[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwässern und Trocknen von Schüttgut,
insbesondere zerkleinerten Kunststoffabfällen, mit einem in einem länglichen Gehäuse
angeordneten Rotor
[0002] mit über den Rotorumfang verteilten und in Rotorlängsrichtung gestaffelten Gutleit-
und Luftsaugeinrichtungen und einem innerhalb des Gehäuses den Rotor mit Abstand umschließenden,
einen Ringspalt bildenden Siebkorb, innerhalb dessen das Schüttgut durch Wirkung der
Rotordrehung von einem Gehäuseende mit Schüttguteinlaß bis zum anderen Gehäuseende
mit Schüttgutauslaß transportierbar ist, und ein Lufteinlaßstutzen zum Zuführen von
Luft in den Ringspalt für'die Trocknung des Schüttgutes vorgesehen ist.
[0003] Bei derartigen Vorrichtungen (DE-OS 28 50 584) sollen alle Schüttgutteilchen gleich
lange Trockenstrecken mit jeweils gleichen Trockenbedingungen zurücklegen.
[0004] Diese bekannten Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß die darin vorhandene Luft
mit Feuchtigkeit gesättigt ist und nicht exakt abgeschieden werden kann. Ein weiterer
Nachteil ist darin zu sehen, daß die gesättigte Luft in der Zone der thermischen Trocknung
zusätzlich aufgeheizt werden muß, was einen unnötigen Energieaufwand erfordert.
[0005] Die mechanische und thermische Trocknung bei derartigen Vorrichtungen räumlich zu
trennen, ist bekannt (DE-AS 25 25 750). Auch sind reine mechanische Trockner zum Entwässern
und Trocknen derartiger Schüttgutteilchen bekannt (DE-PS 21 26 069).
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den mechanischen Trocknungseffekt bei der
Trocknung von zerkleinerten Kunststoffabfällen zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein oder mehrere Luftstutzen in dem dem Gutaustrag
zugewandten Teil des Gehäuses angeordnet sind.
[0008] Mit dieser Maßnahme wird erreicht, daß das an den Schnitzeln anhaftende Wasser von
der Luft bis zum Sättigungsgrad aufgenommen und abgeführt wird. 6
[0009] Beim Eintritt in den Entwässerungsraum wird durch hohe Beschleunigung des Materials
ein Großteil des Wassers durch die Zentrifugalkraft vom trocknen Material getrennt.
Das Wasser tritt durch den Siebkorb nach außen. Gleichzeitig entsteht eine Luftatmosphäre
mit einer hundertprozentigen Luftsättigung. Durch den Transport des Materials entsteht
automatisch eine Luftströmung. Wird auf der Eingangsseite zusätzlich Luft aufgegeben,
so ist nach kurzer Wegstrecke diese Luft ebenfalls hundertprozentig gesättigt. Der
mechanische Trocknungseffekt nimmt dadurch sehr schnell ab, da durch die hundertprozentige
Luftsättigung ein Großteil des Wassers mit dem Material geschleppt wird und - wie
Versuche gezeigt haben - bis zum Austrag gelangt. Der mechanische Trocknungseffekt
bzw. Trenneffekt wird dadurch stark gemindert.
[0010] Durch Einblasen von zusätzlicher Luft tangential in den Siebkorb wird erreicht, daß
diese Luft im Quer- bzw. Gegenstrombereich des Eintritts durch den Siebkorb hindurch
austritt. Dabei wird stufenweise, bedingt durch die hintereinandergeschalteten Eintrittsöffnungen,
die hundertprozentige Luftfeuchtigkeit abgebaut und der mechanische Entwässerungsgrad
wesentlich verbessert. Durch diese Maßnahme kann bei geringem elektrischem Energieaufwand
die Restfeuchte des Materials wesentlich gesenkt werden, so daß die nachgeschaltete
thermische Trocknung kleiner ausgelegt werden kann. Die strikte Trennung zwischen
mechanischer Trocknung und thermischer Trocknung erbringt eine weitere Verbesserung
des Wirkungsgrades, weil das Aufheizen von gesättigter Luft verhindert wird.
