[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrichtung zur Befestigung eines ersten Bauelements,
insbesondere einer Fassadenplatte, an einem anderen Bauelement, insbesondere einer
Tragwand, bestehend aus einem Verbindungsteil, das an den zu verbindenden Bauelementen
befestigt ist und aus zwei, zur justierbaren Verbindungsherstellung mit einem der
Bauelemente dem Verbindungsteil zugeordneten Montageteilen, wobei das erste Montageteil
als Schraube ausgebildet ist und durch ein Langloch des Verbindungsteils in einem
Dübel gehalten ist und so Kraftkomponenten senkrecht zur Ebene dieses Verbindungsteils
aufnimmt und wobei das zweite Montageteil Kraftkomponenten in der Ebene des Verbindungsteils
aufnimmt.
[0002] Eine derartige Verbindungsvorrichtung ist aus der CH- PS 526 013 bekannt.
[0003] Dort ist als zweites Montageteil ein Klemmteil vorgesehen, das zwischen den Kopf
der Dübelschraube und das Verbindungsteil geklemmt ist. Das Klemmteil ist dabei keilförmig
ausgebildet, so daß auftretende Kraftkomponenten in Richtung zum Wandelement hin durch
Umsetzung dieser Kraft über eine schiefe Ebene auf den Schraubenkopf und damit senkrecht
zur Ebene des Bauelementes wirken.
[0004] Diese Konstruktion hat den Nachteil, daß nur Kraftkomponenten parallel zur Ebene
des Bauelementes aufgenommen werden können, wenn diese zum Wandelement hin gerichtet
sind, nicht jedoch andere Kraftkomponenten.
[0005] Falls erforderlich, müssen diese bei der bekannten Verbindungsvorrichtung durch andere
Bauteile aufgenommen werden.
[0006] Außerdem kann diese Vorrichtung nur eingesetzt werden, wenn vom gehaltenen Bauelement
(Fassadenplatte) keine Kräfte auf das Verbindungsteil wirken, die nicht durch den
von der Dübelverbindung gebildeten Drehpunkt verlaufen; daher eignet sich diese bekannte
Vorrichtung nur zur Befestigung ihres Verbindungsteils auf horinzontal verlaufenden
Teilen ( Ober- oder Unterseiten)einer Tragwand.
[0007] Aus der DE- OS 16 83 213 ist eine ähnliche Verbindungsvorrichtung bekannt, bei der
als zweites Montageteil ebenfalls eine Unterlegscheibe verwendet wird, die gegen das
Verbindungsteil ( Lasche ) gedrückt wird, wobei jedoch die Unterlegscheibe und die
Lasche korrespondierende Verzahnungen ausweisen, so daß hier Kraftkomponenten in Richtung
der Langlochachse vollständig aufgenommen werden können. Diese Realisierung hat jedoch
den Nachteil, daß sie keine kontinuierliche Justierung erlaubt. Je größer die aufzunehmenden
Lasten sind, umso größer müssen die Verzahnungen ausfallen, umso größer sind folglich
auch die einstellbaren Justierstufen. Auch diese Vorrichtung kann aus den obengenannten
Gründen nur an horizontal verlaufenden Teilen der Tragwand angebracht werden.
[0008] Außerdem sind bei dieser Verbindungsvorrichtung mindestens fünf Bauteile ( Lasche,
Hammerkopf, Unterlegscheibe, Mutter und Armatur) erforderlich. Der Herstellungsaufwand
für die verzahnten Elemente ist außerdem beträchtlich.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Verbindungsvorrichtung so
weiterzubilden, daß mit einer minimalen Bauteileanzahl eine kontinuierliche Justierbarkeit
und gleichzeitig eine Kraftaufnahme in allen Richtungen der Ebene parallel zum Bauelement
erreicht wird, insbesondere auch dann, wenn das Verbindungsteil nicht horizontal montiert
werden kann.
[0010] Dies löst die Erfindung durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
[0011] Durch diese Ausgestaltung, eine 2- Punkt-Aufhängung, ist der Einsatz der Verbindungsvorrichtung
auch als Fassadenplattenanker oder Natursteinanker möglich, mit einer minimalen Anzahl
von Bauteilen ist eine denkbar einfache Montage gesichert.
