a, die üblicherweise bei der Verfertigung des
Kernbleches in Betracht genommen werden, angeführt. Wird das EI-Kernblech der Figur
gemäss ohne Abfall ausgeschnitten, wird - die gestrichelten Teile inbegriffen - eine
Fläche von 2a x 3a = 6a
2 beansprucht. Davon beträgt die Grösse der überflüssigen (gestrichelten) Fläche 2a
2( 1-

), die 7,5 % der Gesamtfläche entspricht.
[0009] Die mit der Werkzeugversorgung verbundenen Schwierigkeiten in Betracht nehmend, ist
die vorgeschlagene Gestaltung des Magnetkreises in der Figur 2 veranschaulicht. Mit
der ohne Abfall ausgeschnittenen Konstruktionen EI nach Figur 1 verglichen - dasselbe
Massverhältnis vorausgesetzt - kann eine Fläche von 16,7 % erspart werden.
[0010] Der dem Idealen annähernde Magnetkreis kann aus den abfallfrei ausschneidbaren Teilen
zusammengestellt werden:
Zwei St Teile 2 des Formats eines gleichschenkeligen Trapezes, ein St Teil 3 des Formats
X.
Figur 4 und 5 zeigen den Entwurf für das Ausschneiden des Streifens, eine weitere
Erläuterung scheint überflüssig zu sein.
[0011] Auf diese Weise wird der gesamte Magnetkreis aus dreierlei, insgesamt fünf Kernblecheinheiten
aufgebaut.
[0012] Die Gestaltung des Dreiphasenmagnetkreises ist in der Figur 6 dargestellt.
[0013] In diesem Fall wird der Magnetkreis auf die übliche Weise, abfallfrei, aus den Blechen
I zusammengestellt, wobei der Materialbedarf

