[0001] Die Erfindung betrifft einen Locher für blatt- und folienförmiges Material, der einen
Sockel in der Form eines langgestreckten Rechtecks aufweist und der mit Locher-Stempeln
versehen ist, die über eine Druckvorrichtung mittels eines einarmigen, um eine quer
zur Verbindungslinie der Locher-Stempel verlaufende Achse schwenkbaren Druckhebels
auf das zu lochende Material gedrückt werden können.
[0002] Locher sind Spezial-Stanzgeräte, die für zahlreiche ·Zwecke verwendet werden können.
Obgleich eines ihrer Hauptanwendungsgebiete die Lochung von Papierbögen ist, werden
sie doch auch in der metall-, kunststoff- oder lederverarbeitenden Industrie zum Lochen
von blatt-oder bahnförmigem Material verwendet. Dabei kann die für die Lochung notwendige
Kraft mit der Hand oder mittels eines motorischen Antriebs aufgebracht werden. Wird
die Kraft mit der Hand aufgebracht, so wird die bekannte Hebelwirkung für die Betätigung
von Locher-Stempeln ausgenutzt, um auch dickere oder mehrere Blätter auf einmal lochen
zu können. Die räumliche Anordnung des Hebelarms oder der Hebelarme zur Erzielung
der Hebelwirkung ist meist derart, daß die Locher sperrig und unhandlich sind. Dies
wiederum bedingt in der Regel, daß das zu lochende Material nur von einer Richtung
aus eingeschoben werden kann. überdies gestatten es die meisten Locher nicht, die
Zahl der.im Material vorzusehenden Löcher zu variieren.
[0003] Es ist bereits ein Brieflocher bekannt, der für die Lochung von Hartpappe, gehefteten
Schriftgutstapeln oder anderen nur mit verhältnismäßig großem Kraftaufwand lochbaren
Materialien geeignet ist (DE-PS 2 024 772). Dieser bekannte Brieflocher weist einen
Druckhebel auf, dessen Schwenkachse quer zur Verbindungslinie der Locher-Stempel verläuft.
Nachteilig ist bei diesem Locher, daß er weder eine Umschaltmöglichkeit auf verschiedene
Lochzahlen aufweist noch vertikal mit Lochgut beschickt werden kann, ohne daß der
Lochvorgang wesentlich erschwert ist.
[0004] Bei einem anderen bekannten Handlocher können die Locher-Stempel durch einen um eine
Achse schwenkbaren Betätigungshebel betätigt werden, wobei dieser Betätigungshebel
an einer Schmalseite des schwenkbar gelagert ist (DE-OS 2 017 749, Fig.1,2). Der Betätigungshebel
wirkt dabei auf ein Bauelement ein, das zur gleichzeitigen Bewegung zweier Stempel
dient. Nachteilig ist indessen auch bei diesem bekannten Handlocher, daß er keine
Umschaltmöglichkeit auf verschiedene Lochzahlen aufweist. Außerdem wird auf die beiden
Locher-Stempel ein ungleichmäßiger Druck ausgeübt.
[0005] Es sind ferner Locher bekannt, bei denen von einer ersten Lochzahl auf eine zweite
Lochzahl und umgekehrt geschaltet werden kann (DE-PS 201 252, DE-PS 420 124, DE-PS
947 462, DE-PS 1 436 200). Diese Locher weisen jedoch eine sehr breite Grundfläche
auf und besitzen einen Hebel, der um eine Achse schwenkbar ist, die mit der Verbindungslinie
der Locher-Stempel zusammenfällt oder hierzu parallel ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Locher der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, der bezüglich der Zahl der mit einem Loch- vorgang durchführbaren Lochungen
variabel ist und bei dem die auf die Locher-Stempel einwirkenden Druckkräfte gleichmäßig
verteilt sind.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Druckvorrichtung parallel zur Verbindungslinie
der Locher-Stempel in mindestens zwei Stellungen verschiebbar ist, wobei sich in der
ersten Stellung die Zahl der durchführbaren Lochungen von der Zahl der Lochungen unterscheidet,
die in der zweiten Stellung durchführbar sind, und daß der Druckhebel in einem vorgegebenen
Abstand von seiner Achse eine Druckstelle aufweist, die im wesentlichen symmetrisch
zu den Locher-Stempeln angeordnet ist.
