(57) Die Erfindung schlägt ein Verfahren zur Herstellung eines voluminösen Garnes vor,
wobei um einen Trägerfaden ein vom Florteiler kommendes Florstreifchen wendelförmig
gewickelt wird, und zwar kann diese Wicklung einmal in dem Nitschelwerk, zum ändern
aber zusätzlich durch eine entsprechende den Faden und den Florstreifen drehende Drehvorrichtung
erfolgen. Dieser voluminöse Faden entsteht, indem man in einer Drehung lose und gedrehte
Fäden miteinander nietschelt, zieht und in der gleichen Richtung durch einen Drehumwandler
zusammendreht und gleichzeitig aufdreht (Falschdrall).
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur HersteLLung eines voluminösen Garnes durch
ein Garnspinnverfahren mit sich an die Krempel anschließenden Florteilern, durch die
der FLor in schmale FLorstreifen aufgeteilt wird.
[0002] In der Wollspinnerei, d.h. bei der HersteLLung von Streichgarn, wird so vorgegangen,
daß das geschorene Wollvlies sortiert, gewaschen, nachbehandelt und einem Krempelwolf
zugeführt wird. Auf dem Krempelwolf werden die verschiedenen QuaLitäten und gegebenen
Farben vermischt und zur FLocke aufgelockert, die auf einem Krempelsatz bis zum Einzelhaar
gelockert werden. Das dann gebildete Flor - die Florbahn - wird einem FLorteiler zugeführt,
der an die Letzte KrempeL üblicherweise angebaut ist. In diesem Florteiler wird das
FLor in schmale Streifen aufgeteilt und im NitscheLwerk zum Vorgarn gerundet. Das
Feinspinnen erfolgt dann auf sich anschließenden beispielsweise als Ringspinnmaschinen
ausgebildeten Arbeitsmaschinen.
[0003] In der Praxis wird häufig ein Faden gewünscht, der neben einer ausreichenden Festigkeit
auch eine mögLichst große Voluminität aufweist. Das ErzieLen solcher Fäden ist bisher
nur in komplizierten Anschlußverfahren möglich und der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, einen solchen, ein großes VoLumen aufweisenden Faden herzustellen, der gleichzeitig
aber auch eine solche Festigkeit aufweist, daß er problemlos beispielsweise in Wirk-
und Strickmaschinen verarbeitet werden kann.
[0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen definierten
Verfahrensweisen gelöst, insbesondere dadurch, daß den gebildeten FLorstreifen ein
im nachfolgenden als Trägerfaden bezeichneter Faden zugeführt wird, der zusammmen
mit dem FLorstreifen dem NitscheLwerk aufgegeben wird, wobei eine Verbindung zwischen
FLorstreifen und Trägerfaden erfolgt, wobei der Florstreifen den Trägerfaden im wesentlichen
wendelförmig umgibt und von diesem gehalten wird, ohne dabei zu einem Faden verarbeitet
zu sein.
[0005] Um die gewünschte Bindung des Florstreifens am Trägerfaden weiterhin zu verbessern,
wird anschließend an das Nitschelwerk die Kombination aus Florstreifen und Trägerfaden,
d.h. also die Vorgarnlunte, einem Drehwerk zugeführt, das die beiden Teile, d.h. den
Trägerfaden und den Florstreifen, aufnimmt und an dessen Ende ein Häkchen den Faden
umgreift, wobei das Drehwerk als Röhrchen ausgebildet ist und dieses Röhrchen in eine
mehr oder weniger schnelle Umdrehung versetzt wird. Durch die Lagerung des Fadens
am Haken und die dem Röhrchen zusammen mit dem Haken aufgegebene Drehbewegung wird
auch der Haken in eine Drehbewegung versetzt, wobei dabei der Teil des Fadens zwischen
Haken und Nitschelwerk aufgedreht wird, also zusammengedreht wird, während der Teil
vom Haken zur nachfolgenden Verarbeitungsmaschine wieder gelockert wird, so daß dadurch
die gewünschte feste Verbindung zwischen Florstreifen und Trägerfaden erreicht wird,
d.h. der Vorgarnlunte wird ein sogenannter Falschdrall bzw. eine sogenannte indirekte
Drehung erteilt.
[0006] In überraschender Weise konnte nunmehr festgestellt werden, daß ein solches Fadengebilde
trotz hoher Festigkeit eine gewünschte Voluminität aufweist, so daß damit bestimmten
Forderungen der Abnehmer Rechnung getragen wird und gleichzeitig das aus diesen Fäden
gebildete Strickwerk leicht, aber trotzdem sehr wärmeisolierend gestaltet werden kann.
1. Verfahren zur HersteLLung eines voluminösen Garnes durch ein Garnspinnverfahren
mit sich an die Krempel anschließenden Florteilern, durch die der FLor in schmale
FLorstreifen aufgeteilt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor Zuführen der FLorstreifen
zum Nitschelwerk dem Florstreifen ein Trägerfaden zugeführt wird und der im Nitschelwerk
mit dem Trägerfaden verbundene Florstreifen (d.h. der Vorgarnlunte) anschließend an
das Nitschelwerk einem FaLschdrall bzw. einer indirekten Drehung unterworfen und der
so erzielte florstreifenummantelte Faden der weiteren Verarbeitung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerfaden der FLorbahn
vor dem Florteiler zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerfaden dem FLorstreifen
anschließend an den Florbahnteiler, aber vor dem Nitschelwerk, zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Trägerfäden einem FLorstreifen zugeführt werden.
5. Verfahren wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerfaden
durch einen gedrehten Stapelfaserfaden gebildet wird.
6. Verfahren wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerfaden
durch einen Multifilfaden gebildet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher- gehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerfaden aus zwei gedrehten Fäden
gebildet wird.
8. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7 mit einem Florteiler
und einem an den Florteiler anschließenden Nitschelwerk, gekennzeichnet durch ein
sich an das Nitschelwerk anschließendes und jedem einzelnen aus FLorstreifen und Trägerfaden
gebildeten voluminösen Faden (Vorgarnlunte) zugeordnetes Drehwerk, das eine indirekte
Drehung der VorgarnLunte um ihre eigene Achse bewirkt (Falschdrall).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen in Umdrehung um seine Achse
versetzten Rohrkörper, der den voluminösen, aus Trägerfaden und FLorstreifen gebildeten
Faden aufnimmt und der an seiner Abgabeöffnung einen den Faden außerhalb des Röhrchens
umgreifenden Haken aufweist, mit dem die Drehbewegung des Fadens erzielt wird.