[0011] Im normalen Betrieb wird durch Schmutzteile bzw. Feinteile der freie Querschnitt
des Siebkorbes mehr und mehr verringert. Durch eine mechanische Reinigung kann die
an der Außenseite liegende Verschmutzung abgetragen werden. Durch das Einbringen der
großen Luftmengen ist in diesem Falle die mechanische Reinigung nicht erforderlich,
da durch die hohe Luftgeschwindigkeit beim Austritt durch den freien Querschnitt des
Siebkorbes zusätzlich eine automatische Reinigung vorhanden ist. Die Belegung des
Siebkorbes durch Schmutzteile ist damit ausgeschlossen und als weiterer Vorteil der
Erfindung anzusehen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
nachfolgenden näher beschrieben.
[0013] Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung.
[0014] In einem auf Stelzen 2 stehenden Gehäuse 1 mit Staubaustrag 3 ist ein feststehender
Siebkorb 4 mit Versteifungsrippen 5 vorgesehen, an dem ein oder mehrere Luftansaugstutzen
6 mit Ventilator 7 angeschlossen sind. An einer Stirnseite weist das Gehäuse 1 einen
Guteinlaß 8 und an der entgegengesetzten Seite einen Gutauslaß 9 auf. Innerhalb des
Siebkorbes 4 befindet sich ein mit einer Welle 11 verbundener Rotor 10, der in Lagern
15, 16 drehbar abgestützt ist. Der Antrieb des Rotors ist nicht dargestellt. Des weiteren
ist der Rotor 10 in nicht näher dargestellten Kammern 10a aufgeteilt, die einen zickzackförmigen
Weg 12 des zu trocknenden Gutes durch das Gehäuse 1 bewirken. Die zur Trocknung des
Gutes über die Stutzen 6 zugeführte Luft wird nach Ausnutzung und Aufnahme der Feuchtigkeit
über einen oder mehrere Stutzen 13 abgezogen, die je nach Luftführung am Gehäuse 1
angeordnet sind. Dabei kann auch hier ein Ventilator 14 vorgesehen sein, der die Druckwirkung
des Ventilators 7 durch Saugwirkung unterstützt. Der oder die.Stutzen 14 können so
angeordnet sein, daß die Luft im Gegenstrom bzw. im Querstrom zum Gut geführt ist,
. das heißt, im Gegenstrom wird die Luft axial entgegen der Gutrichtung durch das
Gehäuse 1 geführt und im Querstrom wird die Luft radial durch das Gehäuse 1 geführt.
Im Bereich des Guteinlasses 8 sind keine Luftein- oder Austrittsstutzen vorgesehen,
weil hier im vorderen Bereich des Gehäuses 1 lediglich eine mechanische Entwässerung
des zu trocknenden Gutes durchgeführt wird.
[0015] Zweckmäßigerweise sind die Stutzen 6 an einer Öffnung 17 des Siebkorbes 4 angeschlossen,
um somit die zur Trocknung benötigte Luft ohne große Behinderung in den Kanal 18 einzuführen,
der vom Siebkorb 4 und dem Rotor 10 gebildet ist.
1.) Vorrichtung zum Entwässern und Trocknen von Schüttgut, insbesondere zerkleinerten
Kunststoffabfällen, mit einem in einem länglichen Gehäuse angeordneten Rotor mit über
den Rotorumfang verteilten und in Rotorlängsrichtung gestaffelten Gutleit- und Luftsaug-einrichtungen
und einem innerhalb des Gehäuses den Rotor mit Abstand umschließenden, einen Ringspalt
bildenden Siebkorb, innerhalb dessen das Schüttgut durch Wirkung der Rotordrehung
von einem Gehäuseende mit Schüttguteinlaß bis zum anderen Gehäuseende mit Schüttgutauslaß
transportierbar ist, und ein Lufteinlaßstutzen zum Zuführen von Luft in den Ringspalt
für die Trocknung des Schüttgutes vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein
oder mehrere Luftstutzen in dem dem Gutaustrag zugewandten Teil des Gehäuses angeordnet
sind.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftstutzen über
einen Bereich von ca. 2/3 Länge des dem Gutaustrag zugewandten Teiles des Gehäuses
verteilt sind.
3.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Lufteintrittsstutzen
ein Luftaustrittsstutzen zugeordnet ist.
4.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft
in den inneren Bereich des Siebkorbes einbringbar ist.
5.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführung
derart angeordnet ist, daß sich ein Gegenstrom bzw. ein Querstrom der Luft zum Schüttgut
einstellt.
6.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufteintritts-
und Luftaustrittsstutzen derart angeordnet sind, daß die austretende Luft den Siebkorb
zwangsweise von innen nach außen durchströmt.