[0008] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß es möglich
ist, bei einem Locher der gattungsgemäßen Art die Zahl der zu stanzenden Löcher auf
einfache Weise zu variieren. Außerdem kann das Lochgut durch die parallelepipedförmige
Form des Lochers sowohl horizontal als auch vertikal in den Lochschlitz eingeführt
werden. Wenn der Locher mit seinem Lochschlitz nach oben gerichtet auf einer ebenen
Platte liegt, so kann der Bedienhebel nach wie vor benutzt werden, weil der Bedienhebel
selbst nicht auf der Platte aufliegt und somit auch nicht während des Bedienvorgangs
auf dieser schleift. Mit Hilfe geeigneter Durchbohrungen in der Druckvorrichtung können
mit dem erfindungsgemäßen Locher Lochungen nach den verschiedensten Normungen vorgenommen
werden. Beispielsweise ist es möglich, von einer 2/4-Lochung auf eine 2/3-Lochung
überzugehen und damit nach DIN- oder USA-Norm zu lochen.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen. Es zeigen:
Fig.l eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lochers,
wobei die Abdeckung für den Auffangbehälter der Papierschnitzel etwas herausgezogen
ist;
Fig.2 eine Ansicht der einen Schmalseite des in der Fig.1 dargestellten Lochers;
Fig.3 eine Ansicht der anderen Schmalseite des in der Fig.l dargestellten Lochers;
Fig.4 eine Ansicht der Unterseite des Lochers bei abgenommener Abdeckung für den Auffangbehälter
der Papierschnitzel;
Fig.5 eine Ansicht der Längsseite des in der Fig.l dargestellten Lochers, wobei die
äußere Hülle abgehoben ist;
Fig.6 eine zur Fig.2 korrespondierende Ansicht des Lochers, wobei die äußere Hülle
abgenommen und der Druckhebel hochgestellt ist;
Fig.7 eine zur Fig.3 korrespondierende Ansicht des Lochers, wobei die äußere Hülle
abgenommen und der Druckhebel hochgestellt ist;
Fig.8 eine Ansicht von oben auf den Locher gemäß Fig.1 bei abgenommener Hülle;
Fig.9 eine geschnittene Ansicht der Längsseite des Lochers nach Fig.l;
Fig.10 einen Querschnitt durch den Locher, analog der Darstellung der Fig.3;
Fig.11 eine geschnittene Ansicht der Längsseite einer zweiten Varianten des erfindungsgemäßen
Lochers;
Fig.12 einen Schnitt quer durch den in der Fig.11 gezeigten Locher;
Fig.13 eine Draufsicht auf den Locher gemäß Fig.11, wobei eine verschiebbare Schiene
erkennbar ist;
Fig.14 einen Ausschnitt des Lochers nach Fig. 11 von unten;
Fig.15 eine geschnittene Seitenansicht einer verschiebbaren Schiene;
Fig.16 eine Draufsicht auf die in der Fig.15 gezeigten Schiene;
Fig.17 einen Profilschnitt durch die Schiene nach den Fig.15,16;
Fig.18a,18b eine Seiten- und eine Profilansicht auf eine Schelle, die im erfindungsgemäßen
Locher Verwendung findet.
[0010] In der Fig.1 ist der erfindungsgemäße Locher 1 perspektivisch dargestellt. Sein äußeres
besteht im wesentlichen aus einer Hülle 2, einem Sockel 3, einem Druckhebel 4 und
einem Verstellhebel 5. Der Sockel 3 ist auf seiner Unterseite mit einer Abdeckung
6 versehen, die in der Fig.1 leicht herausgezogen ist. Diese Abdeckung 6 dient als
Auffangbehälter für die kreisrunden Papierschnitzel, die bei einem Lochvorgang entstehen.
Im Sockel 3 befindet sich auch ein Schlitz 7 für die Aufnahme des zu lochenden Papiers.
Dieser Schlitz 7 ist bei der Darstellung der Fig.1 zur Seite gerichtet, so daß das
zu lochende Material wie üblich von der Seite eingeschoben und gelocht werden kann.
