[0001] Die Erfindung betrifft ein Webblatt mit parallel zueinander verlaufenden Rietstäben,
deren gegenseitiger Abstand durch Federn bestimmt ist und deren Enden in Bundkapseln
eingeklebt sind.
[0002] Webblätter der vorstehend genannten Art sind bereits bekannt. Bei der Befestigung
der Rietstäbe in den Bundkapseln muß darauf geachtet werden, daß die Rietstäbe bei
ihrer Befestigung eine exakte Parallellage beibehalten und die auf gegenüberliegenden
Seiten des Webblattes befindlichen Außenseiten der Bundkapseln eine genaue Parallellage
haben. Bei den bisher bekannten Konstruktionen sind diese Forderungen nur schwer zu
erfüllen. Beispielsweise besteht bei der in der DE-OS 21 27 209 vorgeschlagenen Bundkapsel
mit auseinanderklappbaren Bundkapselhälften die Gefahr, daß beim Zusammenpressen der
beiden Kapselhälften zur Erzielung der Parallellage der Kapselaußenwandungen die Parallellage
der Rietstäbe gestört wird. Auch wird durch eine Gelenkverbindung der beiden Bundkapselhälften
die erwünschte Verwindungssteifigkeit der Bundkapseln beeinträchtigt. Eine Aufteilung
der Bundkapseln in zwei nicht berührende Längshälften bringt hier ebenfalls keine
Verbesserung, weil mit einer solchen Konstruktion die Verwindungssteifigkeit einer
U-Profilrinne nicht erreicht werden kann und die Bundkapseln im Bereich der Rietstabenden
offen wären und der zum Befestigen der Rietstäbe eingebrachte Klebstoff auslaufen
könnte.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Webblatt mit Bundkapseln zu schaffen,
bei welchem eine Parallellage ihrer Außenseiten und der Rietstäbe gewährleistet werden
kann und der zum Befestigen der Rietstäbe in die Bundkapseln eingebrachte Klebstoff
nicht auslaufen kann.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird bei einem Webblatt der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß von den rinnenartigen Bundkapseln mindestens die untere aus zwei
Längshälften besteht, die am Kapselboden durch mindestens ein mindestens eine Bundkapselhälfte
überlappendes Teil abdichtend miteinander verbindbar sind. Das überlappende Teil kann
ein vorspringender Abschnitt einer Bundkapselhälfte sein, beispielsweise aus einem
an einer der Bundkapselhälften angeformten Steg bestehen, der in eine nutförmige Ausnehmung
der anderen Bundkapselhälfte eingreift. Das überlappende Teil kann aber auch aus einem
gesonderten Verbindungssteg bestehen, der beidseitig jeweils in eine nutförmige Ausnehmung
beider Bundkapselhälften eingreift.
[0005] Durch die Aufteilung der Bundkapseln in zwei im Bodenbereich der Bundkapseln miteinander
dicht verbindbare Hälften läßt sich nach dem Anbringen der Bundkapselhälften an den
Rietstabenden eine gegenseitige V
er-bindung dieser Teile unter Einhaltung paralleler Bundkapselaußenflächen ohne die
Ausübung eines starken Vorpreßdrucks erreichen. Somit ist sichergestellt, daß sich
die Parallellage der Rietstäbe beim Anbringen der Bundkapseln nicht ändert. Durch
die sich überlappenden Teile im Bodenbereich des Bundkapseln wird ein Ausfließen des
zur gegenseitigen Befestigung von Rietstabenden und Bundkapselhälften verwendeten
Klebstoffes vor seinem Festwerden verhindert. Es entsteht eine verbindungssteife,
durch Klebstoff ausgegossene Bundkapsel, die mit den Rietstabenden fest und stabil
verbunden ist.
[0006] Bei der Verwendung eines gesonderten, in Ausnehmungen beider Bundkapselhälften eingreifenden
Verbindungssteges kann dieser Verbindungssteg auch aus einem elastischen Material
gefertigt sein. Die Eingriffstellen des Verbindungssteges können hierbei auch als
Rastverbindungsstellen ausgebildet werden, indem verstärkte Längsrandbereiche des
elastischen Verbindungssteges in nutförmige Ausnehmungen, die am Nutgrund einen entsprechend
größeren Querschnitt zur Aufnahme dieser verstärkten Längsrandbereiche des Verbindungssteges
aufweisen, der Bundkapselhälften eingreifen.
