(19)
(11) EP 0 066 222 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.1982  Patentblatt  1982/49

(21) Anmeldenummer: 82104477.3

(22) Anmeldetag:  21.05.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F04B 27/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 02.06.1981 DE 3121874

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schönwald, Siegfried
    D-8740 Bad Neustadt-Saale (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kupplungsanordnung an einem aus einem Radialkolbenverdichter und einem Antriebsmotor bestehenden Verdichter-Aggregat


    (57) Die Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung an einem aus einem Radialkolbenverdichter (2) und einem Antriebsmotor bestehenden Verdichter-Aggregat. Der Antriebsmotor ist mittels mit seinem Läufer (4) verbundenen, axial zum Radialkolbenverdichter ragenden Armen (5) mit dem Zylinderblock (2) des Radialkolbenverdichters gekuppelt und wird von diesem radial geführt. Um ein Verkanten des Zylinderblockes (2) infolge von Fluchtungsfehlern zwischen dem Läufer (4) des Antriebsmotors und dem Zylinderblock (2) zu vermeiden, wird vorgeschlagen, zwischen dem Läufer (4) und dem Zylinderblock (2) ein kardanisches Gelenk einzufügen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein aus einem Radialkolbenverdichter und einem Antriebsmotor bestehendes Verdichter- Aggregat, bei dem der Läufer des Antriebsmotors mit dem Zylinderblock des Radialkolbenverdichters verbunden und von diesem radial geführt ist.

    [0002] Ein solches Aggregat ist durch die DE-PS 27 10 734 bekannt. Bei diesem Aggregat ist der Zylinderblock starr mit Armen des Läufers verbunden. Der Läufer hat auf dieser Seite kein eigenes Achslager, sondern wird radial von dem Zylinderblock geführt. Infolge von Fertigungstoleranzen treten Fluchtungsfehler zwischen dem Läufer des Motors und dem Zylinderblock auf. Solche Fluchtungsfehler führen bei einer starren Verbindung des Zylinderblockes mit den Armen des Läufers zu einem Verkanten des Zylinderblockes. Hierdurch werden die Lager des Zylinderblockes ungleich belastet.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aus einem Radialkolbenverdichter und einem Antriebsmotor bestehendes Verdichter-Aggregat so auszubilden, daß einerseits ein Verkanten des Zylinderblockes infolge von Fluchtungsfehlern zwischen dem Läufer des Antriebsmotors und dem Zylinderblock vermieden, andererseits aber die radiale Führung des Motorläufers durch den Zylinderblock gewährleistet wird.

    [0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung dadurch, daß der Läufer und der Zylinderblock über ein kardanisches Gelenk miteinander verbunden sind. Ober ein solches Gelenk können radiale Kräfte, z.B. der magnetische Zug des Läufers quer zur Achse, sowie sein Drehmoment praktisch starr übertragen werden. Es läßt jedoch eine durch Fluchtungsfehler bedingte Schiefstellung zwischen dem Zylinderblock und dem Läufer des Antriebsmotors zu.

    [0005] Eine konstruktiv besonders einfache Ausführungsform der Kupplungsanordnung ergibt sich nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß als kardanisches Gelenk etwa in der Mittelebene des Zylinderblockes liegende Blattfedern vorgesehen sind, die mit ihrem einen Ende an dem Zylinderblock und mit ihrem anderen Ende an Vorsprüngen oder Armen des Läufers befestigt sind, wobei eines der Enden der Blattfedern jeweils verdrehfest befestigt ist. Derartige Blattfedern sind in radialer und tangentialer Richtung sehr steif, dagegen in axialer Richtung verhältnismäßig weich, so daß sie eine Schiefstellung zwischen den miteinander gekuppelten Teilen ohne_weiteres zulassen. Die Steifigkeit in radialer und tangentialer Richtung kann noch dadurch erhöht werden, daß die Blattfedern V-förmig ausgebildet sind und der eine Schenkel jeder Blattfeder an zwei voneinander beabstandeten Stellen befestigt ist.

    [0006] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird der Anmeldungsgegenstand nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

    Fig. 1 eine Kupplungsanordnung in Draufsicht anhand einer halbseitigen Darstellung eines Zylinderblockes,

    Fig. 2 eine Kupplüngsanordnung im Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.



