[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Sicherheitshaken für Trapezgurte.
[0002] Trapezgurte werden insbesondere von Windsurfern verwendet, hauptsächlich um die Haltearbeit
zu erleichtern. Jedoch auch im Segelsport werden Trapezgurte eingesetzt. Der Trapezgurt
umfaßt den Oberkörper des Sportlers. Im Brustbereich ist eine meist hakenförmige Vorrichtung
angeordnet, mit der sich der Sportler lösbar am Rigg des Windsurfers oder an Teilen
des Segelbootes einhängen kann. Beim Windsurfer erfolgt das Einhängen üblicherweise
in einen am Gabelbaum locker befestigten Tampen, dem sogenannten Trapeztampen, oder
am Gabelbaum direkt.
[0003] Die bekannten Trapezgurte haben den Nachteil, daß sich bei einem Sturz, insbesondere
bei einem Schleuder- oder Drehsturz, der Trapeztampen um den Haken des Trapezgurtes
schlingen kann und in diesem Fall vom Haken nur schwer abgezogen werden kann. Dies
kann den Sportler in äußerst gefährliche Situationen bringen.
[0004] Es sind auch Trapezhaken bekannt, die dieser Gefahr dadurch begegnen, daß durch zusätzliche
Einrichtungen die Sicherheit erhöht wird. Beispielsweise sind Haken bekannt, die bei
Ziehen einer Reißleine aufklappen, so daß der Tampen leichter entfernt werden kann.
Der offensichtliche Nachteil solcher Sicherheitshaken liegt in der aufwendigen Konstruktion
und in der Störungsanfälligkeit, da der Trapezgurt starken Beanspruchungen und Umwelteinflüssen,
wie Salzwasser und Sand, ausgesetzt ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Sicherheitshakens für Trapezgurte,
bei dem vermieden wird, daß sich der Trapeztampen oder entsprechende Einrichtungen
um den Haken schlingen können bzw. dieses Gefahrenmoment verringert wird und ggf.
der Tampen leicht abgestreift werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Aufgabe in einfacher Weise
durch eine besondere geometrische Ausgestaltung des Hakens gelöst werden kann.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Sicherheitshaken für Trapezgurte, insbesondere für
Windsurfer, der aus einem an einer Hakenplatte befestigten Einhängebügel besteht,
der den Trapeztampen aufnimmt, und der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Einhängebügel
einen breiten Auflagebereich für den Trapeztampen aufweist.
[0008] Bei den bisher bekannten Haken bestand der Einhängebügel aus rundem Stahldraht. Damit
ergibt sich eine sehr kleine, fast punktförmige Auflagefläche des Tampens. Demgegenüber
wird erfindungsgemäß ein breiter Auflagebereich für den Trapeztampen am Einhängebügel
vorgeschlagen.
[0009] Durch den breiten Auflagebereich wird eine geometrische Ausgestaltung des Hakens
möglich, durch die gewährleistet wird, daß sich der Trapeztampen nicht um den Haken
schlingen kann, bzw. dieses Gefahrenmoment verringert wird und der Tampen leicht,
auch bei Zugbelastung, abgestreift werden kann bzw. bei Zug von selber abgezogen wird.
[0010] Der Auflagebereich beträgt vorzugsweise mehr als 10mm und liegt üblicherweise zwischen
20 und 70mm, insbesondere 30 bis 50 mm. Die angegebenen Werte beziehen sich auf heute
allgemein übliche Hakengrößen, da aber, wie nachstehend näher erläutert wird, die
Geometrie des Einhängebügels an sich zu den erfindungsgemäßen Vorteilen führt, können
die angegebenen Werte bei kleineren oder größeren Haken entsprechend geringer oder
höher sein.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform soll der Auflagebereich b größer als die
Projektion der Länge a der Hakenzunge 5 auf die Hakenplatte 2 sein.
