[0001] Die Erfindung betrifft eine Fensterinnenabdichtung in der Form eines Stranges aus
elastischem Material, dessen Profil aus einem Steg mit einer Verankerungsnut mit einer
Einrastlippe auf der einen Seite und einer Dichtlippe und wenigstens einer Klemmlippe
auf der gegenüberliegenden Seite besteht, wobei die Dichtlippe und die Verankerungsnut
im Bereich des einen Stegendes angeordnet sind und das andere Stegende in der Form
einer an die unterste Klemmlippe angrenzenden, zur Seite der Verankerungsnut hin gekrümmten
Nase ausläuft.
[0002] Derartige Fensterinnenabdichtungen sind aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
7 630 575 bekannt. Sie dienen in erster Linie dazu, nachträglich, d.h. nach dem Einsetzen
der Fensterscheibe in den Rahmen, zwischen die Fensterscheibe und die Glashalteleiste
eingedrückt zu werden, wobei die Glashalteleiste eine Verankerungsnut oder -rippe
besitzt, die die Fensterinnendichtung an ihrem Ort fixiert.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nun darin, eine gegenüber diesem
Stand der Technik verbesserte Fensterinnendichtung zu bekommen, die die Montage erleichtert,
einen stabileren Sitz hat und weniger Material für ihre Herstellung benötigt und somit
billiger herstellbar ist.
[0004] Die erfindungsgemäße Fensterinnendichtung mit den eingangs genannten Merkmalen ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Steg wenigstens im Bereich der Nase und der angrenzenden
Klemmlippe aus einem harten und der Rest der Dichtung aus der einem weichen elastischen
Material besteht, daß/von den Geraden durch den jeweiligen Scheitelpunkt der Nase
und der angrenzenden Klemmlippe einerseits und durch die Mitte der Basislinie dieser
Klemmlippe andererseits eingeschlossene Winkel (α ) 100 bis 140° beträgt, daß der
Winkel (ß), der von der Geraden durch den Scheitelpunkt und die Mitte der Basislinie
einer jeden Klemmlippe und einer Geraden parallel zur Halteleisten-Anlagefläche der
Verankerungsnut eingeschlossen ist, 80 bis 120° beträgt und daß der Winkel der von
den Geraden durch den jeweiligen Scheitelpunkt der Nase und der Einrastlippe einerseits
und durch den Mittelpunkt der Basislinie der an die Nase angrenzen-. den Klemmlippe
andererseits eingeschlossen ist, 90 - 120° beträgt.
[0005] Fensterinnendichtungen mit diesen Merkmalen haben eine Reihe von Vorteilen gegenüber
ähiich gebauten Fensterinnenabdichtungen, wie solchen, die aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
7 630 575 bekannt sind.
[0006] Die Montage dieser Fensterinnendichtungen wird erheblich erleichtert, da bei einmaligem
Druck eine größere Länge des Stranges in den Spalt zwischen der Fensterscheibe und
der Glashalteleiste eingedrückt wird, so daß auf eine bestimmte Montagelänge weniger
Druckpunkte erforderlich sind. Wenn der Steg einschließlich der Einrastlippe aus dem
harten Material besteht, ist außerdem das Einrasten der Glashalteleiste in die Verankerungsnut
akustisch feststellbar, was die Montage weiter erleichtert. Durch die Versteifung
der Einrastlippe wird außerdem ein stabilerer Sitz erreicht.
[0007] Insgesamt können der Steg und die Klemmlippe dünner ausgebildet werden als nach dem
Stand der Technik, so daß für die Herstellung der erfindungsgemäßen Fensterinnendichtungen
weniger Material verbraucht und damit die Herstellung verbilligt wird.
