(19)
(11) EP 0 066 302 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.1982  Patentblatt  1982/49

(21) Anmeldenummer: 82105853.4

(22) Anmeldetag:  24.01.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 5/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR NL

(30) Priorität: 24.01.1979 DE 2902573

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
80100369.0 / 0013989

(71) Anmelder: GUSTAV STABERNACK GMBH
D-36341 Lauterbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Butz, Paul
    D-6420 Lauterbach, Hess.1 (DE)

(74) Vertreter: Schubert, Siegmar, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Dr. Weinhold, Dannenberg, Dr. Gudel, Schubert Grosse Eschenheimer Strasse 39
60313 Frankfurt
60313 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aus Faltmaterial hergestellter Bodenaufsteller


    (57) Beschrieben wird ein aus Faltmaterial hergestellter Bodenaufsteller mit einem Behälter und einem Fuß, wobei der Fuß über zwei Klebelaschen mit dem Behälter verbunden ist derart, daß ausgehend von der am Boden des Behälters flach anliegenden Lage des Fußes dieser selbsttätig aufgefaltet wird, wenn der Behälter zum Fuß verschwenkt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen aus Faltmaterial hergestellten Bodenaufsteller mit einem Behälter zur Aufnahme und Darbietung von Waren, der mit seinem Boden an einem einen vieleckigen Querschnitt aufweisenden Fuß befestigt ist, der durch Längsfaltlinien aneinander angelenkte Wände hat, wobei in zwei einander gegenüberliegenden Wänden in deren Längsrichtung mittige Knicklinien ausgebildet sind derart, daß der Fuß eng am Behälter anliegend flach faltbar ist.

    [0002] Einen solchen Bodenaufsteller beschreibt die US-A-3 836 104. Der Fuß besteht aus einer Vorderwand und einer Rückwand, die über dreieckige Seitenwände mit je einer Längs-Faltlinie miteinander verbunden sind. Der aufgefaltete Fuß hat daher eine pyramidenförmige Gestalt. Etwa in der Mitte des Fußes verläuft eine horizontale Querfaltlinie. Der sich darüber befindende Teil der Vorderwand des Fußes ist mit dem Boden des Behälters verklebt. Der Fuß kann in flach gefaltetem Zustand eng am Behälter anliegend gefaltet werden, wobei der untere Teil des Fußes auf seinen oberen Teil gefaltet wird. Aus dieser Versandlage wird der Fuß dadurch aufgefaltet, daß er zunächst in die gestreckte Lage gebracht wird, wobei ein im Fuß angebrachter Gummizug eine Lasche aufrichtet, die die Vorderwand und die Rückwand des Fußes auseinander drückt, wodurch dann der Fuß seine pyramidenförmige Gestalt erreicht.

    [0003] Dieser Bodenaufsteller ist somit verhältnismäßig kompliziert aufgebaut, insbesondere bedingt durch den Gummizug, dessen Enden an gesonderten Laschen befestigt werden müssen. Wenn der Gummizug gerissen ist, kann der Fuß nicht mehr mit wenigen Handgriffen aufgefaltet werden; hierzu muß man vielmehr mit zwei Händen die Vorderwand und die Rückwand des Fußes auseinander ziehen. Dies ist wiederum bei gefülltem Behälter nur noch schwer möglich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Behälter in einer sehr stark geneigten Lage, d.h. parallel zur Neigung der Vorderwand des Fußes, angebracht ist. Kleinere Artikel können daher nicht in beliebiger Anzahl im Behälter aufbewahrt und dargeboten werden, weil sie sonst aus dem oben offenen Behälter herausfallen. Beispiele für ebenfalls aus Faltmaterial hergestellte Bodenaufsteller, wobei der Fuß nach oben vorstehende Vorsprünge hat, die in entsprechende Schlitze oder Ausnehmungen im Boden bzw. in einer der ! Wände des Behälters eingreifen, sind der US-A-3 164 350 und der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 904 353 zu entnehmen. Zwar ruht hier der Behälter auf der Oberkante des aufgefalteten Fußes auf und nimmt daher im wesentlichen eine horizontale Lage ein, jedoch ist auch hier das Auffalten umständlich, insbesondere weil dafür Sorge getragen werden muß, daß die Vorsprünge in die ihnen zugeordneten Schlitze eingreifen. Dies ist bei gefülltem Behälter nicht möglich, so daß der Behälter erst nach dem Auffalten des Bodenaufstellers befüllt werden kann.