[0012] Ist die vorgenannte Bedingung erfüllt, dann wird der Haken bei einer Drehung desselben
um eine Senkrechte auf die Hakenplatte 2 als Drehachse vom Trapeztampen 3 freigedreht,
was bedeutet, daß bei einem Drehsturz kein Umschlingen des Hakens mit dem Trapeztampen
erfolgt. Um ein sicheres Freimachen des Hakens bei der Drehung zu erzielen, ist es
vorteilhaft, die Länge der Hakenzunge deutlich geringer zu gestalten, als die Breite
des Auflagebereichs. Dies auch aus dem Grund, weil in der Praxis die Drehung in variierenden
räumlichen Ebenen und nicht etwa nur in der idealen Vertikalebene erfolgt. Die
[0013] Geometrie des Hakens sollte auch diesen Gegebenheiten Rechnung tragen, was insbesondere
dann verwirklicht wird, wenn der Auflagebereich b das 1,2-bis 2fache der Länge a der
Hakenzunge 5 aufweist.
[0014] Andererseits wird auch bei einem Haken, dessen Länge etwas größer ist als der Auflagebereich,
zumindest in den meisten Fällen kein Umschlingen mit dem Trapeztampen erfolgen, so
daß auch solche Ausführungsformen zumindest zum Teil die erfindungsgemäßen Vorteile
aufweisen.
[0015] Ist die Hakenzunge 5 parallel zur Hakenplatte 2 angeordnet, dann muß bei der genannten
bevorzugten Ausführungsform die Länge der Hakenzunge 5 kürzer sein als die Breite
des Einhängebügels 1 an der Stelle, an der im Normalzustand der Trapeztampen 3 gehalten
wird. Dies ist bei üblicherweise leicht nach oben führendem Trapeztampen der Bereich
der stärksten Hakenkrümmung. Es kommt bezüglich der Breite des Hakens auf diesen Bereich,
wo der Tampen geführt wird, an, weil dort die Drehung des Hakens um den Tampen erfolgt,
und nicht etwa auf die Breite des Hakens an seiner Basis, wo dieser in die Hakenplatte
übergeht.
[0016] Als Länge der Hakenzunge ist der Abstand auf dem Lot zwischen Trapeztampen 3 bzw.
dem Auflagebereich, wo der Trapeztampen am Haken gehalten wird, und dem Hakenvorderende
6 definiert. Es ist nämlich diese Länge, die bei der Drehung aus dem Tampen herausgedreht
werden.muß. ,
[0017] Ob der Haken aus dem Tampen herausgedreht wird bzw. der Tampen sich um den Haken
verschlingt, hängt auch von dem Winkel ab, den die Hakenzunge 5 zur Hakenplatte 2
einnimmt. Ist die Hakenzunge 5 in einem Winkel von der Hakenplatte 2 weggeneigt, kann
der Haken leichter aus dem Trapezgurt gedreht werden. Es wird angenommen, daß hier
eine Abhängigkeit gemäß einer Winkelfunktion besteht. Jedenfalls ist die Beziehung
dann erfüllt, wenn die Projektion der Länge der Hakenzunge 5 auf die Hakenplatte 2
kleiner ist als die Breite des Hakens. Dies bedeutet, daß der Haken weniger breit
sein kann, wenn die Hakenzunge von der Hakenplatte weggeneigt ist.
[0018] Umgekehrt kommt es in Betracht, die Hakenzunge 5 zur Hakenplatte 2 zu neigen. Bei
dieser Ausführungsform ist zwar der Nachteil gegeben, daß sich der Haken schwerer
vom Tampen löst oder, anders gesagt, der Haken breiter sein muß. Dies ist gleichermaßen
abhängig vom Neigungswinkel und es wird angenommen, daß hier die gleiche Winkelfunktion,
nur umgekehrt, gilt, wie bei dem von der Hakenplatte weggeneigten Haken. Bei dieser
Ausführungsform muß, mit anderen Worten gesagt, der Haken breiter sein als bei jenen
Ausführungsformen wo die Hakenzunge parallel zur Hakenplatte bzw. von dieser weg angeordnet
ist. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt jedoch darin, daß der Trapeztampen weitgehend
in seiner Lage gehalten wird und nicht nach unten rutscht, was in der Praxis von Vorteil
ist.
[0019] Der Hinterteil 7 des Hakens muß nicht senkrecht zur Hakenplatte liegen, sondern kann
auch nach oben oder nach unten gerichtet sein.
