[0001] 1 Die Erfindung bezieht sich auf einen flüssgkeitsgekühlten Leistungswiderstand mit
wenigstens einem im Gehäuse angeordneten Widerstandsleiter und auf eine Verwendung
des flüssigkeitsgekühlten Leistungswiderstandes.
[0002] Flüssigkeitsgekühlte Widerstände sind an sich bekannt. Ein Widerstand der eingangs
genannten Art ist im Prospekt "Flüssigkeitsgekühlter Widerstand Typ HS600" der Firma
CGS, England, undatiert, beschrieben und dargestellt. Der Widerstandsleiter besteht
aus einer Kupfer-Nickel- oder Chrom-Nickel-Legierung und ist auf einem Keramikkern
gewickelt. Der walzenförmige Keramikkern ist in einem Aluminiumgehäuse gelagert, in
welchen eine Edelstahlkühlschlange eingegossen ist. Dieser Widerstand weist also eine
indirekte Wärmeabfuhr auf. Um die Eigenzeitkonstante so gering wie möglich zu halten,
wird die Anzahl der Wicklungen des Widerstandsdrahtes auf ein Minimum beschränkt.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen flüssigkeitsgekühlten Leistungswiderstand
zu schaffen, der eine gute Wärmeabfuhr und somit eine hohe Belastbarkeit aufweist
und der konstruktiv einfach ist. Die Anordnung des Widerstandsleiters soll induktivitätsarm
sein.
[0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die direkte Anordnung des Widerstandsleiters in der Kühlflüssigkeit, vorzugsweise
im entionisierten Wasser, eine wirksame und gleichmässige Wärmeabfuhr sichert, wobei
die Wärmekapazität verhältnismässig hoch ist. Weil man den Widerstandsleiter nicht
mehr starr z.B. auf einen Keramikkörper befestigen muss, ist auch die Materialwahl
wesentlich erleichtert. Bei der erfindungsgemässen Lösung können auch grosse Unterschiede
der Wärmedehnungskoeffizienten des Widerstandsleiters und dessen Halterungen keine
mechanische Beschädigungen während der Erwärmung verursachen. Ein weiterer Vorteil
ist darin zu sehen, dass man z.B. durch serpentinartige oder mäandrische Anordnung
des Widerstandsleiters eine induktivitätsarme Lösung erreichen kann.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsmöglichkeiten näher erläutert.
[0006] Es zeigt:
Fig. 1 einen vereinfacht gezeichneten Längsschnitt durch eine erste beispielsweise
Ausführungsform des erfindungsgemässen flüssigkeitsgekühlten Leistungswiderstandes
mit einem an zwei Anschlussstifte angeschlossenen Widerstandsleiter,
Fig. 2 den Schnitt II-II aus Fig. l,
Fig. 3 den Schnitt III-III aus Fig. 2 und
Fig. 4 eine zweite beispielsweise erfindungsgemässe Ausführungsform, bei welcher die
Mitte des Widerstandsleiters an einen Anschlussstift und die Enden des Widerstandsleiters
an zwei weitere, in dieser Figur 4 dargestellte Anschlussstifte angeschlossen sind.
[0007] Gemäss Fig. 1 besteht ein Gehäuse 1 aus einem Zylinder 2, der mit zwei Flanschen
2' versehen ist, und aus einer oberen Deckplatte 3 und einer.unteren Deckplatte 4.
Die Flansche 2' sind in Quadratform ausgebildet, so dass ihre Ecken den Zylinder 2
überragen und zur Verbindung mit den Deckplatten 3, 4 mittels Befestigungsschrauben
5 dienen. Das geschlossene Gehäuse 1 ist mit zwei Anschlüssen 6 für entionisiertes
Wasser versehen, wobei im unteren Anschluss 6 eine Eintrittsbohrung 7 und im oberen
Anschluss 6 eine Austrittsbohrung 8 vorgesehen sind. Die Pfeile zeigen die Strömungsrichtung.