[0007] Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele von Bundkapseln erfindungsgemäß
ausgebildeter Webblätter anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0008] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Bundkapsel für
ein Webblatt;
Fig. 2, 2a einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bundkapsel
bei zwei verschiedenen Relativstellungen ihrer Hälften;
Fig. 3, 3a einen der Fig. 2 entsprechenden Querschnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel
einer Bundkapsel;
Fig. 4, 4a einen Querschnitt durch ein viertes Ausführungsbeispiel einer Bundkapsel,
ebenfalls bei zwei unterschiedlichen Relativstellungen ihrer Bundkapselhälften;
Fig. 5, 5a einen den Fig. 3, 3a entsprechenden Querschnitt durch ein fünftes Ausführungsbeispiel
einer Bundkapsel.
[0009] In den Schnittdarstellungen der Fig. 1 bis 5 sind vom Webblatt jeweils nur die untere
Bundkapsel mit dem Ende eines Rietstabes und mit der den gegenseitigen Abstand der
Rietstäbe gewährleistenden, an sich bekannten Schraubenfeder dargestellt. In allen
Figuren ist das Ende des Rietstabes mit der Bezugsziffer 10 und ist die Feder mit
der Bezugsziffer 11 bezeichnet. Die Einsteckschiene, mit welcher die Feder 11 auf
dem Rietstabende 10 verankert ist, ist mit der Bezugsziffer 12 bezeichnet.
[0010] F
ig. 1 zeigt den Querschnitt durch eine Bundkapsel 13, deren ungleiche Hälften 13a und
13b jeweils einen L-förmigen Querschnitt haben, wobei sich die Fußstege 13c und 13d
der beiden Bundkapselhälften 13a bzw. 13b im Bodenbereich der Bundkapsel überlappen
und abdichtend gegeneinanderliegen. Dadurch kann nicht dargestellter, in die Bundkapsel
zwischen den einzelnen Rietstabenden 10 eingegossener Klebstoff am Boden der Bundkapsel
nicht auslaufen.
[0011] Bei der in Fig. 2 dargestellten Bundkapsel 14 weist die eine Bundkapselhälfte 14a
im Bodenbereich der Bundkapsel einen vorspringenden Steg 14c auf, der in eine passende
Längsnut 14d im vorspringenden Bodenbereich der anderen Bundkapselhälfte 14b dichtend
eintaucht. Die Stärke des Eintauchens des Steges 14c in die Längsnut 14d richtet sich
nach der Stärke der Rietstabenden 10, die wiederum durch Eingießen von Klebstoff in
die Bundkapsel in der Bundkapsel verankert werden. Fig. 2a zeigt die Relativstellung
der beiden Bundkapselhälften 14a und 14b bei der Verwendung stärkerer Rietstäbe 10'.
Die Konstruktion der beiden Bundkapselhälften gewährleistet auch hier eine sichere
Abdichtung des Innenraumes der Bundkapsel im Bodenbereich.
[0012] Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 die Feder 11 durch die Bundkapsel in bekannter Weise abgedeckt.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 3a ist die Bundkapsel 15 in zwei spiegelbildlich
gleiche Hälften 15a und 15b aufgeteilt, die in ihrem Bodenbereich jeweils einen vorspringenden
Bodensteg 15c oder 15d aufweisen. An der Ansatzstelle der Fußstege 15c und 15d ist
jeweils eine Nut 15e oder 15f in den Bundkapselhälften 15a bzw. 15b ausgebildet, in
welche ein flacher Verbindungssteg 16 mit seinen Längsrandbereichen eintaucht. Dieser
Verbindungssteg bewirkt neben der Verbindung der beiden Bundkapselhälften 15a und
15b die Abdichtung der Bundkapsel im Bodenbereich, so daß kein Klebstoff aus der Bundkapsel
durch den zwischen den Enden der Bodenstege 15c und 15d verbleibenden Spalt 17 ausfließen
kann.
