[0001] Die Erfindung betrifft ein Türbodendichtungselement zum Abdichten eines Spaltes zwischen
der Unterkante eines Türblattes und einem Fußboden.
[0002] Ein bekanntes Türbodendichtungselement besteht aus einem am unteren Ende der großen
Türblattfläche anzubringenden, abgefalzten selbstklebenden Hartfölienstreifen (wählweise
auch federnde Metallfolie), in dessen Falz ein Streifen aus Filz oder Schaumstoff
eingelegt ist. Dieser über den Hartfolienstreifen überstehende weiche Filz- oder Schaumstoffstreifen
bildet eine mit dem Türblatt über den schwellenlosen Fußboden schleifende Dichtlippe
und überdeckt den Spalt zwischen geschlossener Tür und Fußboden. Soweit der Fußboden
aus glattem Material wie z.B. Holz, Kunststoffbelag, Beton u.a. besteht, kann die
Dichtlippe mühelos und ohne große Reibung beim öffnen und Schließen der Tür auf dem
Fußboden gleiten. Ist der Fußboden jedoch z.B. mit fasriger textiler Teppichware ausgelegt,
so tritt eine stärkere Reibung an der Dichtlippe auf, was ein Klemmen der Tür und/oder
eine.Beschädigung bzw. Ablösung des , Dichtungselements bewirkt. Darüber hinaus sind
mit der Anbringung des bekannten Dichtungselementes ästhetische Probleme verbunden,
da das Dichtungselement im sichtbaren Bereich des Türblattes befestigt wird und daher
zumindestens farblich mit dem Türblatt abgestimmt werden muß.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Unzulänglichkeiten der
bekannten Dichtungselemente zu vermeiden und ein funktionsgerecht aufgebautes Dichtungsele-ment
der vorliegenden Art zu schaffen, das auch bei mit Teppichware ausgelegtem Fußboden
ein leichtes öffnen und Schließen der Tür ohne Beschädigungs- oder Ablösungsgefahr
für das Dichtungselement . ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Dichtungsele-" ment mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Der .Formstreifen , der vorzugsweise
mit einer Haftkleberschicht versehen ist, die mit mindestens einem, vorzugsweise zwei
abziehbaren Schutzstreifen, z.B. aus silikonisiertem Papier, abgedeckt ist, wird im
Bereich seines ersten Längsabschnitts auf der Unterkante des Türblattes befestigt
und ist daher im eingebauten Zustand weitgehend unsichtbar, wodurch eine ästhetische
Anpassung an das Türblatt im wesentlichen nicht erforderlich ist. Im eingebauten Zustand
des Dichtungselementes ist der zweite Längsabschnitt des Formstreifens in Richtung
auf die Unterkante des Türblattes hin verschwenkt und steht als Dichtlippe wirkend
mit dem Fußboden in federnd vorgespanntem Kontakt. Bei dem erfindungsgemäßen Dichtungselement
tritt nur eine relativ geringe Reibung mit dem Fußboden auf, so daß die Tür leichtgängig
bleibt und eine Beschädigung bzw. Ablösung des Dichtungselementes vom Türblatt vermieden
werden kann.
[0005] Es ist erfindungsgemäß zweckmäßig, am Längsrand des zweiten Längsabschnitts des Formstreifens
einen dritten Längsabschnitt vorzusehen, der relativ zum zweiten Längsabschnitt in
Gegenrichtung zur Ausbildung einer gleitfreudigen Kante abgewinkelt ist, wodurch ein
Bremsen oder Blockieren des Dichtungselements auf dem Fußboden, insbesondere auch
bei einem mit Teppichware ausgelegten Fußboden, zuverlässig vermieden wird. Durch
die erfindungsgemäße zweite Abwinklung legt sich der als Dichtlippe wirkende zweite
Längsabschnitt weitgehend an die Unterkante des Türblatts an, wobei der dritte Längsabschnitt
geringfügig über die Unterkante hervortreten kann. Dies wird in der Regel nicht im
geschlossenen Zustand der Tür, sondern beim öffnen und Schließen der Tür über einen
etwas unebenen oder hängenden Fußboden auftreten. Die federnde Ausprägung der Dichtlippe
unter der Türunterkante ist derart, daß ein ziemlich großer Toleranzbereich des Spaltes
zwischen Türunterkante und Fußboden mühelos überwunden und abgedichtet wird.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Dichtungselements ist
zur Unterstützung der Federwirkung und zur Erzielung eines möglichst festen Anliegens
der Dichtlippe am Fußboden auf dem zweiten abgewinkelten Längsabschnitt des Formstreifens
ein schmaler federnder und stauchfähiger Streifen, z.B. aus Polyäthylen-Schaumstoff,
befestigt,
[0007] Bei einer noch weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dichtungselementes ist
auf dem ersten Längsabschnitt des Formstreifens in vertikaler Richtung mindestens
ein federnder und stauchfähiger Streifen, z.B. aus Polyäthylen- Schaumstoff, befestigt.
