[0001] Bei bekannten Kühltruhen, wie sie vornehmlich im Lebensmittel-Einzelhandel verwendet
werden, ist der Warenraum an allen Seiten durch eine im wesentlichen senkrechte Wand
geschlossen. Oben weist er eine Entnahmeöffnung auf, die vom Oberrand der Wand in
Hüft- bis Brusthöhe umgrenzt ist. Damit die kalte Luft, die sich ähnlich wie eine
schwere Flüssigkeit verhält, innerhalb des Warenraums gehalten wird, weist der öffnungsrand
allseits gleiche Höhe auf.
[0002] Die bekannten Kühltruhen haben den Nachteil, daß sie dem Käufer, der nicht in unmittelbarer
Nähe steht, den Blick auf den Truheninhalt verwehren, so daß die im allgemeinen starke
Display-Wirkung der Frostwarenverpackung schon auf mittlere Entfernung nicht mehr
genutzt wird. Sie haben . ferner den Nachteil, daß Kinder häufig Schwierigkeiten haben,
unten oder hinten liegende Waren zu greifen. Zwar sind auch Kühlregale bekannt, in
denen die Ware von vorne frei sichtbar und auch gut greifbar ist; diese sind aber
nicht für die Lagerung bei tiefen Temperaturen geeignet, weil die Kühlluft von den
ausgestellten Waren aufgrund ihres höheren spezifischen Gewichts nach unten abfließt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kühltruhe zu schaffen, deren
Inhalt leichter zugänglich ist und display-aktiver wirkt.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Wandhöhe der Kühltruhe auf der
Vorderseite niedriger ist als auf der Rückseite. Zweckmäßigerweise ist die Wand auf
der Rückseite über etwa den halben Truhenumfang im Mittel etwa gürtel- bis brusthoch,
während die Wand auf der Vorderseite oberschenkel- bis hüfthoch ist, wobei diese Maße
auf einen Erwachsenen bezogen sind.
[0005] Die Display-Wirkung der Waren kommt dadurch auf größere Entfernung schon zur Geltung.
Dies ist wichtig, weil bekanntlich die Neigung zum Kaufentschluß durch den konkreten
Warenanblick am stärksten beeinflußt wird, während die abstrakte Warenvorstellung
einen ungleich schwächeren Einfluß hat. Die Erfindung bewirkt daher, daß ein wesentlich
größerer Kundenkreis angesprochen wird als bei den bekannten Kühltruhen. - Auch sind
die Waren infolge der geringereren Fronthöhe auch für Kinder leichter zu greifen.
- Ein Verlust an Aufnahmevolumen entsteht nicht, weil die erfindungsgemäßen Truhen
im Mittel (also abgesehen von der niedrigen Vorderkante) dank der besseren Display-Wirkung
vergleichsweise hoch ausgeführt werden können.
[0006] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Kühltruhe wärmewirtschaftlich
praktisch nicht ungünstiger als die bekannten Kühltruhen mit überall gleicher Randhöhe
zu beurteilen sind. Zwar fließt natürlich ständig ein gewisser Kaltluftanteil über
den niedrigen Vorderrand der Kühltruhe ab. Da jedoch die hinteren Wandteile der Truhe
höher ausgeführt werden können und dadurch einen Zugluftschutz bilden, ist der Kaltluftverlust
auch nicht größer als bei den bekannten Kühltruhen, bei denen sämtliche Ränder wegen
der Zugänglichkeit der Waren vergleichsweise niedrig..(wenn auch höher als der Vorderrand
der erfindungsgemäßen Kühltruhe) sind, was zu entsprechend hohen Verlusten durch den
Einfluß von außen kommender Luftbewegung führt.
[0007] Ferner mußte man befürchten, daß die in der erfindungsgemäßen Truhe oben liegenden
Waren keine ausreichende Kühlung erhalten würden. Jedoch hat sich auch diese Befürchtung
nicht bewahrheitet; denn zum einen sind die obersten Waren ständig von einem Kühlluftschleier
überzogen, der von den hinteren, höheren Wänden stammt, und zum anderen bietet die
zerklüftete Oberflächengestalt, die von der Gesamtheit der in der Kühltruhe befindlichen
Waren in der Regel gebildet wird, einen so hohen Strömungswiderstand für diesen Schleier,
daß er nur langsam abfließt und daher stets in hinreichender Dicke vorhanden ist.