    [0007] Mit 1 ist eine feststehende Achse bezeichnet, auf der ein Zylinderblock 2 drehbar gelagert ist. Auf der feststehenden Achse 1 ist ferner der Innenständer 3 eines als Außenläufermotor ausgebildeten Antriebsmotors angeordnet. Der Außenläufer 4 des Antriebsmotors weist axial vorstehende Arme 5 auf. Sein unteres Ende wird radial und axial von einem Wälzlager, sein oberes Ende über die Kupplung radial von dem Zylinderblock 2 geführt. Damit wird ein gleichmäßiger Motorluftspalt gewährleistet.

    [0008] Die Kupplung zwischen den Armen 5 und dem Zylinderblock 2 erfolgt über V-förmig ausgebildete Blattfedern 6. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, sind die Blattfedern 6 in mehreren Lagen übereinandergeschichtet. Die Blattfedern 6 sind an zwei voneinander beabstandeten Stellen 7 und 8 an dem Zylinderblock 2 befestigt. Diese Befestigungsstellen liegen etwa in der Mittelebene des Zylinderblockes 2. Mit ihrem anderen Schenkel sind die Blattfedern 6 mit den Armen 5 des Außenläufers 4 verbunden. Infolge der Dreipunktbefestigung der Blattfedern 6 werden diese in radialer und tangentialer Richtung sehr starr, so daß sie in diesen Richtungen hohe Kräfte übertragen können, ohne daß eine Auslenkung oder Verstellung der Blattfedern 6 erfolgt. Eine eigene Lagerung dieser Seite des Motorläufers 4 auf der Achse 1 erübrigt sich also. In axialer Richtung ist dagegen die Verbindung des Außenläufers 4 mit dem Zylinderblock 2 insbesondere bei mehrlagiger Anordnung der Blattfedern 6 verhältnismäßig weich, so daß sich der Zylinderblock 2 gegenüber dem Außenläufer 4 bei Fluchtungsabweichungen entsprechend einstellen kann, ohne daß der Motorluftspalt verändert wird.

    [0009] Eine solche Kupplungsanordnung ist besonders dann vorteilhaft, wenn bei einer direkten Lagerung des Zylinderblockes 2 auf der feststehenden Achse 1 der zwischen dem Zylinderblock 2 und der feststehenden Achse 1 bestehende Spalt in Richtung vom Saugschlitz zum Druckschlitz hin einen abnehmenden Querschnitt aufweist, um einen vom Saugschlitz zum Druckschlitz hin entsprechend dem Verdichtungsdruck ansteigenden Öldruck in dem Spalt zu erhalten. Infolge der Elastizität der Blattfedern 6 in axialer Richtung kann sich der Zylinderblock 2 stets so einstellen, daß ke.in Verkanten des Zylinderblockes gegenüber der feststehenden Achse 1 auftritt. Durch ein solches Verkanten würde sich in axialer Richtung ein ungleicher Spalt ergeben, der durch das eingebrachte öl nicht ausreichend abgedichtet werden könnte.


    Ansprüche

    1. Aus einem Radialkolbenverdichter und einem Antriebsmotor bestehendes Verdichteraggregat, bei dem der Läufer des Antriebsmotors mit dem Zylinderblock des Radialkolbenverdichters verbunden und von diesem radialgeführt ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Läufer (4) und der Zylinderblock (2) über ein kardanisches Gelenk miteinander verbunden sind.
     
    2. Verdichteraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kardanisches Gelenk etwa in der Mittelebene des Zylinderblockes. (2) liegende Blattfedern (6) vorgesehen sind, die mit ihrem einen Ende an dem Zylinderblock (2) und mit ihrem anderen Ende an Vorsprüngen oder Armen (5) des Läufers befestigt sind, wobei eines der Enden der Blattfedern (6) jeweils verdrehfest befestigt ist.
     
    3. Verdichteraggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern V-förmig ausgebildet sind und der eine Schenkel jeder Blattfeder (6) an zwei voneinander beabstandeten Stellen (7 und 8) befestigt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht