[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spritzbehandlung insbesondere zur Spritzlackierung
von Gegenständen mit einer sich quer zur Spritzrichtung erstreckenden Niederschlagsfläche
für das an den Gegenständen vorbeitretende Spritzmedium, mit mindestens einem Abstreifer
zum Entfernen des Niederschlages von der Niederschlagsfläche und einer unterhalb der
Niederschlagsfläche angeordneten Auffangwanne.
[0002] Bei bekannten Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art (DE-OS 28 23 598) wird die Niederschlagsfläche
für das an den zu behandelnden Gegenständen vorbeitretende Spritzmedium, das sogenannte
Overspray bewegt, während der Abstreifer stationär angeordnet ist. Bei einer solchen
bewegten Niederschlagsfläche kann es sich bspw. um eine rotierende Scheibe, oder um
ein laufendes Bandhandeln, welche jeweils an einem oder an mehreren Abstreifern entlanggeführt
werden.
[0003] Diese herkömmlichen Vorrichtungen zur Rückgewinnung des bei der Oberflächenbeschichtung
von Gegenständen anfallenden Oversprays besitzen, wird einmal das laufende Band betrachtet,
den 'Nachteil, daß ausreichend große Andruckkräfte zwischen den Abstreifern und der
Niederschlagsfläche des flexiblen Bandes nicht immer sicher erzielt werden können.
Das hat zur Folge, daß die Niederschlagsfläche, insbesondere bei etwas älteren und
abgenutzten Abstreifern, nur ungenügend vom Overspray befreit wird.
[0004] Die rotierende SCheibe besitzt dagegen im Bereiche des Abstreifers eine Stützvorrichtung,
die die Achse der Scheibe vor Biegung und vor Bruch schützen soll. Die Biegebeanspruchung
der Achse wird dadurch gemindert, daß die Scheibe vom Abstreifer gegen die Stützvorrichtung
gedrückt wird. Das bedeutet aber, daß zwischen der Scheibe und der Stützvorrichtung
der Scheibe eine erhebliche Reibung auftritt, so daß der Antriebsmotor der Scheibe
eine verhältnismäßig große Leistung erbringen muß.
[0005] Ein weiterer Grund, der einen großen und teuren Motor sowohl für den Antrieb der
Scheibe als auch für den Antrieb des Bandes notwendig macht, sind die großen Massen,
die bewegt werden müssen.
[0006] Oft handelt es sich bei dem bewegten Band um ein Gliederband, welches zwischen jedem
einzelnen Glied Fugen aufweist, die an den Abstreifern vorbeibewegt werden und dabei
den Abstreifer mechanisch besonders stark beanspruchen. Diese Beanspruchung führt
dazu, daß der Abstreifer schnell verschleißt und unbrauchbar wird.
[0007] Der Erfindung liegt die-Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen,
die genügend große Andruckkräfte zwischen dem Abstreifer und der Niederschlagsfläche
zuläßt, trotzdem aber nicht viel Energie zur Überwindung der Reibung und für den Antrieb
von bewegten Massen benötigt, und sich durch geringe Störanfälligkeit auszeichnet.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Niederschlagsfläche auf einer statinonären
Wand ausgebildet und der Abstreifer über die Niederschlagsfläche hinwegbewegbar angeordnet
ist. Eine auf einer stationären Wand angeordnete Niederschlagsfläche läßt sich entsprechend
stabil aufbauen, so daß. diese den nötigen, durch den Abstreifer auf die Niederschlagsfläche
aufzubringenden Andruckkräften standhält.
[0009] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung dieser Vorrichtung ergibt sich nach einem
weiterbildenden Neuerungsmerkmal, wenn entlang zweier paralleler Seitenkanten der
stationären Wand über Umlenkrollen laufendeendlose Ketten oder dergleichen geführt
sind, an denen der Abstreifer in vorzugsweise rechtwinkliger Anordnung zu den Kettensträngen
oder dergleichen befestigt ist. Die beiden endlosen Ketten sowie der Abstreifer haben
gegenüber den bewegten Teilen der bekannten Vorrichtung zur Rückgewinnung des Oversprays
eine sehr kleine Masse, so daß ein billiger Motor mit kleiner Leistung eingesetzt
werden kann.
[0010] Von Vorteil ist, daß der Abstreifer in Abwärtsrichtung über die Niederschlagsfläche
bewegbar ist, wodurch gewährleistet wird, daß bereits gesäuberte Flächen der Niederschlagsfläche
nicht von vom Abstreifer heruntertropfenden Farbresten getroffen werden.
[0011] Als günstig hat es sich erwiesen, daß der Abstreifer mindestens ein sich über die
ganze Breite der Niederschlagsfläche erstreckende flexible Schieberlippe aufweist,
so daß die ganze
Niederschlagsfläche bei einer Abwärtsbewegung des Abstreifers gereinigt wird.
[0012] Es empfiehlt sich, mindestens zwei Abstreifer an den Ketten oder dergleichen vorzusehen,
da dadurch die Abstreifintervalle bedeutend verkleinert werden. Dadurch können größere
Mengen des sich im Overspray befindenden Lösungsmittels vor dessen Verdunstung zurückgewonnen
werden. Außerdem brauchen die Ketten, die von einem in seiner Umdrehungszahl regelbaren
Motor angetrieben werden, nicht so schnell bewegt zu werden wie das bei Verwendung
nur eines Abstreifers notwendig ist.