[0012] Aus der Veröffentlichung "Bau- und Kobelschreiner "1961, Heft 11, Anzeigenseite 17,
links oben, ist ebenfalls eine Verbindungsvorrichtung bekannt.
[0013] Diese im Schreinerhandwerk benutzte Verbindungsvorrichtung ist jedoch nur zur Aufnahme
von mäßigen Kraftbeanspruchungen in der Ebene des Verbindungsteils geeignet; die dort
als Montageteile verwendeten Nägel können auch keine Zugbeanspruchungen aufnehmen;
diese Verbindungsvorrichtung dient daher auch nicht zur Lastaufnahme des zu haltenden
Bauteils (Fenster), sondern lediglich zu dessen ortsfester Fixierung, bis weitere
Montagehilfen ( Keile oder Hartschaum) zusammen mit der Fensterbrüstung die endgültige
kräftemässige Absicherung des Bauteils übernehmen. Die dort dargestellte 2- Punkt-Befestigung
hat daher praktisch keine lastaufnehmende, sondern nur Montage- erleichternde Funktion,
wogegen die erfindungsgemässe Verbindungsvorrichtung diese beiden Funktionen erfüllt:
so dient beispielsweise das Verbindungsteil nach der Justierung gleichzeitig als Bohrschablone
für das in der Tragwand zur Aufnahme des zweiten Montageteils einzubringende Bohrloch.
[0014] Resultierend aus der 2- Punkt- Aufhängung besteht ein wesentlicher Gedanke der Erfindung
darin, die Justierung einerseits und die endgültige relative Fixierung der Bauelemente
andererseits in zwei Montageschritten zu verwirklichen: das in der Aussparung kontinuierlich
verschiebbare, erste Montageteil ( Dübel) ermöglicht die stufenlose Justierung und
vorläufige Befestigung der Bauelemente, das ortsfest gehaltene, zweite Montageteil
dient zur endgültigen Befestigung mit einer allen statischen Anforderungen genügenden
Belastbarkeit.
[0015] Als zweites Montageteil ( endgültige Fixierung und Aufnahme der Last) kann ein einfacher,
preiswerter Bolzen oder auch ein Schwerspannstift eingesetzt werden, der die Bohrung
durchgreift und im zugehörigen Bauelement verankert ist.
[0016] Die erfindungsgemässe Lösung ermöglicht daher eine schnelle Verbindung der Bauelemente
mit stufenloser Justierung und konstruktiv einfachen und damit kostengünstigen Montageteilen.
Je nach Anwendungszweck kann die Verbindungsvorrichtung unterschiedlich ausgestaltet
sein ( beispielsweise als Ankerschiene, U-Profil, Flacheisen,usw), endscheidend ist
lediglich das Langloch zur Definition des Justierbereiches mit dem ersten Montageteil
und die Bohrung fUr das zweite Montageteil.
[0017] Weitere Ausgestaltungen sind weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Verbindungsvorrichtung wird nun anhand
von Figuren näher erläutert, es zeigen:
Figur 1: einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel der Verbindungsvorrichtung
entlang der Linie I-I der Figur 2 und
Figur 2: eine Aufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Figur 1.
[0019] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Verbindungsteil
aus einem einen vertikalen Anlageschenkel 10 bildenden Flacheisen, auf das ein Ausleger
15 an sich bekannte Konstruktion geschweißt ist, auf den eine Fassadenplatte 30 aufsitzt.
[0020] Montageteile 11 und 12 dienen dabei zur kraftschlüssigen Befe gung des Anlageschenkels
10 an der Tragwand 20.
[0021] Beim Montageteil 12 handelt es sich um eine Schraube, die ein Langloch 14 durchgreift
und in einem Dübel 16 verankert ist.
[0022] Da die Schraube 12 infolge der Langlochführung Kräfte in der Längsachse des Langlochs
14 nur durch Haftreibung begrenzt aufnehmen kann (was nach den einschlägigen Vorschriften
unzulässig ist), ist das Verbindungsteil zusätzlich durch einen Bolzen 11 an der Tragwand
20 gehalten. Dieser Bolzen 11 übernimmt Beanspruchungen der Verbindungsvorrichtung
in der Längsachse des Langlochs 14.