Es ist aber auch möglich, den Locher um 90 Grad um seine Längsachse herum zu kippen,
so daß der Schlitz 7 nach oben gerichtet ist und das zu lochende Material von oben
her in den Locher 1 eingeführt werden kann. Um zu erkennen, wo die Löcher im einzelnen
angebracht werden, sind auf der Hülle 2 vier Markierungen 8,9,10,11 vorgesehen, welche
die Positionen der Locher-Stempel anzeigen. Heitere Markierungen 12,13 befinden sich
in der Nähe des Verstellhebels 5. Diese Markierungen 12,13 zeigen an, ob zwei oder
vier Lochungen vorgenommen werden. Das Lochen eines Blatts mit dem Locher 1 gemäß
Fig.1 erfolgt auf die Weise, daß das zu lochende Blatt in den Schlitz 7 eingeführt
und mit seinem einen Ende leicht gegen einen Anschlag 14 gedrückt wird. Dieser Anschlag
14 ist wichtig für die richtige Lochung, da sein Abstand zu den einzelnen Locher-Stempeln
der jeweiligen Normung entsprechen muß. Mittels des Verstellhebels 5 wird eingestellt.
ob zwei oder vier Lochungen vorgenommen werden sollen. Bei zwei Lochungen wird der
Verstellhebel 5 in Richtung auf die Markierung 13 verschoben, während er bei vier
Lochungen in Richtung auf die Markierung 12 verschoben wird. Auf diese Weise kann
auch der technisch weniger Versierte problemlos eine Umstellung in der Lochzahl vornehmen.
Jetzt wird mit der Hand auf den Druckhebel 4 gedrückt, und das Blatt ist gelocht.
Die kreisrunden Papierschnitzel, die bei dem Lochvorgang entstehen, fallen in die
Abdeckung 6 und werden dort angesammelt. Nach Beendigung des Lochvorgangs kann das
Blatt wieder aus dem Schlitz 7 herausgenommen werden, denn nachdem die mit der Hand
auf auf den Druckhebel 4 ausgeübte Kraft nachläßt, werden die Locher- Stempel durch
eine Federkraft wieder in ihre Ausgangsstellungen gebracht. Anstelle einer Handbedienung
kann im Prinzip auch eine motorische Bedienung vorgesehen werden. Hierzu befindet
sich z.B. auf der Oberseite des Lochers 1 ein Berührungssensor oder ein elektrischer
Schalter, bei dessen Betätigung ein Elektromotor oder ein Elektromagnet aktiviert
wird. Dieser Elektromotor oder Elektromagnet zieht nun - ggf. über bestimmte Getriebe
- den Druckhebel nach unten und bewirkt auf diese Ueise die Lochung.
[0011] Die Fig.2 zeigt den Locher 1 noch einmal von einer seiner Schmalseiten. Man erkennt
hierbei die Hülle 2 und den Sockel 3 sowie den Verstellhebel 5. Die Schmalseite ist
ohne vorstehende Kanten oder sonstige Unregelmäßigkeiten ausgebildet, so daß sie einen
guten Schutz gegen Verletzungen bietet. Die Rückwand des Lochers 1, d.h. die dem Schlitz
7 gegenüberliegende Seite, ist nicht dargestellt, weil sie nur die glatte Hülle, den
glatten Sockel 3 und den Druckhebel 4 zeigt.
[0012] In der Fig.3 ist die Schmalseite des Lochers 1 gezeigt, die sich gegenüber dem Verstellhebel
5 befindet. Man erkennt hierbei wieder die Hülle 2, den Sockel 3 mit der Abdeckung
6, den Druckhebel 4 und den Schlitz 7. Der Verstellhebel 5 ist nicht zu sehen, weil
der Druckhebel 4 im Vergleich zur Oberkante der Hülle 2 etwas hervorsteht. Der Druckhebel
4 ist etwas schmaler als die abnehmbare Hülle 2. Der Schlitz 7 ist an seinem nach
außen gerichteten Ende relativ breit, so daß das zu lochende Papier leicht eingeschoben
werden kann. Er verjüngt sich sodann, damit das zu lochende Papier in einer definierten
Lage während des Lochvorgangs gehalten wird.
