[0001] Die Erfindung betrifft eine Blasöffnung oder Düse zum Einblasen von Gas und/oder
flüssigem oder pulverförmigem Material in metallische Schmelzen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] In einem solchen metallurgischen Gefäß (Pfanne, Ofen oder Konverter) möchte man gasförmige,
flüssige oder feste Stoffe unter der Oberfläche der Schmelze zuführen, beispielsweise
Gas zum Umrühren der Schmelze, festes pulverförmiges Material, welches von Gas transportiert
wird, gasförmige, flüssige oder feste Reaktionsmittel oder Legierungszusätze.
[0003] Eine Blasöffnung zur Durchführung eines solchen Einblasens ist aus der DE-OS 25 03
672 bekannt.
[0004] In der Gießpfannenmetallurgie ist die Injektion in beispielsweise Stahlschmelzen
eine wichtige Technik. Blasöffnungen verschiedener Art (siehe oben) sind hierfür bereits
bekannt. Ein Problem bei solchen Blasöffnungen besteht darin, das Herausdringen von
Schmelze sowie unbeabsichtigte Verstopfungen und dergleichen zu verhindern.
[0005] Zum Einblasen in die Schmelze werden oft Lanzen verwendet; doch möchte man ein solches
Einblasen mittels einer unter der Schmelzenoberfläche, am liebsten in der Nähe des
Pfannenbodens, plazierten Düse vornehmen können, wodurch man gleichzeitig ein Umrühren
der Schmelze erhält. Das Einblasen soll oder kann gleichzeitig mit der Erwärmung oder
einer eventuellen Vakuumbehandlung geschehen, was mit Lanzen schwer durchführbar ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blasöffnung der eingangs genannten
Art zu entwickeln, mit der die oben aufgezeichneten Probleme gelöst werden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Blasöffnung oder Düse nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1 vorgeschlagen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 genannten Merkmale hat.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
[0009] Mittels einer solchen Blasöffnung kann man also Gas, beispielsweise Rührgas oder
gasförmiges, flüssiges und/ oder pulverförmiges Material, beispielsweise zur Raffinierung,
Reduktion oder Legierungsjustierung, in die Schmelze einblasen. Man kann eine Düse
vorsehen, in der Gas - und/oder Material eine Strömungsgeschwindigkeit von 80 bis
90 m/s haben. Zu Beginn des Einblasens kann man den Pfropfen mit einem relativ mäßigen
Gas- und/oder Materialdruck in die Schmelze drücken. Die hintere Verschlußvorrichtung
kann, beispielsweise bei beendeter Behandlung oder bei einer erforderlichen Schnellabschaltung,
schnell in den Kanal hineingedrückt werden.
[0010] Anhand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher
erläutert werden.
[0011] 1 bezeichnet die Wand eines metallurgischen Gefäßes und 2 bezeichnet einen Lochstein
oder einen Stampfmassenausschnitt mit einem darin angebrachten Loch zur Aufnahme eines
Düsenmundstückes 3, das mit einem durchgehenden Kanal 13 versehen ist. An der Außenseite
des Gefäßes ist ein Halter 4 beispielsweise durch Schweißen oder Verschrauben befestigt.
Damit man eine Dichtung zwischen dem Lochstein 2 und dem Mundstück 3 erhält, ist um
das Mundstück 3 ein dünnes, poröses, hochfeuerbeständiges Faserpapier 5 angebracht:
Ein Deckel 6 oder ein Pfropfen, der aus feuerfestem oder schwer schmelzendem Material
besteht, ist mit einem geeigneten Fugenmaterial auf der Düsenmündung befestigt. Eventuell
kann der Pfropfen auch lose in die Düsenmündung eingeschoben sein, beispielsweise
mittels eines am Pfropfen angeformten Führungsstückes oder dergleichen. Die Düse 3
wird durch einen mit Gewinde versehenen Deckel 7 in ihrer Lage fixiert, und in diesen
Deckel ist ein abnehmbarer Verschluß 8 eingeschraubt.