[0008] Schließlich besteht ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Fensterinnendichtungen
darin, daß die montagebedingten Längungen vermindert oder sogar ganz ausgeschaltet
werden. Beim Eindrücken des Dichtungsstranges dehnt sich nämlich bei bekanntermaßen
aufgebauten Fensterinnendichtüngen der Strang in die Länge, zieht sich aber nach der
Montage mit der Zeit wieder zusammen, was zur Folge hat, daß ein ungedichteter Bereich.entsteht,
da der Dichtungsstrang in gelängtem Zustand am Ende des Fensterrahmens abgeschnitten
wurde. Dadurch, daß der Steg wenigstens teilweise aus hartem elastischem Material
besteht, werden montagebedingte Längungen ganz oder im wesentlichen vermieden.
[0009] Die Erleichterung der Montage der erfindungsgemäßen Fensterinnendichtungen beruht
teilweise darauf, daß der Strang in Montagerichtung eine höhere Steifigkeit besitzt,
teilweise aber auch darauf, daß das Profil besser über die Glashalteleiste gleitet.
[0010] Der erfindungsgemäße Dichtungsstrang besteht aus Elastomeren oder gegebenenfalls
auch Plastomeren unterschiedlicher Härte, die in an sich bekannter Weise (siehe beispielsweise
DE-OS 2 124 987) koextrudiert werden können. Somit läßt sich der erfindungsgemäße
Dichtungsstrang durch Extrudieren in einem Arbeitsgang herstellen.
[0011] Als elastische Materialien für die erfindungsgemäßen Fensterinnendichtungen lassen
sich beliebige an sich bekannte Naturkautschuke und/oder synthetische Kautschuke verwenden.
Das harte elastische Material besitzt zweckmäßig eine Shore A-Härte von 90 bis 100
bzw. eine Shore D-Härte von 50 bis 60. Das weiche elastische Material dagegen besitzt
zweckmäßig eine Shore A-Härte von 55 bis 80.
[0012] Wesentlich ist es, .daß der Steg des Dichtungsprofils wenigstens im Bereich der Nase,
d.h. des von der Dichtlippe abgewandten Endes einschließlich des Ansatzpunktes der
der Nase benachbarten Klemmlippe aus hartem Material besteht. Zweckmäßig besteht der
Steg aber mindestens bis in die Höhe der Einrastlippe aus dem harten Material, da
hierdurch die Montage zusätzlich erleichtert und der Sitz verbessert werden. Besonders
bevorzugt ist es, den Steg insgesamt, also von der Nase bis zum Ansatz der Dichtlippe
aus hartem Material bestehen zu lassen.
[0013] Die Übergänge von dem harten elastischen zu dem weichen elastischen Material können
beliebig gewählt werden. So kann die Grenzlinie zwischen beiden Materialien gerade,
gekrümmt, abgewinkelt oder auch zick-zack-förmig ausgebildet sein. Auch ist es möglich,
das harte Material über eine gewisse Strecke in die eine oder andere der Klemmlippen
und in die Dichtlippe hineinragen zu lassen.
[0014] Besonders zweckmäßig ist es, wenn das harte Material der Nase bis in den Bereich
der Basislinie der an die Nase angrenzenden Klemmlippe reicht, d.h. bis etwa zum Wendepunkt
der Krümmung der Außenkontur beim Übergang von der Nase in die angrenzende Klemmlippe.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es, wenn bei jeder der Klemmlippen die Gerade zwischen ihrem
Scheitelpunkt und der Mitte ihrer Basislinie im wesentlichen senkrecht zu ihrer Basislinie
verläuft. Auch in anderen Fällen ist es zweckmäßig, wenn die durch die jeweiligen
Scheitelpunkte und die Mitte der jeweiligen Basislinie aller Klemmlippen gehenden
Geraden zueinander im wesentlichen parallel verlaufen.
[0016] Ein bevorzugter Bereich für den Winkelα liegt bei 115 bis 135°, ein bevorzugter Bereich
für den Winkel δ bei 100 bis .110°. Der Winkel ß liegt zweckmäßig bei etwa 90°.