[0013] Die Fig.4 zeigt den Locher 1 von unten, wobei die Abdeckung 6 weggenommen ist. Diese
Abdeckung 6 wird von rechts nach links über Führungsschienen 15,16 bis zum Anschlag
14 geschoben. Im Boden 17 des Lochers 1 befinden sich vier kegelstumpfähnliche Bohrungen
18,19,20,21, in deren Mitte die Loch-Stempel-Enden 22,23,24,25 zu erkennen sind. Durch
die kegelstumpfähnliche Ausbildung der Bohrungen 18,19,20,21 wird eine leichte Ablösung
der kreisrunden Papierschnitzel erreicht, d.h. die Papierschnitzel klemmen nicht und
fallen leicht in den durch die Abdeckung gebildeten Aufnahmeraum.
[0014] In der Führungsschiene 16 ist eine Schraube 26 vorgesehen, mit der es möglich ist,
die Hülle 2 mit dem Sockel 3 fest zu verbinden. Will man die Hülle 2 abnehmen, so
muß diese Schraube 26 erst gelöst werden.
[0015] In der Fig.5 ist der Locher 1 von der Seite dargestellt, und zwar mit abgehobener
Hülle 2 und weggenommener Abdeckung 6. Man erkennt hierbei eine Führungsschiene 15
sowie eine darüber angeordnete Nut 27. Ober der Nut 27 und als Unterseite des Schlitzes
7 ist eine Auflage 28 angeordnet, die vbrzugsweise aus Metall oder einem anderen sehr
harten Material besteht. Auf dieser Auflage 28 gleitet und ruht das zu lochende Papierblatt.
An einem Stützkörper 29, von dem nur ein Schenkel zu sehen ist, ist der Druckhebel
4 um eine Achse schwenkbar angeordnet. Die gestrichelte Darstellung 31 des Druckhebels
4 zeigt an, daß er um etwa 90 Grad geschwenkt werden kann. In dem Stützkörper 29 und
um eine Locher-Stempel-Führung 32 herum ist eine U-förmige Druckvorrichtung 33 angeordnet,
die um einen bestimmten Betrag in horizontaler Richtung verschoben werden kann. Dieser
Betrag wird durch ein Langloch 34 bestimmt, durch das ein mit dem Stützkörper 29 verbundener
Stift 35 greift. Die Locher-Stempel-Führung 32 kann als durchgehendes Teil mit einigen
Durchbrechungen ausgebildet sein, welche die Führungsfunktion übernehmen. Es ist jedoch
auch möglich, daß die Locher- Stempel-Führung im wesentlichen ein hohles Rohr ist,
in dem sich einige Stützelemente befinden, die Durchbohrungen aufweisen und in diesen
Durchbohrungen die Locher-Stempel führen.
[0016] Zusammen mit der Hülle 2 ist der Verstellhebel 5 oberhalb des eigentlichen Lochers
gezeigt. Dieser Verstellhebel 5 ragt durch eine öffnung aus der Hülle 2 heraus und
trägt - von außen nicht sichtbar und deshalb gestrichelt dargestellt - eine Führungsplatte
3'G, die mit einer Führungsnut 37 versehen ist und ein Tragteil trägt, an dem sich
ein Zapfen 39 befindet. Dieser Zapfen 39 greift in ein Loch der Druckvorrichtung 33
ein, wenn die Hülle 2 mit dem Sockel 3 vereinigt ist. Durch Verschieben des Verstellhebels
5 wird der Zapfen 39 und damit auch die Druckvorrichtung 33 verschoben.
[0017] Die Fig.6 entspricht der Darstellung der Fig.2, wobei jedoch die Hülle 2 weggelassen
und der Druckhebel 4 nach oben geschwenkt ist. Man erkennt aus dieser Darstellung
neben der Drehachse 30, die als zylindrischer Stift ausgebildet ist, den Stützkörper
29 mit der darin eingeschlossenen Druckvorrichtung 33 sowie die Locher-Stempel-Führung
32, die im Sockel 3 vorgesehen ist. Aus der Locher-Stempel-Führung 32 ragt ein Locherstempel
40 heraus, der mittels der Druckvorrichtung 33 nach unten gedrückt werden kann. Mit
41 und 42 sind die Auflagekanten für die Unterseite der Hülle 2 bezeichnet.