[0012] In einem Seitenkanal des mit Gewinde versehenen Deckels 7 sind eine Verschlußkugel
11 sowie ein Stoßmechanismus 10 angeordnet, welcher die Kugel 11 schnell in die nach
außen gerichtete Kanalmündung 13 schieben kann, um diese zu verschließen. Eine Sperre
12 verhindert ein unbeabsichtigtes Hineinschieben der Kugel 11.
[0013] Wenn eine Injektion von Gas und/oder Flüssigkeit und/oder Pulver erfolgen soll, wird
der Verschluß 8 fortgenommen und eine Gas- und/oder Pulverleitung 9 angeschlossen.
Durch Erhöhung des Gasdruckes wird dabei der Deckel oder Propfen 6 in die Schmelze
gedrückt und der Injektionsvorgang beginnt. Wenn die Behandlung beendet werden soll,
wird von der Impulsvorrichtung 10 auf die Kugel 11 ein Impuls ausgeübt, der die Kugel
an der Sperre 12 vorbeipreßt. Die Kugel 11, deren Durchmesser größer ist als der der
engsten Stelle im Kanal 13, blockiert in der Düse 3-dann den Gasstrom, und der Stahl,
der durch die Düsenmündung eindringt, erstarrt hier zu einem Pfopfen. Die Gasleitung
9 kann nun entfernt werden, und sicherheitshalber wird der Verschluß 8 eingeschraubt.
Der Winkel zwischen Wand und Düse kann in Abhängigkeit davon gewählt werden, welche
Funktion am wichtigsten ist, d.h., ob in erster Linie gerührt werden soll oder es
in erster Linie um eine Raffinierung usw. geht. Auch die Ausgestaltung der Düse kann
von der vorrangigen Funktion abhängig sein.
[0014] Die Blasöffnung oder die Düse nach der Erfindung kann auch zum Umrühren der Schmelze
verwendet werden, wobei man beim Einblasen von pulverförmigem Material eine gute Umrührung
sowie eine ruhige Schmelzenoberfläche erhält, wodurch bei elektrischen Öfen Störungen
der Elektrodenregelung verringert werden.
[0015] Die vorstehend beschriebene Erfindung kann im Rahmen des allgemeinen offenbarten
Erfindungsgedankens in vielfacher Weise variiert werden.
1. Blasöffnung oder Düse zum Einblasen von Gas und/oder flüssigem oder pulverförmigem
Material in metallische Schmelzen, z.B. Stahlschmelzen, wobei die Blasöffnung in einem
Loch in der Wand eines metallurgischen Behälters (z.B. Gießpfanne oder Ofenwand) befestigt
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasöffnung einen sich durch die Wand
erstreckenden, mit einem durchgehenden Kanal (13) versehenen Körper (3) enthält, daß
dieser Körper an seinem zur Schmelze gerichteten Ende mit einem Deckel oder Pfropfen
(6) zum Verschliessen des Kanals gegen die Schmelze versehen ist, daß der Deckel oder
Pfropfen (6) durch Gas-, Flüssigkeits-oder Materialdruck im Kanal in die Schmelze
drückbar ist und daß der Kanal an seinem anderen Ende mit in den Kanal einführbaren
Verschlußvorrichtungen (11) versehen ist, die ein Ausfließen von Schmelze aus dem
metallurgischen Behälter verhindern.
2. Blasöffnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußvorrichtung
eine seitlich des Kanals gelagerte Kugel (11) enthält, die mittels eines-Stoßmechanismus
(10)-oder einer anderen Stoß-Impulsvorrichtung in den Kanal einschiebbar ist.
3. Blasöffnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel oder
der Pfropfen (6) aus einer Platte mit einem Führungsstück besteht, die aus feuerbeständigem
oder schwer schmelzendem Material bestehen, und daß das Führungsstück in die Kanalmündung
(13) paßt und mit dieser zusammengefügt ist oder in diese lose hineinschiebbar ist.
4. Blasöffnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
hinter der Verschlußvorrichtung eine weitere Verschlußvorrichtung (8) angebracht ist.
5. Blasöffnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal an seinem zur
Verschlußvorrichtung gerichteten Ende (8) mit Gewinde, Nuten oder Schlitzen versehen
ist, die in ein Anschlußrohr (9) für Gas und/oder Pulver und eventuell auch in die
Verschlußvorrichtung passen.