[0014] Wie Fig. 3a zeigt, kann eine Anpassung der Bundkapseln an unterschiedlich starke
Rietstäbe.durch die Verwendung unterschiedlich breiter Verbindungsstege 16' erfolgen.
Bei der Ausbildung von tieferen Längsnuten 18e und 18f, wie dies bei dem aus den Fig.
4 und 4a ersichtlichen Hälften 18a und 18b einer Bundkapsel 18 der Fall ist, läßt
sich eine Anpassung der Bundkapsel 18 an unterschiedlich starke Rietstabenden 10 auch
unter Beibehaltung des gleichen Verbindungssteges 19 erreichen. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
bewirkt der Verbindungssteg 19 eine Abdichtung des zwischen den Fußteilen 18c und
18d der beiden Bundkapselhälften 18a und 18b verbleibenden Spaltes 20.
[0015] Fig. 5, 5a schließlich zeigt als Ausführungsbeispiel eine Bundkapsel 21, die ähnlich
wie bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 3, 3a und 4, 4a spiegelbildlich gleiche
Bundkapselhälften 21a und 21b besitzt, welche in ihrem Fußteil 21c und 21d Längsnuten
zur Aufnahme eines abdichtenden Verbindungssteges 22 aufweisen. Der Verbindungssteg
22 ist im Gegensatz zu den Verbindungsstegen 16 und 19 aus einem elastischen Material
gefertigt und weist verstärkte Längsrandbereiche 22a auf, die in entsprechend verbreiterte
Endabschnitte 21e oder 21f der beiden Bundkapselhälften 21a bzw. 21b nach Art einer
Rastverbindung eingreifen. Die verstärkten Längsrandbereiche 22a des Verbindungssteges
22 werden also durch elastisches Zusammendrücken durch den engeren Anfangsteil der
Aufnahmenuten in den Fußteilen 21c und 21d der beiden Bundkapselhälften 21a, 21b eingeschoben
und federn dann in die verbreiterten Endabschnitte 21e und 21f dieser Ausnehmungen
auf. Durch eine entsprechend lange Ausbildung der erweiterten Endbereiche 21e und
21f der Ausnehmungen läßt sich auch hier unter Verwendung des gleichen Verbindungssteges
22 eine Anpassung der Bundkapsel an unterschiedlich starke Rietstabenden 10, 10' bewirken,
wie ein Vergleich der Fig. 5a mit Fig. 5 erkennen läßt.
1. Webblatt mit parallel zueinander verlaufenden Rietstäben, deren gegenseitiger Abstand
durch Federn bestimmt ist und deren Enden in Bundkapseln eingeklebt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß von den rinnenartigen Bundkapseln (13, 14, 15, 18, 21) mindestens
die untere aus zwei Längshälften (13a, 13b; 14a, 14b; 15a, 15b; 18a, 18b; 21a, 21b)
besteht, die am Kapselboden durch mindestens ein mindestens eine Bundkapselhälfte
überlappendes Teil (13c; 14c; 16, 19, 22) abdichtend miteinander verbindbar sind.
2. Webblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das überlappende Teil ein
vorspringender Abschnitt (13c, 14c) einer Bundkapselhälfte (13a, 14a) ist.
3. Webblatt nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das überlappende Teil
ein an einer der Bundkapselhälften (14a) angeformter Steg (14c) ist, der in eine nutförmige
Ausnehmung (14d) der anderen Bundkapselhälfte (14b) eingreift. (Fig. 2, 2a).
4. Webblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das überlappende Teil aus
einem gesonderten Verbindungssteg (16, 19, 22) besteht, der beidseitig jeweils in
eine nutförmige Ausnehmung (15e, 15f; 18e, 18f; 21e, 21f) beider Bundkapselhälften
(15a, 15b; 18a, 18b; 21a, 21b) eingreift.
5. Webblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg (22)
aus einem elastischen Material besteht.
6. Webblatt nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Verbindungssteg
(22) verstärkte Längsrandbereiche (22a) aufweist und die nutförmigen Ausnehmungen
der Bundkapselhälften (21a, 21b) am Nutgrund einen entsprechend größeren Querschnitt
(Bereiche 21e, 21f) zur Aufnahme dieser Längsrandbereiche (22a) des Verbindungssteges
(22) aufweisen. (Fig. 5, 5a).