[0015] Die Fläche des überflüssigen gestrichelten Teils beträgt

so konnten

erspart werden.
[0016] Die Elemente des erfindungsgemässen Magnetkreises können den Streifenentwürfen nach
Figur 7 bis 9 ausgeschnitten werden, wobei der Magnetkreis aus den beiden gedehnten
M-Hälften 4, zwei gleichschenkeligen Trapezen 5 und dem I-Blech 6 - d.h. aus insgesamt
fünf Einheiten - besteht.
[0017] Wird nun die erfindungsgemässe Gestaltung mit der (den) in der HU-PS 174 852 beschriebenen,
unserer Lösung am nächsten liegenden Lösung(en) verglichen, kann es festgestellt werden,
dass die erfindungsgemässe Lösung formell von den dort geschilderten Lösungen abweicht.
Ein grundsätzlicher Unterschied besteht darin, dass gegenüber den in der genannten
Patentschrift beschriebenen Lösungen eine Materialersparnis von 5 bis 35 % erreicht
werden kann. Werden z.B. die dreiphasige Lösung laut Figur 13 der HU-PS 174 852 und
unsere in der Figur 6 dargestellte Lösung miteinander verglichen, kann es festgestellt
werden, dass bei der Gestaltung eines Transformators mit dem gleichen Eisenkernquerschnitt
und Wicklungsraum um 15 % weniger Eisenblechmaterial verwendet worden ist. Die Materialersparnis
wird grundsätzlich dadurch ermöglicht, dass über das abfallfreie Ausschneiden des
Materials, ein von den überflüssigen Materialteilen freier Magnetkreis sichergestellt
werden konnte.
[0018] Für den Zusammenbau der Transformatoren schlagen wir vor, das an sich bekannte Schweissverfahren
zu verwenden, undzwar in vier Kanten, an der Stosstelle der aus den Kernblechen 1
(Figur 3) und Kernblechen 4 (Figur 6) bestehenden Kernblechpakete. Insbesondere bei
kleineren Dimensionen kann das Zusammenfassen mit einem lösbaren Band oder einem Mittel
mit Rahmen und Schrauben erfolgen.
[0019] Die Vorteile der erfindungsgemässen Lösung sind, wie folgt:
- mit den bekannten geblätterten Magnetkreisen verglichen, ist der Materialaufwand
wesentlich geringer;
- sich aus den einfachen Kernblechformen ergebend, weisen die erforderlichen Werkzeuge
einen einfachen Aufbau auf. Im wesentlichen wird das Ausschneiden auf das Zerstückeln
vereinfacht;
- mit Hinsicht darauf, dass der Magnetkreis aus mehreren Stücken zusammengestellt
wird, sind die zur Verwendung kommenden Kernbleche klein dimensioniert; so sind auch
die erforderlichen Werkzeuge und Stanzmaschinen kleiner, als bei der Herstellung der
herkömmlichen EI- oder M-Kernbleche.
[0020] Die vorgeschlagenen Kernbleche und Magnetkreise können in sich zwischen weiten Grenzen
bewegenden Massverhältnissen hergestellt werden, wodurch die in den bezüglichen ungarischen
und DIN-Normen vorgeschriebenen Kernblechgrundrissmasse eingehalten werden können.
Diese Tatsache ist sowohl in der Hinsicht der gegenseitig austauschbaren Bestandteile,
wie auch des Imports und Exports der Transformatoren wichtig.
[0021] Der Nachteil der vorgeschlagenen Lösung besteht darin, dass der Magnetkreis aus fünf
Stücken zusammengestellt ist. Der Zusammenbeu ist technologisch schwieriger, als bei
der, mit den traditionellen Kernblechformen vorgenommenen Montage, aber das Problem
kann durch die Gestaltung entsprechender Schablonen leicht gelöst werden.
[0022] Der guten Ordnung halber soll es bemerkt werden, dass sowohl in der einheimischen
Relation, wie im allgemeinen im Ausland, die Kernbleche ab EI 130 aufwärts, sowi4die
M Mass-Serie mit einem, sich aus dem Wicklungsfenster ergebenden Abfall hergestellt
werden. Unter Anwendung der unserseits vorgeschlagenen Magnetkreise kann bei diesen
Typen nicht nur die vorangehend erwähnte Ersparnis von 16,7 %, sondern ein viel höherer
Wert, etwa 40-50 % erreicht werden. Nehmen wir den Verbrauch von etwa 500 Tonnen Transformatorbänder/Jahr
zur Herstellung von den Kernblechen über EI 130 an, so kann eine Ersparnis - mit 45
% gerechnet - von 225 Tonnen erreicht werden.
[0023] Bei der Herstellung von beleuchtungstechnischen Hochleistungs drosselspulen - wo
die Einführung der vorgeschlagenen Lösung an der Hand liegt - kann einen Verbrauch
von 500 Tonnen Dynamoblech/Jahr voraussetzend, eine Ersparnis von 200 Tonnen (40 %)
erreicht werden ( auch hier kann neben den überflüssigen Materialteilen mit einem
sich aus dem Wicklungsfenster ergebenden Abfall gerechnet werden).
[0024] Selbstverständlich dienen die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
und Streifenentwürfe nur als Beispiel, innerhalb des Schutzkreises sind zahlreiche
Lösungen möglich.
1. Kernblech zu Magnetkreisen, wobei die den magnetischen Kreis bildenden Kernbleche
abfallfrei ausgeschnitten werden, dadurch gekennzeichnet , dass die aus den Kernblechen
zusammengebauten Magnetkreise aus dem Standpunkt der Leitung der magnetischen Induktionslinien
von Materialübersohuss frei ausgestaltet sind.
2. Kernblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Kernblech eines Einphasentransformators
aus zwei gedehnten M-förmigen Teilen (1), zwei Teilen des Formats eines gleichschenkeligen
Trapezes (2) und einem X-förmigen Teil (3) zusammengestellt ist.
3. Kernblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Kernblech eines Dreiphasentransformators
aus zwei Teilen des Formats einer gedehnten M-Hälfte (4), zwei Teilen des Formats
eines gleichschenkeligen Trapezes (5) und aus einem I-förmigen Teil (6) besteht.