    [0004] Die US-A-2 920 852 beschreibt einen Bodenaufsteller, ebenfalls aus Faltmaterial, wobei der flach gefaltete Fuß mit dem flach gefalteten Behälter verklammert sind. Zum Auffalten muß der Behälter seitlich zum Fuß verschwenkt werden, was ebenfalls umständlich ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bodenaufsteller der eingangs genannten Art dahingehend auszugestalten, daß der Fuß flach gefaltet am Boden des Behälters platzsparend anliegt und aus dieser Lage mit wenigen Handgriffen aufgefaltet werden kann.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß an die Oberkanten der Vorderwand und der Rückwand des Fußes jeweils eine Klebelasche angelenkt ist, die mit dem Boden des Behälters unter Abstand voneinander verklebt sind und daß eine der mit den Klebelaschen verbundenen Wände in einem sich an diese Klebelasche nach unten anschließenden Bereich seitlich unverbunden und über eine weitere Faltlinie an diese Wand angelenkt ist.

    [0007] Zum Auffalten des Fußes braucht somit lediglich der - aufgefaltete oder ebenfalls flach gefaltete - Behälter relativ zum Fuß verschwenkt zu werden, wobei, bedingt durch die erwähnten Merkmale, die Vorderwand und die Rückwand des flach gefalteten Fußes zueinander beabstandet werden, so daß der Fuß hierbei zu seiner rohrförmigen Gestalt aufgefaltet wird.

    [0008] Bevorzugt wird es, wenn die Seitenwände in ihrem an die Freistanzung angrenzenden Bereich abgerundet sind. Dadurch wird das Auffalten erleichtert.

    [0009] Außerdem wird es bevorzugt, wenn im Fuß zwei horizontale Querfaltlinien ausgebildet sind, deren Abstand voneinander etwa der Höhe des Behälters entspricht. Dadurch bedingt kann der Fuß L-förmig oder U-förmig flach gefaltet um den aufgefalteten Behälter herumgelegt werden und nimmt somit nur wenig zusätzlichen Platz ein.

    [0010] Es erhöht die Stabilität des aufgefalteten Fußes, wenn mittig zwischen den beiden horizontalen Querfaltlinien eine weitere, dazu parallele mittige Querfaltlinie ausgebildet ist, wobei Materialausstanzungen an den Längskanten des Fußes zwischen den drei Querfaltlinien vorgesehen sind. Dieses Merkmal ist durch die US-A-3 300 166 an sich bekannt. Die Materialteile zwischen den beiden äußeren Querfaltlinien dienen hierbei als Stabilisierungsflansche für den aufgefalteten Fuß.

    [0011] Das Auffalten wird weiterhin erleichtert, wenn ein Gummiring rings um die mittige Querfaltlinie gelegt ist. Der Gummiring zieht die Stabilisierungsflansche zur Mitte und faltet hierbei ebenfalls des Fuß selbst tätig auf.

    [0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 - eine Ansicht einer ersten Ausführungsform eines neuartigen Bodenaufstellers mit quaderförmigem Behälter, mit dem ein teilweise aufgefalteter Fuß mit rechteckigem Querschnitt verbunden ist;

    Fig. 2 - eine.Ansicht in Pfeilrichtung A von Fig. 1;

    Fig. 3 - eine Ansicht, obenfalls in Pfeilrichtung A von Fig. 1 wobei jedoch der ganze Fuß aufgefaltet ist;

    Fig. 4 - eine Ansicht in Pfeilrichtung B von Fig. 3;