Dieser Streifen kann sich auch im wesentlichen über die gesamte Breita des Formstreifens
erstrecken. Hierdurch wird eine optimale Anpassungsfähigkeit des Dichtungselementes
an die örtlichen Gegebenheiten, insbesondere an die Unterkante des Türblattes und
an die Größe des Spaltes zwischen Unterkante und Fußboden unter gleichzeitiger Förderung
der Abdichtungsfunktion der erfindungsgemäßen Dichtlippe erzielt.
[0008] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Dichtungselement gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen schematisch dargestellten Querschnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung des Dichtungselementes gemäß den Figuren
1 und 2 im eingebauten Zustand,
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung einer ergänzten Ausführungsform des Dichtungselementes
im eingebauten Zustand bei unebenem Fußboden,
Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung einer noch anderweitig ergänzten Ausführungsform
des Dichtungselementes im eingebauten Zustand und
Fig. 6 eine schematische Schnittdarstellung gemäß Fig. 5 bei unebenem Fußboden.
[0009] In den Fig. 1 und 2 ist ein Dichtungselement mit einem Formstreifen 1 mit einem ersten
Längsabschnitt 2, einem zweiten relativ zum ersten Längsabschnitt 2 z.B. scharfkantig
abgewinkelten Längsabschnitt 3 und einem dritten, am Seitenrand des zweiten Längsabschnitts
3 angeordneten, relativ zum zweiten Längsabschnitt 3 in Gegenrichtung z.B. abgerundet
oder scharfkantig abgewinkelten Längsabschnitt 4 dargestellt. Der z.B. aus extrudiertem
PVC bestehende und ca. 1 mm dicke Formstreifen oder der z.B. aus Hart-PVC bestehende
und z.B;ca. 300µ dicke Formstreifen (es kann auch eine federnde Metallfolie verwendet
werden) ist auf einer Seite mit einer Haftkleberschicht 5 versehen, die im nicht eingebauten
Zustand des Dichtungselementes z.B. mit zwei getrennt abziehbaren, z.B. aus silikonisiertem
Papier bestehenden Teilschutzstreifen 7 und 8, die an einer Trennungslinie 9 zusammenstoßen,
abgedeckt ist.
[0010] Zum Anbringen des Dichtungselementes am Türblatt 10 wird zunächst der im wesentlichen
den ersten Längsabschnitt 2 bedeckende Teilschutzstreifen 7 abgezogen. Anschließend
wird der erste Längsabschnitt 2 des Formstreifens 1 mit Hilfe der freigelegten Haftkleberschicht
5 an der Unterkante 11 des ausgehängten Türblattes 10 bündig befestigt (vgl. Fig.
3). Dabei isttes für dieDichtungsfunktion unerheblich, ob die bündige Befestigung
an der nach innen oder der außen weisenden Seite der Unterkante des Türblattes erfolgt.
Die Befestigungskräfte durch die Haftkleberschicht werden nur einer Scherbelastung
ausgesetzt und sind damit für den vorliegenden Zweck ausreichend. Das Dichtungsele=
ment kann jedoch zusätzlich mit anderen Befestigungsmitteln, z.B. Breitkopfnägeln,
an der Unterkante 11 befestigt werden. Beim Wiedereinhängen der Tür wird der zweite
Längsabschnitt 3 des Formstreifens 1 in Richtung auf die Unterkante 11 des Türblattes
10 verschwenkt und steht als Dichtlippe wirkend mit dem Fußboden 12 in federnd vorgespanntem
Kontakt. Durch die Abwinkelung des dritten Längsabschnitts .4 in Gegenrichtung zur
Abwinkelung des zweiten Längsabschnitts 3 wird eine gleitfreudige Kante 13 am Formstreifen
1 ausgebildet, die ein Bremsen und Blockieren des Dichtungselements auf dem Fußboden
12 verhindert. Beim Bewegen des Türblatts 10 über einen etwas unebenen Fußboden 12'
tritt der dritte Längsabschnitt 4 im Extremfall des vollständig gegen die Türunterkante
zurückgebogenen zweiten Längsabschnitts 3 geringfügig über das Ende der Unterkante
11 hinaus.