Diese Betrachtung gilt für den Fall, daß die Kühltruhe gänzlich in solcher Weise gefüllt
ist, daß ein Teil der Waren, nämlich die weiter hinten liegenden, höher angeordnet
ist, als der niedrige Vorderrand der Truhe. Dieser Zustand tritt aber vergleichsweise
selten auf, weil sich die Truhe meist im Zustand der Teilfüllung befindet.
[0008] Zweckmäßig ist es, die Randhöhe auf der Vorderseite von der.sich beispielsweise über
den hälben Umfang erstrecken- .den Rückseitenhöhe gleichmäßig auf die geringste Höhe-.im
Vorderseiten-Mittelbereich abfallen zu lassen. Zwar ist auch ein stufiger Übergang
von der Rückseitenhöhe auf die Vorderseitenhöhe im Prinzip möglich; er ist aber im
Hinblick auf die Display- und Entnahmezwecke nicht erforderlich und wegen des größeren
Kaltluftverlustes im allgemeinen nachteiliger.
[0009] Es hat sich gezeigt, daß der Kaltluftverlust minimal ist, wenn der Neigungswinkel
der Verbindungslinie zwischen der Rückseitenmitte in Höhe der mittleren Randhöhe der
Rückseite bis zum Rand der Vorderseitenmitte gezogenen Verbindungslinie kleiner als
etwa 25° ist. Ferner läßt sich der Kaltluftverlust dadurch verringern, daß im öffnungsbereich
quer verlaufende Unterteilungswände vorgesehen werden, die als Strömungsbarrieren
für die ablaufende Kaltluft fungieren.
[0010] Die Rückseitenwände werden zweckmäßigerweise auch in ih
- rem den niedrigsten Randbereich überragenden Teil kühlend ausgeführt, damit eine
ausreichende Kaltluftmenge zur Abdeckung der obersten Warenschichten erzeugt werden
kann. Jedoch ist es in vielen Fällen nicht erforderlich, die Rückseitenwände in ihrem
gesamten obersten Bereich mit der vollen Kühlkapazität auszustatten. Soweit sie nicht
oder weniger kühlend ausgebildet sind, dienen sie dem Zweck der Abschirmung von äußeren
Luftströmungen, die den schützenden Kaltluftschleier über der obersten Warenschicht
gefährden könnten. Zwecks weiterer Verbesserung der Abschirmung wird der Rand der
Rückseitenwand zweckmäßigerweise als Stellfläche für einen Wandaufsatz ausgebildet,
der übrigens auch als Werbefläche oder Regal ausgebildet sein kann.
[0011] Damit zur Geringhaltung des Kaltluftabflusses der Neigungswinkel des maximalen Füllungsspiegels
der Truhe klein sein kann, ist eine vergleichsweise große Tiefe der Truhe zweckmäßig.
Dies wird in Verbindung mit guter seitlicher Abschirmung besonders vorteilhaft bei
einem der Kreisform angenäherten Umriß der Truhe erreicht, der zur besseren Kombinierbarkeit
der Truhe mit anderen Truhen oder sonstigen Bauteilen poligonal, insbesondere achteckig,
angenähert sein kann. Die der Kreisform angenäherte Grundform hat auch den Vorteil,
daß zwischen benachbarten
Kühltruhen vorderseitig eine Einbuchtung entsteht, aus der heraus man leichter weiter
hinten in der Truhe liegendes Gut erreichen kann.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigen:
Fig.1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform,
Fig.2, 3 und 4 eine Seitenansicht, Vorderansicht und Schnittansicht derselben Ausführungsform,
Fig.5 eine Draufsicht auf eine Gruppenanordnung und
Fig.6 und 7 perspektivische Ansichten von zwei weiteren Ausführungsformen.
[0013] Der Warenaufnahmeraum der Kühltruhe gemäß Fig.1 bis 4 wird von einer senkrechten
Wand 1 mit achteckigem Grundriß umschlossen. Die Truhe steht auf einem Sockel 2 geringeren
Durchmessers, der unter der Wand 1 Fußraum zum näheren Herantreten freiläßt. Auf der
hinteren Umfangshälfte, die drei hintere Wandflächen und je die Hälfte der der beiden
Seitenwandflächen umfaßt, ist die Wand 1 mit hohem Rand 3 auf konstanter Höhe ausgestattet,
die vorzugsweise größer als ein Meter und weiter vorzugsweise in der Größenordnung
von 1,1 m liegt. Selbstverständlich könnte die hintere, hohe Wandhälfte auch etwas
größer oder kleiner als dargestellt ausgeführt sein. Beispielsweise könnte sie lediglich
die drei hinteren Wandflächen oder zusätzlich die vollen seitlichen Wandflächen umfassen.