[0018] Die Fig.7 zeigt eine Ansicht des Lochers 1, die um 180 Grad gegenüber der Darstellung
der Fig.6 gedreht ist. Der Druckhebel 4 ist innen hohl ausgebildet und weist einen
Stößel 43 auf, mit dem die Druckvorrichtung 33 nach unten gedrückt werden kann. Aus
der Locher-Stempel-Führung 32 ragt ein weiterer Locher-Stempel 44 heraus. Der Druckhebel
4 wie auch die meisten anderen Teile des Lochers 1 sind vorzugsweise aus Kunststoff
hergestellt.
[0019] In der Fig.8 ist eine Ansicht von oben auf den Locher 1 gezeigt, wobei die Hülle
2 abgenommen und der Druckhebel 4 nach oben geschwenkt ist, so wie es in der Fig.5
gestrichelt angedeutet ist. Man erkennt aus der Fig.8, daß die Druckvorrichtung 33
drei Durchbohrungen 45,46,47 aufweist, von denen die eine Durchbohrung 45 für die
Aufnahme des Zapfens 39 vorgesehen ist und die anderen Durchbohrungen 46,47 zum Durchschieben
der Locher-Stempel 40,44 dienen. Befindet sich die Druckvorrichtung 33 in der in der
Fig.8 dargestellten Position, so werden die Locher-Stempel 40,44 beim Herunterdrücken
Druckvorrichtung 33 nicht mitgenommen, weil sie durch die Durchbohrungen 46,47 treten.
Die beiden anderen Locher-Stempel, die sich nicht unter einer Durchbohrung befinden,
werden dagegen nach unten gedrückt. Wird die Druckvorrichtung 33 horizontal verschoben,
so gelangen auch die Locher-Stempel 40,44 außerhalb des Bereichs der Durchbohrungen
46,47, und sie werden bei einem Loch-Vorgang mitgenommen, d.h. es werden vier statt
zwei Löcher gestanzt.
[0020] In der Fig.9 ist eine Schnittzeichnung des Lochers 1 dargestellt. Man erkennt hierbei
die beiden Locher-Stempel 48,49, die - wie die beiden anderen Locher-Stempel 40,44
- in Führungsbuchsen 50,51,52,53 geführt sind. Die Federkraft wird bei den Locher-Stempeln
49,44 mit einer Blattfeder 54 aufgebracht, die auf einem Zapfen 55 ruht und mit ihren
Enden in Bohrungen 56,57 der Locher-Stempel 49,48 gesteckt ist. Bei den Locher-Stempeln
40,48 ist dagegen eine gammaförmige Feder 58 vorgesehen, die in einer Buchse 59 sitzt
und ebenfalls mit ihren Enden durch Bohrungen 60,61 der Locher-Stempel 40,48 greifen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, statt der beiden verschiedenen Federarten
für alle vier Locher-Stempel denselben Federtyp zu nehmen. Als besonders vorteilhaft
hat sich hierbei die gammaförmige Feder erwiesen.
[0021] In der Fig.10 ist ein Schnitt quer durch den Locher 9 dargestellt, und zwar von rechts
nach links gesehen. Man erkennt bei dieser Darstellung die Hülle 2, den inneren Teil
des Druckhebels 4, den paarig ausgebildeten Stützkörper 29 sowie die Druckvorrichtung
33, die auf dem Locher-Stempel 44 ruht. In dem Locher-Stempel 44 ist eine Bohrung
vorgesehen, die ein Ende der Feder 54 aufnimmt.
[0022] In der Fig.11 ist ein Locher 100 in einer Schmttzeichnung dargestellt, die ungefähr
der Schnittzeichnung der Fig.9 entspricht. Dieser Locher 100 unterscheidet sich vom
Locher 1 gemäß Fig.9 in einigen Details. So liegt auf den Locher-Stempeln 101-104
keine Schiene auf, sondern die Schiene 105 greift in Führungskerben 106-109 der Locher-Stempel
101-104 ein. Diese Führungskerben 106-109 werden dadurch gebildet, daß die Locher-Stempel
101-104 jeweils einen oberen zylindrischen und dicken Schaft 110-113 besitzen, dem
eine flache Scheibe 114-117 gegenüberliegt. Zwischen Schaft 110-113 und Scheibe 114-117
ist jeweils die erwähnte Führungskerbe 106-109 vorgesehen, welche in jeweils einer
länglichen Führungsnut 118-121 der Schiene 105 gleitet. Zwei der Führungsnuten, nämlich
die Führungsnuten 118 und 121 verlaufen, von den Führungskerben 106,109 ausgehend,
schräg nach oben.