[0020] Vrozugsweise weist der Einhängebügel in seiner Projektion auf die Ebene der Hakenplatte
2 in Richtung zu seinem Vorderende 6 ein sich verjüngendes, vorzugsweise sich stetig
verjüngendes, Profil auf.
[0021] Diese geometrische Ausgestaltung kann zusätzlich aber auch unabhängig von den vorgenannten
Merkmalen verwirklicht sein. Das sich verjüngende Profil weist den großen Vorteil
auf, daß sich ein Trapeztampen der sich um den Einhängebügel bwz. Haken geschlungen
hat, leichtvon Hand und dies auch bei Zugbelastung, abgezogen werden kann oder bei
entsprechender Krafteinwirkung sich von selbst abzieht. Ein sich verjüngendes Profil
des Hakens ist nur bei dem erfindungsgemäß vorgesehenen breiten Auflagebereich möglich.
[0022] Es wird bevorzugt, daß der Einhängebügel ein sich in einem Winkel von 20 bis 40°,
vorzugsweise 30°, verjüngendes Profil aufweist. Hier ist der Winkel zwischen den beiden
Schenkeln oder Seiten des Einhängebügels gemeint.
[0023] Der Haken kann in seiner Draufsicht und in seiner Seitenansicht die verschiedensten
Formen, auch in Kombination, aufweisen.
[0024] In Draufsicht gesehen, kann der Haken, wie erwähnt, zum Vorderende 6 hin verjüngt
sein: Dies kann stetig bzw. kontinuierlich sein. Die Verjüngung kann aber auch von
der Basis 8 ausgehend bis zum Bereich wo der Trapeztampen gehalten wird, gering sein
und dann zum Vorderende 6 hin stärker. Der Teil zwischen Hakenplatte und Auflagebereich
für den Trapeztampen kann jedoch auch gleichmäßige Breite aufweisen.'Auch kann der
Haken von einer Basis 8 bis zum Vorderende 6 gleichbleibende Breite haben. Ferner
kommt es in Betracht, daß der Haken an seinem Vorderende 6 größere Breite aufweist
als dort, wo der Trapeztampen 3 gehalten wird. Eine solche Ausführungsform hat den
Vorteil, daß der Trapeztampen besser im Haken gehalten wird und weniger leicht nach
unten fällt. Ferner kann die Verjüngung oder Verbreiterung des Hakens zum Vorderende
hin in konkaver oder konvexer Form erfolgen.
[0025] Das Hakenvorderende 6 ist vorzugsweise abgerundet oder abgeflacht ausgebildet. In
Seitenansicht gesehen, kann die Hakenzunge 5 gerade oder gebogen, beispielsweise in
Form eines umgekehrten "S", sein. Auch der Teil zwischen Hakenplatte und Auflagebereich
kann gerade, nach oben oder unten geneigt oder-gekrümmt ausgebildet werden.
[0026] Die Größe des Hakens und die Krümmungsradien hängen naturgemäß von seinem Einsatz
ab, und sind insbesondere auf den Tampendurchmesser abgestimmt.
[0027] Um sich leicht mit dem Haken in den
Tampen einhaken zu können, muß der Abstand zwischen Hakenvorderende 6 und Halteplatte
2 ausreichend groß sein. Dieser Abstand c liegt vorzugsweise im Berich zwischen 0,5
und 5cm und insbesondere bei etwa 2cm.
[0028] Die Erifndung wird nachstehend anhand der Zeichnung, die eine beispielshafte Ausführungsform
zeigt, näher erläutert.
[0029] Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Sicherheitshaken, und
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 gezeigten Hakens.
[0030] In Fig. 1 ist ein Haken 1 aus einem entsprechend gebogenen Bügel gezeigt, der an
einer Hakenplatte 2 befestigt ist. Die Hakenplatte 2 kann in üblicher Weise über nicht
dargestellte Befestigungsgurte, die durch die länglichen Löcher 4 geführt werden,
mit dem Trapez verbunden werden. Der Haken bzw. Einhängebügel 1 greift über den Trapeztampen
3.