[0013] Besonders bemerkenswert ist, daß entlang der Oberkante der Wand eine Sprühvorrichtung
oder dergleichen für Lösmgsmittel angeordnet ist, wobei die Sprühdüsen der Sprühvorrichtung
auf den oberen Bereich der Niederschlagsfläche ausgerichtet sind. Das aus der Sprühvorrichtung
auf die Niederschlagsfläche aufgebrachte Lösungsmittel wirkthierbei dem durch Verdunstung
bewirkten Lösuhgsmittelverlust des Oversprays entgegen und hält das Overspray flüssig,
so daß ein sauberes Abstreifen des Oversprays von der Niederschlagsfläche gewährleistet
ist.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
Figur 1 die Seitenansicht einer neuerungsgemäßen Vorrichtung zur Spritzbehandlung
von Gegenständen,
Figur 2 eine Vorderansicht der neuerungsgemäßen Vorrichtung und
Figur 3 einen zur Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 gehörenden Auffangbehälter für das
zurückgewonnene Overspray in Vorderansicht.
[0016] In Fig. 1 ist ein zu beschichtender Gegenstand 1 zu erkennen. Der Gegenstand 1 wird
von einem Spritzmedium 2 beaufschlagt. Das Spritzmedium 2 tritt aus einer Spritzvorrichtung
3 aus, welche an einem ortsfesten Stativ 4 auf- und abbewegbar angeordnet ist.
[0017] In Spritzrichtung hinter dem beschichteten Gegenstand 1 ist eine mit der Niederschlagsfläche
5 versehene Wand 6 stationär angeordnet (siehe auch Fig. 2). Um Umlenkrollen 7 sind
zwei endlose Ketten 8 gelegt. Zwei auf einer Achse liegende Umlenkrollen werden durch
einen regelbaren Motor M angetrieben. Dadurch werden die Ketten 8 in der durch die
Pfeile A dargestellte Richtung bewegt.
[0018] Zwischen den beiden Ketten 8 sind zwei Abstreifer 9 rechtwinklig zu den Ketten 8
angeordnet. Die Abstreifer 9 sind fest mit den Ketten 8 verbunden. Zur Stabilisierung
der Bewegungsbahn der Abstreifer 9 ist eine Führung vorgesehen, in die der sich jeweils
abwärts bewegende Abstreifer 9 einläuft. Als Führung wird ein mit der Wand 6 verbundenes
Profil 9' genutzt.
[0019] An den Abstreifern 9 befindet sich die Schieberlippe 10.
[0020] Die Schieberlippe 10 dient dazu, daß am zu beschichtenden Gegenstand 1 vorbeitretende
Spritzmedium 2 von der Niederschlagsfläche 5 zu entfernen. Damit das sogenannte Overspray
stets flüssig und mittels der Schieberlippen 10 von der Niederschlagsfläche 5 abstreifbar
bleibt, wird durch eine Sprühvorrichtung 11 Lösungsmittel 12 im oberen Teil der Niederschlagsfläche
5 aufgebracht. Das Lösungsmittel läuft an der Niederschlagsfläche 5 entlang, gleicht
somit die Lösungsmittelverluste im Overspray aus, und hält das Overspray flüssig.
[0021] Das mittels der Schieberlippe 10 von der Wand 6 entfernte Overspray gelangt in eine
Auffangwanne 13. Hier sorgt ein Sprühsystem 14 für eine gute Vermischung der festen
Bestandteile des Sprühmediums 2 mit dem Lösungsmittel. Das Sprühsystem 14 ist schwenkbar
ausgeführt. Dadurch ist es möglich, daß die Auffangwanne 13, im ausgeschwenkten Zustand
des Sprühsystems 14, aus dem sie stützenden und lose halternden Behälter 15 herausgenommen
werden kann.
[0022] Fig. 3 zeigt, wie die mit einer Farbe gefüllte Auffangwanne 13 gegen eine leere Wanne
ausgetauscht wird. Es ist ebenso möglich, die Wanne 13 gegen eine mit einer anderen
Farbe gefüllte Wanne auszutauschen.
1. Vorrichtung zur Spritzbehandlung, insbesondere zur Spritzlackierung von Gegenständen
(1) mit einer sich quer zur Spritzrichtung erstreckenden Niederschlagsfläche (5) für
das an den Gegenständen (1) vorbeitretende Spritzmedium (2), mindestens einem Abstreifer
(9) zum Entfernen des Niederschlages von der Niederschlagsfläche (5) und einer unterhalb
der Niederschlagsfläche (5) angeordneten Auffangwanne (13),
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Niederschlagsfläche (5) auf einer stationären Wand (6) ausgebildet und der
Abstreifer (9) über die Niederschlagsfläche (5) hinwegbewegbar angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß entlang zweier paralleler Seitenkanten der stationären Wand (6) über Umlenkrollen
(7) laufende endlose Ketten (8) oder dergleichen geführt sind, an denen der Abstreifer
(9) in vorzugsweise rechtwinkliger Anordnung zu den Kettensträngen oder dergleichen
befestigt ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Abstreifer (9) in Abwärtsrichtung über die Niederschlagsfläche (5) hinwegbewegbar
ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Abstreifer (9), wie an.sich bekannt, mindestens eine sich über die ganze Breite
der Niederschlagsfläche (5) erstreckende flexible Schieberlippe (10) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mindestens zwei Abstreifer (9) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß entlang der Oberkante der Wand (6) eine Sprühvorrichtung (11) oder dergleichen
für Lösungsmittel (12) angeordnet ist, wobei die Sprühdüsen der Sprühvorrichtung (11)
auf den oberen Bereich der Niederschlagsfläche (5) ausgerichtet sind.