[0023] Verschiebt man die Schiene 105 von links nach rechts, wozu der Zapfen 122 des Verstellhebels
5 vorgesehen ist, der in eine öffnung der Schiene 105 eingreift, so werden die beiden
äußeren Locher-Stempel 101,104 angehoben, während die beiden mittleren Locher-Stempel
102,103 ihre ursprüngliche Lage beibehalten.
[0024] Die Führungsnuten 118,121 nehmen die Scheiben 114-117 bei ihrer Bewegung von rechts
nach links auf ihren schiefen Ebenen mit; dagegen werden die Scheiben 115,116 nicht
angehoben, weil die Führungsnuten 119,120 eben sind und somit die Scheiben 115,116
auf ihrer normalen Höhe belassen. Der Effekt der Verschiebung der Schiene 105 besteht
darin, daß die beiden äußeren Stempel 101,104 von dem Lochungs-Vorgang ausgenommen
werden, denn in der angehobenen Position können sie nicht mehr die Zwischenräume 123-126
überbrücken, d.h. ein Blatt, das in den Locher-Schlitz geschoben wird, wird von den
äußeren Locher-Stempeln 101,104 nicht gelocht: der Locher 100 arbeitet als 2er Locher.
In der in der Fig.11 gezeigten Position, also bei einer nach links verschobenen Schiene
105, arbeitet der Locher 100 als 4er Locher, weil die Locher-Stempel 101 und 104 ihre
untere Position eingenommen haben und somit die Lücken 123,126 überbrücken können.
[0025] Die Zwischenräume 123-126 werden zweckmäßigerweise auf beiden Seiten mit Verstärkungen
127-132, etwa aus einem besonderen Metall, versehen.
[0026] Die Kraft, welche zum Zurückholen der nach unten gedrückten Schiene notwendig ist,
wird mit Hilfe von Federn 133,134 aufgebracht, die um Stifte geschlungen sind. Die
Locher-Stempel 101-104 sind ähnlich wie bei dem Locher 1 in Buchsen 137-140 geführt.
[0027] In der Fig.12 ist der in der Fig.11 dargestellte Locher 100 im Querschnitt dargestellt,
und zwar in einer Ansicht von links nach rechts. Man erkennt hierbei die Hülle 2,
den Schlitz 7 und die Abdeckung 6. Der am anderen Ende des Lochers 100 angeordnete
Druckhebel 4 ist oberhalb der Hülle 2 zu sehen. Weiterhin sind die Scheibe 114, der
Schaft 110 und die Einkerbung 118 des Locher-Stempels 101 dargestellt, wobei der Locher-Stempel
101 durch die Buchse 137 geführt ist. Die U-förmige Schiene 105 ist in die Einkerbung
118 des Locher-Stempels 101 eingehängt. Eine Verstärkung 141,142, die funktionsmäßig
der Verstärkung 127
-132 entspricht, ist zwischen der Buchse 137 und einer Auflageplatte 143 vorgesehen.
Die Schenkel 144,145 des Druckhebels 4 sind um den Lagerzapfen 30 schwenkbar.
[0028] Die Fig.13 zeigt den Locher 100 von oben, und zwar in einer Ansicht, die ungefähr
der Ansicht der Fig.8 entspricht. Man erkennt hierbei die Schiene 105 mit ihren vier
Führungsnuten 118-121, wobei die äußeren Führungsnuten 118,121 mit den Schultern 146,147
versehen sind. Die Führungsnuten 118-121 sind alle in ähnlicher Weise aufgebaut. Sie
weisen jeweils einen Längsschlitz 148-151 auf, der an seinem einen Ende in ein kreisrundes
Loch 152,154,156,157 übergeht. An dem jeweils anderen Ende der Längsschlitze 148-151
erkennt man die Scheiben 114,115,117..