[0011] Falls eine Unterstützung der Federkraft, insbesondere bei unebenen Fußböden für das
Dichtungselement gewünscht wird, kann im Bereich des zweiten Längsabschnitts 3 des
Formstreifens 1 ein schmaler federnder und stauchfähiger Schaumstoffstreifen 14, vorzugsweise
aus Polyäthylenschaumstoff, aufgeklebt werden (vgl. Fig. 4). Dieser Streifen 14 kann
bereits in dem vom Hersteller des Dichtungselementes angelieferten Zustand aufgebracht
sein.
[0012] Das in den Fig. 5 und 6 dargestellte Dichtungselement weist über seine gesamte Breite
und Länge einen federnden und stauchfähigen Schaumstoffstreifen 15, vorzugsweise aus
Polyäthylenschaumstoff, auf, der auf dem ersten Längsabschnitt 2 des Formstreifens'-
1 nach Entfernen des Teilschutzstreifens 7 mit Hilfe der Haftkleberschicht 5 befestigt
ist und bereits in dem vom Hersteller des Dichtungselements angelieferten Zustand
aufgebracht sein kann. Die vor der Montage mit einem Schutzstreifen (nicht gezeigt)
abgedeckte Oberseite des Schaumstoffstreifens 15 wird nach Entfernen des Schutzstreifens
mit Hilfe der Haftkleberschicht 16 gegen die Türunterkante 11 des ausgehängten Türblatts
10 geklebt. Bei einer abgewandelten Ausführungsform (nicht gezeigt) ist der Schaumstoffstreifen
- 15 auf den ersten Längsabschnitt 1 begrenzt, wobei die Haftkleberschicht 5 und der
Schutzstreifen 8 in dem zweiten und dritten Längsabschnitt 3 und 4 entfallen können.
Mit einem solchen Dichtungs
element können auch größere Spalten unter Förderung der Abdichtungsfunktion der Dichtlippe
abgedichtet werden, wobei die federnde und abdichtende Wirkung der Dichtlippe entlang
der Außenkante des dritten Längsabschnitts 4 durch Anschmiegen dieses Längsabschnitts
4 an den unterliegenden Schaumstoffstreifen 15 (vgl. Fig. 6) unterstützt wird. Das
Dichtungselement kann bei dieser Ausführungsform nicht nur im Bereich des zweiten
Längsabschnitts 3 zwischen Türunterkante und Fußboden, sondern auf der gesamten Breite
vertikal angepaßt werden. Die Dicke des Schaumstoffstreifens 15 kann den Verhältnissen
durch Ubereinanderkleben einer oder mehrere zusätzlicher Lagen des gleichen, gegebenenfalls
dickerem oder dünneren Schaumstoffstreifens angepaßt werden. Die Gleitwirkung auch
auf fasrigem Textilfußboden wird nicht beeinträchtigt, da der Schaumstoffstreifen
15 vollständig durch den glatten Formstreifen 1 abgedeckt ist und dadurch keine Bremsung
beim öffnen oder Schließen der Tür hervorgerufen wird.
1. Türbodendichtungselement zum Abdichten eines Spaltes zwischen der Unterkante eines
Türblattes und einem Fußboden, gekennzeichnet durch einen aus einem federnden Folienmaterial,
z.B. PVC oder Metall, bestehenden Formstreifen (1) mit einem ersten zur Befestigung
an der Unterkante (11) des Türblattes (10)vorgesehenen Längsabschnitt (2) und einem
relativ zum ersten Längsabschnitt abgewinkelten zweiten Längsabschnitt (3).
2. Dichtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Folienmaterial
auf einer Seite mit einer Haftkleberschicht (5) versehen ist, die mit mindestens einem,
vorzugsweise zwei abziehbaren Schutzstreifen (7, 8) z.B. aus silikonisiertem Papier
abgedeckt ist.
3. Dichtungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein am Längsrand
des zweiten Längsabschnitts (3) angeordneter dritter Längsabschnitt (4) relativ zum
zweiten Längs- : abschnitt in Gegenrichtung zur Ausbildung einer gleitfreudigen Kante
(13) abgewinkelt ist.
4. Dichtungselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem zweiten abgewinkelten Längsabschnitt (3) des Formstreifens (1) ein schmaler
federnder und stauchfähiger Streifen (14), z.B. aus Polyäthylen-Schaumstoff, befestigt
ist.
5. Dichtungselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem ersten Längsabschnitt (2) des Formstreifens (1) in vertikaler Richtung
mindestens ein federnder und stauchfähiger Streifen z.B. aus Polyäthylen-Schaumstoff,
befestigt ist.
6. Dichtungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich- net, daß sich der Streifen (15) im wesentlichen über die gesamte Breite
des Formstreifens erstreckt.