[0023] Durch diesen kombinierten Einsatz der Montageteile 11 und 12 wird eine justierbare,
kraftschlüssige Verbindung der beiden Bauelelemente 20,30 (Tragwand und Fassadenplatte)
geschaffen.
[0024] Hierbei dient das zweite Montageteil 11 ( Gewindebolzen) ausschließlich zur Aufnahme
der Last der Fassadenplatte ( Bauelement 30) in der Ebene der Tragwand, wogegen das
erste Montageteil 12( ( Schraube) die als Zugkraft (senkrecht zur Ebene der Tragwand)
auftretende Hebelkraft resultierend aus der Last der Fassadenplatte 30, aufnimmt.
[0025] Anhand der Figur 2 soll erläutert werden, wie die Montage einer Fassadenplatte mit
der neuen Verbindungsvorrichtung erfolgt:
[0026] Auf Grund der vorgegebenen bzw. beabsichtigten Verankerungspunkte der Fassadenplatte
30 wird die ungefähre Position A des ersten Montageteils 12 bestimmt und an der ermittelten
Position wird ein Dübel 16 in die Tragwand eingesetzt. Danach wird die Fassadenplatte
in ihre Endposition vor die Tragwand gebracht und dort gegebenenfalls abgestützt,
wodurch sich eine Position B auf der Oberfläche der Tragwand ergibt. Danach wird die
Verbindungsvorrichtung so verschoben bzw. geschwenkt, daß das erste Montageteil 12
in den gesetzten Dübel 16 eingeschraubt werden kann. Wie in Figur 2 dargestellt, läßt
sich bei vorgegebener Länge L des Langloches 14 durch Verschiebung in Richtung des
Pfeiles y und durch Schwenkung in Richtung des Pfeiles x bezogen auf die Position
A des Dübels 15, der schraffierte Justierbereich überdecken, in dem die Position B(Achse
des Abschnittes 15) liegen darf, um eine Befestigung mit der erfindungsgemässen Verbindungsvorrichtung
zu ermöglichen.
[0027] Ist diese Justierung vorgenommen ( erster Montageschritt), so gibt die Bohrung 13
als Bohrschablone das in die Tragwand einzubringende Bohrloch für das zweite Montageteil
11( Gewindebolzen) vor. Nach dem Einschlagen bzw. Einschrauben des Gewindebolzens
als lasttragendes Bauteil kann dann gegebenenfalls die Abstützung der Fassadenplatte
entfernt werden und der zweite Montageschritt ist beendet.
[0028] Es soll betont werden, daß die Ausführungsform der Verbindungsvorrichtung je nach
den Anforderungen im Einzelfall variieren kann, es kann dafür beispielsweise eine
Schiene mit U- Profil vorgesehen werden, oder auch ein Vierkantrohr, ebenso können
bei großen Lasten mehrere Bohrungen 13 für mehrere Gewindebolzen vorgesehen sein.
Wesentlich ist lediglich, daß als erstes Montageteil ein Teil verwendet wird, dessen
Führung im Langloch 14 die Verstellbarkeit und Justierbarkeit der Verbindungsvorrichtung
erlaubt, und daß als zweites Montageteil ein Teil verwendet wird, das die vom ersten
Montageteil nicht aufgenommenen Kraftkomponenten aufnimmt.
[0029] Auch die geometrische Zuordnung und Form der Bohrungen 13 und des Langloches 14 können
entsprechend den gegebenen räumlichen und/oder konstruktiven Voraussetzungen ausgeführt
werden, es ist jedoch zweckmäßig, wenn der Durchmesser der Bohrung 13 und die Breite
des Langloches 14 so aufeinander abgestimmt sind, daß der gleiche Bohrer für die im
Bauelement 20 einzubringenden Löcher verwendet werden kann.
[0030] Damit ist mit der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung immer dann eine positionsgerechte
Montage von zwei Bauelementen 20,30 möglich, wenn das praktisch unvermeidbare Auftreten
von Zugbelastungen senkrecht zur Oberfläche der Bauelemente eine Dübelverbindung erforderlich
macht, und wenn zur schnelleren Endmontage die Position der Verbindungsvorrichtung
in beiden Bauelementen bereits vorgegeben ist, beispielsweise durch bereits vor der
Montage eingesetzte Dübel.