[0017] Besonders zweckmäßig ist es, wenn der von der durch den Scheitelpunkt der Einrastlippe
und durch die Mitte der Basislinie der an die Nase angrenzenden Klemmlippe gehenden
Geraden und einer zur Halteleisten-Auflagefläche parallelen Geraden eingeschlossene
Winkel δ wenigstens 30, vorzugsweise 35 bis 45° beträgt.
[0018] Die erfindungsgemäßen Fensterinnendichtungen haben wenigstens eine Klemmlippe. Bei
einer Klemmlippe ist diese der Nase am unteren Stegende benachbart. Zwischen dieser
der Nase benachbarten Klemmlippe und der Dichtlippe können weitere Klemmlippen angeordnet
sein. Im allgemeinen sind nicht mehr als drei solcher weiteren Klemmlippen vorgesehen.
Bevorzugte Profile besitzen insgesamt zwei Klemmlippen, von denen die untere der Nase
benachbart ist.
[0019] Im Falle von mehr als einer Klemmlippe sind die zwischen der Dichtlippe und der untersten
Klemmlippe, die sich in Nachbarschaft zu der Nase befindet, angeordneten Klemmlippen
zweckmäßig so ausgerichtet, daß die durch den Scheitelpunkt und durch die Mitte der
Basislinie der jeweiligen Klemmlippe gehende Gerade im wesentlichen senkrecht zu der
Halteleisten-Auflagefläche liegt.
[0020] Die Geraden zwischen dem Scheitelpunkt und der Mitte der Basislinie an einer der
Klemmlippen sind praktisch die Mittelachsen der betreffenden Klemmlippen. Die Basislinie
der jeweiligen Klemmlippe wird im Profil so gezogen, daß sie diejenigen Punkte auf
der Kontur des Profils verbindet, an denen aufgrund der Form des Profils der Ansatz
der Klemmlippe anzunehmen ist. Wenn der Steg ebene Flächen besitzt, ist der Ansatz
der Lippe an dem Punkt des Übergans von dem geraden Abschnitt der Kontur des Steges
in den gekrümmten Abschnitt der Kontur der Klemmlippe anzunehmen. Beim Übergang von
der Nase in die ihr benachbarte Klemmlippe liegt dieser Punkt am Wendepunkt der Krümmung
der Kontur.
[0021] Durch die Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert. Diese zeigt in den Fig.
1 bis 4 vier verschiedene Ausführungsformen des Profils einer Fensterinnendichtung
nach der Erfindung, d.h. jeweils einen senkrechten Schnitt durch den Dichtungsstrang.
In allen vier Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bzw. Buchstaben
bezeichnet.
[0022] Jedes der vier Profile besteht aus einem Steg 1, der am unteren Ende in der Form
einer Nase 6 ausläuft. Am oberen Ende geht der Steg 1 in:die Dichtlippe 3 über, die
sich auf der gleichen Seite wie die der Nase 6 benachbarte Klemmlippe 5 befindet.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Steges 1 befindet sich die Verankerungsnut 2
mit der Halteleisten-Auflagefläche 8 und der Einrastlippe 7. Die Nase 6 ist jeweils
zu der Seite des Steges hin gekrümmt, an der sich die Verankerungsnut 2 befindet.
[0023] In Fig. 3 ist eine Fensterinnendichtung dargestellt, die nur eine Klemmlippe 5 besitzt,
während die in den übrigen Figuren dargestellten Profile noch eine zusätzliche mittlere
Klemmlippe 4 besitzen.
[0024] In den Fig. 1 bis 3 besteht der gesamte Steg 2 bis zum Ansatz der Dichtlippe.3 aus
hartem elastischem Material, während die Dichtlippe 3 und die Klemmlippen 4 und 5
aus weichem elastischem Material bestehen. In Fig. 4 reicht das harte Material nur
bis zum Ansatz der Klemmlippe 4. In der Zeichnung ist das harte elastische Material
jeweils schraffiert und das weiche elastische Material unschraffiert dargestellt.
