[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungsbündels,
das aus mindestens zwei zueinander parallelen Bewehrungsstäben besteht, die einander
über die gesamte Länge berühren, und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
[0002] Es ist bekannt, Bewehrungsstäbe durch Bündel von zumindest drei gleich langen dünneren,
einander berührenden Bewehrungsstäben zu ersetzen (AT-PS 230 074), wobei eine Verbindung
der Stäbe zumindest an einigen Stellen vorgesehen ist. Die Aufteilung des Einzelstabes
in verschweißte Bündel aus gleich langen Stäben bringt verschiedene Vorteile mit sich:
Oberflächenvergrößerung, Knickfestigkeitserhöhung, günstigeres Trägheits- und Widerstandsmoment,
Beschränkung auf wenige Durchmesser, sowie, beim Ersatz von Stäben mit großen Durchmessern,
auch geringere Gestehungskosten, da diese gegenüber mehreren Stäben des mittleren
Durchmesserbereiches beträchtliche Preiszuschläge aufweisen. Der letztgenannte Vorteil
tritt bei Bewehrungsstäben mit hoher Stahlqüalität besonders in Erscheinung. Die Bewehrungsstäbe
können - je nach zu erzielendem Gesamtquerschnitt oder nach den zur Verfügung stehenden
Stäben - gleiche oder unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
[0003] Es ist weiters bekannt (NL-PS 67478), Bewehrungsbündel dieser Art in Anpassung an
den Momentenverlauf herzustellen, in dem die Enden der Stäbe in der Länge abgestuft
sind. Es ist weiters bekannt (DE-OS 25 18 133), ein derartiges Bündel aus Stäben gleicher
Länge zu erzeugen, die gegeneinander verschoben sind.
[0004] In keiner der vorgenannten Druckschriften ist ein Herstellungsverfahren für derartige
Bewehrungsbündel aus mindestens zwei, vorzugsweise drei oder vier Bewehrungsstäben,
in einer automatischen Fertigungsanlage beschrieben, wofür folgende Gründe maßgeblich
sind:
In üblichen automatischen Fertigungsanlagen für Gitterträger, Baustahlmatten, usw.
werden alle zur Verarbeitung vorgesehenen, im allgemeinen auf Haspeln angeordneten
Bewehrungsdrähte in die Fertigungsanlage eingeführt und auch verarbeitet. Die Fertigungsanlagen
sind für eine, gegebenenfalls auch umstellbar für andere Ausführungen der zu erzeugenden
Bewehrungselemente vorgesehen, wobei die Umstellung, bedingt durch Wechsel der Haspel,
Veränderung der Drahtabstände, Schweißzeitabstände, usw. verhältnismäßig lange Stillstandszeiten
der Fertigungsanlage bedingt.
[0005] Die Bündelung von Bewehrungsstäben ist vor allem für den Ersatz von Einzelstäben
größeren Durchmessers, etwa ab einem Durchmesser von 18 mm günstig, wobei die Bündelung
von zwei, drei oder vier Stäben besondere Vorteile bringt. Da die Durchmesserstaffelung
im allgemeinen 1 mm, bei größeren Durchmessern 2 mm beträgt, sind also eine große
Anzahl von Einzelstäben größeren Durchmessers durch Bewehrungsbündel zu ersetzen.
[0006] Der Bedarf an Einzelstäben größerer Durchmesser ist jedoch nicht in einem derartig
großen Ausmaß gegeben,.daß herkömmliche Fertigungsanlagen nach entsprechender Änderung
rationell eingesetzt werden können, da sowohl die zu häufige Umstellung zur Erzeugung
der großen Anzahl verschiedener Bewehrungsbündel unwirtschaftlich ist als auch der
Einsatz mehrerer Fertigungsanlagen mangels Auslastung unwirtschaftlich ist.
[0007] Es werden daher, wie beispielsweise in der DE-OS 25 18 133 erwähnt, gerade Stabstücke
der benötigten Längen und Durchmesser einzeln gebündelt, um wenigstens bei deren Verlegung
Arbeitszeit einzusparen.