[0014] Im dargestellten Beispiel fällt der Rand 4 im vorderen Bereich, d.h. beginnend in
der Mitte der Wandseitenflächen, bis zum tiefsten Bereich 5 im Bereich der Frontfläche
ab, deren Höhe zweckmäßigerweise zwischen 0,7 und 0,9, vorzugsweise in der Größenordnung
von 0,8 m liegt. Der Randverlauf ist innerhalb jeder Wandfläche gerade. Jedoch könnte
er, wie die Figur 6 zeigt, auch insgesamt oder teilweise gerundet ausgeführt sein.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit einer stufigen Anordnung gemäß Fig.7.
[0015] Innerhalb des Warenraumes können Querwände 6 eingezogen sein, deren oberer Rand mindestens
ebenso hoch ist, wie der Spiegel der üblichen Maximalfüllung der Truhe, die durch
die strichpunktierte Linie 7 angedeutet ist. Sie sorgen dafür, daß die Kaltluft über
dem Gut nicht ohne weiteres abfließen kann. Jedoch ist dieser Abfluß auch ohne diese
Querwände selbst bei der durch die Linie 7 etwa angedeutete Maximalfüllung äußerst
gering, weil die zerklüftete Oberfläche der Waren den ungehinderten Abfluß der Kaltluft
sperrt.
[0016] Fig.4 zeigt für die Verbindungslinie 8 zwischen dem mittleren Höhepunkt der Rückwand
und dem tiefsten Punkt des Frontrandes eine Neigung von etwa 20°. Die Neigung des
maximalen Gutspiegels 7 ist noch geringer, nämlich zweckmäßigerweise in der Größenordnung
von 10° bis 15°.
[0017] Dadurch, daß der Gutspiegel über die Hälfte des Umfanges oder mehr von vergleichsweise
hohen Wänden eingeschlossen ist, wird er gut von Zugluft abgeschirmt. Andererseits
sind die Waren von vorne leicht zugänglich, insbesondere für Personen, die den vertieften
Standplatz 9 zwischen zwei benachbarten Truhen (Fig.5) wählen. Die Bodenfläche 10
der Truhe kann nach hinten ansteigen.
[0018] Die achteckige Grundform ergibt eine einfache Kombinationsmöglichkeit für benachbarte
Truhen, und zwar in unterschiedlichen Winkelrichtungen.
[0019] Es kann ein Deckel vorgesehen sein, der auf den Rand 4, 5 paßt und die Entnahmeöffnung
der Truhe zwischen den Verkaufszeiten oder bei schwachem Bedarf abdeckt.
1. Kühltruhe für Waren-Display oder Selbstbedienung, deren Warenraum an allen Seiten
durch eine im wesentlichen 'senkrechte, hüft- bis brusthohe Wand umschlossen ist, deren Rand die nach oben offene
Entnahmeöffnung eingrenzt, dadurch gekennzeichnet, daß.die Wandhöhe auf der Vorderseite
der Kühltruhe niedriger ist als auf der Rückseite.
2. Kühltruhe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand auf der Rückseite
über etwa den halben Truhenumfang im Mittel etwa gürtel- bis brusthoch ist.
3. Kühltruhe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand auf der Vorderseite
oberschenkelbis hüfthoch ist.
4. Kühltruhe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Randhöhe
auf der Vorderseite etwa gleichmäßig von der Rückseitenhöhe auf die geringste Höhe
(5) im Vorderseiten-Mittelbereich abfällt.
5. Kühltruhe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel
der von der mittleren Randhöhe der Rückseite von der Rückseitenmitte zum Rand in der
Vorderseitenmitte gezogene Verbindungslinie (8) kleiner als etwa 25° ist.
6. Kühltruhe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Warenraum
in dem öffnungsbereich quer zur Neigungsrichtung des öffnungsrandes verlaufende Unterteilungswände
(6) enthält..
7. Kühltruhe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseitenwände
in ihrem obersten Bereich nicht kühlend oder weniger kühlend als in ihrem unteren
Bereich ausgeführt sind.
8. Kühltruhe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen der
Kreisform angenäherten Umriß aufweist.
9. Kühltruhe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen regelmäßig achteckigen
Umriß aufweist.
10. Kühltruhe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand
(3) der Rückseitenwand als Stellfläche für einen Wandaufsatz ausgebildet ist.