[0025] In den Figuren der Zeichnung ist die Basislinie der Klemmlippe 5 mit b
1 und die Basislinie der Klemmlippe 4 mit b
2 bezeichnet.
[0026] In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist Winkel α 123°, Winkel β
1 85°, Winkel β
2 86°, Winkel δ 118° und Winkel δ 35°.
[0027] In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist WinkelL α 139°, Winkel β
1 112°, Winkel β
2 115°, Winkel δ 113° und Winkel δ 6°. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform
ist Winkel α 123°, Winkel β
1 83°, Winkel δ 118° und Winkel δ 36°, und bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform
ist Winkel α 117α Winkel β
1 85°, Winkel β
2 86°, Winkel δ 116° und Winkel cf 41°.
1. Fensterinnendichtung in der Form eines Stranges aus elastischem Material, dessen
Profil aus einem Steg (1) mit einer Verankerungsnut (2) mit einer Einrastlippe (7)
auf der einen Seite und einer Dichtlippe (3) und wenigstens einer Klemmlippe (4, 5)
auf der gegenüberliegenden Seite besteht, wobei die Dichtlippe (3) und die Verankerungsnut
(2) im Bereich des einen Stegendes angeordnet sind und das andere Stegende in der
Form einer an die unterste Klemmlippe (5) angrenzenden, zur Seite der Verankerungsnut
(2) hin gekrümmten Nase (6) ausläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (1) wenigstens
im Bereich der Nase (6) und der angrenzenden Klemmlippe (5) aus einem harten und der
Rest der Dichtung aus einem weichen elastischen Material besteht, daß der von den
Geraden-durch den jeweiligen Scheitelpunkt der Nase (6) und der angrenzenden Klemmlippe
(5) einerseits und durch die Mitte der Basislinie (b1) dieser Klemmlippe andererseits eingeschlossene Winkel (α ) 100 bis 140° beträgt,
daß der Winkel (β), der von der Geraden durch den Scheitelpunkt und die Mitte der
Basislinie (b1 , b2) einer jeden Klemmlippe. (4,5) und einer Geraden parallel zur Halteleisten-Auflagefläche
(-8), der Verankerungsnut (2) eingeschlossen ist, 80 bis 120° beträgt und daß der
Winkel (δ); der von den Geraden durch den jeweiligen Scheitelpunkt der .Nase (6) und
der Einrastlippe (7) einerseits und durch den Mittelpunkt der Basislinie (b der an
die Nase angrenzenden Klemmlippe (5) andererseits eingeschlossen ist, 90 bis 120°
beträgt.
2. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die
jeweiligen Scheitelpunkte und die Mitte der jeweiligen Basislinie (b1, b2) aller Klemmrippen (4, 5) gehenden Geraden im wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
3. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
(OC) 115 bis 135° beträgt.
4. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
(β ) 85 bis 95, vorzugsweise etwa 90° beträgt.
5. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
(δ) 100 bis 110° beträgt.
6. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das harte
elastische Material eine Shore A-Härte von.90 bis 100 oder eine Shore D-Härte von
50 bis .60 und das weiche elastische Material eine Shore A-Härte von 55 bis 80 besitzt.
7: Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei
Klemmlippen (4, 5) besitzt.
8. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ihr hartes
Material bis in den Bereich des Basislinie (b1) der an die Nase (6) angrenzenden Klemmlippe (5) reicht.
9. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das harte
Material des Steges (1) bis in den Bereich der Dichtlippe (3) reicht.
10. Fensterinnendichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der von
der Geraden, die durch den Scheitelpunkt der Einrastlippe (7) und durch den Mittelpunkt
der Basislinie (b1) der der Nase (6) benachbarten Klemmlippe (5) geht, und einer Geraden parallel zur
Halteleisten-Auflagefläche (8) der Verankderungsnut (2) eingeschlossene Winkel (δ)
wenigstens 30, vorzugsweise 35 bis 45° beträgt.