[0008] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu schaffen, das
mittels einer einfachen, rationell einsetzbaren Vorrichtung zur Herstellung von Bewehrungsbündeln
beliebiger Stabanzahl und be-' liebiger Durchmesser geeignet ist, wobei in bevorzugten
Ausführungen die Durchmesser der Stäbe auch innerhalb des Bündels unterschiedlich
sind.und deren Längen an den Verlauf der Biegemomentenlinie angepaßt werden können.
Es sollen also insbesondere Bündel aus zwei, drei oder vier Stäben gleichen und unterschiedlichen
Durchmessers und gleicher oder unterschiedlicher Länge in einer einzigen automatischen
Fertigungsanlage ohne wesentliche Stillstandszeiten gefertigt werden können, wobei
die Gesamtanlage, insbesondere die Anzahl von Haspeln sich in einem wirtschaftlich
vertretbaren, dem Bedarf an Bewehrungsbündeln etwa angepaßten Ausmaß bewegt.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß aus einer Anzahl von auf Haspeln
gewickelten Bewehrungsdrähten, die zumindest um eins größer ist als die Zahl der Stäbe
im herzustellenden Bewehrungsbündel, eine der Stabanzahl im Bündel entsprechende Anzahl
von Bewehrungsdrähten ausgewählt wird, durch Vorschubeinrichtungen erfaßt, einer Schweißeinrichtung
zugeführt, miteinander an zumindest einigen Stellen verschweißt und auf die gewünschte
Länge zugeschnitten werden.
[0010] Eine hiezu geeignete Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen Vorratsteil mit auf
Haspeln gewickelten Bewehrungsdrähten und mit diesen zugeordneten Richteinrichtungen,
durch eine Auswahleinheit, durch eine Vorschubeinheit mit gesteuert selektierenden
Vorschubeinrichtungen, durch eine unmittelbar anschließende Schneideeinheit und durch
eine Verschweißungseinheit, wobei die Zahl der Haspeln um mindestens eins größer ist
als die Zahl der Bewehrungsstäbe des Bündels und wobei die Enden aller Bewehrungsdrähte
ständig in die Auswahleinheit ragen, in der die ausgewählten Bewehrungsdrähte von
den Vorschubeinrichtungen erfaßbar sind, wobei bevorzugt jede Vorschubeinrichtung
aus einer Treibrolle und einer Klemmrolle besteht, wobei jede Treibrolle auf einer
eigenen, antreibbaren Antriebswelle angeordnet.ist.
[0011] Nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag stehen also in der Vorrichtung ständig alle
Bewehrungsdrähte zur Verfügung, von denen nur diejenigen ausgesucht und bearbeitet
werden, die für das gerade herzustellende Bewehrungsbündel benötigt werden. Werden
beispielsweise zweistäbige Bewehrungsbündel benötigt, können von vier in die Auswahleinrichtung
eingeführten Bewehrungsdrähten zwei erfaßt und miteinander verschweißt werden. Die
Umstellung auf die Erzeugung dreistäbiger Bündel beschränkt sich daher auf die Aktivierung
eines weiteren vorhandenen Bewehrungsdrahtes, der in den Verarbeitungsprozeß eingegliedert
wird. Zur Herstellung eines vierstäbigen Bündels wird auch der vierte, in der Auswahleinrichtung
ruhende Bewehrungsstab in die Fertigung eingeschlossen.
[0012] Eine Vorrichtung mit vier Bewehrungsdrähten gleicher Dicke ist daher bereits in der
Lage, drei verschiedene Arten von Bündeln mit gleich langen Stäben in beliebigen Längen
zu erzeugen. Sollen die Bewehrungsbündel an den Momentenverlauf angenähert werden,
sodaß also die Längen der Bewehrungsstäbe gestaffelt sind, so kann dies dadurch erreicht
werden, daß die ausgewählten Bewehrungsdrähte von den einzeln steuerbaren Vorschubeinrichtungen
zeitlich versetzt der Schweißeinrichtung mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit zugeführt
werden und daß der Vorschub der ausgewählten Bewehrungsdrähte in umgekehrter Reihenfolge
zeitlich versetzt unterbrochen wird, wobei jeder Bewehrungsdraht unmittelbar nach
der Unterbrechung seines Vorschubs abgeschnitten wird.