[0031] Von besonderer Bedeutung ist hierbei, daß ( wie in Fig. 2 dargestellt), das Verbindungsteil
durch die Last der Fassadenplatte durch die 2- Punkt-Befestigung nicht aus seiner
gegen die Vertikale geneigten Position gedreht werden kann, da entsprechende Drehmomente
aufgefangen und in die Tragwand 20 übergeleitet werden.
[0032] Wählt man aus den obengenannten Gründen als erstes und zweites Montageteil einen
Dübel, bzw. einen Tragbolzen , so bringt dies außerdem den Vorteil, daß diese beide
Montageteile enger zueinander gesetzt werden können als beispielsweise bei einer Verbindung
mittels zwei Dübeln. Dies beruht wahrscheinlich darauf, daß bei zwei eingesetzten
Dübeln durch die Überlappung der beiden konusförmigen Beanspruchungsbereiche infolge
der auftretenden Spreizkräfte in der Tragwand insgesamt eine Schwächung der Leistungsfähigkeit
der beiden Dübelverbindungen hervorgerufen wird, wogegen ein Tragbolzen 11 (Aufnahme
nur von Scherkräften) durch die anders geartete Beanspruchung der Tragwand unter bestimmten
Voraussetzungen auch im Bereich der konusförmigen Beanspruchungszone des Dübels sitzen
kann.
[0033] Dadurch kann der Abstand zwischen Langloch 14 und Bohrung 13 gering gehalten werden,
was ein Minimum an Materialaufwand und damit Reduzierung der Herstellungskosten bedeutet.
1. Verbindungsvorrichtung zur Befestigung eines ersten Bauelementes, insbesondere
einer Fassadenplatte an einem anderen Bauelement, bestehend aus einem Verbindungsteil,
das an dem zu verbindenden Bauelement befestigt ist und aus zwei, zu justierbaren
Verbindungsherstellung mit einem der Bauelemente dem Verbindungsteil zugeordneten
Montageteilen, wobei das erste Montageteil als Schraube ausgebildet ist und durch
ein Langloch des Verbindungsteils in einem Dübel gehalten ist und so Kraftkomponenten
senkrecht zur Ebene des Verbindungsteils aufnimmt, und wobei das zweite Montageteil
Kraftkomponenten in der Ebene des Verbindungsteils aufnimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsteil aus einem vertikalen Anlageschenkel (10) an einer Tragwand
(20) zur Aufnahme einer vertikal gerichteten Last besteht, und daß im vertikalen Anlageschenkel(10)das
zweite Montageteil (11) eine separate Bohrung (13) im Verbindungsteil durchgreift
und in der Tragwand (20) verankerbar ist, so daß eine 2-Punkt-Befestigung erreicht
ist, die auch Kraftkomponenten in der Ebene der Tragwand (20) infolge eines von der
Last ausgeübten Drehmoments aufnehmen kann.
2. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(13) für das zweite Montageteil (11) unterhalb des Langlochs(14) liegt.
3. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Montageteil
(11) ein Bolzen ist.
4. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Montageteil (11) ein Schwerspannstift ist.
5. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(13) ein Gewinde zur Aufnahme eines Gewindebolzens als zweiten Montageteil (11) aufweist.
6. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(13) durch Formung eines zylindrischen Halses aus dem Material des Anlageschenkels
10 gebildet (gedüst) ist.
7. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Bohrungen
im Anlageschenkel (10) zur Aufnahme von weiteren, zweiten Montageteilen vorgesehen
sind, um Kräfte in der Ebene des Anlageschenkels (10) aufzunehmen.
8. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet durch seine Verwendung
als Fassadenplattenanker oder Natursteinanker.
9. Verbindungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Bohrung (13) und die Breite des Langlochs (14) so aufeinander
abgestimmt sind, daß der gleiche Bohrer für die beiden in der Tragwand (20) einzubringenden
Bohrlöcher verwendet werden kann.