Im Inneren des Gehäuses 1 sind vier Blenden 9 befestigt. Sie lassen wechselweise links
und rechts je einen Durchflussquerschnitt 10 frei und dienen zur Ablenkung des entionisierten
Wassers. Sie sind mit Bohrungen 15 versehen, die in Fig. 2 dargestellt sind. Durch
diese Bohrungen 15 ist serpentinartig ein Widerstansleiter 11 geführt, so dass die
Blenden 9 gleichzeitig als Halterungen für den Widerstandsleiter 11 verwendet sind.
In der oberen Deckplatte 3 ist ein oberer Anschlussstift 12 und in der unteren Deckplatte
4 ein unterer Anschlussstift 13 eingesetzt. Beide Anschlussstifte 12, 13 sind mit
Muttern 14 fixiert und ihre äusseren Teile bilden die elektrischen Anschlüsse. Der
innere Teil des oberen Anschlussstiftes 12 ist mit oberem Ende 16 des Widerstandsleiters
11 und der innere Teil des unteren Anschlussstiftes 13 ist mit unterem Ende 17 des
Widerstandsleiters 11 elektrisch und mechanisch verbunden. In diesem Beispiel sind
die Enden 16, 17 des Widerstandsleiters 11 in die inneren Teile der Anschlussstifte
12, 13 eingepresst. Man kann selbstverständlich auch eine andere an sich bekannte
Art der Verbindung verwenden, z.B. Löten, Schweissen oder Verschrauben. Im gezeigten
Beispiel besteht der Zylinder 2 mit den Flanschen 2' aus Aluminium. Die Deckplatten
3, 4 sind aus Polypropylen hergestellt. Die Anschlussstifte 12 und 13 sind also gegenseitig
elektrisch isoliert. Der Widerstandsleiter 11 besteht aus einer Chrom-Nickel-Legierung,
die Anschlussstifte 12, 13 aus Kupfer, die Blenden 9 aus Polypropylen. Das als Kühlflüssigkeit
verwendete entionisierte Wasser läuft durch den Leistungswiderstand und wird im Bypassbetrieb
dauernd aufbereitet. Es können auch andere an sich bekannte Kühlflüssigkeiten Verwendung
finden, z.B. Oel. Selbstverständlich kann man auch andere Metalle, Legierungen und
Kunststoffe für die Konstruktion des Leistungswiderstandes verwenden. Wenn der Zylinder
2 aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt wird, sollten die Deckplatten
3, 4 aus einem elektrisch isolierenden Material hergestellt werden. Wenn das Gehäuse
1 voll aus Metall besteht, muss man die Anschlussstifte 12, 13 in die Deckplatten
3, 4 isolierend einsetzen.
[0008] Die Bezugszahlen von Fig. 1 gelten für gleiche Teile auch in den weiteren Figuren.
[0009] In Fig. 2 ist der Schnitt II-II aus Fig. 1 gezeigt. Man sieht die obere Blende 9
und rechts von dieser Blende 9 den freien Durchflussquerschnitt 10. Es ist dargestellt,
wie die Schlingen des Widerstandsleiters 11 oberhalb der Blende 9 verlaufen. Rechts
oben befindet sich der Teil (17) des Widerstandsleiters 11, der direkt mit dem unteren
Ende 17 des Widerstandsleiters 11 verbunden ist, links unten ist ein Schnitt durch
das obere Ende 16 des Widerstandsleiters 11 gezeigt. Die Schlingen des Widerstandsleiters
11 verhindern eventuelle mechanische Beschädigungen während der Wärmedehnungen. Die
Bohrungen 15 in den Blenden 9 sind grösser als der Querschnitt des Widerstandsleiters
11. Diese Lösung weist mehrere Vorteile auf. Die Montage des Widerstandsleiters 11
ist einfacher, der Widerstandsleiter 11 kann während der Wärmedehüngen in den Bohrungen
15 gleiten und ist auch - in diesen Stellen gut gekühlt, weil kleine Teile der Kühlflüssigkeit
durch diese Bohrungen 15 strömen können.
[0010] Fig. 3 stellt den Schnitt III-III aus Fig. 2 dar. In dieser Figur 3 ist die Führung
des Widerstandsleiters 11 senkrecht zu der Führung dargestellt, wie sie in der Fig.