[0013] Gegenüber der zuvor erwähnten Vorrichtung ist zur Durchführung dieses Verfahrens
ergänzend vorgesehen, daß die Schneideeinheit eine der maximalen Anzahl der Bewehrungsstäbe
des Bewehrungsbündels entsprechende Zahl von Schneideeinrichtungen aufweist, die einzeln
gesteuert betätigbar sind.
[0014] Dieselbe Vorrichtung, ergänzt um getrennt steuerbare Schneideeinrichtungen, ist daher
in der Lage, zwei-, drei- oder vierstäbige Bündel in beliebigen Längen zu erzeugen,
wobei von Bündel zu Bündel die Stablängen an den Momentenverlauf angepaßt und daher
unterschiedlich sind.
[0015] Besonders vorteilhaft erweist sich in weiterer Folge, wenn die Bewehrungsstäbe im
einzelnen Bündel unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Beispielsweise lassen sich
mit wiederum nur vier Bewehrungsdrähten in aufeinanderfolgenden Durchmessern drei
verschiedene zweistäbige Bündel, zwei verschiedene dreistäbige Bündel und ein vierstäbiges
Bündel, insgesamt also sechs verschiedene Arten von Bündeln, jeweils in beliebigen,
an den Momentenverlauf angepaßten Längen, herstellen, wenn nur Bewehrungsdrähte mit
aufeinanderfolgenden Durchmessern kombiniert werden. Das hiezu geeignete Verfahren
sieht erfindungsgemäß vor, daß die auf Haspeln gewickelten Bewehrungsdrähte nach steigendem
Durchmesser gereiht den Vorschubeinrichtungen zugeordnet werden, daß aus der Reihe
von Bewehrungsdrähten eine der Stabanzahl des Bündels entsprechende Gruppe von nebeneinanderliegenden
Bewehrungsdrähten von den Vorschubeinrichtungen erfaßt und der Schweißeinrichtung
zugeführt wird, wobei keine wesentliche konstruktive Änderung der zuvor beschriebenen
Vorrichtung erforderlich ist. Werden die Durchmesser beliebig kombiniert, so sind
sechs verschiedene zweistäbige, vier dreistäbige und ein vierstäbiges, also insgesamt
elf verschiedene Bündel herstellbar, jeweils in beliebigen Längen. Der sich daraus
ergebende Vorteil wird insbesondere bei einer Erhöhung der Haspelanzahl vervielfacht.
Werden beispielsweise zwölf Haspeln vorgesehen, die Bewehrungsdrähte in den gängigen
mittleren Durchmessern zwischen fünf und sechzehn Millimetern mit jeweils einem Millimeter
Unterschied vorgesehen, können Bewehrungsbündel hergestellt werden, die alle üblichen
Einzelstäbe ersetzen können, wobei das Ausmaß des Vorratsteils unter dem von Gitterschweißmaschinen
üblicher Breite liegt.
[0016] Die Vorschubeinheit kann in einer ersten Ausführung eine der gesamten Zahl der Bewehrungsdrähte
entsprechende Zahl von Vorschubeinrichtungen aufweisen, die einzeln gesteuert einsetzbar
sind. Es werden also nur jene eingeschaltet, die die gewünschten Bewehrungsdrähte
befördern sollen.
[0017] Eine weitere Ausführung einer Vorrichtung sieht vor, daß die Vorschubeinheit eine
der maximalen Zahl der Bewehrungsstäbe des Bewehrungsbündels entsprechende Zahl von
Vorschubeinrichtungen aufweist, wobei alle Treibrollen und alle Klemmrollen jeweils
zu einem Vorschubblock zusammengefaßt sind. und beide Vorschubblöcke in einer Ebene
senkrecht zur Arbeitsrichtung in zwei Richtungen verschiebbar und Gruppen von ausgewählten
Bewehrungsdrähten, die nach steigendem Durchmesser geordnet nebeneinander in die Auswahleinrichtung
ragen, zuordenbar sind. Bei dieser Ausführung werden also wesentlich weniger Vorschubeinrichtungen
benötigt, die gemeinsam zwischen den einzelnen Vorschubpositionen verstellbar sind.