    Fig. 5 - eine Ansicht in Pfeilrichtung C von Fig. 2, wobei jedoch der flach gefaltete Fuß versandfertig um den Behälter gelegt ist;

    Fig. 6 - eine Ansicht entsprechend Fig. 3 bei einem sechseckigen Fuß, wobei zur Verdeutlichung der zugehörige Behälter fortgelassen ist;

    Fig. 7 - eine Ansicht in Pfeilrichtung D von Fig. 6;

    Fig. 8 - bei einer dritten Ausführungsform den gestreckten, flach gefalteten Fuß mit darunter befindlichem Behälter, wobei der Fuß mit dem Behälter über zwei beabstandete Klebelaschen verbunden ist;

    Fig. 9 - eine Seitenansicht des aufgefalteten Bodenaufstellers nach Fig. 8;

    Fig. 10 - den Zuschnitt für den Fuß nach Fig. 8 und 9.



    [0013] Zunächst soll die in den Figuren 1 - 5 gezeigte erste Ausführungsform näher erläutert werden, die aus einem quaderförmigen Behälter 1 und einem rohrförmigen Fuß mit rechteckigem Querschnitt besteht.

    [0014] Der Behälter 1 hat einen Deckel 3. Der Fuß 2 verfügt über drei parallel zueinander verlaufende Faltlinien 4, 5 und 6 etwa im mittleren Bereich des Fußes. Am oberen Ende des Fußes ist eine Klebelasche 7 angebracht, die an geeigneter Stelle mit dem Boden 8 des Behälters 1 verklebt ist. Der Abstand zwischen einer Oberkante 9, einer Wand 10 des Fußes an die die Klebelasche 7 angelenkt ist, und der obersten Faltlinie 6 ist gleich dem Abstand des diesbezüglichen Teils des Bodens 8 des Behälters 1. Dies ist in Fig. 5 gezeigt, woraus sich ergibt, daß bei flach gefaltetem Fuß die Faltlinie 6 mit der betreffenden Kante 11 des Behälters 1 übereinstimmt. Der Abstand zwischen den beiden Faltlinien 4 und 6 ist wiederum gleich der Höhe des Behälters 1, wie dies ebenfalls aus Fig. 5 hervorgeht, so daß die untere Faltlinie 4 wiederum mit der diesbezüglichen Kante 12 des Behälters 1 zusammenfällt. Zwischen der unteren Faltlinie 4 und dem unteren Teil 13 des Fußes besteht ein Abstand derart, daß dieses Teil 13 nicht über den Behälter 1 hinausragt, wie sich ebenfalls aus Fig. 5 ergibt. Durch diese Merkmale kann also der gesamte Bodenaufsteller mit einem Volumen verschickt werden, welches praktisch nicht größer ist als das Volumen des Behälters 1.

    [0015] Zum Aufstellen des entsprechend Figur 5 flach gefalteten Fußes wird dieser zunächst gerade gelegt, wie dies in Fig. 1 und 2 gezeigt ist. Anschließend wird der Fuß rohrförmig aufgefaltet. Gleichzeitig wird Druck auf die Materialteile zwischen den äußeren Faltlinien 4 und 6, d.h. im Bereich der mittleren Faltlinie 5 nach innen ausgeübt, wodurch die Wandteile 14 und 15 zwischen den äußeren Faltlinien 4 und 6 nach innen gefaltet werden. Sie legen sich dort aneinander an, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist und bilden dadurch den eigangs erwähnten Umfangsflansch, der den aufgefalteten Fuß stabilisiert. Die Höhe des Fußes verringert sich praktisch um die Höhe der Wandteile 14 und 15.

    [0016] An zwei einander gegenüberliegenden Wänden sind außerdem in Längsrichtung durchgehende Faltlinien 16 ausgebildet, so daß der Fuß auch in seiner Breite nicht über die Breite des Behälters 1 hinausgeht, wie dies am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist. Sofern der Fuß aber entsprechend schmal gehalten ist, können die Faltlinien 16 aber auch entfallen, falls sichergestellt ist, daß der Fuß in flach gefaltetem Zustand nicht über die Breite des Behälters 1 hinausragt.