1 gezeigt ist. Wegen der Anschaulichkeit ist der Widerstandsleiter 11 in den Figuren
1 und 3 in einer Ebene gezeichnet. Die räumliche Verteilung ist aus der Figur 2 sichtbar.
[0011] In Fig. 4 ist die obere Deckplatte 3 einer anderen beispielsweisen Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht. Diese Konstruktion entspricht im wesentlichen derjenigen
gemäss Fig. 1 bis 3 mit dem Unterschied, dass in der oberen Deckplatte 3 zusätzlich
zu dem schon beschriebenen oberen Anschlussstift 12 ein zweiter oberer Anschlussstift
12' eingesetzt ist. Mit diesen Anschlussstiften 12, 12' sind beide Enden des Widerstandsleiters
11 verbunden, wobei die Mitte des Widerstandsleiters 11 mit dem schon ebenfalls beschriebenen,
in dieser Figur 4 nicht sichtbaren, unteren Anschlussstift 13 verbunden ist. Auf diese
Weise sind im Gehäuse 1 zwei Teile des Widerstandsleiters 11 vorhanden, die man entweder
in Serie zwischen den Anschlussstiften 12 und 12' oder parallel zwischen dem unteren
Anschlussstift 13 und den kurzgeschlossenen Anschlussstiften 12 und 12' schalten kann.
Diese Variante gibt die Möglichkeit, zwischen zwei verschiedenen Widerstandswerten
zu wählen.
[0012] Der erfindungsgemässe flüssigkeitsgekühlte Leistungswiderstand ist insbesondere zur
Beschaltung von Leistungsthyristoren in Stromrichteranlagen geeignet.
B e z e i c h n u g s l i s t e
[0013]
1 Gehäuse
2 Zylinder
2' Flansche des Zylinders 2
3 obere Deckplatte
4 untere Deckplatte
5 Befestigungsschrauben
6 Anschlüsse für Kühlflüssigkeit
7 Eintrittsbohrung
8 Austrittsbohrung
9 Blenden
10 Durchflussquerschnitt
11 Widerstandsleiter
12 oberer Anschlussstift
12' zweiter oberer Anschlussstift
13 unterer Anschlussstift
14 Muttern
15 Bohrungen in den Blenden 9
16 oberes Ende des Widerstandsdrahtes 11
17 unteres Ende des Widerstandsdrahtes 11
1. Flüssigkeitsgekühlter Leistungswiderstand mit wenigstens einem im Gehäuse (1) angeordneten
Widerstandsleiter (11), dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandsleiter (11) innerhalb
eines geschlossenen Gehäuses (1) direkt in einer Kühlflüssigkeit angeordnet ist.
2. Leistungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandsleiter
(11) induktivitätsarm in wenigstens zwei Abschnitten mit wechselnder Stromflussrichtung
angeordnet ist.
3. Leistungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch. gekennzeichnnet, dass im Gehäuse
(1) wenigstens zwei Blenden (9) befestigt sind, die Bohrungen (15) zum Durchziehen
des Widerstandsleiters (11) aufweisen und somit Halterungen des Widerstandsleiters
(11) bilden.
4. Leistungswiderstand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen
(15) in den Blenden (9) grösser sind als der Querschnitt des Widerstandsleiters (11).
5. Leistungswiderstand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die im Gehäuse
(1) befestigten Blenden (9) nur einen Teil des Querschnittes des Gehäuses (1) absperren,
wobei die freien Durchflussquerschnitte (10) des Gehäuses (1) für die Kühlflüssigkeit
zur Ablenkung der Kühlflüssigkeit gegenseitig versetzt sind.
6. Leistungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandsleiter
(11) mit seiner Mitte an einen Anschlussstift (13) und mit seinen Enden (16) je an
einen weiteren Anschlussstift (12, 12') angeschlossen ist.
7. Leistungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1)
wenigstens einen elektrisch isolierenden Teil enthält.
8. Leistungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlflüssigkeit
durch entionisiertes Wasser gebildet ist.
9. Verwendung des Leistungswiderstandes nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
8 zur Beschaltung von Thyristoren in Stromrichteranlagen.