Ist beispielsweise die Herstellung von maximal vierstäbigen Bündeln geplant, werden
vier Vorschubeinrichtungen im Vorschubblock vorgesehen, wobei jede wiederum vorzugsweise
einzeln antreibbar ist, um auch zwei- und dreistäbige Bündel erzeugen zu können.
[0018] Anstelle eines Einzelantriebes der Vorschubeinrichtungen ist es'im übrigen denkbar,
einen gemeinsamen Antrieb vorzusehen, wobei jedoch nur die benötigten Vorschubeinrichtungen
an den Bewehrungsdrähten angreifen und die übrigen beispielsweise geöffnet gehalten
werden. Werden die Rollen der Vorschubeinrichtungen federnd gelagert, können die Vorschubblöcke
parallel zueinander verschoben werden, wobei die unterschiedlichen Durchmesser der
Bewehrungsdrähte durch verschieden starke Kompression der Federn ausgeglichen werden.
[0019] In einer anderen Ausführung ist vorgesehen, daß die Enden der Bewehrungsdrähte zwei
gemeinsame Tangentialebenen aufweisen, die einen Winkel einschließen und jeder Vorschubblock
parallel zu einer Tangentialebene verschiebbar ist. Wenn die Mittelebene aller Bewehrungsdrähte
horizontal verläuft, schließen die Verschiebe-_ bahnen der Vorschubblöcke zur Horizontalen
jeweils den halben Winkel der beiden Tangentialebenen ein.
[0020] Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen
näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 und 3 Schnitte nach der Linie II-II bzw. III-III der Fig. 1,
Fig. 4 und 5 Stirnansichten erfindungsgemäßer Bewehrungsbündel,und
Fig. 6 eine Endansicht eines Bewehrungsbündels.
[0022] Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist mit einem Vorratsteil 1 ausgestattet, in dem zwölf
Haspeln für Bewehrungsdrähte 5 bis 16, von denen jeder einen anderen Durchmesser aufweist,
in zwei Reihen angeordnet sind. Die Bewehrungsdrähte 5 bis 16 weisen beispielsweise
jeweils um 1 mm unterschiedliche Durchmesser auf, von 5 mm steigend, und entsprechen
den gängigen, auf Haspeln wickelbaren Bewehrungsdrähten. Jede Haspel ist mit einer
nicht näher bezeichneten bzw. dargestellten, üblichen Ausgleichsschwinge und einer
federbelasteten Bremse ausgestattet, die beim Betätigen der Ausgleichsschwinge gelüftet
wird. Die Haspeln für die Bewehrungsdrähte mit einem Durchmesser ab 12 mm, also für
die Drähte 12 - 16, sind zusätzlich mit einem hydraulischen Treiber versehen. Vor
jeder Haspel ist der Bewehrungsdraht 5 bis 16 durch eine separate Richteinrichtung
18 zur Auswahleinheit 2 geführt, in die die Enden der Bewehrungsdrähte 5 bis 16 ragen.
Der Auswahleinheit 2 ist eine Vorschubeinheit 3 zugeordnet, die mehrere Vorschubeinrichtungen
19,20, jeweils aus einer Treibrolle 19 und einer Klemmrolle 20 bestehend, aufweist,
von denen jede, einzeln gesteuert, eines der in die Auswahleinheit ragenden Enden
der Bewehrungsdrähte 5 bis 16 weiterbewegen kann (Fig. 2,3). Unmittelbar nach der
Vorschubeinheit 3 folgt eine Schneideeinheit 17, die aus der maximalen Anzahl der
Stäbe des Bündels entsprechenden, einzeln gesteuerten Scheren besteht. Die Ausbildung
dieser Scheren entspricht im wesentlichen der bei der Gitterträger-oder Baustahlmattenherstellung
verwendeten, und ist daher nicht näher gezeigt. Im Anschluß an die Schneideeinheit
17 folgt eine Verschweißungseinheit 4, die die Stäbe zu Bündeln vereinigt und am Ende
der Vorrichtung ausstößt. Die Arbeitsrichtung entspricht also dem Pfeil A.