    [0017] Die Figuren 6 und 7 zeigen ein anderen Ausführungsbeispiel, nämlich einen sechseckigen Fuß, wobei zur Verdeutlichung der zugehörige Behälter fortgelassen ist. Dort bezeichnen dieselben Bezugsziffern einander ent- sprechende Bauteile. Beiden Ausführungsformen ist gemeinsam, daß im Zuschnitt des Fußes 2 im Bereich der Längskanten der Wandfelder des Fußes Ausstanzungen 17 vorgeshen sind, die bewirken, daß das den Umfangsflansch bildende Material nicht übereinander liegt, sondern nach Art einer Gehrung ausgebildet ist, wie dies am besten die Figuren 3 und 6 zeigen. Die Ausstanzungen 17 haben Kanten 18, die also stumpf aneinander grenzen.

    [0018] Bei beiden Ausführungsformen kann zur Unterstützung des Auffaltvorganges und der Stabilität ein Gummiband 19 (vgl. Fig. 6) die Wandteile 14 und 15 nach innen ziehen. Das Gummiband ist also rings um die mittlere Faltlinie 5 gelegt.

    [0019] Das gilt auch für die dritte Ausführungsform nach Fig. 8 und 9, die sich von derjenigen nach Fig. 1 - 5 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß der Sockel 2 über die Klebelasche 20 mit dem Boden des Behälters 1 verklebt ist. Zur Erleichterung des Auffaltens ist der an die Klebelasche 20 anschließende Teil der Wand des Sockels über zwei Schnittlinien 21 von den angrenzenden Wänden getrennt, die dort bogenförmig geformt sind (Bogen 22). Die Schnittlinien 21 reichen bis zu einer in Querrichtung verlaufenden Faltlinie 23 dieser Wand.

    [0020] Aus Fig. 8 ergibt sich, daß bei dieser Ausführungsform die Breite des flach gefalteten Fußes 2 derjenigen des Behälters 1 entspricht.


    Ansprüche

    1. Aus Faltmaterial hergestellter Bodenaufsteller mit einem Behälter (1) zur Aufnahme und Darbietung von Waren, der mit seinem Boden (8) an einem einen vieleckigen Querschnitt aufweisenden Fuß (2) befestigt ist, der durch Längsfaltlinien aneinander angelenkte Wände hat, wobei in zwei einander gegenüberliegenden Wänden in deren Längsrichtung mittigen Knicklinien (16, 16) ausgebildet sind derart, daß der Fuß (2) eng am Behälter (1) anliegend flach faltbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß an die Oberkanten der Vorderwand und der Rückwand des Fußes (2) jeweils eine Klebelasche (7, 20) angelenkt ist, die mit dem Boden (8) des Behälters (1) unter Abstand voneinander verklebt sind und daß eine der mit den Klebelaschen (7, 20) verbundenen Wände in einem sich an diese Klebelasche nach unten anschließenden Bereich seitlich unverbunden und über eine weitere Faltlinie (23) an diese Wand angelenkt ist.
     
    2. Bodenaufsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Seitenwände in ihrem an die Freistanzung angrenzenden Bereich abgerundet sind (Bogen 22).
     
    3. Bodenaufsteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß im Fuß (2) zwei horizontale Querfaltlinien (4,6) ausgebildet sind, deren Abstand voneinander etwa der Höhe des Behälters (1) entspricht.
     
    4. Bodenaufsteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß mittig zwischen den beiden horizontalen Querfaltlinien (4, 6) eine weitere, dazu parallele mittige Querfaltlinie (5) ausgebildet ist und daß Materialausstanzungen (17) an den Längskanten des Fußes zwischen den drei Querfaltlinien (4, 5, 6) vorgesehen sind.
     
    5. Bodenaufsteller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß ein Gummiring (19) rings um die mittige Querfaltlinie (5) gelegt ist.
     




    Zeichnung