[0031] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht, woraus insbesondere die Abstände a und c gut zu
ersehen sind. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht der Haken aus einem gebogenen
Profilstück mit rundem Durchmesser, das in geeigneter Weise mit der Hakenplatte 2
verbunden ist, beispielsweise mit dieser verschweißt oder verschraubt ist oder wobei
eine Fortsetzung desselben in die Hakenplatte eingegossen ist.
[0032] Der Haken 1 kann jedoch anstelle eines Bügels in Form einer durchgehenden Lasche
ausgebildet sein, die eine integrale Einheit mit der Hakenplatte 2 bildet oder in
geeigneter Weise mit dieser verbunden ist.
[0033] Als Materialien für den Haken 1, auch in der Ausführungsform als Lasche,und die Hakenplatte
2 werden Kunststoffe und Metalle, insbesondere nichtrostender Stahl, und Kombinationen
dieser Materialien bevorzugt.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Einhängebügel 1 gegenüber der Hakenplatte
2 drehbar angeordnet sein. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, daß der Einhängebügel
ein in sich geschlossenes Profilstück bildet, das beispielsweise über einen drehbar
gelagerten Bolzen mit der Hakenplatte verbunden ist.
[0035] Alternativ kann der Haken in einer der ausführlich beschriebenen Ausführungsformen
auf einem gegenüber der Halteplatte 2 drehbar gelagerten Teil befestigt sein.
[0036] Der erfindungsgemäße Sicherheitshaken wurde vorstehend zusammen mit einer üblichen
Hakenplatte beschrieben. Es versteht sich jedoch, daß sich die auf die Geometrie des
Hakens gerichtete Erfindung auch ohne die beschriebene Hakenplatte verwirklichen läßt.
Mit anderen Worten ist es nicht von erfindungswesentlicher Bedeutung, wie die Verbindung
zwischen Sportler und Sicherheitshaken bewerkstelligt ist. Der Terminus "Hakenplatte"
ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung somit in seiner allgemeinsten Form
zu verstehen.
[0037] Desgleichen wurde der erfindungsgemäße Sicherheitshaken im wesentlichen im Hinblick
auf heute übliche Trapeztampen beschrieben. Es versteht sich auch hier, daß der Ausdruck
"Trapeztampen" in allgemeiner Form zu verstehen ist und auch ähnliche Einrichtungen
umfaßt.
1. Sicherheitshaken für Trapezgurte, insbesondere für Windsurfer, der aus einem an
einer Hakenplatte (2) befestigten Einhängebügel (1) besteht, der den Trapeztampen
(3) aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Einhängebügel (1) einen breiten Auflagebereich
(b) für den Trapeztampen (3) aufweist.
2. Sicherheitshaken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich
(b) mehr als 10 mm beträgt.
3. Sicherheitshaken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich
(b) 20 bis 70 mm, vorzugsweise 30 bis 50mm beträgt.
4. Sicherheitshaken nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auflagebereich (b)breiter ist als die Projektion der Länge (a) der Hakenzunge
(5) auf die Hakenplatte (2).
5. Sicherheitshaken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auflagebereich (b) das 1,2- bis 2fache der Länge (a) der Hakenzunge (5) aufweist.
6. Sicherheitshaken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorderende (6) des Hakens (1) in einem Abstand (c) von 0,5 bis 5 cm von der Hakenplatte
(2) angeordnet ist.
7. Sicherheitshaken nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hakenzunge (5) in einem Winkel zur Hakenplatte (2) geneigt ist.
8. Sicherheitshaken nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einhängebügel (1) in seiner Projektion auf die Ebene der Hakenplatte (2) in Richtung
zu seinem Vorderende (6) ein sich verjüngendes, vorzugsweise stetig verjüngendes Profil
aufweist.
9. Sicherheitshaken nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,daß der Einhängebügel
(1) ein in einem Winkel von 20 bis 40°, vorzugsweise 30°, sich verjüngendes Profil
aufweist.
10. Sicherheitshaken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß
der Einhängebügel (1) gegenüber der Hakenplatte (2) drehbar angeordnet ist.