[0023] Die Zahl der Haspeln und damit der Bewehrungsdrähte 5 - 16 beträgt im dargestellten
Ausführungsbeispiel das Dreifache der maximal zu bündelnden Stäbe. Allgemein ist sie
um zumindest eins größer. Dies bedeutet, daß in der Auswahleinrichtung 2 immer mehr
Bewehrungsdrähte 5 - 16 zur Verfügung stehen als für die Herstellung eines Bündels
benötigt werden.
[0024] Es können daher mit Hilfe der Vorschubeinrichtungen 19,20 die Zahl und die Durchmesser
der Bewehrungsdrähte 5 bis 16 ausgewählt werden.
[0025] In der in Fig. 2 gezeigten Ausführung sind zwölf Bewehrungsdrähte 5 bis 16 gezeigt,
deren Enden in die Auswahleinheit 2 ragen. Jedem dieser Bewehrungsdrähte ist eine
Vorschubeinrichtung 19,20 zugeordnet, wobei die Antriebswellen 21 der Treibrollen
19 einzeln antreibbar sind. Die Bewehrungsdrähte 5 bis 16 sind - in der Zeichnung
von links beginnend - mit steigendem Durchmesser in einer Ebene angeordnet. Da überlicherweise
Stäbe mit benachbarten Durchmessern gebündelt werden, werden beispielsweise zur Erzeugung
eines Bündels gemäß Fig. 4 die Vorschubeinrichtungen in Bewegung gesetzt, zwischen
denen die Bewehrungsdrähte 7,8,9 eingespannt sind. Soll das Bündel gestaffelte Stäbe
gemäß Fig. 6 zur Annäherung an den Biegemomentenverlauf aufweisen, beginnt zuerst
die dem Bewehrungsdraht 8 zugeordnete Vorschubeinrichtung mit dem Vorschub. Nach den
berechneten zeitlichen Abständen wird die dem Bewehrungsdraht 7 zugeordnete Vorschubeinrichtung
und schließlich die dem Bewehrungsdraht 9 zugeordnete Vorschubeinrichtung in Bewegung
gesetzt, wobei alle Vorschubeinrichtungen 19,20 mit denselben Geschwindigkeiten, insbesondere
im Taktverfahren, laufen. Die auf diese Weise zur Verschweißungseinheit 4 gelangenden
Bewehrungsdrähte werden zumindest an einigen Stellen untereinander verschweißt. Entsprechend
der vorberechneten Länge wird zuerst der Vorschub des Bewehrungsdrahtes 9 gestoppt
und gleichzeitig durch eine diesem zugeordnete Schere der Schneideinheit 17 abgetrennt.
Der Vorschub der Drähte 7 und 8 wird fortgesetzt, ebenso die Verschweißung. In weiterer
Folge wird der Vorschub des Drahtes 7 gestoppt, sobald dessen vorberechnete Länge
erreicht ist und eine weitere diesem zugeordnete Schere schneidet ihn ab. Der Vorschub
des Drahtes 8 wird bis zur Gesamtlänge des Bündels fortgesetzt, wobei noch fehlende
Schweißstellen ausgeführt werden. Schließlich wird auch durch eine weitere, einzeln
gesteuerte Schere der Bewehrungsdraht 8 geschnitten und das fertiggestellte Bündel
aus der Vorrichtung ausgestoßen.
[0026] Zur Herstellung eines Bündels gemäß Fig. 5 wird in gleicher Weise verfahren, wobei
jedoch insgesamt vier Bewehrungsdrähte 7,8,9,10 bearbeitet werden. Diese Ausführung
eignet sich auch zur Bündelung von nicht benachbarten Bewehrungsdrähten, da durch
die Einzelsteuerung jede beliebige Vorschubeinrichtung in Bewegung gesetzt werden
kann.
[0027] Die in Fig. 3 dargestellte Vorschubeinheit zeigt drei Vorschubeinrichtungen 19,20,
die in zwei Vorschubblöcken 22 zusammengefaßt sind. Diese Vorschubeinheit kann für
Fertigungsanlagen Verwendung finden, in denen ausschließlich zwei- oder dreistäbige
Bündel erzeugt werden sollen, in denen benachbarte Durchmesser eingesetzt werden.