[0029] In der Schiene 105 ist ein weiteres Loch 159 vorgesehen, welches zur Aufnahme eines
Zapfens 122 dient. Unterhalb der Schiene 105 erkennt man mit gestrichelten Linien
die beiden Stifte 135,136 mit den darum geschlungenen Federn 133,134 sowie eine Schraube
160 zum Zusammenschrauben des Ober- und Unterteils des Lochers 100. Diese Schraube
160 entspricht funktionsmäßig der Schraube 26 in Fig.4.
[0030] In dem aufgebrochenen Stück der Fig.13 ist die Verstärkung 129 zu erkennen.
[0031] Die Fig.14 zeigt eine Teilansicht des Lochers 100 von unten, wobei die Abdeckung
6 weggenommen ist. Mit 183,184 sind die Faltungen für diese Abdeckung 6 bezeichnet,
während die Bezugszahl 185 auf eine Lochung für einen Druckstempel hinweist.
[0032] In der Fig.15 ist die Schiene 105 noch einmal in Alleinstellung und von der Seite
im Schnitt dargestellt. Oberhalb des sichtbaren Seitenschenkels 170 erkennt man den
Querschnitt 171 des Querstegs der Schiene 105 mit den Führungsnuten 118-121. Die Führungsnut
121 ist an ihrem rechten und hinteren Ende 172,173 waagrecht abgewinkelt. Auf entsprechende
Weise besitzen die rechten und linken Enden 174, 175 der Führungsnut 118 waagrechte
Abwinklungen.
[0033] Die Fig.16 zeigt die Schiene 105 in Alleinstellung von oben. Hierbei erkennt man
besser als bei der Darstellung der Fig.13, wie die Führungsnuten 118-121 im einzelnen
ausgebildet sind. Die mit Abschrägungen versehenen äußeren Führungsnuten 118,121 sind
mit zwei bzw. drei schrägen Seitenwänden 176,177;147,178,179 eingefaßt.
[0034] Die Fig.17 zeigt einen Querschnitt der Schiene 105, welcher die Führungsnut 119 und
die beiden Seitenschenkel 170,180 darstellt.
[0035] In der Fig.18a ist eine Verstärkung bzw. ein U-förmiger Führuhgshaken von oben dargestellt.
Man erkennt hierbei die Oberseite 127 und das Loch 181 für den Durchtritt des Locher-Stempels
102.
[0036] Fig.18b zeigt die in der Fig.18a dargestellte Verstärkung von der Seite und im Querschnitt.
Man erkennt hierbei die Oberseite 127 und die Unterseite mit den Löchern 181,182.
1. Locher für blatt- und folienförmiges Material, der einen Sockel (3) in der Form
eines langgestreckten Rechtecks aufweist und der mit Locher-Stempeln (40,48,49,44,101,102,103,
104) versehen ist, die über eine Druckvorrichtung (33,105) mittels eines einarmigen,
um einen quer zur Verbindungslinie der Locher- Stempel (40,48,49,44,101,102,103,104)
verlaufende Achse (30) schwenkbaren Druckhebels (4) auf das zu lochende Material gedrückt
werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung (33,105) parallel
zur Verbindungslinie der Locher- Stempel (40,48,49,44,101,102,103,104) in mindestens
zwei Stellungen verschiebbar ist, wobei sich in der ersten Stellung die Zahl der durchführbaren
Lochungen von der Zahl der Lochungen unterscheidet, die in der zweiten Stellung durchführbar
sind, und daß der Druckhebel (4,31) in einem vorgegebenen Abstand von seiner Achse
(30) eine Druckstelle (43) aufweist, die im wesentlichen symmetrisch zu den Locher-Stempeln
(40,48,39,44, 101,102,103,104) angeordnet ist.
2. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Sockel (3) aufweist,
der die Form eines Parallelepipeds besitzt.
3. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Locher-Stempel (40,44,48,49,101-104)
in Richtung der Sockellängskante hintereinander angeordnet sind.
4. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine im wesentlichen
parallel zum Sockel (3) verlaufende Druckvorrichtung (33,105) vorgesehen ist.
5. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der einarmige Druckhebel
(4,31) ein Druckelement (43) aufweist, das mit der Druckvorrichtung (33,105) symmetrisch
zu den Locher-Stempeln (40,44,48,49,101-104) in Berührung bringbar ist
6. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der einarmige Druckhebel
(4,31) zwischen den äußeren Locher-Stempeln (40,44; 101,104) gelagert ist.
7. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(33) mit Löchern (46,47) versehen ist, die einen Durchmesser besitzen, der größer
als der Durchmesser der Locher-Stempel (40,44,48,49) ist.
8. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(33,105) horizontal verschiebbar ist.
9. Locher nach den Patentansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher
(46,47) der Druckvorrichtung (33) über Locher- Stempel (40,44,48,49) schiebbar sind.
10. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Locher-Stempel (40,44,48,49)
Durchbohrungen (60,61,56,57) aufweisen, durch welche mindestens ein Arm einer federnden
Einrichtung (54,58) steckbar ist.
11. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Einrichtung
eine -förmige Feder ist.
12. Locher nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisförmige Schleife
der -förmigen Feder in einer Buchse (59) ruht.
13. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auflage (28) vorgesehen
ist, die Durchbohrungen (18,19,20,21) aufweist, durch welche die Locher-Stempel (40,44,48,49)
geführt sind, wobei unterhalb dieser Auflage (28) ein Auffangraum (6,15,16) für die
bei der Lochung entstehenden Materialschnitzel angeordnet ist.
14. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehäuse die Form
eines Parallelepipeds hat, wobei dieses Parallelepiped einen Schlitz (7) für die Aufnahme
des zu lochenden Materials besitzt und an einem Ende mit einem Druckhebel (4) versehen
ist.
15. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (7) mit
einem Anschlag (14) versehen ist.
16. Locher nach Patentanspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
dem Anschlag (14) und einem oder mehreren Locher-Stempeln einer vorgegebenen Norm
entspricht.
17. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(33,105) mit Hilfe eines Verstellhebels (5) horizontal verschiebbar ist, der wenigstens
teilweise aus dem Locher-Gehäuse herausragt.
18. Locher nach Patentanspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellhebel mit
einer Schiebeplatte (36) verbunden ist, die ein Tragteil (38) aufweist, an dem ein
Zapfen (39) verbunden ist, der in ein Loch (45) der Druckvorrichtung eingreifen kann.
19. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Sockel (3)
und eine auf diesen Sockel (3) aufbringbare Abdeckung (6) aufweist, wobei die Abdeckung
(6) verschiebbar ist.
20. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Hülle (2) aufweist,
die eine Ausnehmung für den Handteil des Druckhebels (4) besitzt.
21. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er um mindestens eine
Achse schwenkbar ist und das zu lochende Material horizontal und vertikal zugeführt
werden kann.
22. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (2) breiter
ist als der Bedienteil des Druckhebels (4), so daß dann, wenn der Locher (1,100) derart
auf einer Fläche aufliegt, daß sein Schlitz (7) nach oben zeigt, der Bedienteil des
Druckhebels (4) bedient werden kann, ohne daß er auf der Fläche schleift.
23. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(105) mit den Locher-Stempeln (101-104) gekoppelt ist.
24. Locher nach Patentanspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Locher-Stempel
(101-104) in die Druckvorrichtung (105) eingehängt sind.
25. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(105) bei horizontaler Verschiebung mindestens einen Locher-Stempel (z.B. 104) selektiv
anhebt, so daß er bezüglich einer Lochung unwirksame gemacht wird.
26. Locher Nach Patentanspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(105) Langsnuten (118,119,120,121) aufweist, in welche Köpfe (114,115,116,117) der
Locher-Stempel (101-104) eingehängt sind, wobei mindestens einer der Längsnuten (z.B.121)
auf einer schiefen Ebene vorgesehen ist.
27. Locher nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung
(105) mit Hilfe von Spiralfedern (133,134) in ihre Ausgangslage zurückbewegt wird.
28. Locher nach Patentanspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralfedern (133,134)
um Stifte (135,136) geschlungen sind.