Wenn auch die Erzeugung vierstäbiger Bündel gemäß Fig. 5 vorgesehen ist, wird jeder
Vorschubblock 22 mit vier Rollen bestückt, sodaß vier Vorschubeinrichtungen 19,20
einsetzbar sind.
[0028] Die Bewehrungsdrähte 5 bis 16 sind wiederum mit - von links beginnend - steigendem
Durchmesser in der Auswahleinheit 2 angeordnet, wobei die gemeinsame Mittelebene horizontal
verläuft. Die Bewehrungsdrähte 5 bis 16 sind dabei so ausgerichtet, daß sie zwei gemeinsame
Tangentialebenen aufweisen, die untereinander den Winkeldl einschließen. Jeder Vorschubblock
22 ist auf einer in Richtung des Pfeiles C höhenverstellbaren Führungsbahn 23 in Richtung
des Pfeiles B verschiebbar, wobei jede Führungsbahn 23 parallel zu einer Tangentialebene
verläuft und daher mit der Horizontalen den Winkel

einschließt. Die Vorschubeinrichtungen 19,20 ergreifen daher jeweils eine Gruppe von
benachbarten Bewehrungsdrähten 5 bis 16, wobei auf Grund der schrägen Führungsbahnen
23 keine eigene Anpassung an die unterschiedlichen Durchmesser der Bewehrungsdrähte
erforderlich ist. Die Treibrollen 19 der Vorschubeinrichtungen sind wiederum einzeln
antreibbar, sodaß innerhalb jeder Gruppe wieder beliebige Kombinationen von Bewehrungsdrähten
möglich sind. Für die Änderung der Bündelzusammensetzung werden die Führungsbahnen
23 auseinanderbewegt, die Vorschubblöcke 22 an die gewünschte Stelle verschoben und
die Führungsbahnen 23 wieder aneinander angenähert, worauf mit dem Vorschub der geänderten
Gruppe von Bewehrungsdrähten in der zu Fig. 2 beschriebenen Weise begonnen werden
kann.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht mittels einer relativ einfachen Vorrichtung
die automatische Herstellung von Bewehrungsbündeln in einer Vielzahl von verschiedenen
Stabanzahl-, Stablängen- und Stabdurchmesserkombinationen, ohne daß zeitraubende Umstellungen
der Anlage notwendig sind. Die Steuerung der Anlage erfolgt vorteilhaft mittels elektronischer
Datenverarbeitung, durch die automatisch die Auswahl der Bewehrungsdrähte, der Einsatz
der diesen ausgewählten Drähten zugeordneten Vorschubeinrichtungen und der Einsatz
der den ausgewählten Drähten zugeordneten Scheren der Schneideinheit erfolgt.
[0030] Vor allem die bevorzugte Ausführung der Erfindung, in der ausschließlich Bewehrungsdrähte
mit unterschiedlichen Durchmessern eingesetzt werden, erbringt noch einen weiteren
Vorteil von großer Bedeutung. In vielen Staaten existieren unterschiedliche Bestimmungen
über den Querschnittsanteil der über die Gesamtlänge durchgehenden Bewehrungsstäbe
bei Momentenanpassung. Es kann ebenfalls ohne jede Änderung der Vorrichtung durch
entsprechende Steuerung jeder der zu einem Bündel zusammenzufassenden Bewehrungsdrähte
über die gesamte Länge vorgesehen werden. Entsprechend dem Beispiel von Fig. 6 verläuft
etwa ein Drittel der Gesamtbewehrung bis zur Auflage, da der Bewehrungsdraht 8 mit
dem mittleren Querschnitt am längsten ist. Ist ein höherer Anteil erforderlich, wird
Draht 9, ist ein niederer Anteil erforderlich, wird Draht 7 in der gesamten Länge
vorgesehen und jeweils die anderen werden gekürzt.
1. Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungsbündels, das aus mindestens zwei zueinander
parallelen Bewehrungsstäben besteht, die einander über die gesamte Länge berühren,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Anzahl von auf Haspeln gewickelten Bewehrungsdrähten
(5 bis 16), die zumindest um eins größer ist als die Zahl der Stäbe im herzustellenden
Bewehrungsbündel, eine der Stabanzahl im Bündel entsprechende Anzahl von Bewehrungsdrähten
ausgewählt wird, die durch Vorschubeinrichtungen erfaßt, einer Schweißeinrichtung
zugeführt, miteinander an zumindest einigen Stellen verschweißt und auf die gewünschte
Länge zugeschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung eines Bewehrungsbündels für auf Biegung
beanspruchte Stahlbetonbauteile, in dem die Längen der Bewehrungsstäbe dem Verlauf
der Biegemomentenlinie im Stahlbetonbauteil angenähert gestaffelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgewählten Bewehrungsdrähte von den einzeln steuerbaren Vorschubeinrichtungen
zeitlich versetzt der Schweißeinrichtung mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit zugeführt
werden, und daß der Vorschub der ausgewählten Bewehrungsdrähte in umgekehrter Reihenfolge
zeitlich versetzt unterbrochen wird, wobei jeder Bewehrungsdraht unmittelbar nach
der Unterbrechung seines Vorschubs abgeschnitten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, zur Herstellung eines Bewehrungsbündels, dessen
Bewehrungsstäbe unterschiedliche Durchmesser aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf Haspeln gewickelten Bewehrungsdrähte (5 bis 16) nach steigendem Durchmesser
gereiht den Vorschubeinrichtungen zugeordnet werden, daß aus der Reihe von Bewehrungsdrähten
eine der Stabanzahl des Bündels entsprechende Gruppe von nebeneinanderliegenden Bewehrungsdrähten
von der Vorschubeinrichtung erfaßt und der Schweißeinrichtung zugeführt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen Vorratsteil (1) mit auf Haspeln gewickelten Bewehrungsdrähten (5 bis 16)
und mit diesen zugeordneten Richteinrichtungen (18), durch eine Auswahleinheit (2),
durch eine Vorschubeinheit (3) mit gesteuert selektierenden Vorschubeinrichtungen
(19,20), durch :eine unmittelbar anschließende Schneideeinheit (17) und durch eine Verschweißungseinheit
(4), wobei die Zahl der Haspeln um mindestens eins größer ist als die Zahl der Bewehrungsstäbe
des Bündels, und wobei die Enden aller Bewehrungsdrähte (5 bis 16) ständig in die
Auswahleinheit (2) ragen, in der die ausgewählten Bewehrungsdrähte (5 bis 16) von
den Vorschubeinrichtungen erfaßbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Vorschubeinrichtung
(19,20) aus einer Treibrolle (19) und einer Klemmrolle (20) besteht, wobei jede Treibrolle
(19) auf einer eigenen, antreibbaren Antriebswelle (21) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinheit (3)
eine der gesamten Zahl der Bewehrungsdrähte (5 bis 16) entsprechende Zahl von Vorschubeinrichtungen
(19,20) aufweist, die einzeln gesteuert einsetzbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinheit
(3) eine der maximalen Zahl der Bewehrungsstäbe des Bewehrungsbündels entsprechende
Zahl von Vorschubeinrichtungen (19,20) aufweist, wobei alle Treibrollen (19) und alle
Klemmrollen (20) jeweils zu einem Vorschubblock (22) zusammengefaßt sind, und beide
Vorschubblöcke (22) in einer Ebene senkrecht zur Arbeitsrichtung (A) in zwei Richtungen
(B,C) verschiebbar'und Gruppen von ausgewählten Bewehrungsdrähten (5 bis 16),die nach
steigendem Durchmesser geordnet nebeneinander in die Auswahleinrichtung (2) ragen,
zuordenbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Bewehrungsdrähte
(5 bis 16) zwei gemeinsame Tangentialebenen aufweisen, die einen Winkel (α) einschließen
und jeder Vorschubblock (22) parallel zu einer Tangentialebene verschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideeinheit (17)
eine der maximalen Anzahl der Bewehrungsstäbe des Bewehrungsbündels entsprechende
Zahl von Schneideeinrichtungen aufweist, die einzeln gesteuert betätigbar sind.